Ein Buch das zum Nachdenken darüber anregt, was eigentlich am meisten zählt im Leben
Nora verliert an einem Tag ihren Kater „Voltaire“ und ihre Arbeit. Ihre Eltern sind schon tot und mit ihrem Bruder hat sie keinen Kontakt mehr. Mit dem Gefühl sie sei nun völlig nutzlos, trifft sie die ...
Nora verliert an einem Tag ihren Kater „Voltaire“ und ihre Arbeit. Ihre Eltern sind schon tot und mit ihrem Bruder hat sie keinen Kontakt mehr. Mit dem Gefühl sie sei nun völlig nutzlos, trifft sie die Entscheidung sich das Leben zu nehmen. Doch anstatt zu sterben findet sie sich in der Mitternachtsbibliothek wieder und kann Leben durchleben, die ihre hätten sein können.
Die Idee dahinter ist sehr philosophischer Natur. Ist das was wir sind, was uns ausmacht, an ein Leben gebunden? Was, wenn wir nun in ein anderes Leben stolpern, das zwar vermeintlich auch unser Leben ist, in dem wir aber dennoch nur zu Besuch zu sein scheinen. Sind das dann noch wir? Diese Frage finde ich überaus interessant und für mich persönlich war die Antwort von vornherein klar, aber Nora lernt im Laufe dieses Buches sehr viel über sich selbst und es war spannend zu sehen, wie sie damit umgeht.
Nora ist so alt wie ich, Mitte 30, erscheint mir das gesamte Buch über hinweg aber tatsächlich eher wie Anfang 20. Ich konnte mich überhaupt nicht mit ihr identifizieren und habe mich tatsächlich oft gefragt, warum sie eigentlich so schwer von Begriff ist. Das ist sicherlich sehr individuell, jemand anderes kann sich vielleicht eher in sie hineinversetzen. Und die Fragen zum Sein, die dieses Buch aufwirft, finde ich wirklich interessant und regt sehr zum Nachdenken an - auch wenn das für mich schnell beendet war; ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es da so manchem anders ergehen mag.
Dass so tiefgründige Fragen auf unterhaltsame und kurzweilige Weise mithilfe dieses Buches angesprochen werden und eben nicht als schwere Kost daherkommen, fand ich wirklich toll. Auch wenn mich die Charaktere nicht so sehr in den Bann gezogen haben, so möchte ich das Buch gerne weiter empfehlen. Wer beispielsweise Sophies Welt mochte, der wird auch hier seine Freude haben.