Hach, dieses Buch klang einfach so wunderschön, dass ich es unbedingt lesen musste. Die ersten Seiten waren wundervoll und ich dachte, ich würde die Story bis zum Ende lieben, doch nach und nach, langsam und immer mehr, wurde es mir einfach zu viel – zu viel niedlich, zu kitschig, zu übertrieben, weswegen es mich im Mittelteil nur noch nervte und das Ende die Story dann komplett ruinierte. Das zu schreiben, fällt mir wirklich nicht leicht, denn eigentlich mag ich es kitschig und romantisch, doch irgendwie war es mir hier einfach too much.
Aber beginnen wir von vorn. Poppy und Rune sind wie füreinander geschaffen und haben mir als Kinder wirklich gut gefallen. Sie waren so niedlich zusammen und der Anfang war so emotional, dass ich mich auf den Rest der Geschichte gefreut habe, allerdings schlug dieses Gefühl schnell um, denn dieses Buch dreht sich NUR um Liebesbekundungen, um tiefe Emotionen, über Verbundenheit, die beinahe schon an Besessenheit und grenzt und dadurch irgendwie alles andere ausblendet. Ich war genervt. Genervt von der Liebe, genervt von den Gefühlen und genervt davon, dass im ganzen Buch nichts anderes geschieht und die Handlung, die sicher hätte spannend sein können, in den Hintergrund rückte (wenn es denn überhaupt eine gab).
Nicht einmal die Sache mit dem Einmachglas und den 1000 Küssen konnte mich besänftigen. Anfangs fand ich die Idee wirklich niedlich und ich hatte Tränen in den Augen, als es zur Übergabe des Glases kam, aber schnell nervte mich auch dieser Umstand – und das schreibt jemand, der genau solche Dinge eigentlich liebt. Irgendwas läuft hier was ganz falsch, sage ich euch. Ich liebe die Liebe, die Romantik, die schnulzigen Liebeserklärungen in Büchern, aber hier – puh – hier konnte ich es irgendwann einfach nicht mehr ertragen.
Positiv fand ich den Anfang und den Schreibstil, der es doch schaffte, mich zu berühren und die Emotionen auf mich zu übertragen, deswegen möchte ich die Autorin dennoch im Auge behalten – denn Gefühle hat sie drauf (wenn sie sich etwas zügelt).
Fazit:
„A thousand Boy Kisses“ hat mich leider sehr enttäuscht. Ich habe mir eine romantische, niedliche Liebesgeschichte erhofft, die mit der Zeit wächst. Bekommen habe ich eine absolut übertriebene Seelenverwandtschaft, die beinahe schon an Besessenheit grenzt und dabei alles andere ausblendet, sodass man kaum von einer Handlung sprechen kann. Ich vergebe schweren Herzens 1,5/5 Leseeulen.