Cover-Bild Die Wälder
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 27.12.2019
  • ISBN: 9783442757534
Melanie Raabe

Die Wälder

Thriller
Als Nina die Nachricht erhält, dass Tim, ihr bester Freund aus Kindertagen, unerwartet gestorben ist, bricht eine Welt für sie zusammen. Vor allem, als sie erfährt, dass er sie noch kurz vor seinem Tod fast manisch versucht hat, zu erreichen. Und sie ist nicht die Einzige, bei der er sich gemeldet hat. Tim hat ihr nicht nur eine geheimnisvolle letzte Nachricht hinterlassen, sondern auch einen Auftrag: Sie soll seine Schwester finden, die in den schier endlosen Wäldern verschwunden ist, die das Dorf, in dem sie alle aufgewachsen sind, umgeben. Doch will Nina das wirklich? In das Dorf und die Wälder zurückkehren, die sie nie wieder betreten wollte ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2021

Da ist noch Luft nach oben

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»Die Wälder, das bedeutet: kein Zurück mehr. Keine anderen Menschen mehr. Kein Handyempfang mehr. Die Wälder, das bedeutet: Ab jetzt bist du auf dich gestellt.«

Aufgrund des Covers - das ich übrigens ...

»Die Wälder, das bedeutet: kein Zurück mehr. Keine anderen Menschen mehr. Kein Handyempfang mehr. Die Wälder, das bedeutet: Ab jetzt bist du auf dich gestellt.«

Aufgrund des Covers - das ich übrigens total gelungen finde - habe ich eine atmosphärische Geschichte mit mächtig viel Thrill erwartet.
Was ich bekommen habe, ist eine solide Story, der es meiner Meinung nach allerdings an Spannung und vor allem an Thrill gefehlt hat.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd in der Gegenwart aus der Sicht von Nina und in der Vergangenheit aus der Sicht von "Peter", der gemeinsam mit seinen Freunden einem angeblichen Verbrechen auf der Spur ist. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig zu lesen, was ich positiv anmerken möchte. An manchen Stellen hätte ich mir noch mehr Tiefe gewünscht, vor allem bei den Charakteren.
Ich muss gestehen, dass mir die Kapitel aus Ninas Sicht weniger gut gefallen haben. Zum einen, weil ich viele ihrer Entscheidungen nicht nachvollziehen konnte und zum anderen, da mir während ihrer Reise an den Ort ihrer Kindheit viel zu viel Spannung verloren gegangen ist. Der Grund dafür ist, dass die ganze Fahrt zu sehr in die Länge gezogen und ihr Weg von ein paar Zufällen zu viel gepflastert wurde. Alles wirkte für mich zu konstruiert, zu gewollt.
Die Beklommenheit und Angst, die der Ort ihrer Kindheit bei Nina und den anderen auslöst, kam bei mir leider nicht an. Dieses Gänsehautfeeling hat mir komplett gefehlt.
Die Kapitel aus der Vergangenheit haben mir hingegen wesentlich besser gefallen, wenngleich die merkwürdige Wahl der Namen für unnötige Verwirrung gesorgt hat. Warum das Kind nicht einfach beim Namen nennen?
Ich mochte die Einblicke rund um das Dorf und die Wälder, habe beim Lesen aber stets im Hinterkopf behalten, dass diese Eindrücke aus der Sicht eines Kindes geschildert werden. Und ja, diese Eindrücke wurden oft sehr überspitzt dargestellt.
Warum sich die Autorin ausgerechnet für einen so klischeehaften Namen wie "Wolff" entschieden hat, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben. Mich hat der Name lediglich mit den Augen rollen lassen.
Da jedes Kapitel mit einem kleinen Cliffhanger endet - der zwar für etwas Spannung sorgen sollte, mich aber jedes Mal aus der Handlung gerissen hat -, kam bei mir leider kein richtiger Lesefluss zustande. Das fand ich persönlich richtig schade, da immer, wenn ein wenig Spannung aufkam, alles im Keim erstickt wurde, indem das jeweilige Kapitel ein abruptes Ende fand.
Trotz der manchmal etwas verwirrenden Passagen konnte mich das Ende nicht wirklich überraschen und ließ mich mit eher gemischten Gefühlen zurück. Ein oder zwei Kapitel mehr hätten der Geschichte sicher gutgetan und ihr außerdem die Möglichkeit gegeben, alle offenen Fragen zu beantworten.

Fazit:
"Die Wälder" ist ein ruhiger Thriller, bei dem mir jedoch der Nervenkitzel gefehlt hat. Das Potenzial des Schauplatzes wurde leider nicht ausgeschöpft, den Charakteren fehlte es an Tiefe und der Handlung die Spannung, die sie gebraucht hätte, um ein richtiger Pageturner zu werden.
3/5 Sterne

Vielen Dank an das Bloggerportal und den btb Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Geh nie alleine in den Wald, Mädchen

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Den Bratapfel-Tee aufgießen, die in leere Glasflaschen gesteckten Kerzen anzünden, die Lichterkette anschalten, den Vorhang vor die klirrende Kälte ziehen – und dann steht mir und einer perfekten Herbstlektüre ...

Den Bratapfel-Tee aufgießen, die in leere Glasflaschen gesteckten Kerzen anzünden, die Lichterkette anschalten, den Vorhang vor die klirrende Kälte ziehen – und dann steht mir und einer perfekten Herbstlektüre nichts mehr im Wege. Ob das Buch trotz einiger negativen Rezensionen seinen Anspruch als atmosphärischer Thriller erfüllen kann?


Der Wald als mysteriöser Ort des Schreckens

Schnell wird klar, dass der Wald Geheimnisse und Schrecken birgt. "Geh niemals alleine in den Wald", wird die ein oder andere besorgte Mutter mit erhobenem Zeigefinger zu ihren Jüngsten gesagt haben. Sie ist sich der Gefahr des düsteren, verlorenen Orts bewusst. Die Abgeschiedenheit des Spielorts, der Schrecken, den die Hauptfiguren mit dem Wald verbinden, noch nicht abgeschlossene Kriminalfälle und Blutspuren zwischen den Bäumen – all diese Elemente verdichten sich zu einem stimmungsvollen Ganzen, dem man sich nur schwer entziehen kann.


Melanie Raabe hat einen mitreißenden Schreibstil, der schnell süchtig macht. Es ist ein spannendes Buch für Zwischendurch, da es sich gut "weglesen" lässt und nicht viel Aufmerksamkeit erfordert. Geschickt verwebt sie zwei Zeitebenen ineinander und ergänzt handlungstechnische Entwicklungen durch entsprechende Anekdoten aus der Vergangenheit.


Freundesclique à la der "Club der Loser"
Die dreiköpfige Clique, die nach dem überraschenden Tod ihres ehemaligen Freundes wieder zu ihrem Heimatort zurückkehrt und endgültig mit dem Schrecken abschließen möchte, erinnert in Stücken dem "Club der Loser" aus Stephen Kings «Es». Sie sind älter, reifer geworden; tragen in ihrem Herzen aber noch dieselbe verbitterte Angst wie vor all den Jahren.


Die Handlung wird aus zwei verschiedenen Perspektiven wiedergegeben, um den Leser:innen zu jeder Zeit ein vollständiges Bild über die Gefühlswelten der Protagonist:innen zu ermöglichen. Nina bleibt für mich jedoch bis zum letzten Kapitel ein blasser und nur wenig charismatischer Charakter. Auf viele Informationen über Eigen- und Leidenschaften wartet man vergeblich: Diese hätten sie als Figur lebendig und vielschichtig erscheinen lassen.


Wo bleibt der Nervenkitzel?

Das Problem am vorliegenden Buch: Die Handlung verläuft zu linear. Ich hätte mir gewünscht, dass «Die Wälder» mutiger vorgeht und die schnell vorhersehbaren Pfade verlässt. Aber nein, das Buch hat nur wenige Überraschungen zu bieten; die Suche nach schockierendem Nervenkitzel ist in diesem Thriller vergeblich.


Das Ende zieht sich stark in die Länge; die letztendliche Wendung bahnt sich schon lange im Voraus an und konnte mich nicht wirklich begeistern. So ist es die gemächlich herankriechende Ungemütlichkeit und Kälte, die von den Wäldern ausgeht und die das Buch kurzweilig machen. Einige Ausbrüche aus gewohnten Umständen hätten die Handlung aber undurchsichtiger, komplexer und anspruchsvoller gemacht. So ist es eine leichte Kost für Zwischendurch, die ich schnell wieder vergessen haben werde.



«Die Wälder» sind ein ungemütlicher, schaurig-atmosphärischer Ort – schade daher, dass die Handlung so stereotyp und vorhersehbar daherkommt.

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Veröffentlicht am 17.08.2020

»Die Wälder -Melanie Raabe | Rezension«

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„𝖠𝖻𝖾𝗋 𝗂𝗆𝗆𝖾𝗋𝗁𝗂𝗇 𝗁𝖺𝗍𝗍𝖾 𝖾𝗋 𝗀𝖾𝗅𝖾𝗋𝗇𝗍, 𝖽𝖺𝗌𝗌 𝗆𝖺𝗇 𝗌𝗂𝖼𝗁 𝗀𝖺𝗇𝗓 𝗀𝖾𝗇𝖺𝗎 𝗎̈𝖻𝖾𝗋𝗅𝖾𝗀𝖾𝗇 𝗆𝗎𝗌𝗌𝗍𝖾, 𝗐𝖾𝗆 𝗆𝖺𝗇 𝗐𝖺𝗌 𝖾𝗋𝗓𝖺̈𝗁𝗅𝗍𝖾." (𝖲.𝟩𝟢)

Hallo, ihr Lieben!💛
Heute folgt meine Rezension zu dem Buch »Die Wälder«, welches ich am 15.08.2020 ...


„𝖠𝖻𝖾𝗋 𝗂𝗆𝗆𝖾𝗋𝗁𝗂𝗇 𝗁𝖺𝗍𝗍𝖾 𝖾𝗋 𝗀𝖾𝗅𝖾𝗋𝗇𝗍, 𝖽𝖺𝗌𝗌 𝗆𝖺𝗇 𝗌𝗂𝖼𝗁 𝗀𝖺𝗇𝗓 𝗀𝖾𝗇𝖺𝗎 𝗎̈𝖻𝖾𝗋𝗅𝖾𝗀𝖾𝗇 𝗆𝗎𝗌𝗌𝗍𝖾, 𝗐𝖾𝗆 𝗆𝖺𝗇 𝗐𝖺𝗌 𝖾𝗋𝗓𝖺̈𝗁𝗅𝗍𝖾." (𝖲.𝟩𝟢)

Hallo, ihr Lieben!💛
Heute folgt meine Rezension zu dem Buch »Die Wälder«, welches ich am 15.08.2020 beendet habe.

→ Das Buch „Die Wälder“ von Melanie Raabe, ist das erste Buch, dass ich von ihr gelesen habe und wenn ich ehrlich bin, habe ich vorher auch noch nichts von der Autorin gehört.

→ Der Schreibstil von Melanie Raabe hat mir gut gefallen. Er war sehr angenehm zu lesen und man ist gut voran gekommen.

→ Die Geschichte ist außerdem in zwei Teile aufgeteilt. Das werde ich allerdings nicht näher erläutern, weil ich euch „den Moment“ nicht nehmen möchte. :)

→ Ich fand die Story toll und das Buch an sich auch wirklich spannend, was vermutlich auch am Schreibstil lag, denn es ist gar nicht soo besonders viel passiert - zumindest nicht am Anfang.

→ Bei dem Ende war ich sehr emotional, da ich es richtig traurig fand. „Die Wälder“ ist nämlich nicht einfach nur ein Thriller...Es geht nämlich auch viel um Freundschaft und auch ein wenig darum, was Traumata auslösen und wie verschiedene Menschen damit umgehen. Das am Ende (fast) alle wieder zusammengefunden haben und allgemein die Stimmung hat mich einfach gepackt.

→ Auch, wenn das Buch jetzt kein 5-Sterne-Thriller ist, ist es doch eine klare Leseempfehlung meinerseits, weil es mir trotzdem sehr gut gefallen hat.

→ Fazit: 4/5⭐️

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Vielen Dank an das Bloggerportal und den btb-Verlag für das Rezensionsexemplar!💛
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Veröffentlicht am 12.06.2020

Eine schwere Enttäuschung nach den Hype um die Autorin

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Was für ein großartiger Einstieg! Melanie Raabe hat es geschafft, schon auf den ersten Seiten eine immense Spannung aufzubauen und den Leser dementsprechend neugierig zu machen. Alles ist äußerst mysteriös, ...

Was für ein großartiger Einstieg! Melanie Raabe hat es geschafft, schon auf den ersten Seiten eine immense Spannung aufzubauen und den Leser dementsprechend neugierig zu machen. Alles ist äußerst mysteriös, unzählige Fragen werden aufgeworfen und animieren zum Miträtseln. Ich war sehr positiv überrascht und freute mich auf den weiteren Verlauf der Geschichte. Vor allem freute ich mich aber auf die düstere Atmosphäre, die schon im Prolog angerissen wurde. Alles deutete auf gruselige Stunden inmitten der dunklen Wälder hin. Dazu kamen die zwei unterschiedlichen Zeitebenen, die die Autorin hier verbaut hat. Immer wieder springen wir in die Vergangenheit und erleben so hautnah, was damals passiert ist. Heißt im Umkehr-Schluss: gleich zwei Erzählstränge, die Spannung versprachen.
Leider ließ die anfängliche Begeisterung recht schnell nach. Schon nach dem ersten Drittel war sie beinah komplett verflogen. Die Geschichte wurde immer skurriler und unglaubwürdiger, die Zufälle häuften sich und Geschehnisse nahmen rapide ab. Bald schon war also die Vergangenheit wesentlich interessanter, obwohl auch da zu viel passierte, was ich der Autorin nicht abnahm. Wo bitte war die Spannung, die Action, das Tempo und der Stoff zum Mitfiebern hin? Wie blieb die gruselige Atmosphäre, das Düstere? Das einzige was ich noch verspürte war so etwas wie Langeweile. Selbst der rote Faden hatte sich scheinbar in sich selbst verfangen und war gerissen. Keine erkennbare klare Linie mehr, stattdessen ein ewiges Hin und Her und ein Zufall nach dem anderen. Szenen, die selbst zum Schluss keinen Sinn ergeben, sich aber über mehrere Kapitel hinweg zogen und das Tempo ruinierten; Entscheidungen und Ansichten von Seiten der Protagonisten, die fern ab jeglicher Realität lagen und ein Chaos, über das ich nicht mehr Herr wurde.
Das Buch lässt sich grob gesagt in drei Drittel einteilen. Erstes Drittel (wie beschrieben) starker Start, danach geht es langsam bergab. Zweites Drittel (ebenfalls erläutert): ziemlich öde und total verwirrend. Zum letzten Drittel kommen wir jetzt:
Die Auflösung, die eigentlich gar nicht als solches bezeichnet werden kann, überrascht am Ende auch nicht mehr. Die Erzählstränge laufen zwar zusammen und werden eins, doch fand ich das alles viel zu absurd und unlogisch eingefädelt. Da wurde einiges so hingebogen, wie es gebraucht wurde, ohne Sinn und Zweck. Künstlerische Freiheit schön und gut – aber das? Das war einfach völlig überzogen und unkreativ. Die Fragezeichen in meinem Kopf wurden dabei auch nicht weniger, sondern verblassten viel eher – weils mir schlicht egal wurde. Durch die ganzen Lobeshymnen von Melanie Raabe habe ich mir definitiv mehr erhofft; viel mehr Realität und viel weniger Asurdität. Und dass es dann auch noch Richtung Übernatürliches geht, war dann selbs für mich als Fantasy-Fan zu viel des Guten. Lediglich eine einzige Szene konnte mir ein kurzes, zufriedenes Lächeln ins Gesicht zaubern; der Rest war ganz einfach unglaubwürdig und abstrus.

Eines muss ich Melanie Raabe aber lassen. Obwohl mir bereits zugetragen war, dass sich der Stil in „Die Wälder“ ganz erheblich von den anderen Werken aus ihrer Feder abhebt, empfand ich ihn als sehr flüssig und gut zu lesen. Die Sätze sind kurz und knackig; wenig ausschweifend und „auf den Punkt“. Ich hatte stets ein klares Bild der Charaktere, Kulissen und Szenen vor Augen und fühlte mich trotz derber Kritik an der Handlung, gut unterhalten und durchaus gefesselt (rein auf den Schreibstil bezogen).
Das Buch hat sich schnell und einfach lesen lassen, man kommt gut voran und auch ansonsten gibt es wenig zu meckern in diesem Bereich. Die Gliederung sprach mich genau so an wie es die Art und Weise, wie Frau Raabe die Geschichte erzählte. Selbst die Dialoge sind glaubhaft und authentisch dargestellt. Also sollte ich mich je dazu entscheiden, nichts mehr von der Autorin zu lesen, so liegt es definitiv nicht am Stil oder der Sprache.

Auch an den Charakteren gibt es erstmal nichts auszusetzen. Wir lernen Nina, unsere Protagonistin, als sehr sympathische, junge, erfolgreiche Frau kennen. Schnell jedoch offenbart sich ihre schwierige Vergangenheit und Erinnerungsfetzen aus der Zeit, in der sie in dem kleinen Dorf lebte, werden den Leser zugetragen. Man versteht ihre Beweggründe, kann ihr Handeln deutlich besser nachvollziehen und obwohl ich manches, von dem was sie tat, zu übereilt fand, begleitete ich sie doch gern auf der Suche nach der verschollenen Schwester ihres besten Freundes.
Auch David, der zweite Protagonist, konnte mich für sich gewinnen. Er hatte etwas an sich, das mich restlos in seinen Bann zog und ihn sehr attraktiv wirken ließ. Ob es nun seine Unnahbarkeit, seine bedingungslose Loyalität oder sein Job als Polizist war, vermag ich nicht zu sagen, doch Fakt ist, dass er der Hottie in der Geschichte war. Warum auch immer. Er war, trotz einigen Parallelen, so ganz anders als Nina. Eher der ruhige, bedachte Typ, der weniger impulsiv agierte als sie. Doch die beiden harmonierten gut miteinander und ergänzten sich auf ganzer Linie.
Erst später begannen sie dann damit, seltsam zu werden. Plötzlich änderten sie sich, schlugen Wege ein und entschieden Dinge, die so gar nicht zu ihnen passten. Es ist schwer, das in Worte zu fassen, ohne euch nichts vorweg zu nehmen; doch stellenweise muss man einfach den Kopf schütteln. Sie schwankten einfach ein wenig. Von sympathisch glaubhaft zu völlig kopflos chaotisch und wieder zurück. Beide wirkten aber in eben jenen schwachen Momenten sehr unsicher und beinah ängstlich – und wir alle wissen, was Angst mit den Charakterzügen eines Menschen machen kann: nämlich sie um 180 Grad zu drehen.
Randfiguren gab es ebenfalls ein paar wenige; die mir aber, genau so David und Nina, im Großen und Ganzen gut gefielen. Sie alle besaßen ein gutes Maß an Tiefgang, wirkten detaillreich ausgearbeitet und waren bildhaft dargestellt. Selbst die, die bewusst negative Stimmung verbreiteten, hatten ihre Gründe und waren so umso interessanter und vielschichtiger. Manche trugen dabei wichtigere Rollen als andere, doch insgesamt stimmte das Verhältnis und ich konnte sogar den ein oder anderen ins Herz schließen obwohl es mir nur wenige Male begegnete.

FAZIT:
„Die Wälder“ von Melanie Raabe ist ein Thriller, der besonders zu Beginn einiges aufwirbelt und Potential mitbringt. Leider empfand ich die Umsetzung der Handlung als nicht gelungen. Ein völlig wirrer Ablauf, zu viele Zufälle, zu lahmer Mittelteil und eine Auflösung, die ihren Namen eigentlich gar nicht verdient hat. Einzig die Charaktere können größenteils überzeugen, sowie der durchaus gute Schreibstil. Für mich, gerade wegen den hohen Erwartungen durch die vielen guten Kritiken zu Melanie Raabe, eine unterdurchschnittliche Geschichte voller Chaos, Unglaubwürdigkeiten und unlogischen Irrungen und Wirrungen, nur damit es am Ende irgendwie passt. Schade.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Die Wälder

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Rund um das Buch "Die Wälder" gab es einen großen Hype. Viele Leser waren sehr begeistert von dem älteren Buch "Die Falle" von Melanie Raabe. Ich persönlich habe noch nicht das Buch gelesen, doch die Story ...

Rund um das Buch "Die Wälder" gab es einen großen Hype. Viele Leser waren sehr begeistert von dem älteren Buch "Die Falle" von Melanie Raabe. Ich persönlich habe noch nicht das Buch gelesen, doch die Story von "Die Wälder" klang so gut, sodass ich gerne mit ihrem neuen Buch einsteigen wollte. Der Anfang des Buches hat mich ehrlicherweise etwas verwirrt. Es ließ sich nicht wirklich wie ein Thriller lesen und ich kam nicht wirklich in die Geschichte rein. Zum Glück zog sich dies jedoch nicht lange hin und schnell wurde das Buch zu einem echten Page Turner. 100 Seiten fühlten sich so an, als wären es 30. Die Geschichte wurde wirklich wahnsinnig spannend und es war wirklich faszinierend, wie die Autorin Vergangenheit und Gegenwart verband. An manchen Stellen wurde die Story dann doch etwas unglaubwürdig und es so gab an einigen Stellen zu viele Zufälle, doch dies hielt sich zum Glück in Grenzen. In anderen Rezensionen auf anderen Portalen habe ich ähnliches gelesen, doch da wurde auch gesagt, dass die anderen Bücher von Melanie Raabe in diesem Aspekt anders sind. Trotzdem muss ich sagen, dass der Schreibstil der Autorin unglaublich gut ist und auch die Idee an sich zu "Die Wälder" sehr viel Potenzial hat. Aus diesem Grund werde ich auf jeden Fall auch noch die anderen Bücher von ihr Lesen. Ein Aspekt, der meiner Meinung nach besonders gut gelungen ist, sind die Rückblicke in die Kindheit der Protagonisten. Dies war immer sehr authentisch und man merkte, wie die Charaktere in der Kindheit alles anders interpretieren. Alles in allem kann ich sagen, dass für Fans von Melanie Raabe dieses Buch sehr wahrscheinlich etwas sehr Besonderes ist. Thriller Fans werden an manchen Stellen vielleicht etwas enttäuscht, doch man muss auch sagen, dass die Idee zu diesem Buch wirklich Genial ist. Vielleicht sollte man vorher einfach eines der anderen Bücher von ihr lesen (wenn die anderen Rezensenten wirklich recht haben). Trotz allem gibt es aber auch sehr spannende Stellen und auch dieses Buch hat den Namen "Thriller" durchaus verdient. Fazit: Ein solider Thriller, der an manchen Stellen leider zu langatmig ist, mich aber trotzdem begeistern konnte!

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