Leserunde zu "Dornteufel" von Eva Almstädt

Sie versprechen Schönheit und Jugend – doch der Preis dafür ist tödlich
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Eva Almstädt (Autor)

Dornteufel

Thriller

In Manhattan stürzt eine junge Frau von einer Feuertreppe. Das Gesicht der Toten ist das einer Greisin. Der Polizist Ryan Ferland ermittelt, doch die Schwester der Toten blockt alle Fragen ab. - Ein blinder Passagier wird von der Besatzung eines Containerschiffs entdeckt. Doch statt ihm zu helfen, übergibt man ihn an eine dubiose Hilfsorganisation. - Eine Ingenieurin macht in den indischen Labors eines internationalen Kosmetikkonzerns eine ungeheuerliche Entdeckung. Doch niemand glaubt ihr - bis etwas Ungeheuerliches passiert ...

Der bisher einzige Thriller der Bestsellerautorin - international und erschreckend aktuell

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 28.09.2020 - 18.10.2020
  2. Lesen 02.11.2020 - 22.11.2020
  3. Rezensieren 23.11.2020 - 06.12.2020

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 2, KW 46, Seite 154 bis 302 (inkl. Kapitel 22)

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givemeabook

Mitglied seit 05.01.2017

Bücher sind Türen in eine andere Welt.

Veröffentlicht am 09.11.2020 um 09:48 Uhr

Bei der Beerdigung von Moira war Rebecca unglaublich kaltherzig. „Das hätte nicht jeder für eine Schwester wie Moira getan…“. Ich gebe ja zu, dass die Rückführung von Moira aus USA und die Organisation der Beerdigung in Paris sicherlich nicht ohne Mühen und Problemen abgelaufen ist. Aber dass Rebecca Moiras Grab nicht oft besuchen wird, weil sie sich auf dem Friedhof direkt an der Stadtautobahn „wie eine Gefangene“ fühlt ist äußerst gefühllos. Sie sorgt sich um ihre teuren Fratelli- Rossetti Stiefel und um ihre kunstvolle Frisur, die durch das regnerische Wetter ruiniert werden könnten. Ihr (natürlich) zu spät kommender Freund Noel hat wiederum Angst, dass sie seine Autositze ruiniert. Dieses Pärchen hat sich so was von verdient.

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Casserolo

Mitglied seit 28.03.2020

Veröffentlicht am 09.11.2020 um 09:55 Uhr

Ich bin langsam von den Sprüngen in der Handlung genervt. Und es gibt keine richtig klare Hauptfigur. Am ehesten ist das noch Julia Bruck, aber auch andere (Neben-)Figuren wie Detective Ferland oder Rebecca Stern bekommen so viel Platz, dass ich die Gewichtung unausgeglichen finde. Und der im ersten Leseabschnitt sehr häufig vorkommende Kamal taucht jetzt seeeeeehr lange überhaupt nicht mehr auf.

Wir befinden uns (eigentlich) in einem Thriller. Julia Bruck hat etwas Grauenvolles gesehen, das der Großkonzern Serail Almond auf keinen Fall an die Öffentlichkeit gelangen lassen will. Julia hat somit zu Recht Angst um ihr Leben. Sie wird verfolgt, sogar mit einer Waffe (und dem Tod) bedroht. Doch dann schafft sie es – nach sehr langatmigen Erklärungen, wie sie von A nach B nach C kommt – endlich nach Deutschland: Und auf einmal scheint die Lebensgefahr gebannt zu sein (was für die Thriller-Spannung überhaupt nicht zuträglich ist). Und dann redet sie ernsthaft mit Stefan Wilson, der Vorstandsmitglied von Serail Almond ist, über alles, was sie gesehen hat (aber nicht beweisen kann). Wir glaubwürdig ist das???

Zumindest werden mittlerweile die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Figuren deutlich. Und sehr spät in diesem Leseabschnitt taucht auch Kamal wieder auf – und mit ihm die verloren geglaubte Spannung. Wo fährt das Schiff, das ihn angeblich gerettet hat, hin? Und was hat es mit den „ärztlichen Behandlungen“ auf seinem Rücken auf sich? Wir können es uns denken…

Jetzt sind zwei Drittel des Thrillers gelesen und in mir verschärft sich das Gefühl, dass die Handlung gerne mehr Zug und Spannung vertragen hätte. Aber vielleicht werden wir ja mit einem fulminanten Finale belohnt? Ich lasse mich gerne überraschen.

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givemeabook

Mitglied seit 05.01.2017

Bücher sind Türen in eine andere Welt.

Veröffentlicht am 09.11.2020 um 10:08 Uhr

Zitat von Casserolo

Doch dann schafft sie es – nach sehr langatmigen Erklärungen, wie sie von A nach B nach C kommt – endlich nach Deutschland: Und auf einmal scheint die Lebensgefahr gebannt zu sein


Das fand ich auch sehr verwunderlich. Julias Sicherheitsgefühl, dass sie nach dem Verlassen des deutschen Konsulats in Indien verspürte, fand ich schon sehr seltsam. Immerhin hat sie sich außerhalb dem Schutz des Konsulats den gleichen Gefahren ausgesetzt wie vorher und konnte nur mit viel Glück einem weiteren Anschalg entgehen. Ihr Verhalten in Deutschland fand ich auch äußerst sorglos.

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givemeabook

Mitglied seit 05.01.2017

Bücher sind Türen in eine andere Welt.

Veröffentlicht am 09.11.2020 um 10:09 Uhr

Moira hatte offensichtlich ein ganz anderes Wesen als Rebecca, sieht man das doch an der Geschichte mit dem Katzenbaby. Es muss irgendetwas vorgefallen sein, dass das Verhältnis der Schwestern so belastet hat. War es nur Eifersucht? Rebecca hatte zwei Gründe um eifersüchtig zu sein. Catherine, Noels Frau – und Moira, mit der Noel geflirtet hat. Was macht eine eifersüchtige Frau nicht alles? Sie ruft Paul Renard an – einen Reporter.
Nicht nur der Mord an der Concierge Madame Bertrand hat mich ziemlich erschüttert. So ein sinnloses Verbrechen an einer alten Frau, die niemand etwas tat. Doch nicht wegen eines Bikinibildes? Nein, es ging um etwas ganz anderes, das meiner Meinung nach einiges erklärt. Es sollte ein „Austausch“ stattfinden. Ein Austausch von Rebeccas Gesichtscreme. Frank Gellert, dieser widerwärtige Psychopath, hat den Austausch noch einmal vorgenommen, genauso, wie „sie“ es wollten. Rebeccas Gesicht fühlt sich seltsam starr an, ihre Haut spannt… Ich fürchte, dass es Moira genau so erging. Sie hat vermutlich nicht gewusst, was sie sich ins Gesicht schmiert…
Und noch eine schreckliche Tat, die auf Frank Gellerts Konto geht. Ich fand Paul Renard sympathisch. Er hätte gerne mehr Platz in der Geschichte einnehmen können. Aber Paul Renard ist tot. Aufgehängt am Hals mit etwas, das wie eine Wäscheleine aussah. Ich mache mir richtig Sorgen um Julia. Eine Begegnung mit Gellert wäre furchtbar und vermutlich tödlich für sie.

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melange

Mitglied seit 02.05.2016

Ein Buch, ein Buch, ein Königreich für ein Buch!

Veröffentlicht am 09.11.2020 um 16:12 Uhr

Zitat von givemeabook

Und noch eine schreckliche Tat, die auf Frank Gellerts Konto geht. Ich fand Paul Renard sympathisch. Er hätte gerne mehr Platz in der Geschichte einnehmen können. Aber Paul Renard ist tot.



Ich - als Mädchen - hatte mir sogar eine kleine Liebelei gewünscht und war total davon überzeugt, dass die beiden das Unternehmen zu Fall bringen. Hat nicht sollen sein....

Ehrlicherweise bin ich gespannt, ob das ein Thriller wird, bei dem man letztendlich keinen zu packen bekommt (also fast wie im wirklichen Leben die Großen entkommen und nur die kleinen gehängt werden, - hier sogar buchstäblich). Denn ich kann mir keinen vorstellen, der wirklich stark genug scheint.

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melange

Mitglied seit 02.05.2016

Ein Buch, ein Buch, ein Königreich für ein Buch!

Veröffentlicht am 09.11.2020 um 16:19 Uhr

Zitat von Casserolo

Jetzt sind zwei Drittel des Thrillers gelesen und in mir verschärft sich das Gefühl, dass die Handlung gerne mehr Zug und Spannung vertragen hätte.



Also ich weiß nicht. Ich finde das Ganze schon sehr spannend. Egal, ob ich mit Rebecca Angst nach dem Einbruch habe (wie eklig war das denn) oder an die Konsequenzen der spannenden Haut denke.

Oder Kamal auf dem Kutter auf dem Weg nach Asien, - hilflos den "Ärzten" ausgeliefert

Oder der baumelnde Reporter vor Julias Nase und der Gedanke daran, dass irgendwie keine "starke" Figur mehr übrig ist, die wirklich die Macht hat, das Blatt zu wenden.

Ehrlich, zum Glück ist wenigstens Parminski doch noch am Leben (das entnehme ich den Diskussionen der Geschäftsführern).

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melange

Mitglied seit 02.05.2016

Ein Buch, ein Buch, ein Königreich für ein Buch!

Veröffentlicht am 09.11.2020 um 16:22 Uhr

Zitat von Casserolo

Und der im ersten Leseabschnitt sehr häufig vorkommende Kamal taucht jetzt seeeeeehr lange überhaupt nicht mehr auf.



Tja, ich fand das gut, weil mir der Teilstrang nicht gefiel (auch wenn jetzt etwas Bewegung in die Sache kommt)

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givemeabook

Mitglied seit 05.01.2017

Bücher sind Türen in eine andere Welt.

Veröffentlicht am 09.11.2020 um 17:42 Uhr

melange schrieb am 09.11.2020 um 16:12 Uhr

Zitat von givemeabook

Und noch eine schreckliche Tat, die auf Frank Gellerts Konto geht. Ich fand Paul Renard sympathisch. Er hätte gerne mehr Platz in der Geschichte einnehmen können. Aber Paul Renard ist tot.



Ich - als Mädchen - hatte mir sogar eine kleine Liebelei gewünscht und war total davon überzeugt, dass die beiden das Unternehmen zu Fall bringen. Hat nicht sollen sein....

Ehrlicherweise bin ich gespannt, ob das ein Thriller wird, bei dem man letztendlich keinen zu packen bekommt (also fast wie im wirklichen Leben die Großen entkommen und nur die kleinen gehängt werden, - hier sogar buchstäblich). Denn ich kann mir keinen vorstellen, der wirklich stark genug scheint.

Ja, es war auch meine Hoffnung, dass Paul Renard genug Geschick und Erfahrung hat, um Serail Almond an den Karren zu fahren. Eine Liebesgeschichte mit tiefen Blicken die schönen braunen Augen von Paul hätte mir auch gefallen...
Mit deiner Vermutung, dass am Ende kein Schuldiger gefunden wird, könntest du Recht haben. Ich habe noch die Hoffnung, dass Parminski mit handfesten Beweisen wieder auftaucht.

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Tamagotchi

Mitglied seit 08.11.2017

Abwarten und Tee trinken? - Ach was, lieber lesen und Tee trinken....

Veröffentlicht am 09.11.2020 um 18:18 Uhr

givemeabook schrieb am 09.11.2020 um 09:48 Uhr

Bei der Beerdigung von Moira war Rebecca unglaublich kaltherzig. „Das hätte nicht jeder für eine Schwester wie Moira getan…“. Ich gebe ja zu, dass die Rückführung von Moira aus USA und die Organisation der Beerdigung in Paris sicherlich nicht ohne Mühen und Problemen abgelaufen ist. Aber dass Rebecca Moiras Grab nicht oft besuchen wird, weil sie sich auf dem Friedhof direkt an der Stadtautobahn „wie eine Gefangene“ fühlt ist äußerst gefühllos. Sie sorgt sich um ihre teuren Fratelli- Rossetti Stiefel und um ihre kunstvolle Frisur, die durch das regnerische Wetter ruiniert werden könnten. Ihr (natürlich) zu spät kommender Freund Noel hat wiederum Angst, dass sie seine Autositze ruiniert. Dieses Pärchen hat sich so was von verdient.

Das ist mir auch ganz böse aufgefallen, Rebecca tut ihre Pflicht, aber mit dem Herzen ist sie nicht dabei. Ich glaube nicht, dass sie ihrer Schwester aufrichtig nachtrauert, sonst wäre ihr der Friedhof wahrhaftig egal. Ihre Wohnung scheint ja recht luxuriös eingerichtet zu sein, dann hätte sie ja auch ein Grab auf Père Lachaise spendieren können, wenn ihr der andere Friedhof so zuwider ist.....Sie legt Wert auf Äußerlichkeiten, Gefühle liegen brach. Zum Schluss dann noch auf S.163: 'Wenigstens ein anständiger Abgang war ihr vergönnt', als sie von Noel mit seinem Luxusauto abgeholt wird. Wirklich schlimm, eine solche Schwester wünsche ich mir nicht!

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Tamagotchi

Mitglied seit 08.11.2017

Abwarten und Tee trinken? - Ach was, lieber lesen und Tee trinken....

Veröffentlicht am 09.11.2020 um 18:24 Uhr

Zitat von Casserolo

Und dann redet sie ernsthaft mit Stefan Wilson, der Vorstandsmitglied von Serail Almond ist, über alles, was sie gesehen hat (aber nicht beweisen kann). Wir glaubwürdig ist das???



Das finde ich auch total abstrus...dieser Stefan gehört doch zu ihren 'Jägern' und dann trifft sie sich mit ihm, nur weil Sonja das möchte? Sie ist doch schlau (dachte ich zumindest), und dann erzählt sie ihm alles, was sie gesehen und herausgefunden hat? Ob seine Kollegen vom Vorstand wissen, dass er sich mit ihr trifft?