Überaus aktuell und dadurch umso packender!
Während eines Klimacamps im fernen Australien werden 12 Kinder aus 12 unterschiedlichen Nationen entführt. Um die Kinder wohlbehalten jemals wiedersehen zu können, stellen die Entführer die Forderung an ...
Während eines Klimacamps im fernen Australien werden 12 Kinder aus 12 unterschiedlichen Nationen entführt. Um die Kinder wohlbehalten jemals wiedersehen zu können, stellen die Entführer die Forderung an die Regierungen und Bürger dieser Welt, diverse Klimaziele binnen kürzester Zeit erfüllen zu müssen. Ansonsten werden die Kinder nach und nach die Auswirkungen des klimaschädlichen Gases in extremster Form zu spüren bekommen - und das vor laufender Kamera...
Vorab möchte ich kurz anmerken, dass ich üblicherweise alles andere als die typische Thrillerleserin bin. Das Genre liegt für gewöhnlich außerhalb meiner Komfortzone. Nachdem ich jedoch den Klappentext näher unter die Lupe genommen habe stand für mich fest, dass ich "CO2 - Welt ohne Morgen" sehr gerne eine Chance geben und etwas Neues probieren möchte.
Und, so viel kann ich bereits verraten,: Dieser kleine Exkurs hat sich definitiv gelohnt!
Zugegeben, zu Beginn des Buches war ich mir da nicht so sicher. Es geht gleich mit mehreren unterschiedlichen Handlungssträngen los, die mich im ersten Augenblick ein wenig erschlagen haben. Es ist einfach unheimlich viel auf einmal passiert und ich hatte Mühe, alles in eine sinnvolle Reihenfolge zu ordnen.
Glücklicherweise hat sich das nach und nach gelegt, als Leserin habe ich mich schnell an den vielschichtigen Aufbau gewöhnt. Im Nachhinein finde ich, dass genau dies diesen Thriller so besonders und aufregend macht.
Es ist bemerkenswert, wie der Autor Tom Roth es schafft, zahlreiche und sehr komplexe Stränge miteinander zu einem netzartigen Gebilde zu verknüpfen, und dabei stets den roten Faden im Blick behält.
Dinge, die mir im ersten Augenblick dubios erschienen, finden erst im Laufe des Lesens ihren Sinn, glänzen dann durch ihre unglaublich geniale Positionierung.
Neben diesem Aspekt konnte mich vor allem die konstante Spannungskurve mitreißen. Obwohl ich nach einer erschreckenden Offenbarung am Anfang Sorge hatte, dass damit dem Buch etwas Biss genommen wird, hat sich dies nicht unbedingt bewahrheitet. Durch viele andere Ereignisse, Überraschungen und Wendungen wird man als Leser ordentlich aus Trab gehalten, man möchte das Buch kaum zur Seite legen.
Alles in einem empfehle ich diesen Thriller gerne weiter. Er hat mir einige nervenaufreibende und fesselnde Lesestunden bereitet sowie einen interessanten Einblick in die Thematik rund um den Klimawandel geboten. Gerade die Vermischung aus verschiedenen Sichtweisen darauf ist hier positiv anzumerken.
Einen kleinen Abzug gibt es auf Grund der zahlreichen Figuren und deren Sichtweisen, die meinen Lesefluss leicht zum Stocken gebracht haben.
4,5/5 Sterne