Cover-Bild The Belles 1: Schönheit regiert
Band 1 der Reihe "The Belles"
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19,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 11.02.2019
  • ISBN: 9783522505833
Dhonielle Clayton

The Belles 1: Schönheit regiert

Vanessa Lamatsch (Übersetzer)

Glitzernd, glanzvoll, grausam – willkommen in der Welt der Belles!

Die Welt von Orléans wird von Hässlichkeit bestimmt, und nur die Belles können den Menschen Schönheit verleihen. Camelia ist eine Belle – schön, begehrt, mit magischen Fähigkeiten. Am Königshof will sie allen zeigen, dass sie die Beste ist. Doch hinter den schillernden Palastmauern lauern dunkle Geheimnisse. Camelia erkennt, dass ihre Fähigkeiten viel stärker und gefährlicher sind, als sie es je für möglich gehalten hätte. Sie sind eine Waffe, die sich andere zunutze machen wollen. Daher muss sie sich entscheiden: Soll sie die Tradition der Belles bewahren oder ihr eigenes Leben riskieren, um ihre Welt für immer zu verändern? Das Schicksal der Belles und von Orléans liegt mit einem Mal in ihren Händen …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2019

Schönheit ist eben (nicht) alles ...

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Die junge Camelia besitzt eine ganz besondere Kraft: Sie kann das Aussehen von anderen Menschen mit Magie verändern. In Orleans, wo alle Menschen mit grauer Haut, roten Augen und strohigen Haaren zur Welt ...

Die junge Camelia besitzt eine ganz besondere Kraft: Sie kann das Aussehen von anderen Menschen mit Magie verändern. In Orleans, wo alle Menschen mit grauer Haut, roten Augen und strohigen Haaren zur Welt kommen, ist es eine wertvolle Gabe. Jeder will schön sein und darum sind Camelia und ihre Schwestern - die Belles - besonders hoch angesehen.
Doch das ist alles nur Schein. Schon bald wird Camelia die Wahrheit hinter ihrer Kraft und das tragische Schicksal aller Belles herausfinden ...


Seien wir ehrlich, "The Belles" hat so eine wunderschöne Aufmachung, da schaut man schon mal mehr auf das Äußere. Ich selbst habe vom englischen Buch wenig gehört und es war wirklich die Aufmachung, die mich dazu verleitet hat, dass ich das Buch lesen will.

Am Anfang brauchte ich etwas um in das Buch reinzukommen. Das Buch ist High-Fantasy und die Welt von Orleans ist sehr eigen. Sehr bunt, französisch - oder eher kreolisch? - angehaucht und Schönheit ist hier nun mal alles. Es geht im Buch eigentlich nur um Schönheit und dementsprechend gibt es sehr viele Beschreibungen zu lesen. Bei den schrägen Outfits wirkt sogar das Kapitol aus "Die Tribute von Panem" wie eine graue Maus!
Natürlich hat so eine strahlende Welt auch eine Schattenseite und die war wirklich gruselig und gut gemacht. Als die dunklen Geheimnisse immer mehr ans Licht kamen, wurde das Buch für mich auch richtig fesselnd.

Neben dem hat mir das Magiesystem der Belles gut gefallen. Ich will und kann nicht so viel dazu sagen, da es schon etwas komplizierter ist, aber es ist innovativ und interessant. Ich bin gespannt, ob die Autorin das in Band 2 noch weiter ausbaut.

Das einzige, was mir nicht so gefallen hat, waren die leichten Anspielungen auf mögliche Liebesbeziehungen. Die waren mir einfach zu stereotyp und haben den Plot meiner Meinung nach verlangsamt.

Es wurde ja viel diskutiert, ob das Buch ein ungesundes Bild von Schönheit vermittelt. Meiner Meinung nach zeichnet es ein realistisches Bild des Schönheitswahns nach - nur ohne den Finger ermahnend zu erheben. Das passt auch nicht zum erzählenden Charakter Camille, die erst nach und nach merkt, dass alles, was sie über ihre Pflicht als Belle zu wissen meinte, falsch ist. Als Leser sollte einem aber schon klar sein, dass es - zum Beispiel - nicht okay ist, dass ein kleines Kind eine "Schönheitsbehandlung" bekommt und darunter Schmerzen leidet. Der Mutter ist es egal. Hauptsache ihr Kind ist schön. Das hat mich zum Beispiel stark an die Kinder-Schönheits-Wettebewerbe in unserer Welt erinnert. Schönheitsbehandlungen in Orleans enden auch manchmal mit dem Tod - ist bei uns doch auch nicht anders, oder? Ich finde, dass das Buch zeigt, wie oberflächlich wir Menschen doch sind und was wir in Kauf für Schönheit nehmen ...


Ich vergebe dem Buch 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Zu schön, um wahr zu sein

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-Rezensionsexemplar-
Dieses Buch konnte mich sehr überraschen! Der Einstieg ist mir nämich sehr schwer gefallen. Die ganzen detaillierten Beschreibungen von Make-up, Kleidern, Einrichtung, Blumen etc. ...

-Rezensionsexemplar-
Dieses Buch konnte mich sehr überraschen! Der Einstieg ist mir nämich sehr schwer gefallen. Die ganzen detaillierten Beschreibungen von Make-up, Kleidern, Einrichtung, Blumen etc. hat mich ziemlich gelangweilt... bis es dann an die Intrigen und dunklen Machenschaften am Hof ging. So etwas kriegt mich irgendwie immer. Irgendwann habe ich dann auch großen Gefallen an der Protagonistin und gefunden und auch die zahlreichen Nebenfiguren wurden immer spannender für mich. An sich ist "The Belles" eine Jugenddystopie wie viele andere. Die Struktur ist ziemlich typisch und daher war die Geschichte alles in allem nicht wirklich überraschend. Trotzdem fand ich die einzelnen kleinen Handlungsstränge interessant und ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Erfrischend fand ich auch, dass die Liebesgeschichte weniger im Vordergrund stand als die königliche Familie. Leider wurde noch kein Release für den zweiten Teil in Deutschland bekannt gegeben. Gäbe es den 2. Teil schon, würde ich ihn mit Sicherheit lesen. Wenn ich jetzt warten muss, bin ich mir noch nicht so sicher. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich bis dahin das Interesse an der Reihe verloren haben könnte.

Veröffentlicht am 24.08.2019

Was für ein Buch!

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The Belles ist ein Buch, das unter die Haut geht. Es besticht durch eine beeindruckende neue Idee, bewegenden Charakteren und einer spannenden Geschichte! Dennoch gibt es einige Punkte, die mir nicht sonderlich ...

The Belles ist ein Buch, das unter die Haut geht. Es besticht durch eine beeindruckende neue Idee, bewegenden Charakteren und einer spannenden Geschichte! Dennoch gibt es einige Punkte, die mir nicht sonderlich gut gefallen haben.
Als ich Die Belles entdeckt habe, war die ungewöhnliche Idee und das Setting New Orleans ausschlaggebend dafür, dass es sofort in den Einkaufskorb gewandert ist. Ich dachte dabei an das spritzige und jazzige New Orleans mit Mardi Gras-Feeling, welches ich so sehr liebe. Gefunden habe ich in Die Belles aber ein völlig neues New Orleans, das über diverse Inseln einer fiktiven Welt verstreut ist.

Dies tat dem Lesegenuss aber keinen Abbruch, denn die Idee hinter dem Buch ist wirklich der Wahnsinn! Die Belles sind mit der wichtigste Bestandteil der Gesellschaft in Orleans, da sie dafür sorgen, dass die Reichen und Mächtigen perfekt aussehen. Ich kann verstehen, wenn diese Idee auch auf Kritik stößt, scheint sie doch Schönheitswahn zu verherrlichen. Ich empfand dies jedoch gerade als versteckte Gesellschaftskritik, die genau so auch auf die reale Welt übertragbar ist. Dies gilt für mich umso mehr für den Wandel, den Camelia durchläuft und die Zweifel am System, die immer größer werden.

Bei Camelia handelt es sich um eine Protagonistin, bei der ich mir mit meinen Sympathien noch echt unsicher bin. Zu Beginn fand ich sie egoistisch und flach, sie schien mir fast abstoßend zu sein. Da sie für mich aber eine deutliche positive Entwicklung durchmacht, bin ich mir nicht sicher, ob das nicht genau so von der Autorin angelegt wurde. Auch gegen Ende des Buches wurde ich mit ihr nicht richtig warm, ich bin also gespannt, ob sich das in der Fortsetzung noch ändert.

Besonders gut gefallen haben mir die noch ungelösten Handlungsstränge, die mich wohl auch auf jeden Fall zum Nachfolger greifen lassen werden.

Veröffentlicht am 09.08.2019

Eine Geschichte zum versinken und nachdenken

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The Belles – Schönheit regiert ist ein etwas über 500 Seiten starkes Jugendbuch, geschrieben von der guten Dhonielle Clayton (Ich habe ihren Vornamen von der Website des Thienemann-Esslinger Verlages kopiert, ...

The Belles – Schönheit regiert ist ein etwas über 500 Seiten starkes Jugendbuch, geschrieben von der guten Dhonielle Clayton (Ich habe ihren Vornamen von der Website des Thienemann-Esslinger Verlages kopiert, damit ich ihn nicht 80 mal falsch schreiben muss!)
Angesiedelt für Mädchen (und Jungen) ab 14 Jahren, muss ich dazu beisteuern, dass ich finde, dass diese Alterskategorie perfekt gewählt ist, auch wenn ich bei der ein oder anderen Stelle schon Schlucken musste. Aber einmal langsam.
Worum geht es überhaupt?
Willkommen in Orléans! Ein Land, in dem der Legende nach die Göttin der Schönheit und der Gott des Himmels ein Paar waren, aber die Schönheit den Himmel so verärgert hatte, dass dieser ihre Kinder mit einem Fluch belegte, welcher alle Hässlich machen sollte. Graue, abgemagerte Körper, Haare wie Stroh und blutrote Augen… Mh… Ansehnlich.
Schönheit, welche dies nicht ertragen konnte, schaffte die sogenannten „Belles“. Frauen, welche den Menschen Schönheit verleihen können.
Unsere Protagonistin Camelia ist eine von ihnen. Und sie will nichts sehnlicher, als am Hofe die Favoritin der Königin zu werden um mit ihren magischen Kräften Menschen schön zu machen.

Soweit, so unspektakulär.

Eine Welt, die in ihren groben Zügen sehr an „Das Juwel“ mit einem Hauch von „Die rote Königin“ (schauder) erinnert; eine Protagonistin – natürlich eine der Schönsten des ganzen Landes- mit besonderen Fähigkeiten, wie sie sonst nur wenige haben. Und natürlich Geheimnisse! Was wäre ein Jugendbuch (oder Young Adult, oder Fantasy oder Romantasy oder Bitte hier beliebiges Genre einfügen) ohne Intrigen oder Geheimnisse?
Und nur Camelia kann etwas dagegen tun!
Aber wieso dann meine fünf Sterne?
Wieso vergebe ich bei diesen vermeintlichen Klischees fünf Sterne?
Weil es, für mich, zu einem der wichtigsten Jugendbücher dieses Jahres gehört.
Eingeleitet wird das Buch mit dem Beauté-Carnaval und der Vorstellung von Camelia und ihren Schwestern- der neusten Generation der Belles. Sie werden dem Königshaus vorgeführt und damit in ihre Bestimmungsgebiete geschickt, oder am Hof bleiben dürfen um der Königsfamilie dienen zu können. Damit würden sie zur „Favoritin“ werden, und jede der sechs neuen Belles (Camelia und ihre Schwestern) ist natürlich darauf aus eine Favoritin zu werden!
Wir begleiten Camelia und folgen ihrem Blick durch die Menge.
Und genau hier ist der Knackpunkt!
Während unsere Protagonistin die Menschen beschreibt, beschreibt sie sie als die, die sie sind.
Große Frauen, kleine Frauen, dick oder dünne Frauen, mit heller oder dunkler Haut, mit locken oder glatten Haaren, Männer mit Bärten und runden Bäuchen, mit spitzen Nasen und vollen lieben; Männer und Frauen in allen Farben, Formen und Größen.
Und sie alle verbindet eines: Sie sind schön!
Ich will gar nicht zu viel über das Buch selber erzählen, da es schwierig ist, nicht zu viel zu verraten und einem damit die gesamte Spannung zu nehmen!
Doch ich will etwas über die Message dieses Buches erzählen. Nicht nur, dass es Schönheit als ein allgemein gültiges Gesetzt akzeptiert, dass für jeden Menschen individuell gilt und nicht nur für die, die in Modezeitschriften erwähnt werden, nein!
Dhonielle Clayton wirft mit Themen um sich, die heutzutage in Social Media thematisiert werden müssen und von vielen Menschen heiß diskutiert werden.
Homosexualität und Transgender, das Gefühl, Schön zu sein, auch wenn man nicht die „Modelmaße“ besitzt, seinen eigenen Weg zu gehen oder auch das „Nein“ auch „NEIN!“ heißt…
Dhonielle schafft es, diese Themen auf eine so authentische… sympathische Art und Weise in ihrem Buch unterzubringen, dass sie sie mit der mehr als nur spannenden Geschichte verschmelzen!
Den auch wenn „The Belles“ wie ein 08/15 Roman für jugendliche Mädchen ab 14 Jahren klingt, so war ich doch geflasht von der Geschichte und Camelia als Charakter. Sie trifft einige dumme Entscheidungen innerhalb der Geschichte, dass sei mal so gesagt.
Aber sie ist mir innerhalb der ersten Seiten sehr ans Herz gewachsen. Auch ihre Schwestern, von Ambra, über Padma, Edel, Valeri oder Hana… sie alle habe ich liebgewonnen, dabei kenne ich teilweise nur Auszüge von ihnen. Und dennoch sind sie mir mit ihren Eigenarten so im Kopf geblieben, da Camelia sie alle immer wieder sanft in ihren Alltag mit einfließen lässt.
Menschen, die so lange auf einander gehockt und mit einander gelebt haben, lässt man nicht einfach so gehen und ich liebe es so sehr, wie Dhonielle dafür gesorgt hat, dass kein Charakter, und sei er noch so klein, in Vergessenheit gerät.
Charaktere, von denen ich dachte, ich sehe sie nie wieder, werden zwei Kapitel später doch wichtiger als gedacht. Kleine Details, die man in einem Nebensatz gelesen hat, gewinnen an Gewichtung, bereits wenige Szenen später.
Dhonielle hat ihre Welt so sehr ausgebaut, wie ich es mir bei anderen Büchern gewünscht hätte. Jede Beschreibung, von den Gebäuden, über die Menschen und ihre Kleider bis hin zu ihren Handlungen, sitzt, passt, wackelt und ist einfach Lecker!
Warum Lecker? Weil so ziemlich alles in diesem Buch mit Nachtisch oder Blumen verglichen wird. Ich hätte gerne in das Buch selber gebissen, so einen Hunger habe ich nach wenigen Kapiteln bekommen!

Ich könne Seiten über Seiten über dieses Buch sinnieren!
Und dennoch halte ich mich kurz und lege dieses Buch jedem ans Herz, der sich Gedanken um sein Äußeres macht und/oder gerne ein Jugendbuch lesen möchte, dessen Grundkonzept vielleicht nicht das neuste, ist, dessen Innenleben einen aber vom Lesesessel haut.
Ein großer, wenn auch oberflächlicher Pluspunkt dieses Buches ist in meinen Augen einfach dieses großartige Cover mit dem transparenten Schutzumschlag! Ich verbringe einfach die nächsten Stunden wieder damit, mit dem Cover zu Spielen.
The Belles – Schönheit regiert erscheint, gebunden, im Thieneman Esslinger Verlag und kostet um die 19€ und ist, hoffentlich, der erste Teil einer neuen Jugendbuchreihe!
Von mir bekommt es auf jeden Fall 6/5 Sternen und wir damit zu meinem bisherigen Jahreshighlight!

Veröffentlicht am 15.07.2019

Eine gelungene Geschichte rund um eine wichtige Thematik

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MEINE MEINUNG:
Um dieses Buch kam man in den letzten Tagen wirklich nicht herum. Kein Wunder also, dass ich mit jedem Bild, das ich bei Instagram entdeckte, neugieriger wurde. Also prompt angefragt und ...

MEINE MEINUNG:
Um dieses Buch kam man in den letzten Tagen wirklich nicht herum. Kein Wunder also, dass ich mit jedem Bild, das ich bei Instagram entdeckte, neugieriger wurde. Also prompt angefragt und sogar den Zuschlag bekommen – vielen Dank an dieser Stelle! Leider wurden nicht nur die Bilder zahlreicher, sondern auch die eher negativ angehauchten Rezensionen; doch ich ließ mich nicht verunsichern und stürzte mich in die Seiten. Heute möchte ich nun meine Meinung zu der Geschichte rund um Camelia mitteilen. Viel Spaß dabei ?

Beginnt man dieses Buch, muss man sehr schnell feststellen, dass Dhonielle Clayton einen sehr detailverliebten Schreibstil benutzt. Dabei setzt sie vor allem auf viele Beschreibungen rund um die Blumenwelt von Orleans und bedient sich auch etlicher Vergleiche zu Blumen, wie zum Beispiel deren Farbe, Form, Düfte etc. Das ist, zugegebenermaßen, etwas gewöhnungsbedürftig, stellte mich persönlich aber vor keine große Herausforderung. Im Gegenteil, ich empfand den Schreibstil und die gewählte Sprache als wirklich angenehm, wenngleich die bildhaften Darstellungen immer wieder für eine gewisse Länge sorgten. Allgemein empfand ich die Geschichte als eher ruhig erzählt. Als Leser fiel es mir nicht weiter schwer, mich komplett von der Autorin verzaubern zu lassen. Sie nahm mich mit in die buntesten Gärten, die farbenfrohesten Räume innerhalb des Palasts und stellte mir die schillendsten Charaktere vor. Dabei geizte sie nie mit Ausschmückungen rund um die Umgebung und legte ihr Augenmerk deutlich mehr auf die Atmosphäre und die Schönheit dieser Welt, als auf alles andere. Doch genau so kann Dhonielle Clayton auch rasante Szenen erzählen; auch wenn die eher zur Seltenheit gehörten in diesem Reihen-Auftakt.

Die Geschichte wird rein aus Sicht unserer Protagonistin Camelia geschildert; was ich so an und für sich schon mal sehr gut fand. Camelia, oder Camille, wie sie ihre Freunde nennen, ist eine junge Frau, die sich verantwortungsbewusst ihren Pflichten stellt, die Regeln dabei aber manchmal ganz gekonnt ignoriert oder übergeht. Anfangs ist sie noch mutig und selbstsicher, steht zu ihren Handlungen und Entscheidungen und lässt sich nur wenig vorschreiben. Im Laufe der Zeit verlor sie diese Eigenschaften aber zusehens und entwickelte sich zu einer richtigen Spielfigur, die herumgeschubst und bevormundet wird und die sich niemals auch nur ansatzweise wehrt oder für sich einsteht. Dieses Verhalten passte überhaupt nicht zu der Camille, die ich kennengelernt habe und sorgte deshalb für einen gewissen Unmut von meiner Seite. Allgemein war es mit ihr und mir ein stetiges Auf und Ab. Mal fieberte ich enorm mit ihr mit und bangte regelrecht um sie; dann ging sie mir wieder genug auf die Nerven, dass es mir beinahe egal wurde, was mit ihr geschah. Eine echt seltsame Mischung, die ich so bisher auch noch nie hatte mit einer Protagonistin. Jetzt rückblickend fand ich aber trotzdem, dass sie gut zur Geschichte passte. Gewisse Handlungsweisen ihrerseits waren halt einfach nötig, um den Ablauf des Buches sicher zu stellen. Größtenteils war sie ja sympathisch und ich konnte mich in den meisten Fällen auch gut mit ihr identifizieren.
Randfiguren gab es einige, so richtig nah kam mir davon aber keiner. Es blieb stets eine gewisse Distanz zu den einzelnen Nebencharakteren, was mich so aber auch nicht weiter störte. Solange Camille und zwei-drei andere Protagonisten greifbar waren, war alles in bester Ordnung.

Der Grundgedanke hinter diesem Buch war nicht zwingend das, was ich erwartet hatte. Beim Lesen des Klappentextes freute ich mich auf eine Geschichte mit Gesellschaftskritik, mit einer oder gar mehreren wichtigen Botschaften. Ich wollte lesen, dass Schönheit nicht alles ist im Leben; dass man sich so lieben sollte, wie Gott uns schuf. Doch bis auf das Nachwort war davon nicht viel zu spüren. Viel mehr begleiten wir Camelia auf ihrer Entdeckungsreise, was es mit dem Palast und den Belles eigentlich auf sich hat und dass viel mehr Dunkelheit und Böses herrscht, als nach außen durchsickern kann. Die Abhandlung ist dabei aber keineswegs schlecht. Obwohl das Tempo mittels des blumigen Schreibstils ein wenig reduziert wurde, war es, zumindest in den ersten beiden Dritteln äußerst spannend und nie langweilig. Danach gab es eine Wendung der Story, die mir nicht mehr allzu sehr zusagte, sondern mich vielmehr nervte als fesselte. Mir fehlte im letzten Drittel einfach der Widerstand von Seiten der Protagonistin. Das Drama nahm immer mehr seinen Lauf und für Camille wäre es ein Leichtes gewesen, das Ruder herum zu reißen – tat sie aber nicht und so verlor die Geschichte einiges an Glaubwürdigkeit. Und obwohl ich genervt war und eher unglücklich mit dieser Wendung, kann ich nicht leugnen, dass ich weiterhin gefesselt war. Ich war neugierig; und der Twist, den die Autorin schon früh eingefädelt hat, war gut gewählt um den Leser bei Laune zu halten und an die Seiten zu binden. Man fragt sich also permanent, wie dieser Twist aufgelöst wird und so bleibt es mindestens auf dieser Ebene spannend. Auf die besagte Auflösung wartet man allerdings vergeblich – es wird zwar nochmal aufgegriffen, die offenen Fragen jedoch nicht beantwortet. Einerseits ein guter Cliffhanger, andererseits aber auch irgendwie enttäuschend.

FAZIT:
Die Geschichte in „The Belles 1: Schönheit regiert“ von Dhonielle Clayton sticht sowohl vom Stil her als auch vom Grundgedanken her definitiv von der Masse heraus. Ein sehr detailreicher, blumiger Schreibstil trifft auf eine Handlung, die besonders in den ersten zwei Dritteln komplett durch interessante, neuartige Elemente überzeugen kann. Die Hauptfigur hatte es dafür ein wenig schwer und stieß nicht immer auf Wohlgefallen bei mir. Auch das letzte Drittel entsprach nicht unbedingt meinen Erwartungen, besonders in Hinsicht auf die Auflösung – konnte mich aber trotzdem fesseln. Alles in allem gab es für mich doch den ein oder anderen Kritikpunkt, über den ich nicht hinwegsehen kann – und trotzdem freue ich mich sehr auf die Fortsetzung von Camelia’s Geschichte.