Cover-Bild Someone New
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 28.01.2019
  • ISBN: 9783736308299
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Laura Kneidl

Someone New

Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Aber nicht bei dir. Bei dir kann ich ganz ich selbst sein.

Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte ...

"Ein absolutes Must-Read, das ich am liebsten in jedes Regal der Welt stellen möchte. Someone New ist romantisch, ehrlich, authentisch - und so wichtig!" Leselurch

Nach "Berühre mich. Nicht" und "Verliere mich. Nicht." - der neue Roman von Platz-1-Spiegel-Bestseller-Autorin Laura Kneidl

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2019

EINE BEDINGUNGSLOSE LIEBE OHNE WENN UND ABER.

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Micah und Julian könnte nicht unterschiedlicher sein. Sie aus reichem Hause, er ein armer Student. Und trotzdem fühlen sie sich zueinander hingezogen. Doch ihre Liebe soll nicht sein…

Bitte lest diese ...

Micah und Julian könnte nicht unterschiedlicher sein. Sie aus reichem Hause, er ein armer Student. Und trotzdem fühlen sie sich zueinander hingezogen. Doch ihre Liebe soll nicht sein…

Bitte lest diese Rezension nur, wenn euch Spoiler egal sind oder wenn ihr das Buch schon gelesen habt. Bei diesem Buch eine Rezension ohne Spoiler zu schreiben, wäre wie Pommes ohne Ketchup oder um es in der Sprache von Micah zu sagen: wie Clark Kent ohne Lois Lane.

Bevor ich meine Rezension beginne möchte ich sagen: „Jeder Julian dieser Welt braucht eine Micah!“
Ich glaube bei diesem Buch besteht viel Redebedarf. Während ich die Geschichte gelesen habe, wurde bookstagram regelrecht in zwei Lager gespalten. Die, die das Buch lieben und verteidigen und die, die dem Hype nicht entsprechen. Zu welchem Teil ich gehöre? Zu gar keinem! Und wisst ihr auch warum? Weil ein Buch oder besser eine Geschichte niemals dafür benutzt werden darf, um andere Menschen in ihrer Meinung zu kritisieren oder sie gar zu beleidigen! Jeder hat das Recht auf seine freie Meinung und niemand darf dafür angegriffen werden.

Aber kommen wir zum Buch. Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll…

Nach knapp 150 Seiten dachte ich mir, okay, es ist nett, aber wo ist die Spannung, wo ist das wichtige Thema, wo ist die tolle Geschichte um Micah und Julian? Die Seiten flogen zwar dank dem flüssigen Schreibstil der Autorin nur so dahin, aber auch bis S.300 hat sich für mich kein wirklicher Spannungsaufbau gezeigt. Die Geschichte ist einfach so vor sich dahingeflossen und ich finde es war wirklich manchmal irritierend, da den (eigentlichen) Nebencharakteren fast genauso viel Aufmerksamkeit wie den Hauptprotagonisten gewidmet wurde. Versteht mich nicht falsch, ich finde es super, wenn alle Charaktere eines Buches detailliert ausgearbeitet sind, aber hier waren die Geschichten eher störend für den Lauf der Hauptstory.

Im letzen Drittel des Buches kommt dann endlich auch der Bruder ins Geschehen, aber irgendwie hätte ich mir da mehr erwartet. Das Thema Homosexualität wird hier nur oberflächlich angekratzt und nach dem Gespräch im Auto wird es nicht mehr thematisiert. Ich dachte dies ist ein wichtiger Aspekt des Buches. Dann geht es weitere geschlagene 160 Seiten weiter und die Geschichte nimmt einfach keine Fahrt auf. Dann plötzlich auf den letzten 70 Seiten passiert alles auf einmal. Man erfährt Julians großes Geheimnis und warum er so verschlossen gegenüber Micah war. Hm. Was soll ich sagen? Wenn dieses Buch wirklich das Thema Homosexualität und Transgender ansprechen möchte, warum kommt das dann erst auf den letzten Seiten raus? Ich war wirklich etwas ratlos, aber nachdem man nicht nur meckern soll, sondern auch Verbesserungsvorschläge bringen soll ist hier meiner. Denn das macht ja konstruktive Kritik aus, oder nicht?
Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass Julian sich in der Hälfte des Buches outet und man dann erfährt, wie Micah und er den Alltag zusammen bestreiten, wie sie zurechtfinden und wie sie überhaupt damit leben. Das wäre für mich eine Geschichte gewesen, um den Vorurteilen entgegenzuwirken. Zumal ich die Sexszene im Buch wirklich leider etwas plump fand. Es war so schade, dass der wichtigste Aspekt des Buches einfach keinen Raum hatte, um sich zu entfalten.

Was mir hingegen super toll gefallen hat, ist Micahs Entwicklung im Buch. Anfangs konnte ich sie nicht greifen, aber sie vermittelt immer mehr Werte und zeigt einen starken und außergewöhnlichen Charakter. Es braucht mehr Micahs auf dieser Welt, denn dann wäre die Welt definitiv besser. Menschen, die nicht aufgrund der Religion, Sexualität oder Hautfarbe urteilen! Denn letztendlich sind wir alle eins: Menschen! Nicht mehr und nicht weniger. Dass es immer Leute wie Micahs oder Julians Eltern gibt ist einfach traurig und schockierend.

Auch die anderen Charaktere haben tolle Eigenschaften und zusammen bilden sie eine bunt gewürfelte, lustige Clique. Wobei ich auch finde, dass es mir persönlich leider zu viele Themen (People of colour, Homosexualität, Transgender und Schwangerschaft im jungen Alter) in dem Buch vertreten waren. Es wurde alles angeschnitten, aber keins so wirklich vertieft. Daher der Wunsch des Outings zur Hälfte des Buches.
Ich habe nun oft auf instagram gelesen „dieses Buch ist wichtig“. Ja, ist es. Denn es zeigt, wie Leute sich verhalten sollten und auch wie nicht. Aber für mich gibt dieses Buch lediglich einen Anstoß zum Nachdenken. Einen Anstoß nicht nur schwarz und weiß zu sehen, sondern sich Gedanken über Vorurteile zu machen.

Das Nachwort dieses Buch sollte jeder gelesen haben! Denn das ist die wichtige Message! Es ist wichtig zu wissen, dass egal was wir sind, jeder so akzeptiert werden soll, wie er ist! Niemand sollte Angst vor Ausgrenzung haben. Dieses Buch gibt den Anstoß zum Umdenken.

FAZIT.
Laura Kneidl hat einen flüssigen Schreibstil und trotz der Langatmigkeit habe ich das Buch relativ schnell durchgelesen. Ich fand es einfach nur schade, dass das Outing so spät kam. Das hat mir ein bisschen die Freude genommen. Auch die vielen Überladungen der Charaktere haben mich etwas im Lesefluss gestört. Trotzdem wurden mit Micah und Julian zwei ganz grandiose und wunderbare Charaktere erschaffen. Ich gebe trotz der vielen Kritikpunkte drei Sterne, weil mir beim Schreiben eins bewusst geworden ist. Wenn dieses Buch dazu führt, dass dieses Thema gesellschaftstauglicher wird und die Vorurteile diskutiert werden oder auch wenn es einfach nur mal in aller Munde ist, dann ist dieses Buch definitiv wichtig. Trotzdem kann ich für mich persönlich nicht mehr geben. Aber ich danke Laura Kneidl, dass sie dieses wichtige Thema aufgegriffen hat und in eine Geschichte gepackt hat.

Bewertung: 3 von 5 Lesezeichen.

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Veröffentlicht am 11.02.2019

wichtige Thematik fesselnd aufgegriffen - überrascht aber nicht so sehr, wie der krasse hype vermuten lässt!

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Micah, Tochter aus reichem, versnobten Anwaltshaus, trifft kurz nach Antritt ihres Studiums auf ihren neuen Nachbarn: Es ist Julian, den sie einige Zeit zuvor als Kellner auf einer Party bei ihren Eltern ...

Micah, Tochter aus reichem, versnobten Anwaltshaus, trifft kurz nach Antritt ihres Studiums auf ihren neuen Nachbarn: Es ist Julian, den sie einige Zeit zuvor als Kellner auf einer Party bei ihren Eltern kennengelernt und um seinen Job und seine Bezahlung gebracht hat. Sie will ihr schlechtes Gewissen beruhigen, aber Julian bleibt unnahbar und distanziert. Davon lässt sie sich aber nicht abhalten, ist sie doch fasziniert von ihm und will seine Nähe suchen. Auf der Suche nach "seinem Geheimnis", das ihn dazu bringt, niemanden nah an sich heran zu lassen, entwickelt sich - sonst wäre es doch kein New Adult Roman - dennoch eine Liebesgeschichte zwischen ihnen.

Kaum ein Buch wurde mit so viel Spannung erwartet wie dieses, kaum ein New Adult Roman wurde in jüngster Vergangenheit so gehyped und hatte eine solche Aufmerksamkeit. So kam auch ich nicht drum herum, so schnell wie möglich den neuen Roman von Laura Kneidl zu lesen: Gewohnt flüssig und klar schreibt sie, bringt die Persönlichkeit von Micah dem Leser aus der Ich-Perspektive nahe und stellt Julian, Aurie, Cassie, Lilly und Aliza vor, ebenso wie Micahs Zwillingsbruder Adrian. Wie immer lässt einen ihre Schreibstil nicht abschweifen, sondern gespannt weiterlesen, ohne Umschweife schreibt sie deutlich auf den Punkt. Auch beginnt der Einstieg in die Welt um Micah gemächlich, bis dann zum Ende hin viel auf einmal passiert und sich die Story fast überschlägt.

Leider muss ich bereits an dieser Stelle sagen, dass mich "Someone New" nicht so überzeugt hat, wie der Hype es hat vermuten lassen: Es bleibt eine recht spannende New Adult Lovestory mit krassem Plottwist, der einen kontroversen Hintergrund hat - mit absoluter Sicherheit ist mir die Brisanz dieses Hintergrundes klar, und auch ich empfinde es als durchaus wichtig, dass die Thematik dahinter viel von ihrer Stigmatisierung abbauen sollte. Dennoch gilt es in meinen Augen für einen herausragenden Roman nicht nur ein brisantes, tabuisiertes Thema aufzugreifen.

Jedoch hat es mir sehr gut gefallen, mit welcher Selbstverständlichkeit weitere nicht "typische" Themen aufgegriffen wurden: Cosplay, Live Action Role Play, homosexuelle Orientierung, Schwangerschaft in jungen Jahren etc. Eine solche Selbstverständlichkeit für sämtliche Neigungen, Vorliegen, Hobbys, Lebensereignise ... die etwas aus der Reihe tanzen, wünsche ich mir auch im echten Leben!

AB HIER SPOILER
Micahs Charakter bleibt für mich etwas flach, ihr Bruder Adrian nach seinem Auftauchen auch. Was genau hat ihn dazu bewegt, den Kontakt abzubrechen? Seine Erklärung, sich seiner Zwillingsschwester nicht anvertrauen zu können, bleibt für mich schwach. Generell fehlt es mir an Tiefe der Beziehung zwischen den beiden, obwohl immer wieder Versuche auftauchen, die Geschwisterliebe zwischen den beiden zu illustrieren.

Nach dem großen Knall um Julians frühere Identität passiert alles Schlag auf Schlag. Mir ging es im Vergleich zum gemächlichen Anlauf zu Beginn etwas zu schnell.

Was mich aber vor Allem nicht ganz überzeugt hat, ist die Beziehung zwischen Julian und Micah: Versteht mich nicht falsch, ich bin ein großer Fan von Laura Kneidl, und bspw. Sage und Luca habe ich GELIEBT. Bei den beiden konnte ich ihre Gefühle zueinander förmlich durch die Buchseiten hindurch spüren, das hat mir bei Micah und Julian einfach gefehlt. Für mich blieb die Gefühlswelt zwischen den beiden einfach flach. Ich konnte nicht fühlen, was Micah an Julian so reizt und was er in ihr auslöste, damit sie weiterhin den Kontakt zu ihm sucht.

Insgesamt möchte ich aber auch betonen, dass das hier alles "Meckern auf hohem Niveau" ist - in Anbetracht des Hypes um Someone New bin ich aber davon überzeugt, dass eine Rezension mit einer besonderen Strenge verfasst werden sollte.

ZUSAMMENFASSUNG
Ich habe Someone New gern und zügig gelesen und war ganz angetan aufgrund der Selbstverständlichkeit, mit der Micah und ihre neuen und alten Bekanntschaften durch ihr jeweils nicht ganz dem Stereotypen entsprechenden Leben gehen. So viel Akzeptanz in allen Bereichen wünsche ich mir auch für's echte Leben! Allerdings konnte mich die Liebesbeziehung zwischen Micah und Julian nur bedingt überzeugen - mir hat es ein wenig an Gefühl gefehlt.

Alles in allem kann ich Someone New getrost empfehlen, möchte aber die riesigen Erwartungen und Hoffnungen auf einen bahnbrechenden Roman etwas zurückschrauben!

Veröffentlicht am 11.02.2019

Wichtige Themen, die im Buch angesprochen werden

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Meinung

Someone New von Laura Kneidl ist jedem, der das Lyx Verlag oder das Genre New Adult liebt, ein Begriff. Das Buch ist das wohl am meisten gehypte Buch derzeit. Auf den Social Media Plattformen ...

Meinung

Someone New von Laura Kneidl ist jedem, der das Lyx Verlag oder das Genre New Adult liebt, ein Begriff. Das Buch ist das wohl am meisten gehypte Buch derzeit. Auf den Social Media Plattformen ist das Buch in Unmengen zu sehen. Viele positive Meinungen wurden kundgetan und Liebeserklärungen an die Autorin und ihrem Buch wurden so in die Welt getragen, vereinzelt gab es aber auch negative Meinungen bzw. Punkte, die angesprochen wurden.
Ich habe mir durch die Leserunde bei der Lesejury die Möglichkeit geben lassen, mir einen eigenen Eindruck vom Buch zu verschaffen. Nach dem Lesen kann ich ganz klar sagen, dass ich sowohl einige der hochgelobten Punkte nachvollziehen kann, aber auch die kritischen Punkte, die negativ ausfielen.

[Weiterlesen ...]

Im Buch werden viele Charaktere mit unterschiedlichen Lebenserfahrungen vorgestellt. Dabei entsteht ein Überfluss bzw. Über-Reiz an Persönlichkeiten. Das Besondere an den Persönlichkeiten ist, dass die Autorin sich der Randgruppen der Gesellschaft bedient hat. Sie geht dabei auf wichtige Themen wie Homosexualität, Idealbild der Gesellschaft, Sexualität, Rassismus, Teeniemutter und vieles mehr ein. Was im Grunde nicht schlecht ist, aber dadurch dass die Autorin versucht hat alles abzudecken, kam die Geschichte um den Bruder von Micah zu kurz. Ich denke, dass weniger mehr ist. Hätte die Autorin weniger aus der Kister der Randgruppen genommen, hätte sie mehr auf einige der Randgruppen eingehen können wie die Homosexualität und das Idealbild der Gesellschaft. So hatte ich beim Lesen oft das Gefühl gehabt nur so über die Themen hinweg zu lesen ohne wirklich darauf einzugehen.
An sich waren aber alle Charaktere sehr sympathisch. Aber unabhängig davon, hätte ich mir weniger Charaktere gewünscht, damit die wichtigen Themen mehr Raum hätte bekommen können.

Der Schreibstil von Laura Kneidl ist wie zu Erwarten einfach nur toll! Ich habe "Die Krone der Dunkelheit" von ihr gelesen und war direkt von ihrem Schreibstil verzaubert. Die Charaktere haben Ecken und Kanten und sind voller Details. Auch den Aufbau der Geschichte fand ich super. Voller Spannung und Vermutungen, die man sich beim Lesen machen konnte. Als das Geheimnis um Julian gelüftet wurde, war ich komplett überrascht, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Aber der Zauber der Geschichte legte sich, als Micahs Reaktion darauf viel zu rasant war und ja, nicht authentisch. Die Zeit zum Nachdenken und Überdenken spürte man auf keiner Seite, obwohl das eine Wende in ihrer Beziehung war. Was die Geschichte ebenfalls unrealistisch erschienen ließ, war die Überdosis an Randgruppen, die sich in dem Plott befanden. Dass Jeder aus dem Freundeskreis eine ungewöhnliche Lebenserfahrung hatte, ist im echten Leben recht selten.

Trotz meiner Kritik finde ich das Buch gut, denn die Themen, die im Buch aufgegriffen wurden, sind wichtig und regen einen zum Nachdenken an!

Fazit

Someone New vermittelt viele wichtige Themen, die durch die Vielfalt an Charakteren an Stärke verliert und die Themen somit nicht so stark behandelt, wie ich es mir für die Geschichte gewünscht hätte. Gegen Ende ging vieles zu schnell, sodass die Glaubwürdigkeit der Geschichte etwas nachließ. Es ist aber dennoch ein gutes Buch, das ich weiterempfehlen kann!

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Veröffentlicht am 10.02.2019

Ein Buch mit so viel Vielfalt, wichtigen Themen und gefühlvollen Emotionen

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Inhalt


Micah ist auf der Suche nach ihrem Zwillingsbruder, nachdem dieser von ihren Eltern rausgeschmissen wurde. Sie opfert seinetwegen ihren Traum und fängt in ihrem Heimatort mit dem Jurastudium ...


Inhalt


Micah ist auf der Suche nach ihrem Zwillingsbruder, nachdem dieser von ihren Eltern rausgeschmissen wurde. Sie opfert seinetwegen ihren Traum und fängt in ihrem Heimatort mit dem Jurastudium an, um ihre Eltern zu beschwichtigen. Schnell kann sie Freundschaften schließen, so auch mit ihren Nachbarn Cassie und Aurie, die jedoch einen weiteren Mitbewohner namens Julien haben, der durch Micahs Verschulden seinen Job verloren hat. Julien fasziniert Micah ungemein und sie möchte ihn besser kennenlernen und ihm sehr nahe sein, doch Julien versucht Distanz zu wahren und scheint etwas zu verheimlichen.



Meine Meinung

Lange hatte ich damit gehadert, ob ich dieses Buch wirklich lesen möchte, da mich ehrlicherweise der Klappentext nicht sehr interessiert hatte. Mit der Zeit wollte ich dem Buch dann doch eine Chance geben, vor allem nachdem ich so viel Gutes über Laura Kneidls vorige New-Adult-Bücher gehört hatte. Deswegen entschied ich mich im Kopf erstmal für die Paperback-Variante, konnte aber nach der Veröffentlichung der Bilder auf Instagram nicht wiederstehen, mir doch die Hardcover Variante zu besorgen und habe es auch nicht bereut.


Das Cover ist wirklich wunderschön. Die pastellfarbenen Nebelschwaden in blau und rosa sind sehr ästhetisch und ich finde es hat eine tolle Wirkung auf einen. Auch ohne Schutzumschlag ist die Applikation auf dem Buch wiederzufinden. Außerdem finde ich als Buchliebhaberin toll, dass die gleiche Schrift, wie in ihren anderen New-Adult-Büchern gewählt wurde und die Bücher somit nebeneinander sehr harmonieren. Der Titel des Buches und die Covergestaltung im Allgemeinen passen wunderbar zum Inhalt des Buches und wurden wohlüberlegt ausgewählt. Des Weiteren sind die großartigen Zeichnungen in der Hardcover-Ausgabe zu erwähnen, die mich sehr oft zum Buch greifen lassen, um sie mir immer wieder anzusehen. (vor allem das Bild auf Seite 327 hat es mir angetan).


Der Schreibstil von Laura Kneidl ist wirklich sehr schön und flüssig zu lesen. Sie schafft es Emotionen zu beschreiben, so dass ich sie mitfühlen kann. Die Atmosphäre, die sie hier aufbaut, wird hier großartig hervorgebracht. Es existiert ein gutes Gleichgewicht zwischen den Gedanken der Protagonisten und Dialogen. Außerdem auch sehr erfrischend waren die eingebauten Textnachrichten.


Die Charaktere sind für mich das Steckenpferd von Laura Kneidl. Sie schafft es immer wieder sehr authentische und lebensnahe Charaktere zu erschaffen, die einem schnell ans Herz wachsen. Vor allem in diesem Buch hat sie eine Vielzahl von Personen erschaffen, die praktisch alle eine eigene Geschichte verdienen würden. Die Protagonistin Micah ist eine sehr selbstbewusste Frau, was ich großartig finde, und weiß sehr genau, was sie möchte. Dennoch ist sie auch sehr emotional und kann sehr mitfühlend sein. Julien ist auch ein wunderschöner Charakter, der viel durchgemacht hat und noch viel verarbeiten muss. Er ist auch eine herzensgute Seele und hilft wo er nur kann anderen Personen. Aber auch alle anderen Personen wie Lilly (Micahs beste Freundin und eine junge Mutter), Cassie (eine liebenswerte Person mit viel Spaß an LARP), Aurie (ein Sportler, der sein Leidenschaft für LARP eher versteckt), Aliza (eine leidenschaftliche Köchin mit einem eigenen Blog) und Adrian (Micahs Zwillingsbruder, der etwas Abstand braucht). Sie alle sind sehr schön ausgearbeitete Charaktere mit ihren eigenen Interessen und Vorlieben und ich freue mich auch schon mehr von ihnen zu lesen.


Die Geschichte ist wirklich schön aufgebaut, weil man Zeit hat die Charaktere kennenzulernen und sich in dessen Situation hinein zu fühlen. Sie wird sehr spannend erzählt, lässt einen jedoch durch Micahs Gedanken die ganze Zeit wissen, was für ein Geheimnis Julien wohl hat. Durch einen sehr großen Twist am Ende ist man jedoch völlig überrascht, was das wahre Geheimnis ist. Was mir besonders an der Geschichte gefallen hat, ist die Vielfalt, die sie mit sich bringt. Es gibt mehrere People of Color, Personen mit unterschiedlichen Kulturen, keine Stereotypischen Protagonisten und auch Gender und unterschiedliche Sexualitäten werden angesprochen. Trotz dieser großen Vielfalt wirkt diese Geschichte kein wenig überladen, es ist alles sehr natürlich, sowie es auch meiner Meinung nach sein sollte und unsere Welt auch wiederspiegeln sollte. Die Geschichte spricht wichtige Probleme an, für die wir die Augen nicht verschließen sollten und das finde ich wirklich lobenswert.




Fazit


Dieses Buch hat mich wirklich fasziniert und bereichert. Ich freue mich schon riesig auf den nächsten Band „Someone Else“ (auch ein sehr gut gewählter Titel), um dort noch mehr über Cassie und Aurie zu erfahren, aber auch die vertrauten Charaktere wiederzusehen.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Leider viel zu langatmig

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Als New Adult Leser, kommt man momentan an diesem Buch wohl nicht vorbei. Es ist in aller Munde und auf jedem Bild bei Instagram zu sehen. Natürlich musste ich das neue Buch von Laura Kneidl auch lesen.

Das ...

Als New Adult Leser, kommt man momentan an diesem Buch wohl nicht vorbei. Es ist in aller Munde und auf jedem Bild bei Instagram zu sehen. Natürlich musste ich das neue Buch von Laura Kneidl auch lesen.

Das Cover ist ein absolutes Highlight. Die Farben, der schlichte Farbnebel und der Schriftzug sind einfach perfekt und ein richtiger Hingucker. Bei mir war es Liebe auf den ersten Blick (wie bei 90% der LYX Titel).

Durch den Hype hatte ich mal wieder ziemlich hohe Erwartungen und betrachte das Buch zum Teil wohl auch kritischer. Laura hat einen schönen Schreibstil, jedoch zog sich der Anfang der Geschichte mal wieder wie Kaugummi. Kapitel lang passierte nicht wirklich etwas aufregendes, teilweise drehte sich die Geschichte im Kreis. Natürlich muss man die Figuren erstmal kennenlernen, dennoch hätte man wohl die ein oder andere Szene kürzen oder streichen können. Micah sucht nach ihrem Bruder, hasst ihr Jura Studium, geht zu Verabredungen mit ihren Eltern, liebt es zu zeichnen und Graphic Novels zu lesen und sie unternimmt Sachen mit ihren Freundinnen. Außerdem hat sie sich in ihren Nachbar Julian verguckt und möchte mehr über ihn erfahren. Tja und diese Elemente wiederholen sich wieder und wieder. Es ist ja schön und gut, dass ihr z.B. Comics und Graphic Novels gefallen, aber irgendwann hatte ich keine Lust mehr immer wieder das Gleiche zu lesen.

Während mich der Handlungsverlauf eher frustrierte, konnte mich der Schreibstil mal wieder überzeugen. Die sprachliche Gestaltung ist flüssig und leicht verständlich. Man ist sofort im Geschehen dabei. Manche Dialoge/Szenen waren mir aber zu „jugendlich“ gestaltet. Beendet wirklich jemand seine Nachrichten mit „xoxo“? Ich bin ein Fan von abwechselnden Erzählperspektiven, jedoch wird alles nur aus Sicht von Micah erzählt. Zwar hätte man das Geheimnis um Julian sonst nicht so raffiniert einbringen können, jedoch hatte ich Probleme mit Micah warm zu werden.

Micah war mir nicht unsympathisch, aber wirklich gefallen hat sie mir auch nicht. Das lag teilweise, wie oben erwähnt an den etwaigen Wiederholungen, andererseits konnte ich ihr Verhalten auch nicht immer nachvollziehen. Am Anfang mutiert sie regelrecht zum Starker nur damit sie ein bisschen Zeit mit Julian verbringen kann.
Als sie Julians Geheimnis (nach unendlich vielen Seiten) erfährt, reagiert sie durchaus lobenswert, jedoch fand ich ihre Reaktion etwas unglaubwürdig. Im wahren Leben würde wohl niemand so ruhig bleiben und es könnte auch längere Zeit dauern um alles zu verarbeiten. Etwa 5 Seiten nach der großen Offenbarung ist dann auch alles wieder normal. Das gleiche passiert mit den Mitbewohner. Wirklich ihre Reaktion ist absolut wünschenswert, dennoch bleibt es unrealistisch in Anbetracht des täglichen Hasses z.B. nur im Internet. Ich persönlich fand den Umgang mit diesem Thema einfach zu perfekt und lobenswert. Im Buch sind nämlich nur die Eltern, die Bösen, die mit der Lebensweise der Kinder nicht zurecht kommen. Ich hätte mir zumindest ein Elternteil gewünscht, des nichts dagegen hat. Mir war es einfach zu „heile Welt“ mäßig, was natürlich auch daran liegt, dass alles innerhalb von ca. 70 Seiten aufgelöst wird. Eine frühere Auflösung wäre meiner Meinung nach viel besser gewesen, um das Buch spannender und auch glaubwürdiger zu gestalten.

Das aufgegriffene Thema im Buch (ohne zu Spoilern) ist wohl allgegenwärtig, zumindest begegnet man ihm immer öfter. Ich muss ganz ehrlich sein es ist ein Thema, mit dem ich mich noch nie wirklich befasst habe. Laura Kneidl hat aber Recherche betrieben, um es bestmöglich umzusetzen. Ich finde es sehr wichtig, dass Autoren sich ausreichend mit den aufgegriffenen Themen in Büchern auseinandersetzen, damit es zu keinen Fehlern kommt. An dieser Stelle ein Lob an die Autorin. Wer über so ein Thema schreiben will, muss auch mit den richtigen Quellen zusammenarbeiten. Ob die Repräsentation wirklich fehlerfrei ist, kann ich nicht beurteilen. Ich fand sie aber gut umgesetzt.

Julian ist eine Figur, die schon viel durchgemacht hat. Ich konnte seine Zurückhaltung wirklich sehr gut verstehen und habe mich gleichzeitig auch für ihn gefreut, dass er so tolle Freunde gefunden hat. Er war mir auf jeden Fall viel sympathischer als Micah. Seine Beziehung zu ihr konnte ich leider nicht so richtig nachvollziehen. Ich frage mich immer noch was er an ihr findet. Irgendwie konnte ich die Anziehung der beiden einfach nicht fühlen, weshalb mir die Liebesgeschichte auch keine Begeisterung entlockt hat.

Die Nebenfiguren fügten sich gut in die Geschichte ein, sie waren mir sympathisch, jedoch blieben sie sehr oberflächlich. Nur Auri und Cassie sind mir wirklich ans Herz gewachsen. Lilly, Adrian und Aliza erfüllten ihren Zweck, trieben die Handlung aber nicht voran. Generell sehe ich die Nebenfiguren auch sehr kritisch. Sie alle wurden auf ihre Herkunft, Aussehen oder Sexualität reduziert. Als wollte die Autorin so viel Vielfalt wie möglich einbauen. Gerade bei Adrian ist mir das sehr negativ aufgefallen. Er stellt eigentlich eine wichtige Figur in der Handlung dar, aber als Leser erfährt man überhaupt nichts über ihn. Jedes Mal wenn er erwähnt wird, wird gleichzeitig seine Homosexualität genannt. Ich bin wirklich frustriert, dass er anscheinend nur den Quoten-Schwulen im Buch darstellt. (Entschuldigt bitte diesen Ausdruck, aber ich bin wirklich genervt, dass er auf seine Sexualität reduziert wurde, um die LGBT Quote zu erfüllen)

Das Ende war an sich schön, jedoch wirkte es übereilt. Den Großteil des Buches trat die Handlung auf der Stelle und innerhalb weniger Seiten wird dann alles zum Abschluss gebracht. Das gleiche Problem hatte ich schon mit „Berühre mich nicht“ von Laura Kneidl. Das Tempo wirkt auf mich sehr unausgewogen. Gerade am Ende möchte man doch noch mehr Zeit mit den Figuren verbringen, nachdem alle Geheimnisse gelüftet wurden.

Fazit: Mit Someone New wagt sich Laura Kneidl in neue Gefilde. Sie hat sich mit dem Thema befasst und es meiner Meinung nach auch gut umgesetzt. Es ist eine Geschichte, die auf jeden Fall zum Nachdenken anregt. Die Liebesbeziehung wurde nicht überstürzt, sondern langsam voran getrieben. Die Anziehung bzw. Gefühle der Charaktere konnte ich allerdings nicht nachvollziehen. Das Ende wirkte dann viel zu abrupt im Vergleich zum Rest der Geschichte. Auch wenn Laura Kneidl versucht viele kritische Themen im Buch einzubringen, so wenig konnte mich die Geschichte begeistern. Durch die Quantität ging für mich die Qualität verloren, da alles sehr zwanghaft in die Geschichte eingebaut wurde. Ich empfinde das Buch nicht als absolutes Highlight, nur weil es mal etwas anderes im Genre ist, vor allem da vieles nur sehr knapp thematisiert wurde und die Figuren sehr oberflächlich blieben. Das Buch wird auf jeden Fall aus der Menge der NA-Geschichten herausstechen, wegen seiner queeren Charakteren, der Rest jedoch ist mittelmäßig.