Tolle Figuren, aber mir zu langatmig
Das Cover ist wirklich sehr schön und in Echt schimmert die goldene Farbe herrlich. Für mich hat der LYX Verlag mal wieder ein traumhaft schönes Design gefunden.
Der Einstieg in die Geschichte gefiel ...
Das Cover ist wirklich sehr schön und in Echt schimmert die goldene Farbe herrlich. Für mich hat der LYX Verlag mal wieder ein traumhaft schönes Design gefunden.
Der Einstieg in die Geschichte gefiel mir sehr gut. Wir lernen die Protagonistin Hailee kennen, die wegen des Geburtstages von ihrem Online-Freund nach Fairwood reist. Jesper ist allerdings vor wenigen Wochen verstorben und bei dem Road Trip handelt es sich eher um ein Abenteuer, bei der Hailee lernen soll mutiger zu sein. Die erste Herausforderung stellt sich auch sehr schnell. Sie muss nicht nur das Manuskript ihres Freundes finden, sondern lernt auch den charmanten Chase kennen, an den sie auf keinen Fall ihr Herz verschenken sollte….
Das Setting in Fairwood war einfach nur zauberhaft. Man konnte den Kleinstadt-Charme auf jeden Fall fühlen und ich habe mich an diesem schönen Örtchen sehr wohl gefühlt.
Hailee und Chase sind beide sympathische Figuren, die man früher oder später einfach ins Herz schließen muss. Gerade Chase war für mich ein unglaublich toller Mensch, der versucht aus seinen Fehlern zu lernen. Hailee war ebenfalls eine gute Protagonistin, deren Versuch mutig zu sein immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Anfangs hatte ich aber auch große Probleme mit ihrem Verhalten, da es sehr widersprüchlich war. Einerseits wird sie als extrem schüchtern und zurückhaltend beschrieben, andererseits benötigt es nie viel Überredungskünste um sie zum Handeln zu bringen. Auf mich wirkte Hailee eigentlich überhaupt nicht ängstlich, sondern stets mutig und abenteuerlustig. Hinsichtlich des Endes, wirkt ihr Verhalten noch seltsamer und widersprüchlicher. Eigentlich muss ich gestehen, dass ich sie zum Teil nicht greifen kann und sie mir – im Gegensatz zu Chase – auch nicht so ans Herz gewachsen ist. Ihre Charakterisierung blieb auf der Strecke, damit man ihr Geheimnis so lange wie möglich offen halten konnte. Im Nachhinein ist ihr Verhalten dadurch aber auch sehr fragwürdig.
Der Handlungsverlauf war an sich gut gewählt und die Liebesbeziehung wurde mit schönen Szenen versehen. Wenn man allerdings den Zeithorizont betrachtet, wirken die Gefühle etwas überzogen und letztlich haben die Figuren sich auch nicht komplett kennengelernt. So viele Themen wurden nie angesprochen und leider wirkten die Gefühle etwas forciert. Obwohl die Geschichte extrem in die Länge gezogen ist, ging es bei der Beziehung dann doch etwas schnell. Einige süße Szenen waren aber wirklich dabei, die mich begeistern konnten.
Mein größter Kritikpunkt ist wirklich wie schleppend alles voran ging. Zum Teil zog sich die Geschichte wie Kaugummi und eigentlich war ich nur am Ende wirklich von der Handlung gefesselt. Wie so oft wurde alles bis zum Äußersten gestreckt um noch einen weiteren Band zu füllen. Mir persönlich hätte hier ein Einzelband besser gefallen, weil ich stellenweise echt keine Lust zum weiterlesen hatte, da nichts aufregendes passiert ist. Die Geheimnisse wurden erst am Ende aufgelöst, wodurch das Buch stellenweise sehr langatmig auf mich wirkte. Klar sollte die Spannung erhalten bleiben, aber einerseits macht man eine riesige Sache aus den großen Geheimnissen, andererseits wird die Auflösung dann mal kurz auf den Tisch geworfen. Viele Fragen erhielten auch gar keine Antwort, sondern man muss auf den nächsten Teil warten. Mir würde es besser gefallen, wenn Autoren einfach mal am Anfang die Geheimnisse lüften und man nicht ewig lang im Dunkeln tappt und dann innerhalb weniger Seiten abgespeist wird.
Das Ende war – wie zu erwarten – sehr kurz und im Moment hätte ich keine Lust weiterzulesen. Klar hätte ich gerne Antworten auf die vielen Fragen, aber eigentlich reizt mich Flying High gerade überhaupt nicht, vor allem da es sehr fragwürdig ist wie alles authentisch gelöst werden soll. Ich hoffe Bianca greift auf keine „Liebe heilt alles“-Variante zurück.
Ein großes Lob möchte ich noch bezüglich der Triggerwarnung aussprechen. Ich finde der LYX Verlag hat es perfekt gelöst und am Anfang einen Hinweis für die Warnung eingebaut. Wer sie benötigt, der kann sie lesen und sich leicht spoilern. Diejenigen, die nicht darauf angewiesen sind, konnten einfach normal die Geschichte lesen ohne zufällig am Anfang gleich gespoilert zu werden, weil man beispielsweise die Widmung, Songliste etc. liest.
Fazit: Falling Fast hätte ein absolutes Highlight werden können, wenn es ein Einzelband gewesen wäre. Da aber noch ein zweiter Teil gefüllt werden muss, zog sich hierbei die Geschichte wie Kaugummi, so dass überhaupt keine Spannung aufgebaut wurde. Mir persönlich war es einfach zu langatmig, auch wenn ich die Figuren und das Setting liebe. Aus diesem Grund vergebe ich auch nur 3 von 5 Sternen, da es mich einfach nicht mitreißen konnte.