Wichtige Themen und lockere Handlung
Inhalt:
Ferien sind für Felipe das einzige, worauf er sich wirklich in seinem Schulalltag freuen kann, denn dass er dick ist, das weiß er. Dennoch hält das seine Mitschüler/innen nicht davon ab ihn immer ...
Inhalt:
Ferien sind für Felipe das einzige, worauf er sich wirklich in seinem Schulalltag freuen kann, denn dass er dick ist, das weiß er. Dennoch hält das seine Mitschüler/innen nicht davon ab ihn immer wieder daran zu erinnern – in der schlimmsten Art & Weise, nämlich Mobbing. Als die Ferien endlich kommen, freut Felipe sich schon auf die Serien und das Lesen, doch es konnte anders: Nach dem Nachhausekommen trifft er Caio, der nun die ganzen Ferien bei ihm verbringen soll. Was daran so dramatisch ist? Felipe ist in Caio verliebt und das schon seit er denken kann. Außerdem ist die Liste von Felipes Unsicherheiten unendlich lang. Das Überleben während der eigentlich ruhigen Ferien stellt eine größere Herausforderung dar, als gedacht…
Meine Meinung:
In hellen und auffälligen Farben gestaltet, zeigt das Cover die Jugendlichkeit des Protagonisten und der Aspekt des Wassers in der rechten Ecke oben, bekommt eine Bedeutung, je mehr von der Story man liest. Genauso wie das Cover auch, ist der Schreibstil sehr locker gehalten. Man liest es fließend und es wird selbst nach einiger Zeit nicht „zu viel“. Jedoch ist es teilweise störend, vor allem, da die Themen des Buches durchaus ernst sind; es geht um Homophobie, Fettphobie, Mobbing, Selbsthass etc.. Oftmals hat mir die benötigte Tiefe gefehlt, dennoch konnte man durch Interpretationen der Verhaltensweisen der Charaktere viel herausfinden, was teilweise einen Ausgleich bot.
Das Buch ist in Tage unterteilt, wie der Titel verrät, und obwohl die Storyline an sich nicht unbedingt neu oder spannend klingt, trägt die Unterteilung in Tage dazu bei, die Spannungskurve zu halten.
Der Protagonist Felipe ist, wie wir vom Klappentext wissen, dick, schwul und erlebt täglich Mobbing. Sein Umgang damit ist nicht sehr gesund und das Verdrängen wird schon am Anfang deutlich. Er ist sehr unsicher, was ein Resultat des Mobbings ist und sehr oft bei Menschen, die auch darunter leiden, zu finden ist. Felipe konzentriert sich so sehr darauf, wie er auf andere wirkt, wie er sich verhalten soll und was unpassend für ihn zu machen wäre, dass man kaum die tatsächlichen Intentionen hinter dem Verhalten anderer Charaktere mitbekommt. Er zeigt mit seinen Bemerkungen die Probleme, die die von Grund auf fettfeindliche Gesellschaft erstellt hat. Das ist etwas, was der Autor wirklich realistisch und passend dargestellt hat. Enttäuschend war für mich jedoch der Fakt, dass man im Laufe der Story nur eine winzige Charakterentwicklung bei Felipe bemerkte; die eigentlichen (mentalen) Probleme wurden zwar thematisiert, aber nicht wirklich behandelt. Das Thema der Behandlung wurde überraschender Weise angesprochen, nämlich in Form der Therapie. Das war eines der Aspekte, die mir am meisten gefallen haben, denn es zeigte, dass ein/e Therapeut/in nichts Ungewöhnliches ist, sondern sehr wichtig und hilfreich.
Der berühmt-berüchtigte Caio ist ein sehr süßer, wenn auch anfänglich verwirrender, Charakter. Auch er hat, zum großen Erstaunen von Felipe, Probleme mit seinem persönlichen Leben, auch wenn er dünn und attraktiv ist. Sehr gut stellte er die Verkörperlichung von der Realität dar, die Felipe für andere außer sich selber nicht besaß.
Die Ausarbeitung der Nebencharaktere war insofern bemerkenswert, dass wir Inklusivität and mentalen und äußerlichen Problemen bekamen, sodass jede/r etwas von sich in Teilen des Buches finden konnte.
Fazit:
Wer nach Antworten auf Probleme sucht, der/die findet sie nicht in diesem Buch. Jedoch Hoffnung, die jugendliche Verwirrung gefolgt von zarter Verliebtheit schon, was das Buch sehr gut für den Sommer und zwischendurch macht. Es ist Realität pur und beschönigt Dinge nicht, denn auch wenn gewisse Themen nicht sehr gut oder überhaupt behandelt werden, ist es akkurat, denn als Jugendliche/r kennt man die Antworten und Lösungen nun mal nicht; man bemerkt lediglich, dass sie existieren.