Eine emotionale Reise ins wunderschöne Irland!
MEINE MEINUNG
Nachdem das Flair des irischen Dorfes mich im 1. Teil schon absolut begeistern konnte, musste ich den 2. Teil direkt vorbestellen - ich habe mich wahnsinnig auf die Fortsetzung gefreut.
Seanna ...
MEINE MEINUNG
Nachdem das Flair des irischen Dorfes mich im 1. Teil schon absolut begeistern konnte, musste ich den 2. Teil direkt vorbestellen - ich habe mich wahnsinnig auf die Fortsetzung gefreut.
Seanna lebt seit einiger Zeit in dem kleinen irischen Dorf, Casteldunn, und arbeitet dort in dem einzigen Pub, über dem sie auch lebt. Sie ist aus ihrem alten Leben geflohen und tut alles dafür, um nicht mehr daran zu denken. Bis ihr neuer Chef, Niall, auftaucht und beginnt, hinter ihre Fassade zu blicken, sodass sie sich erneut mit der Vergangenheit konfrontiert.
Seanna hat mir im ersten Teil schon super gut gefallen. Sie tritt als taffe und selsbstbewusste Frau auf, doch ihre Vergangenheit macht ihr das Leben schwer. Sie versteckt ihre Schmerzen allerdings lieber hinter einer starken Fassade und lässt niemanden so nah an ihre Gedanken.
Auch hier war sie mir super sympathisch, ich habe wahnsinnig gerne ihre Geschichte erfahren, die alles andere als schön ist. Sie macht eine wunderschöne Entwicklung durch, die eher schleichend, als Schlag auf Schlag kommt, was mir sehr gut gefallen hat.
Niall hingegen war für mich lange ein großes Mysterium. Eigentlich besitzt er ein Tattoo-Studio, doch für seinen guten Freund übernimmt er dessen Pub und zieht nach Casteldunn. Doch auch er hat in der letzten Zeit einige emotionale Erlebnisse durchstehen müssen.
Nach und nach öffnet auch er sich immer mehr und wir erfahren mehr über seine Vergangenheit.
Ich mochte seinen Charakter mit der Zeit immer mehr und konnte ihn schließlich auch in mein Herz schließen. Aber gleichzeitig fehlte mir ein wenig die allerletzte große Verbindung zu ihm, ein kleines bisschen Distanz war immer noch vorhanden...
Die Handlung ist fesselnd und emotional, aber gleichzeitig auch ruhig und nicht zu aufbrausend - bis auf das Ende.
Gemeinsam mit Seanna und Niall arbeitet der Leser dessen Vergangenheit auf und erlebt eine wunderschöne Charakterentwicklung bei sämtlichen Protagonisten. Gleichzeitig genießen wir das irische Flair und gehen auch noch einmal zurück zur Insel aus dem 1. Teil.
Obwohl es unter Seannas Fassde zu brodeln scheint, ist die Handlung an sich eher unaufbrausend, was ich als sehr positiv empfunden habe. Ich wurde nicht von einen schockierenden Höhepunkt in den nächsten geworfen, sondern hatte eine schön gewählte Spannungskurve, bei der trotzdem keine Langeweile aufkommt.
Dahingegen steht das heftige Ende, bei dem sämtliche Parteien aufeinander prallen und einen ziemlichen Showdown bieten. Aber auch das hat unglaublich gut zur restlichen Geschichte gepasst. Seanna stellt sich nun endlich ihrer Vergangenheit und auch Nebencharaktere zeigen eine wunderschöne Wandlung. Dabei fand ich es schön, wie authentisch es auf mich wirkte. Mehr dazu unter dem Fazit und der Spoiler-Warnung!
FAZIT
Ein unglaublich schönes und emotionales Erlebnis, mit dem wir zurück in die irische Atmosphäre, nach Castledunn, kehren konnten. Der 2. Teil hat mir deutlich besser gefallen, als der erste, was auch viel den unglaublich schönen Charakteren zutun hat. Ich habe mich schnell in Seanna verliebt und habe mit Leidenschaft ihre Geschichte verfolgt.
Es gibt doch noch einige Dinge, die ich nicht unausgeprochen lassen möchte, die jedoch spoilern würden.
Angefangen bei Nialls Kind. Ihre Geschichte war heftig und ich wusste kaum, mit ich mit so etwas umgehen sollte. Doch fand ich, dass sich die Beziehung zwischen den beiden unglaublich schön entwickelt hat. Dass Seanna in dieser Verbindung an ihre Fehlgeburt erinnert wird, habe ich als sehr wichtige Thematik empfunden.
Ich habe da bisher zum Glück keine Berührungspunkte gehabt, doch kann und möchte ich mir gar nicht vorstellen, wie eine Frau sich in solchen Momenten fühlen muss. Dass Seanna sich nur langsam an das kleine Mädchen heran tasten konnte, konnte ich allerdings nachvollziehen .Gleichzeitig finde ich es bewundernswert, dass Seanna es überhaupt zugelassen hat und sich schließlich immer rührender um Nialls Kind gekümmert hat.
Aber auch das Thema häusliche Gewalt finde ich sehr wichtig und würde behaupten, dass es sehr authentisch dargestellt wurde. Die Tochter, die flieht, die andere Tochter, die der Mutter zuliebe bleibt und schließlich die Mutter, die alles kleinredet und de Augen vor der Wahrheit verschließt.
Ich schätze, dass es ein großes reales Problem darstellt, wie in vielen Familien häusliche Gewalt herrscht, doch die Opfer sich nicht trauen, zur Polizei zu gehen. Deswegen fand ich es so schön, dass auch Seannas Mutter am Ende die Augen geöffnet werden und sie endlich die Anzeige erstattet. Ich glaube, dass sie damit ein gutes Vorbild für Leser in ähnlichen Situationen darstellt, was mir sehr gut gefallen hat.