Cover-Bild Verschollen in Palma
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  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Detektive
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 17.07.2020
  • ISBN: 9783608120103
Mons Kallentoft

Verschollen in Palma

Ein Mallorca-Krimi
Christel Hildebrandt (Übersetzer)

»Einer der besten und krassesten Krimis, die ich in diesem Jahr gelesen habe.«
Nicole Abraham, hr 1 Buchtipp
»Kallentoft auf der Höhe seines Könnens: Fiebriger Sound und eine Story, der man sich unmöglich entziehen kann.« Upsala Nya Tidning
»Einer der besten und krassesten Krimis, die ich in diesem Jahr gelesen habe«
Nicole Abraham, hr1 Buchtipp
Eine verschwundene Tochter. Ein verzweifelter Vater. Und ein Wettlauf gegen die Zeit in der Hitze von Palma. Mons Kallentoft hat einen hochkarätigen Krimi vor atemberaubender Kulisse geschrieben. Mit einem gefallenen Helden, in dessen wüstem Innenleben sich die ganze Abgründigkeit des verlorenen Urlaubsparadieses wiederfindet.
Drei Jahre ist es her, dass Tim Blancks sechzehnjährige Tochter Emme während einer Partyreise nach Mallorca verschwand. Die Polizei hat den Fall längst abgeschlossen. Doch Tim hat sich geschworen, niemals aufzugeben – ein Versprechen, das seine Ehe zerstörte und ihn alle Zelte in Schweden abbrechen ließ. Mittlerweile arbeitet er in Palma als Privatdetektiv. Für einen Auftrag soll er die untreue Ehefrau eines deutschen Millionärs beschatten. Doch schon bald wird ihr Geliebter ermordet aufgefunden, die junge Frau verschwindet spurlos. Tim beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und gerät in die üblen Machenschaften von Mallorcas High Society. Hier, im dunklen Herzen des Urlaubsparadieses, zwischen Gier, Korruption und Gewalt, stößt er plötzlich auf eine Spur seiner Tochter. Was ist mit Emme passiert? Ist sie noch am Leben?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2020

Tim Blanck ermittelt auf Mallorca

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Eine kurze Nachricht per WhatsApp ist das letzte Lebenszeichen von Emma. Tim Blanck, früher ein Polizist in Stockholm, verlässt seine Frau Rebecka und sucht auf Mallorca nach der verschwundenen Tochter. ...

Eine kurze Nachricht per WhatsApp ist das letzte Lebenszeichen von Emma. Tim Blanck, früher ein Polizist in Stockholm, verlässt seine Frau Rebecka und sucht auf Mallorca nach der verschwundenen Tochter. Er folgt jeder noch so kleinsten Spur, scheut kein Risiko, gefährdet seine Gesundheit und sein Leben.
Sein neuer Ermittlungsfall in Sache Familie Kant bringt ihn auf Spuren diverser Verbrechen in eine Welt, in der nur Beziehungen, Macht und Geld regieren und wo ein Menschenleben wenig wert ist. Tim ist überzeugt, Beweise für Emmas Verschwinden gefunden zu haben und bald muss er selbst um sein Leben kämpfen.

In seinem Roman „Verschollen in Palma“ reisen wir mit dem Autor Mons Kallentoft nach Mallorca. Er präsentiert uns nicht nur ein Touristenparadies, wo Sonne, Strand, Spaß und Lebensrausch die Urlaubstage ausfüllen. Er zeichnet auch ein ganz anderes Bild von Mallorca; einer Insel, wo es neben der prächtigen Villas der Reichen und Schönen ganze Siedlungen gibt, wo der tägliche Kampf ums Überleben das menschliche Dasein bestimmt. Er führt den Leser in eine Welt, wo Rausch, Sex, Alkohol, Drogen, Korruption und oft das Verbrechen regieren.
In all diesen Ecken der Palma sucht Tim unermüdlich nach Emma. Ihr plötzliches Verschwinden hat tiefe Wunden bei Tim und Rebecka hinterlassen, sie beschuldigen einander gegenseitig, ihre Ehe zerbricht unter dieser Last. Ihr Alltag wurde von ständigen Erinnerungen an die glücklichen Momente mit ihrer Tochter unterbrochen; all diese Flashbacks gehen tief unter die Haut. Auch den quälenden Schmerz der Eltern und den unbändigen Willen, die vermisste Emma zu finden, kann ich nachempfinden. Der Autor versteht es meisterhaft, diese Gefühlswelt zu übermitteln
Der Schreibstill gefällt mir sehr gut. Der Anfang des Buches ist etwas schleppend, für einen Krimi vielleicht ungewöhnlich, dafür aber sehr emotional und interessant. Mit dem Fall Kant steigt die Spannung immens, es folgen bildgewaltige, energiegeladene Szenen, temporeich und oft brutal. Und es bleibt bis zum Ende sehr spannend.
Der Krimi hat mich überzeugt. Er hat mich sofort in seinen Bann gezogen; ich konnte nicht aufhören zu lesen. Auch Tim Blanck, der ungewöhnliche Ermittler, der nicht aufgeben will, wenn es um die Gerechtigkeit geht, wird lange in meiner Erinnerung bleiben. Es würde mich sehr freuen, wenn es eine Fortsetzung mit ihm gäbe.
Den Krimi „Verschollen in Palma“ kann ich nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Packend

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Tim Blanck arbeitet als Privatdetektiv auf Mallorca und ist seit dem Verschwinden seiner Tochter vor drei Jahren abgehalftert. Die permanente Suche nach dem Mädchen hat auch seine Ehe zerstört. Nun arbeitet ...

Tim Blanck arbeitet als Privatdetektiv auf Mallorca und ist seit dem Verschwinden seiner Tochter vor drei Jahren abgehalftert. Die permanente Suche nach dem Mädchen hat auch seine Ehe zerstört. Nun arbeitet er auf der Insel als Detektiv und bekommt einen zunächst einfachen Fall, der aber bald gewaltige Ausmaße annimmt und ihm eine Spur seiner Tochter beschert. Der Thriller war sehr spannend, schon von den ersten Seiten an. Die Figuren haben Tiefe und man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen. Der Fall ist abwechslungsreich und bietet einen schönen Schauplatz der Handlung. Auch der Schreibstil gefällt mir. Ich hatte viel Lesespaß und kann das Buch empfehlen.

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Veröffentlicht am 23.08.2020

Familiendrama trifft Korruption auf der Urlaubsinsel Mallorca

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Viel mehr als ein Krimi - Kallentoft verwebt ein Familiendrama mit brutalen Übergriffen auf junge Frauen - emotional, hart, kompromisslos!

Tim Blanck, ehemalige Polizist und nun Privatdetektiv auf Mallorca ...

Viel mehr als ein Krimi - Kallentoft verwebt ein Familiendrama mit brutalen Übergriffen auf junge Frauen - emotional, hart, kompromisslos!

Tim Blanck, ehemalige Polizist und nun Privatdetektiv auf Mallorca hat sein gesamtes Leben in Schweden zurückgelassen – so auch seine Frau Rebecka, die als Ärztin arbeitet. Vor 3 Jahren verschwand ihre geliebte Tochter Emme bei einem Urlaub mit ihren beiden Freundinnen Julia und Sofia. Niemand scheint sie gesehen oder gar von ihr gehört zu haben – trotz hartnäckiger Nachforschungen ihres Vaters. Doch kann das sein? Ist sie wirklich verschwunden? Oder lebt sie noch? Irgendwo? Rebecka versucht mit dem Verlust so gut es geht umzugehen und sich damit abzufinden, dass Emme „fort“ ist. Sein ganzes Denken an Emme und das Streben, seine Tochter wieder in die Arme schließen zu können, hält Tim Blanck am Leben. Eines Tages bekommt er den Auftrag Natascha, die Frau des deutschen Millionärs Peter Kant, zu beschatten. Peter vermutet, dass sie eine Affäre hat. Tim heftet sich an die Fersen von Natascha und kommt dabei einem Kreis von Männern auf die Spur, die Verbindungen in alle Kreise der Gesellschaft zu haben scheinen und zudem unter dem Verdacht stehen, Orgien mit jungen Frauen zu feiern.

Unter Mallorcas Sonne flimmert nicht nur das Meer, die Pflanzenwelt, schöne Fincas und tummeln sich Touristen, auch Korruption und jede Menge zwielichtige Gestalten, die so einiges zu verbergen haben, gehören dazu. So manches Mal kann man fast vergessen, dass es sich um einen Krimi handelt, denn die Sprache ist immer wieder fast zärtlich, berührend, emotional, um dann umso gnadenloser von Tims Suche nach der Wahrheit und seiner Emme zu erzählen und den Leser auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Auffallend ist zudem, dass so mancher Satz erst auf der nächsten Seite bzw. im nächsten Abschnitt beendet wird. Dies schafft eine kluge Verbindung zwischen den beiden Eltern Tim und Rebecka. So unterschiedlich sie auch mit Emmes Verschwinden umgehen, so sehr verbindet sie ihre Tochter auch über die Jahre hinweg noch.

Die Rückblenden in Tims Vergangenheit, als Emme noch ein Teil davon war, sind berührend und zeigen seine große Liebe zu seiner vermissten Tochter. Auch seine Frau Rebecka erhält eine Stimme in diesem Krimi. Sie geht mit dem Verschwinden der gemeinsamen Tochter anders um und hofft doch, dass Tim Emme eines Tages findet. Selbst Emmes Gedanken bekommen einen Platz in der Geschichte um ihr Verschwinden, die verzweifelte, hartnäckige und nervenaufreibende Suche ihres Vaters und die Gefahren, die er dafür auf sich nimmt.
Emmes Verschwinden ist immer präsent und so wird aus einem Krimi auch ein tiefer Blick in die Seele von Tim Blanck, der die Hoffnung, sie zu finden, nie aufgibt. Die Handlung springt in der Zeit vor und zurück und wieder vor. Die Gegenwart verschwimmt immer wieder mit der Vergangenheit. Ich finde, das ist ein sehr gelungenes Stilmittel, um Verzweiflung, Hoffnung, Angst und Ausweglosigkeit widerzuspiegeln. Doch nie, niemals gibt Tim Blanck die Suche nach seiner Tochter Emme auf, auch wenn er dafür selbst in tödliche Gefahr gerät und die Strippenzieher in der mallorquinischen Gesellschaft vor nichts zurückschrecken.
Zitat: „Sie kennen einander. Alle hier sind miteinander verknüpft. Auf welche Art und Weise auch immer. Ein Körper, Hunderte von Köpfen, Die tausend Köpfe der Hydra.“

Seine Gedanken sind manchmal kurz, dann wieder wie in Trance oder im Traum festgehalten und man kann ihn fast schwer atmen hören. Seine Verzweiflung und Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Emme sind greifbar und haben sich auf mich übertragen. Somit wurde es unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Anfangs schien es mir zu schwer, in den Lesefluss hineinzufinden, da die Zeitsprünge überraschend kamen und drohten, mich aus der Geschichte zu reißen. Doch gerade dieses Stilmittel finde ich sehr gelungen, um die Gefühle von Tim Blanck als liebenden Vater widerzuspiegeln. Ich fühlte mich mitten im Plot angekommen, litt und hoffte mit Tim – immer im Hinterkopf der Gedanke, dass all die Hoffnung umsonst sein könnte.
Mons Kallentoft hat einen ganz besonderen Kriminalroman und mit ihm den Charakter unnachgiebigen Tim Blanck geschaffen. Hier verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, Angst und Mut, blinde Verzweiflung und alles überlagernde Liebe. Es gibt sie viele wunderbare Beschreibungen von ganz einfachen Begebenheiten, die mir im Gedächtnis bleiben werden. So beschreibt der Autor z.B. das Verhalten von abgefeuerten Kugeln: „Kugel zersplittern die Windschutzscheibe des Autos, hinter dem er Schutz gesucht hat, das Glas spritzt auf die Straße, die Scherben hüpfen wie eckige Glasmurmeln über den Asphalt, solche, wie er in der Sandkiste in die Löcher hat kullern lassen, als er noch ein Junge war.“ Ich kann mich nicht erinnern, jemals solche fast schon poetischen Beschreibungen in einem Krimi gelesen zu haben. Mich hat der Anfang dieser neuen Krimiserie total in seinen Bann gezogen und ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung und ein Wiedersehen mit Tim Blanck.

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Veröffentlicht am 12.08.2020

Auf der Spur

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Emme, die Tochter von Tim und Rebecka Blanck, fliegt mit ihren 2 Freundinnen nach Mallorca und verschwindet spurlos. Tim will das nicht Wahrhaben und reist ebenfalls auf die Insel, um seine Tochter zu ...

Emme, die Tochter von Tim und Rebecka Blanck, fliegt mit ihren 2 Freundinnen nach Mallorca und verschwindet spurlos. Tim will das nicht Wahrhaben und reist ebenfalls auf die Insel, um seine Tochter zu suchen. Seit drei Jahren ist er penetrant auf der Suche. Er hat seine Zelte in Schweden abgebaut und lebt in Palma und arbeitet als Detektiv. Er der ehemalige Polizist zieht alle Register, um Emme zu finden, doch egal wo er fragt, niemand weiß etwas. Als Detektiv kommt er mit dem Deutschen Peter Kant in Kontakt, der seine Frau überwachen lassen will. Tim soll feststellen, ob sie einen Liebhaber hat. Bei seiner Überwachung stellt Tim fest, dass es diesen gibt, einen Callboy, der bei sehr vielen Frauen beliebt ist. Er übergibt seinem Auftraggeber die Fotos, die seine Frau mit dem Mann zeigen. Ein paar Tage später wird der Liebhaber ermordet und Peter Kant festgenommen. Seine Frau verschwindet spurlos, wie Emme drei Jahre zuvor. Aus dem Gefängnis heraus bitte ihn der Deutsche seine Frau zu suchen und seine Unschuld zu beweisen. Doch Peter überlebt den Gefängnisaufenthalt nicht. Doch Tim hat sich in dem Fall festgebissen und lässt nicht locker. Er ist einer weit größeren Sache auf der Spur. Doch wird er Natascha und vielleicht Emme leben wiederfinden?
Der Krimi „Verschollen in Palma“ von Mons Kallentoft ist ein sehr tief greifender Krimi, der seine Spannung aus der Jagd von Tim Blanck, auf den Spuren seiner Tochter. Er führt in die Abgründe der Insel Mallorca, auf den Spuren der großen Gegensätze von arm und reich, von jung und alt und den Verlockungen von jungen Frauen auf ältere Männer. Aber sie zeigt auch die Machtfülle, die Menschen zum eigenen Vorteil spielen lassen, die auch vor der Polizei keinen Halt macht. Die Rolle des Tim Blanck ist hervorragend dargestellt. Er ist ein Mensch, der am Rande seiner körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit auf der Suche nach seiner Tochter ist. Er kann und will nicht akzeptieren, dass sie nie wieder zurückkommt. So wird er immer wieder von Bildern, die seine Tochter zeigen, heimgesucht. Diese Überblendungen geben dem Roman das gewisse etwas und tragen dazu bei, dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Der Weg den Tim geht ist sehr steinig und führt ihn tief in die Machtstrukturen der Insel Mallorca und zeigt deren menschliche Abgründe. Auch die anderen. Für Tim wichtigen Personen, werden sehr eindringlich dargestellt und es sind alle Frauen; Rebecka, seine Ex-Frau, Milena, seine Geliebte, Susanne, eine IT Expertin aus der Kanzlei, Heidegger, Natascha, die Frau von Peter Kant, die ihn wieder auf die Spur seiner Tochter führt und Mai Wah, eine chinesische Masseurin, die ihm in der größten Not selbstlos hilft. Und dann ist da noch die Elite der Insel Mallorca, mit ihren vielen Geheimnissen, die nicht nur bei Geschäften, wie eine Wand zusammensteht.
Dieser Krimi ist sehr spannend und hat durch seine verschiedenen Ebenen immer wieder Unterbrechungen im Erzählstrang, die der Story, aber sehr guttut, da das menschliche Schicksal der Familie Blanck hier sehr intensiv beschrieben wird. Natürlich bezieht er auch aus der Handlung um den Deutschen Peter Kant und seine Frau und die Machenschaften auf der Insel seine Spannung. Meisterhaft, wie der Autor diese beiden Hauptstränge zusammenführt. Ich habe jede Seite, dieses Romans mit Spannung gelesen und deshalb kann ich dieses Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Sommer, Sonne und Verbrechen in Magaluf

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Irgendwie hatte ich bei diesem Klappentext zunächst immer an die verschwundene Maddie gedacht, obwohl Maddie in Portugal verschwunden ist und nicht auf Mallorca. Und Emme, die verschollene Protagonistin, ...

Irgendwie hatte ich bei diesem Klappentext zunächst immer an die verschwundene Maddie gedacht, obwohl Maddie in Portugal verschwunden ist und nicht auf Mallorca. Und Emme, die verschollene Protagonistin, war ja auch schon sechzehn Jahre alt zum Zeitpunkt ihres Verschwindens.

Beim Schreibstil des Romans fühlte ich mich an Don Winslow erinnert: kurz und knapp, meistens im Präsenz und nur das Nötigste, das aber ungebremst. Auf die Gefühle des Lesers wird keine Rücksicht genommen und möglicherweise macht gerade das den Reiz aus. Die Perspektiven wechseln zwischen „ICH“ und der dritten Person Singular. Perfekt gemacht!

Die dunklen Wolken auf dem Cover verkünden schon das Unheil, das hier passieren wird. Obwohl sich Palmas Kathedrale so schön und unschuldig im Meer spiegelt, als wäre alles in der allerbesten Ordnung.

Mons Kallentoft, der Schwede, der auf Mallorca weilt, der diese atemberaubende, vielschichtige Insel auf sich wirken ließ und immer noch lässt und dabei einen Krimi schrieb: Das klingt wahrlich verführerisch und ich wurde nicht enttäuscht.

Alles wirkt so unglaublich realistisch. Denn auch auf Mallorca, auf dieser Insel, wo auch wir mal anderthalb Jahre gelebt haben, leistet offensichtlich der Deep State ganze Arbeit, hat alles im Griff, und das halte ich nicht für die reinste Fantasie des Autors. Alle – fast alle Protagonisten – in diesem Roman – sind korrupt. Alle Vorkommnisse hängen miteinander zusammen, sind verflochten, wie vorm Tourismusboom die Fischernetze.

Die unablässige Suche nach Emme, der so heiß geliebten, verschwundenen Tochter, zieht sich durch den Roman wie ein roter Faden. Tim Blanck, ihr Vater, hat sein ganzes Leben zugunsten der Suche umgekrempelt, lebt jetzt als Detektiv auf Mallorca, seine Ehe ging in die Brüche, wie die meisten Ehen in die Brüche gehen, wenn ein Kind verschwindet.

Seite 328: „Sie (die von Tim beobachtete Frau des Millionärs) starrte ins Nichts. Er (Tim) starrte sie an. Er schaute sie viel zu lange an, das ist ihm jetzt klar. Ein Blick darf nicht zu lange auf gewissen Dingen verweilen, sonst weiß er zum Schluss nicht mehr, was er sieht.“

Seite 348: „Ich finde, das war richtig, dass Sie sie haben fahren lassen. (Dieses Zitat bezieht sich auf die elterliche Erlaubnis für Emme, mit ihren Freundinnen allein nach Mallorca fliegen zu dürfen.) Die Welt soll man kennenlernen, wenn man jung ist. So ist es nun einmal. Auch wenn es nicht alle schaffen.“

Seite 351: „Es scheint, als werde alles, was passiert ist, was passiert, in ein schwarzes Loch gesogen, in dem die Zeit gesammelt wird und alles gleichzeitig geschehen kann und dann vielleicht deutlich wird.“ (Tim beim Recherchieren im Zeitungsarchiv des Diario de Mallorca – gibt es wirklich!)

Seite 362: „Der ewige Schatten. Das hier ist die beste aller Welten und gleichzeitig die schlechteste, und ich weiß selbst, zu welcher der beiden ich gehöre.“ (Tim denkt nach, was er bis jetzt erreicht hat.)

Seite 378: „[…] man kann nie wissen, ob das stimmt, was man hört oder sieht oder warum jemand das tut, was er tut.“ (Tim stellt Fragen über Fragen und zweifelt, ob er dem Befragten vertrauen kann.

Fazit – Schattenstaat auf Spanisch: Dieser Story kann man sich wirklich unmöglich entziehen, diese Qualität hatte ich bei Weitem nicht erwartet. Ein dickes fünffaches Wow!




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