Schönes Standard New Adult Werk mit wichtigem ernsten Nebenthema
„The Ivy Years- Bevor wir Fallen” von Sarina Bowen ist ein schöner New Adult Roman, der im Vergleich zum Standard etwas andere Protagonisten gewählt hat. Das Werk ist zwar 1. Teil einer Reihe, ist aber ...
„The Ivy Years- Bevor wir Fallen” von Sarina Bowen ist ein schöner New Adult Roman, der im Vergleich zum Standard etwas andere Protagonisten gewählt hat. Das Werk ist zwar 1. Teil einer Reihe, ist aber in sich abgeschlossen und kann unabhängig vom Rest der Reihe gelesen werden.
Inhalt:
Protagonistin Corey Callahan hat bei einem Unfall eine Rückenmarksverletzung erlitten und sitzt seither mit Lähmungen im Rollstuhl. Wir LeserInnen begleiten sie in ihrem ersten Jahr am Harkness College, einem renommierten Ivy League College in den USA, und lernen mit ihr zusammen ihren attraktiven Nachbarn Adam Hartley, einen Eishockeyspieler, der sich das Bein gebrochen hat, immer besser kennen und lieben.
Meine Meinung:
Vom Grundsatz her ist „Bevor wir fallen“ ein klassischer New Adult Roman: Es gibt zwei junge Protagonisten, um die sich alles dreht, die sich kennenlernen, gegenseitige Anziehung empfinden, aber es gibt Probleme, die ihrem Glück entgegenstehen (könnten).
Was ich bei „Bevor wir fallen“ jedoch mochte, dass Sarina Bowen mit Coreys Lähmungen und auch Hartleys Blessuren auch ernste Themen wie den Umgang vieler Menschen mit Menschen im Rollstuhl und auch die alltäglichen Probleme von Menschen mit solchen Behinderungen thematisiert hat. Auch wenn Hartley und Corey optisch wohl wieder in Richtung „wunderschön und durchtrainiert gehen“, legt Sarina Bowen auch einen Fokus auf gerade diese Probleme, die viele Menschen mit Behinderungen in ihrem Alltag haben. Der Schreibstil des Werkes ist leicht und mit humorvollen Tönen, jedoch auch mit ernsten Anklängen, gerade wenn es um das Thema Inklusion geht.
Was ich etwas schade fand, aber das ist eher mein generelles Problem mit dem Genre, ist, dass neben Corey und Hartley (ich habe ca. 100 Seiten benötigt, bis ich verstanden habe, dass das sein Nachname ist, mit dem Corey Adam immer anspricht), dass die Nebencharaktere eine wirklich untergeordnete Rolle spielen. Sie tauchen szenisch und dabei auch wiederholt auf und dann verschwinden sie wieder. Man lernt sie nicht wirklich kennen. Als Beispiel in einem gedanklichen Theaterdrehbuch: Dana, Corey Mitbewohnerin. Sie ist nett und lustig und mag Gesang. Corey mag sie. Szene beginnt. Auftritt Dana, sie und Corey unterhalten sich über einen Single-Ball zum Verkuppeln von Leuten und dass Dana Corey dort verkuppeln will und Corey sie verkuppeln soll. Hartley kommt dazu. Abgang Dana. Corey diskutiert mit Hartley, mit ob und mit wem sie Dana verkuppeln könnte. Szene Ende. Von dem Ball wurde nie wieder gesprochen. Keine Ahnung. Ob Corey jemanden für Dana gefunden hat für den Ball und was Dana noch so treibt außer zu singen.
Fazit: Eine schöne New Adult Geschichte mit tollen Charakteren und durch Coreys und Hartleys Handicaps einem erfrischend anderen Begleitthema.