Leserunde zu "CO2 - Welt ohne Morgen" von Tom Roth

Hallo Ihr Lieben wink

ich habe gerade den letzten Leseabschnitt - und somit das ganze Buch schnief beendet.

Obwohl die Spannung schon bei den ersten beiden Leseabschnitten sehr hochgehalten wurde, fand ich, dass im letzten Drittel noch eine Schippe draufgepackt wurde.

Dennoch finde ich es toll, dass ich mir nicht "durchs Buch gehetzt" vorkam, wie dies teilweise bei andern Büchern der Fall ist, wo man den Eindruck hat, dass der Autor nun schnell zum Ende kommen musste und das Ganze dann ziemlich überhastet vorkam....

Insofern finde ich es klasse, dass das Buch definitiv nicht Tiefstapelte, sondern das Niveau durchweg hoch hielt - und zum Schluss noch steigerte.
Auch die Plots und Wendungen waren so nicht wirklich vorhersehbar. Insofern: Chapeau Tom, ein echt tolles Buch, das definitiv in Erinnerung bleiben wird!

- und da ich zu den Mehrfachlesern gehöre, wird dieses Buch auch in meinem Bücherregal bei den anderen Keepern landen

So, das wars erst mal von mir, und jetzt schau ich mal in eure Beiträge - hier und in den anderen Diskussionsrunden

Stimmt! Ist doch gut, oder???

Wenigstens jemand da, zum Austauschen frechgrins

Oh, das finde ich beneidenswert!!!! Bei mir war es so, dass ich es zeitbedingt weglegen m u s s t e michschüttel - und das war so was von fies..... Die ganze Zeit ist mein Kopfkino am Laufen gewesen und ich habe sämtliche Szenarien durchgespielt, bis ich schließlich und endlich heute abend endlich weiterlesen konnte!!!!
Und glaube mir: ich habe erst aufgehört, als ich die Danksagung auch noch "inhaliert! hatte

Im Gegenzug zu Dir hatte ich diese Skepsis zwar nicht, fand es aber auch äußerst wichtig - und ja, dadurch wurde das Ganze um so mehr abgerundet. Im Nachgang denke ich nicht, dass es anders genauso gut hätte funktionieren können.

Darüber habe ich nachgedacht, als ich das von Dir hier gelesen habe. Vorher habe ich keinen Gedanken daran verschwendet. Und jetzt bin ich mir nicht sicher, ob das nicht wiederum zu einem Absenken des Tempos geführt hätte...

Definitiv! - wobei ich aber sagen muss, dass im gesamten Buch meiner Meinung nach sehr viele Botschaften enthalten sind, die auch noch nachwirken sollten - und auch tun. Natürlich ist dies nicht zu verlgeichen mit der Rede von Caroline - aber die Summe der Botschaften ist schon überdurchschnittlich!

verwirrtbin - wie meinst Du das? Wen meinst Du? Ich würde ja Motivation stehen lassen - aber politisch???

Ja, aber bis dahin waren immer noch die Unsicherheiten... Insofern geschickt gemacht!!!!

Natürlich ist das schwierig, denn in den Situationen selbst wussten wir ihre Beweggründe und ihr Hndeln ja noch nicht zu deuten....
Gerade das von Dir angesprochene "Beschützer"-Verhalten war meiner Meinung nach dem Wissen geschuldet, was dahintersteckt. Vielleicht auch das schlechte Gewissen....
Diese Handlungsstränge wo sie an Nicolas zweifelt find ich auch durchaus logisch, denn es ist vieles eben nicht so gelaufen, wie es hätte laufen sollen. Und auch der Tod Diegos war ja nicht geplant - genauso wie eigentlich niemand hätte zu Schaden kommen sollen....
Insofern sind die Zweifel, die sie an Nicolas hat sicherlich berechtigt. Wenn man dann noch vom Altersunterschied ausgeht, dann hätte eigentlich eher diese Haltung haben müssen, allen Sicherheit zu vermitteln.... Dass das schiefgegangen ist, haben wir ja schon im Vorfeld mitbekommen, als es zum Aufstand kam

Natürlich hast Du Recht, dass das moralisch vielleicht auch bedenklich ist. Dennoch darfst Du nicht vergessen, dass es hier um Jugendliche geht, die sich in der Pubertät befinden. Da ist die Denkweise einfach total anders. Man denkt nicht so langfristig. Man überblickt nicht die Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Insofern ist dieses Verhalten zumindest menschlich - und pubertär!

Das ist eine gute Frage. Wenn sie noch lebt, dann spielt sie in Marcs Leben keine Rolle mehr, weshalb er sich an die VR-Brille hält.
Aber ich kann Dir diese Frage definitiv nicht beantworten!

Damit könntest Du Recht haben.....

Das heißt, Du tippst auf Dan Brown wenn Du an Tom Roth denkst

Naja, das ist für mich durchaus nachvollziehbar. Ging mir genauso, es war ein Bombardement - im positiven Sinne - an Spannung!!!!

Okay, dann habe ich das verstanden und sehe das genauso....

Spoileralarm

.... mit einer Ausnahme:

Hannah....... für die der Klimaschutz und die Umwelt wohl eine andere Motivation war.....

Spoileralarm Ende

Stimmt. Und auch wenn die Intention bei den Fridays for Future von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ausging - angehen tut es uns alle!

Mich hat auch manchmal geärgert, dass man so herablassend an das ganze heranging so nach dem Motto "wenn schon demonstrieren, dann am WE und nicht während der Schulzeit" - als wenn es dann jemanden interessiert hätte..... Es war doch gerade wegen der Zeit wo man normalerweise Unterricht hat, dass die Medien extrem auf den Zug aufgesprungen sind - ansonsten hätte doch kein Hahn danach gekräht

Und gerade Umwelt und Klima gehen uns alle an!!!!

Sooo, endlich durften wir den letzten Abschnitt lesen und nachdem der letzte so spannend war, habe ich den dritten Abschnitt praktisch in einem Rutsch gelesen. Und ich muss ja direkt erstmal sagen: was für ein Plottwist!

Caro darf letztendlich doch ihre Rede bei der Klimakonferenz halten, auch wenn DJ versucht hat das ganze zu unterbinden. Und auch die Kanzlerin hat Zugeständnisse gemacht und Brasilien und China für ihr Vorhaben, die alten Klimazertifikate ungültig zu setzen, ins Boot geholt. Damit waren die Vorderungen der Erpresser meiner Meinung nach eigentlich erfüllt.
Aber scheinbar reichten alle Bemühungen nicht aus und so passierte, was wir schon aus der Leseprobe kannten.
An dieser Stelle fand ich es komisch, dass alles was man über den Mord an Hanna erfährt nur die Reaktionen aller Beteiligten darauf sind. Dies hat in mir meinen Verdacht weiter bestätigt, dass Hanna nicht wirklich tot ist...

Auch erfahren wir nun endlich die echte Identität von "Alice". Wie viele hier bereits den Verdacht geäußert haben, handelte es sich um die Exfreundin von Sandberg und Schwester von Nicolas. Da hatten einige hier ein echt gutes Gespür!
Schön fand ich, dass sie sich auf die richtige Seite gestellt hat und dass auch die Beziehung zu Marc nicht gefaked war.

Dass Nicolas am Ende für seine Schwester gestorben ist, fand ich mutig von ihm. Wenigstens einmal hat er Rückgrat gezeigt. Traurig ist daran eigentlich nur, dass es überhaupt zu dieser Situation kommen musste, weil diese ganzen tollen Strafverfolgungsbehörden nicht auf Marc und Alice gehört haben. Wären die das gleich zusammen mit Truppen angerückt, hätte man diesen sinnlosen Tod vielleicht verhindern können.

Der Zukunftsstrang hat am Ende dann die Auflösung über das Schicksal von Hanna und Lorenzo gebracht und meine Hoffnungen wurden erfüllt: die beiden leben und die ganze Aktion war tatsächlich gefaked um die Klimaziele zu erreichen. Auch wenn ich über die Radikalität geschockt war, bin ich froh, dass Hanna nicht tot ist. Man erfährt auch, dass das geschlossene Klimaabkommen letztendlich nicht gehalten hat aber die Aktionen der Future Kids zumindest in breiten Teilen der Bevölkerung einen Wandel erreicht haben.

Das Ende des Buchs fand ich gut aufgelöst, alle losen Fäden werden mit der Handlung verknüpft. Ich hätte mir vielleicht ein paar mehr Infos gewünscht, was aus den rechtlichen Kids geworden ist, außer von Hanna, Lorenzo und Stina erfährt man darüber leider nichts weiter.

Nachdem ich jetzt das Buch beendet habe, bin ich sehr froh es gelesen zu haben, da es mir insgesamt sehr gefallen hat.

Auch finde ich, dass der letzte Abschnitt der Beste ist, weil die Spannung weiter aufgebaut wurde sowie mich genau das am Lesen gehalten hat und mir persönlich das Ende sehr gut gefällt, weil keine Fragen offen geblieben sind und in meinen Augen alle Puzzleteile ihren Platz gefunden haben.

Mich hat am Ende dennoch die prognostizierte Zukunft erschreckt und ich denke, dass genau das wachrütteln soll und bei mir hat es geklappt, weil mir nochmal bewusst geworden ist, was alles passieren kann und gleichzeitig, dass wir alle etwas dafür tun können, dass es nicht so kommt. Da ich generell schon darauf achte, z. B. Müll zu vermeiden, kann immer noch etwas mehr getan werden.

Dazu ist im ganzen Buch und für mich auch vor allem hier, einiges enthalten, wie die politischen Anspielungen, die mich schockiert haben und welche
Interessen manche Personen vertreten. Genau dadurch regt das Buch auch allgemein zum Nachdenken an, und das hat mich persönlich in diesem Maße überrascht, weil ich nicht mit dieser Tiefe gerechnet hatte. Ich finde es passt zusammen und für mich hat das Buch genau durch diese Vielseitigkeit berührt und die Mischung von Spannung und Gefühlen, die ich nicht erwartet hatte, macht das Buch zu einem sehr guten Werk.

Ich habe das Buch auch zuende gelesen. Endlich mal nicht zwischendurch stoppen, wo es gerade so spannend ist.

Es wurde alles schon angesprochen, was mir durch den Kopf gegangen ist. Die Story blieb spannend bis zum Showdown.

Der Tod von Zamek, die monetären Beweggründe von Sandberg, die Skupellosigkeit der Politiker, der Ökokongress und dann doch der fingierte Tod von Hannah.

Was mir missfallen hat war, dass Hannah dann vor den Augen der Kameras "gestorben" ist, obwohl die Forderungen erfüllt wurden.

Ebenso fand ich es nicht glaubwürdig, dass Hannah mit dem anderen Jungen und Nicolas das ganze geplant hatten. Dazu waren zu viele Planungsschritte nötig (internationales Camp, Termin globaler Ökokongress, Ermittlungen umgehen, U-Boot, Sandbergs Machenschaften, Flüchtlingscamp ...). Das fand ich dann doch überzogen. Dazu hätte ein größeres und erfahreneres Planungsteam gehört.

Das unterschlüpfen von europäischen Flüchtlingskindern in einem komplett anderem Staat hätte jedenfalls auch zu diversen Nachforschungen geführt, zumal sie die Sprache der typischen Flüchtlingsländer nicht sprechen.

Die Idee dieses Plotttwistes ist aber an sich schon gut. Ein paar mehr Mittäter und mehr Erfahrung der Beteiligten, sowie vielleicht eine andere Idee der Unterkunft (z.Bsp. Adoption, durch eine Missionsfamilie in Afrika...). Und das ganze wäre FÜR MICH glaubwürdiger.

Ein paar Mal habe ich allerdings auch das Gefühl gehabt, dass der Sprachstil und das Erzähltempo auf der Zielgerade ganz fix wechselte. Ich hatte das Gefühl, dass das Buch nun fertig werden musste.

Als "Astrid"/ Vici die Wahrhheit aufdeckt finde ich die Situation eigentlich zu schnell zu versöhnlich. Da hätte ich einen deutlichen Vertrauensbruch erwartet. Vici hätte sich wirklich schon früher offenbaren können. Die Beziehung von Marc und "Astrid"/Vici hätte ab der Mitte der Story ein Happy End mit mehr Ausbau werden können. Am Ende bleibt Vici so ungreifbar mysteriös verschwunden oder tot?!

Ich denke noch einmal über alles nach und schreibe dann meine Rezi in der nächsten Woche.

Nun ja, ich muss differenzieren: ich glaube nicht, dass es bei jedem Buch funktioniert, und vor dem Lesen von CO2 hätte ich auch nicht gedacht, dass es hier funktionieren kann, aber Tom hat mich eines Besseren belehrt.
Das macht auch noch mehr aus diesem Thriller, und gerade diese Mischung hat - soweit ich es für mich einschätze - Alleinstellungsmerkmale.

Da freue ich mich mit Dir. Für mich war das frustrierend, dass ich es eben nicht ohne Unterbrechung fertigstellen konnte... und das bei der (Hoch-)Spannungslage

Das ist ein Gefühl, das ich schon sehr oft hatte - bei diesem Buch jedoch nicht

Sandberg hatte doch angeordnet, dass alle sterben müssen... Warum sollte das anders sein, auch wenn oder gerade weil die Forderungen erfüllt wurden?

Ich bin davon ausgegangen, dass Sandberg in seiner Skrupellosigkeit und mit seinen Möglicheiten durchaus einen größeren Beitrag leistete.....

Wie habt ihr anderen das empfunden?

Das kommt ganz darauf an, wie chaotisch die Verhältnisse vor Ort waren. Bei einem derartigen Chaos, wie dies damals war, wäre es ganz einfach, "unterzutauchen" und nicht aufzufallen....

Nun ja, wenn Marc wirklich in sie verliebt war, dann ist er durchaus auch bereit, ihr das "durchgehen" zu lassen und darüber hinwegzusehen.

Dass man bei ihr nicht weiß, was schlussendlich los ist, hat mich auch kurzzeitig irritiert.... Aber ich kann mir noch keinen Reim drauf machen....

Darauf bin ich jetzt schon gespannt!

Jetzt konnte ich wenigstens fertiglesen, musste das Buch nicht mehr mittendrin abbrechen. Bei manchen Büchern ist das ja nicht schlecht, hier aber brauchte es schon Selbstdisziplin.

Wie sich diese komplexe Story aus den vielen einzelnen Strängen dann doch noch zusammenfügt, war eine rasante Reise über Ländergrenzen hinweg. Wer denn letztendlich dahintersteckte, das hatte ich ziemlich schnell gemerkt und richtig gelegen, jedoch kam ich so mancher Figur nicht gleich auf die Schliche. Aber genau so mag ich das, mitfiebern, mit ermitteln ist genau das, warum ich immer mal wieder einen richtig guten Thriller lesen muss.

Was alles noch passiert ist und wie das Ganze endet, wissen wir inzwischen. Gefallen hat mir erstens das ganze Buch und dann möchte ich noch den Ausflug ins Jahr 2040 erwähnen: Wie sich hier alles zusammenfügt und warum wir ausgerechnet hier letztendlich landen, ist hoffentlich ein neuer Anfang. Und genau hier frage ich mich, wie das denn weitergehen soll, weil…