Cover-Bild Seht, was ich getan habe
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Pendo Verlag
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 01.02.2018
  • ISBN: 9783866124356
Sarah Schmidt

Seht, was ich getan habe

Roman
Pociao (Übersetzer)

»Vater ist tot!« Zutiefst verstört starrt Lizzie Borden ihren Vater an, der blutüberströmt auf dem Sofa liegt. Auch ihre Stiefmutter wird tot aufgefunden – ebenfalls hingerichtet mit einer Axt. Eindeutige Spuren sind an jenem schicksalhaften Morgen des 4. August 1892 kaum auszumachen, dafür häufen sich die Fragen. Denn während die Nachbarn in Fall River, Massachusetts, nicht begreifen, wie einer so angesehenen Familie etwas derart Grausames zustoßen kann, erzählen diejenigen, die den Bordens wirklich nahestehen, eine ganz andere Geschichte: von einem jähzornigen Vater, einer boshaften Stiefmutter und zwei vereinsamten Schwestern. Schnell erklärt die Polizei Lizzie zur Hauptverdächtigen, deren Erinnerung jedoch lückenhaft ist. Wo war sie zum Zeitpunkt der Morde? Saß sie wie so oft unter den Birnbäumen und träumte vor sich hin? Oder ist sie doch verantwortlich für diesen Albtraum?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2018

Spannendes Psychodrama über einen brutalen Mord, beruhend auf wahren Ereignissen

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"Seht, was ich getan habe" ist die Nacherzählung eines Mordfalls, der sich Endes des 19. Jahrhunderts in Amerika ereignete.

Aus der Sicht von vier Protagonisten, darunter die vermeintliche Mörderin, ...

"Seht, was ich getan habe" ist die Nacherzählung eines Mordfalls, der sich Endes des 19. Jahrhunderts in Amerika ereignete.

Aus der Sicht von vier Protagonisten, darunter die vermeintliche Mörderin, wird der Tag des Mordes, der 4. August 1892, und der Vortag erzählt.
Lizzie Borden ist 32 Jahre alt, unverheiratet und wohnt bei ihrem Vater Andrew und ihrer Stiefmutter Abby. Im Haus wohnt neben der Familie die irische Haushälterin Bridget.

Es ist Lizzie, die ihren bis zur Unkenntlichkeit zugerichteten Vater tot im Wohnzimmer auffindet. Als die Polizei eintrifft, findet diese auch Abby tot im Schlafzimmer auf. Statt geschockt zu sein oder in Trauer zu verfallen, ist Lizzie vielmehr verwirrt und kann sich bei der Befragung durch die Polizei kaum an den Morgen des Mordtages erinnern. Sie verlangt nach ihrer älteren Schwester Emma, die später aus Fairhaven eintrifft. Diese ist entsetzt über die Szenerie, die sich ihr in ihrem Elternhaus bietet. Auch ihr Onkel John Morse, der Bruder ihrer verstorbenen Mutter ist vor Ort, der auf Besuch da ist und die Nacht im Haus verbracht hat.

Die Polizei steht vor einem Rätsel, da sich der Mörder nicht mit Gewalt Zugang zum Haus verschafft hat.

Andrew Borden war ein gewalttätiger, jähzorniger Mann, seine zweite Frau im Gegensatz zu seiner ersten Frau Sarah und Mutter seiner Kinder weniger herzlich.
Die Familie war nicht arm, konnte sich eine Haushälterin leisten, weshalb sie viele Neider gehabt haben könnte. Am Tag vor dem Mord hatte Andrew Lizzies geliebte Haustauben getötet, was ein Motiv für den Mord und einen möglichen Amoklauf von Lizzie sein könnte. Auch Onkel John, der wusste, wie schlecht Andrew seine Töchter behandelte, hätte diese mit einem Mord rächen können. Selbst die Haushälterin Bridget, die von Abby um ihre Ersparnisse gebracht worden war, um das Haus nicht verlassen zu können, hätte aus Hass das Paar töten können. Fraglich ist auch, ob ein Einbruch in der Vergangenheit und die Vergiftungserscheinungen von Andrew und Abby mit dem Mord in einem Zusammenhang stehen könnten.

Im Fokus der Handlung stehen die äußeren Umstände des Mordfalls, nicht aber die Aufklärung der Tötungsdelikte. Geschickt erzählt Sarah Schmidt in Rückblenden und aus den Perspektiven von Lizzie, Emma und Bridget, wie das Leben bei Andrew und Abby Borden war. Vor allem Lizzie wirkt emotional sehr labil, hat sie doch im Gegensatz zu ihrer neun Jahre älteren Schwester Emma nie eine liebevolle Erziehung erfahren können, da sie erst zwei Jahre alt war, als ihre Mutter Sarah gestorben ist. Die Stiefmutter Abby hat nie ein Interesse an den Mädchen gezeigt und lieber die Haushälterin schikaniert. Onkel John, der den unbekannten Benjamin engagiert hatte, um seinem Schwager eine Abreibung zu erteilen, wirkt so abgebrüht, als sei ihm alles zuzutrauen.

Sarah Schmidt hat in ihrem Debütroman ihre eigene Version des brutalen Mordes an dem Ehepaar Borden beschrieben und lässt offen, ob es tatsächlich die Hauptverdächtige Lizzie war, die ihren Vater und ihre Stiefmutter regelrecht abgeschlachtet haben könnte. Als Leser ist man mit ekliger Faszination von der Familie und den gruseligen Akteuren in den Bann gezogen. Man fragt sich, ob Lizzie zu so einer Tat fähig gewesen sein könnte, wie viel Schuld sie aufgrund ihrer labilen Psyche überhaupt haben könnte oder wer die Schwestern letztlich von den gewalttätigen Ausbrüchen des Vaters erlöst haben könnte. Rätselhaft ist dabei zunächst die vierte Perspektive des Benjamin, bei dem lange unklar bleibt, in welcher Verbindung er zur der Familie steht.

Den gesamten Roman durchzieht eine düstere, unheimliche und beklemmende Stimmung, die das Leben der jungen Frauen Lizzie und Emma, aber auch von Bridget, in einem spannungsgeladenen Haushalt beschreiben, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint.
Es ist ein spannendes Psychodrama, das so anschaulich und bildhaft geschrieben ist, dass man den Schmutz, das Blut und die stets aufs Neue aufgewärmte Hammelsuppe riechen kann. Sehr gelungen vermischt Sarah Schmidt ihre Interpretation des Mordfalls, die Fiktion des Romans, mit den historischen Fakten.

Veröffentlicht am 27.06.2018

Eigenartig und undurchsichtig

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Die Geschichte dieses Buches beruht auf einer wahren Geschichte rund um die zwei Todesfälle im Hause Borden. Die jüngste Tochter der Familie Lizzy findet ihren Vater und ihre Stiefmutter tot im Haus vor. ...

Die Geschichte dieses Buches beruht auf einer wahren Geschichte rund um die zwei Todesfälle im Hause Borden. Die jüngste Tochter der Familie Lizzy findet ihren Vater und ihre Stiefmutter tot im Haus vor. Bis auf Lizzy und das Hausmädchen Bridget war niemand im Haus. Nachdem sich Lizzy immer mehr in widersprüchlichen Aussagen verstrickt, wird sie wegen Mordverdachts festgenommen und Anklage wird erhoben. Die Morde werden rekonstruiert, doch bleibt die Tatwaffe unauffindbar. Zusätzlich hat Lizzys Onkel seine Finger im Spiel und engagiert einen Landstreicher, der die Geschehnisse auf seine Art und Weise beeinflusst. Doch am Ende bleibt die Frage: Wer hat die beiden tatsächlich ermordet?

Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht von Lizzy, Bridget, Emma und dem unbekannten Landstreicher geschildert. Dabei springt die Zeit zwischen Tagen und Jahren um die Geschehnisse in seiner Vollkommenheit darzustellen. Lizzy empfand ich als seltsames, unverständlichen Charakter. Einerseits will sie respektiert und geachtet werden und ihr eigenes Leben führen, andererseits jedoch hängt sie am Rockzipfel ihrer älteren Schwester und benimmt sich oft wie ein kleines Kind. Dieses widersprüchliche Verhalten hat mich verwirrt und nach und nach immens gestört, weil sie sich einfach unmöglich benimmt, wie eine verwöhnte Göre, könnte man schon fast sagen. Emma ist die Leidtragende und ist durch ein Versprechen an Lizzy gebunden, welches sie doch bereit ist aufzugeben um endlich selbstständig ihr eigenes Leben führen zu können. Bridget war mir von allen noch am sympathischsten. Sie kommt aus einer großen Familie aus bäuerlichen Verhältnissen und kennt das einfache Leben. Sie benimmt sich demnach auch nicht sehr eitel und denkt die Welt liege ihr zu Füßen. Nachdem so einige brisante Details der Familie Borden, die mir zunehmend unsympathischer wurde, ans Licht gekommen sind, tat mir Bridget einfach nur leid. Bei solch einer beziehungsgestörte kalte Familie zu arbeiten setzt ihr stetig zu und eigentlich ist sie dafür zu schade.

Allgemein setzt die Geschichte stark auf die vorhandenen und häufig verstörenden Beziehungsverhältnisse und Abhängigkeiten der Familienmitglieder, die durchsetzt sind von Egoismus, Intrigen, Eitelkeit, Einsamkeit und Gefühlskälte. Aufgemischt wird alles durch den unbekannten Obdachlosen, den es so im realen Fall nicht gegeben hat.

Der Schreibstil ist etwas anstrengend zu lesen, weil häufig heutzutage ungebräuchliche Begriffe verwendet werden und versucht wurde die Sprache an das 19. Jahrhundert anzupassen.

Letztendlich lässt mich die Geschichte fraglos zurück. Es ist nicht wirklich spannend, aber dennoch interessant geschrieben. Vor allem die Beziehungsverhältnisse untereinander geben Stück für Stück ein einheitliches Bild von der Geschichte, die dann doch so offen endet wie damals im realen Geschehen, sodass nur die Spekulation bleibt.

Veröffentlicht am 17.09.2018

Seht her

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„Wer hat Vater getötet?“ – Das ist die zentrale Frage in diesem Buch. Lizzy findet ihren Vater am helllichten Tag mit einer Axt ermordet im Wohnzimmer. Kurze Zeit später wird auch die Stiefmutter tot aufgefunden. ...

„Wer hat Vater getötet?“ – Das ist die zentrale Frage in diesem Buch. Lizzy findet ihren Vater am helllichten Tag mit einer Axt ermordet im Wohnzimmer. Kurze Zeit später wird auch die Stiefmutter tot aufgefunden. Weder Lizzy noch Bridget, das Hausmädchen haben etwas Verdächtiges bemerkt. Lizzys Schwester Emma kommt zurück nach Hause um ihrer Schwester beizustehen. Schnell wird klar, dass so einiges im Argen lag im Leben der Familie. Jedes Mitglied scheint so einige Macken zu haben, manche mehr, manche weniger schlimm aber alle zusammen führen zu einem vergifteten Zusammenleben.

Dazu kommt noch Onkel John, der der Familie einen Besuch abstattet, jedoch einen blinden Passagier dabei hat, nämlich Benjamin, der ihm helfen soll, die offene Rechnung mit Lizzys Vater zu begleichen.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Lizzy, Emma, Bridget und Benjamin beschrieben. Sehr gut hat mir dabei gefallen, dass ein und dasselbe Geschehen aus jeder Sicht beschrieben wird, was zu mehr Tiefe und Verständnis führt. Das gilt nicht nur für das Geschehen an sich, sondern auch für das Verständnis der Personen, denn man erfährt schnell, dass so manches verdreht zu sein scheint.

Die Frage wer nun der Täter war, schwingt permanent mit und eigentlich hätte es jeder sein können. Genügend Gründe hätte jeder allemal dafür.

Was nicht unterschätzt werden darf ist die Ruhe, mit der das Geschehen erzählt wird. Wer einen Thriller oder Nervenkitzel erwartet wird hier enttäuscht werden. Alles wird sehr nüchtern und ruhig erzählt, die düstere Stimmung passt aber hervorragend zur Ausgangslage und den Protagonisten.

Mit hat die Geschichte und der Erzählstil gut gefallen, trotz des ruhigen Settings konnte ich in Spannung versetzt werden und die Frage nach dem Täter beschäftigt einen bis zum Schluss.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Nichts Halbes und nichts Ganzes

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INHALT (Achtung Spoiler, wenn man Band 1 noch nicht kennt!):
»Vater ist tot!« Zutiefst verstört starrt Lizzie Borden ihren Vater an, der blutüberströmt auf dem Sofa liegt. Auch ihre Stiefmutter wird tot ...

INHALT (Achtung Spoiler, wenn man Band 1 noch nicht kennt!):
»Vater ist tot!« Zutiefst verstört starrt Lizzie Borden ihren Vater an, der blutüberströmt auf dem Sofa liegt. Auch ihre Stiefmutter wird tot aufgefunden – ebenfalls hingerichtet mit einer Axt. Eindeutige Spuren sind an jenem schicksalhaften Morgen des 4. August 1892 kaum auszumachen, dafür häufen sich die Fragen. Denn während die Nachbarn in Fall River, Massachusetts, nicht begreifen, wie einer so angesehenen Familie etwas derart Grausames zustoßen kann, erzählen diejenigen, die den Bordens wirklich nahestehen, eine ganz andere Geschichte: von einem jähzornigen Vater, einer boshaften Stiefmutter und zwei vereinsamten Schwestern. Schnell erklärt die Polizei Lizzie zur Hauptverdächtigen, deren Erinnerung jedoch lückenhaft ist. Wo war sie zum Zeitpunkt der Morde? Saß sie wie so oft unter den Birnbäumen und träumte vor sich hin? Oder ist sie doch verantwortlich für diesen Albtraum?

MEINUNG:
Die auf wahren Begebenheiten beruhenden Ereignisse um Lizzie Bordon war mir bisher noch nicht bekannt. Aus diesem Grund habe ich mich vor dem Beginn des Lesens erstmal kurz damit beschäftigt und erfahren, dass sie fast schon eine kleine Berühmtheit, denn auch viele Künstler haben ihre Person als Inspiration genutzt.

Die Geschichte wird aus vier Sichten erzählt: Lizzie selbst, ihre ältere Schwester Emma, das Hausmädchen Bridget und einem mysteriöse Benjamin. Man merkt hier ziemlich schnell, dass in dieser Familie vieles nicht gestimmt hat. Dysfunktional ist hier sicher das richtige Wort. Manche Konflikte werden offen, auch mit Gewalt ausgetragen und andere finden unterschwellig statt. Es gibt vor allem Probleme zwischen Lizzie und ihrem Vater, zwischen Lizzie und ihre Stiefmutter, aber auch zwischen Lizzie und Emma. Hier zeigt Lizzie einige äußerst hässliche Seiten an sich. So verhindert sie z.B. dass ihre Schwester mit einem Mann, der sie liebt das elterliche Haus verlässt. Der Altersunterschied zwischen beiden Schwestern ist mit 10 Jahren sehr groß. Nachdem die gemeinsame Mutter nach Lizzies Geburt stirbt, bleibt vieles an Emma hängen, auch die kleine Schwester.

Zum Zeitpunkt der Tat ist Lizzie allerdings schon 32, kommt aber deutlich jünger rüber. Lizzie war für mich keine Sympathieträgerin. Bridget, das irische Hausmädchen, wird von allen Familienmitgliedern ziemlich schlecht behandelt und dennoch klammert man sich an sie, weil sie der einzige Puffer zwischen ihnen zu sein scheint. Lizzie macht sich auch gerne lustig über sie. Bridget hat in Amerika das große Glück gesucht und möchte nun nur noch wieder zurück nach Hause. Das spürt man beim Lesen ganz deutlich. Bridget tat mir wirklich leid.

Mit dem mysteriösen Benjamin bringt die Autorin noch eine fiktive Person ins Spiel, die der Geschichte nochmal eine andere Richtung gibt. Denn ich finde es problematisch, dass die Geschichte durch ihren realen Bezug eigentlich relativ vorgegeben ist. Natürlich fragt man sich, wer nun die beiden Eltern getötet hat, denn Lizzie wurde freigesprochen. Das lässt ein bisschen Raum für Spekulationen. Die Autorin hat das hier versucht, aber ich fand es nicht wirklich gelungen. Das Buch war zu Ende und ich war jetzt nicht wirklich schlauer als vorher.

FAZIT:
Es war interessant einmal die Geschichte der berühmten Lizzie Bordon kennenzulernen, aber als fiktive Geschichte ließ es mich ziemlich ratlos zurück, auch wenn die Autorin hier nochmal eine andere Perspektive mit hineingebracht hat. Ich denke, es ist auch nicht einfach eine solche Thematik möglichst realitätsnah und im Bereich des Denkbaren umzusetzen.
Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.05.2019

Zu Beginn vielversprechend, am Ende dann aber doch eher enttäuschend

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Erster Satz

Er blutete noch.

Meinung

Während ihre Schwester Emma ihre Zeit in Fairheaven genießt, harrt Lizzy in Fall River mit ihrem Vater und ihrer Stiefmutter aus, die eines Morgens tot aufgefunden ...

Erster Satz

Er blutete noch.

Meinung

Während ihre Schwester Emma ihre Zeit in Fairheaven genießt, harrt Lizzy in Fall River mit ihrem Vater und ihrer Stiefmutter aus, die eines Morgens tot aufgefunden werden. Zunächst findet Lizzy ihren Vater und die Polizei später ihre Stiefmutter Abby. Was passierte bleibt unklar, dennoch nimmt die Polizei ein paar Tage später Lizzy unter Verdacht. Doch auch ihr Onkel John führte etwas im Schilde.

Vier verschiedene Charaktere übernehmen die Schilderung der Geschehnisse vor, während und nach dem Verbrechen. Dabei erzählen sie viel über die Vergangenheit und den Eigenarten der anderen Charaktere. Die Erzählungen sind nicht chronologisch und springen in den Tagen oft hin und her. Der Schreibstil war angenehm, verständlich und gut zu lesen. Zum Ende hin wurden allerdings große Zeitsprünge gemacht und nur noch wenig auf den Fall eingegangen.
Ende des 19. Jahrhundert ereignet sich in Fall River ein grausamer Doppelmord, dessen Auflösung nie ans Licht kam. Die Autorin hat in ihrem Buch Fakten und Fiktion miteinander verwoben und geht besonders auf die Stunden vor dem Mord ein. Die Schwestern Emma und Lizzy Borden sowie das Dienstmädchen Bridget und der Fremde Streuner Benjamin erhalten eine Stimme und geben ihre Entdeckungen zum Besten. Dabei wird das Verhältnis unter den einzelnen Familienmitglieder beleuchtet und schnell wird klar, der äußere Schein trügt und die so harmonische Familie ist nur Fassade.

Charaktere

Die Schwestern scheinen einander zu lieben und zu hassen. Die eine beneidet die andere für ihre Freiheit und dem Ansehen bei den Eltern, die andere trennt sich ungern von ihrer Schwester und unterdrückt diese immer wieder. Die Beziehung der Zwei war nicht immer klar und selbst nach beenden des Buches bin ich mir darüber nicht hundertprozentig im Klaren, wie sie wirklich zueinander standen.

Bridget schien sich unwohl zu fühlen und schon lange gehen zu wollen, allerdings überredete Mrs. Borden sie immer wieder dazu, bei ihnen zu bleiben. Sie wusste viel über die Zustände im Haus Bescheid, mischte sich jedoch nie in die Angelegenheiten ein, sondern beobachtete nur.

Der letzte Erzähler Benjamin wurde von Lizzys Onkel John zum Haus gebracht und sollte mit Andrew „reden“, um ihm eine Lektion zu erteilen, allerdings schien es nie dazu zu kommen. Besonders hier vermischt sich Fiktion und Realität stark. Seine Rolle ist reine Fiktion und für mich nicht ganz schlüssig. In seinen Parts ging meistens um ihn und seine Probleme/Geschichte, die gar keine Wichtigkeit besaßen. Dadurch verlor der eigentliche Fall sein Interesse und zum Schluss auch meine Aufmerksamkeit.

Fazit

Interessanter Fall, der aber durch die Erzählweise nicht wirklich zur Geltung kam und durch die Charaktere und deren Erinnerungen in den Hintergrund rückte. 2 Sterne