*I'm addicted to you, don't you know that you're toxic?*
Inhalt:
Schon seit Jahrzehnten fristet Edward gemeinsam mit seiner Familie das Dasein als „vegetarischer“ Vampir. Der Verzicht an menschlichem Blut ermöglicht es ihnen, nahezu unbemerkt unter den Menschen ...
Inhalt:
Schon seit Jahrzehnten fristet Edward gemeinsam mit seiner Familie das Dasein als „vegetarischer“ Vampir. Der Verzicht an menschlichem Blut ermöglicht es ihnen, nahezu unbemerkt unter den Menschen zu leben. Zumindest so lange, bis Bella an seiner Schule auftaucht und damit seine vollständig unterdrückt geglaubten Instinkte hervorlockt. Und so beginnt für ihn ein Kampf im Inneren, dessen Folge der Tod eines Mädchens sein könnte.
Meinung:
Als ich vor knapp zehn Jahren die Twilight-Saga gelesen habe, war ich ca. dreizehn. Damals hat mich die Geschichte rund um Bella und Edward absolut für sich gewinnen können und bis heute verdanke ich diesen Büchern, dass ich zum Fantasy-Genre gefunden habe. Deshalb war es für mich auch nicht wirklich eine Frage, ob ich „Biss zur Mitternachtssonne“ lesen würde, denn wie könnte ich mir die Chance auf Edwards Perspektive entgehen lassen? Diese Geschichte hat schließlich einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Aber auch das täuscht nicht über die Tatsache hinweg, dass es einige Punkte gibt, die hier negativ aufgefallen sind.
Bevor ich darauf genauer eingehe, möchte ich aber darauf hinweisen, dass man definitiv die Bücher aus Bellas Sicht gelesen haben sollte, ehe man sich diesen Schinken vornimmt. Zum einen werden die Personen nicht so intensiv vorgestellt, sodass dahingehend das Vorwissen aus der Hauptreihe empfehlenswert ist. Auch die Geschehnisse könnten ein wenig lückenhaft erscheinen, wenn man die Vorkommnisse nicht selber mithilfe seiner Erinnerung füllen kann. Da dies aber eher ein Zusatzband ist, möchte ich das gar nicht bemängeln, sondern lediglich kurz erwähnen.
Kommen wir aber nun zu den Punkten, die mir das Lesen teilweise erschwert haben. Der größte Punkt ist wohl Edward und sein Wissen um die Tatsache, dass er ein Monster ist. Und er wird nicht müde, dies zu betonen – gefühlte 70% des inneren Monologes bestanden daraus. Die restlichen 30% bezogen sich auf Bellas Schönheit, ihre Tollpatschigkeit und ihr Blut, das ihr regelmäßig zu Kopf stieg. Schon in „Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen“ ist klar geworden, dass Edward sich innerlich quält, aber irgendwann wird man wirklich müde, das immer wieder zu lesen. Erst auf den letzten 200 Seiten hat dies nachgelassen und war eine echte Wohltat.
Zudem ist sein mitternächtliches Stalking in ihrem Schlafzimmer ein absolutes No-go und obwohl er sich dessen irgendwie bewusst zu sein scheint, betreibt er dies monatelang. Und das eigentlich Schlimme ist, dass Bella irgendwann darum weiß, sich jedoch überhaupt nicht daran stört. Sein Verhalten wird von vorne bis hinten absolut romantisiert.
Und Bella ist ebenfalls so ein Aspekt für sich. Mir ist durchaus bewusst, dass dies Edwards Perspektive zeigt, aber dennoch dreht sich das auch alles irgendwie um Bella. Sie taucht aber kaum aktiv auf. In diesem Buch scheint er kaum mit ihr zu kommunizieren, es geht auch immer nur um seine Gedanken und den Punkt, dass er ihre nicht hören kann. Er entscheidet zudem über ihren Kopf hinweg, was gut für sie zu sein scheint und was nicht. Die einzige Ausnahme hat hier ihre Sorge um Charlie geboten, als es um ihren „Spontanausflug“ nach Phoenix ging. Bella erscheint hier einfach erschreckend eindimensional, sodass man sich erst recht fragt, worauf eigentlich die Gefühle der beiden begründet sind.
Wirklich begeistern konnte mich der Band einfach nicht, dafür ist die Liste der negativen Punkte einfach zu lang (und hier wurden noch nicht mal alle aufgeführt). Dennoch ist es ein ganz netter Zusatz, die Geschichte aus seiner Sicht zu lesen. Doch die Hälfte der Seiten hätten es auch getan – einfach den inneren Monster-Monolog in seiner Quantität halbieren. Wer die Bücher damals geliebt hat, wird sich sicher freuen, noch einmal nach Forks zu kommen, allerdings sollte man nicht mit allzu hohen Erwartungen an die Geschichte herantreten.