Leserunde zu "Denn wir werden Schwestern bleiben" von Patricia Küll

Hallo ihr Lieben
Bin nun auch endlich durch und hab mich direkt im Anschluss durch eure Eindrücke gewühlt

Mir ging es wie einigen von euch auch so, dass ich recht schnell in der Geschichte drin war und der Schreibstil sehr angenehm ist und einen regelrecht einsaugt.
Hätte ich mehr Zeit am Stück gehabt hätte ich den ganzen Abschnitt vermutlich auf einmal verschlungen.

Zu Beginn viel es mir ein klein bisschen schwer, die Schwestern/ Perspektiven auseinander zu halten, da z.B. in einem Marlene Kapitel doch einiges zu Caro erzählt wurde das nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit Marlenes Handlungen stand.
Das hat sich aber dann recht schnell gegeben.
Alle Perspektiven finde ich sehr überzeugend und nachvollziehbar.

Die "Schicksale" der Schwestern finde ich in Kombination fast etwas zu dick aufgetragen. Da kommt ja echt alles zusammen von Alkoholabhängigkeit über Insolvenz zu Krankheiten/ Pflege. Einzig Marlene hat es halbwegs gut getroffen, die (zumindest bisher ) wohl "nur" Eheprobleme hat.

Bei meinen Erwartungen bzgl. Konflikten wurde ich nicht enttäuscht. Es ist sogar etwas mehr als ich gedacht hätte. Insgesamt ist aber die ganze Beziehung zwischen den Schwestern sehr realistisch dargestellt.
Spannend finde ich auch immer wieder die Wechsel in die Vergangenheit z.B. als von Vivis Todesnacht erzählt.

Das die Geschichte auf aus Vivis Sicht erzählt wird hat mich überrascht, finde es aber gut

Ich persönlich bin sehr bei Marlene ok bin durchaus auch etwas ungeduldig und strukturliebend.
Was mich bisher sehr wundert ist, dass die Schwestern es noch nicht geschafft haben sich wirklich einmal konsequent abzustimmen. Z.B. bzgl. der Urlaubsidee. So eine Liste wie Caro sie angefangen hat, hätte ich schon längst gemeinsam gemacht. So hätten alle von vornherein dieselben Infos gehabt und an einem Strang gezogen. Hätte sie ja nur mal einen Nachmittag gekostet

Könnte mir vorstellen, dass da vllt der Schlüssel liegt für eine wirkliche und erfolgreiche Veränderung. Ich bin gespannt wies weitergeht.

Das ging mir ähnlich ich finde insgesamt, dass es der Autorin sehr gut gelingt die Umgebungen sehr authentisch zu beschreiben. Auch z.B. beim Joggen mit Marlene.

Das kommt mir nicht so vor

Das stimmt.

Ich weiss allerdings trotzdem immer noch nicht (weil ich es anfangs wohl überlesen habe, sofern es denn erwähnt worden ist), wo wir uns eigentlich befinden...

Würzburg?

Das Cover ist sehr ansprechend da die Autorin persönliche Details von sich preis gibt. Das finde ich sehr besonders. Das Thema des Buches kann nicht besser gewählt sein. Jeder Mensch ist heutzutage so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass man darüber hinaus weder in der Familie noch im Freundeskreis sieht wo gravierende Probleme sind. Und es gibt sie überall. Das wurde mir beim Lesen so vor Augen gehalten, daß ich mich erst einmal mit meiner Familie und mehreren Freunden getroffen habe oder zumindest telefoniert habe. Das Buch ist total besonders und ich bin sehr gespannt auf das Ende.

Ich auch 😉

Ich glaube das wird tatsächlich gar nicht gebannt oder?
Zumindest wäre mir auch nichts aufgefallen...

Ich könnte mir vorstellen, dass es ihnen erst noch so richtig bewusst wird wie sehr sie sich voneinander entfernt haben. Immerhin war es aber Marlenes Idee mit dem gemeinsamen Urlaub und Caro hat das Wichteln wieder aufleben lassen...
Ist nicht so als würden die zwei nichts versuchen

Finde aber auch, dass sie sich alle alle auf das regelmäßige Treffen hätten einlassen sollen, wenn vielleicht auch nicht wöchentlich...

Sorry, dass ich jetzt erst antworte. (Zuviel Schichtdienste... :-/
Es ist immer so ein Problem mit "Zeitreisen" (wenn ich das im Buch beschriebene Phänomen mal so nennen darf).
Wer ist alles in dieser "Bubble"? Nur die Betroffenen, in diesem Falle die vier Schwestern und deren Familien/Partner? Hat sich für diese auch alles wiederholt? Dann müssten auch deren Kollegen und sonstigen sozialen Kontakte betroffen sein. Eigentlich sogar die ganze Welt, damit niemand an irgendeiner Stelle "Verdacht schöpft". Gesellschaftliche/ökologische/politische Ereignisse wiederholen sich unverändert, und das wird mit keinem Wort erwähnt?
Die Warnung, durch den Butterfly Effekt hervorgerufene Kettenreaktionen nicht kontrollieren zu können, scheint hier keine Rolle zu spielen und keiner der Schwestern wird bewusst, dass dieser automatisch durch den nicht mehr existenten Tod Viviennes schon längst in Gang gesetzt wurde? Und woher weiß Bernhard, wen Caroline mit "Vivis Arsch" meint und warum dieser ein "Arsch" ist? Warum wird kein einziges Mal ein Gedanke daran verschwendet, wer dieser geheimnisvolle "Murmelaugenmann" nun eigentlich war/ist?
Das sind so ein paar der Gedanken die während des Lesens bzgl. Logik in mir auftauchten.

Macht doch nichts, dass du erst jetzt antwortest ;)
Ähm, so viele Gedanken habe ich mir nicht gemacht. Der Arsch war doch schon länger Teil von Vivis Leben oder?
Um gesellschaftliche Ereignisse ging es ja in dem Buch nicht, von daher finde ich das vernachlässigbar. Die Wiederholung galt für alle, aber es wussten nur die drei Schwestern davon.
Das mit dem Murmelaugenmann kommt mir aber auch seltsam vor.