Leserunde zu "Dornteufel" von Eva Almstädt

Nun hat sich endlich alles aufgeklärt. Robert ist Christian und ein Wirtschaftsspion. Auch den letzten Leseabschnitt empfand ich ähnlich wie die beiden vorherigen. Das Buch war leider nicht so meins...Der große Showsdown blieb aus. Mir persönlich war er Schreibstil von Eva Almstädt in diesem Thriller zu flach und ich empfand keine Spannung. Es fehlte mir einfch was. Aber Geschmackssache...Die Autorin bleibt trotzdem eine meiner Lieblingsautorinnen mit ihren Ostseeromanen!

Leider hat sich meine Befürchtung bestätigt: Auch der dritte und letzte Lese-Abschnitt war – zumindest für mein Empfinden – kein bißchen spannender als die ersten beiden. Bei einem THRILLER verspricht man sich schon ein anderes Spannungsniveau! Ich fand die ganze Geschichte wahnsinnig langatmig und extrem unspannend.

Dazu kommen folgende Lese-Ärgernisse:

1.) Weil es keine klare Hauptfigur gibt, fühlt man mit keiner Figur so richtig mit. Ich bin den Figuren emotional nicht nah gekommen, weder Julia Bruck noch Rebecca Stern noch Ferland noch sonst wem. Schade!

2.) Robert taucht wie „Kai aus der Kiste“ immer dann plötzlich auf, wenn Julia gerettet werden muss. Das nervt! Ebenso wie seine seitenlangen Erklärbär-Dialoge ganz am Schluss. Wobei die Erklärung mit dem Fake-Dornteufel-Tattoo mit total aufgestoßen ist. Das ist wenig glaubwürdig!

3.) Und auf Seite 431 wurde es dann auch noch unfreiwillig komisch. „Plötzlich erinnerte sie sich wieder an ihre Ausbildung als Messerwerferin.“ Da hab ich laut gelacht! Nee, also wirklich nicht!

„Dornteufel“ ist mein bisher erstes Buch von Eva Almstädt. Kennt ihr ihre Pia-Korritki-Krimis? Sind die spannender? Weil, nach „Dornteufel“ bin ich mir nicht sicher, ob ich noch einmal ein Buch dieser Autorin lesen würde…

Danke für diesen Hinweis; gut zu wissen! Ich habe zuvor noch nie ein Buch von Eva Almstädt gelesen - und nach "Dornteufel" hätte ich das wahrscheinlich auch nicht. Aber wenn ihre Ostsee-Krimis so gelobt werden, sollte ich denen vielleicht eine Chance geben.

Ich stimme Dir voll und ganz zu!

Mich würde ehrlich interessieren, was denn fehlte. Spannend fand ich die Geschichte schon - Rebecca und Julia in großer Gefahr, Folterungen und Tode inklusive, mir fehlte es eher an anderen Enden.

Da wären zum Beispiel folgende Fragen, deren Beantwortung ich vermisst habe:

1. wie ist Ferland an die Eintrittskarte für den Tisch gekommen ,
2. wie konnte Stefan seine Schwester einfach so opfern (und hat er überhaupt davon gewusst, dass es eine Bombe gibt),
3. wer war der Kontakt Catherines beim BKA (das wirklich absolut dämlich gezeichnet wurde),
4. wer hat die Bombe deponiert und wie,
5. warum ist die korrupte, indische Polizei auf einmal doch nicht so korrupt und gibt noch nicht einmal eine Warnung ab, bevor alles hochgenommen wird
6. warum gibt es keine Hunde zur Verfolgung
7. was ist eigentlich mit Gellert
8. wer hat die Proben von Moiras Leiche genommen und warum

Mir waren auch die Charaktere irgendwie alle ein bisschen platt (z.B. Catherine und Stefan und Gellert zu psychopathisch böse, dafür Julia, Noel und Sonja naiv bis hin zu dämlich) und ich hatte das Gefühl, als ob sie etwas gedankenlos entsorgt wurden, wenn die Autorin nicht mehr weiter wusste (Renard und Ferland)

Aber spannend fand ich das Buch und auch ein bisschen traurig (Rebecca und Ferland).

Also, mir hat der dritte Abschnitt genauso gut gefallen wie der erste! In der Mitte war manchmal ein wenig die Luft raus, aber hier wird doch wieder alles geboten!

Sicherlich werden nicht alle Fragen restlos geklärt, aber muss das immer sein? Ich kann durchaus auch noch schlafen, wenn ich z.B. nicht weiß, wer die Bombe plaziert hat... Wenn man alles erfahren würde, würde das vielleicht auch zu langatmig werden...

Ich fand den Showdown richtig gut und habe mit Julia mitgefiebert! Ein wenig leid tat mir Rebecca am Schluß. So ein Ende, zumal dem der Schwester sehr ähnlich, hat sie nun wirklich nicht verdient.

Ich fand das Buch spannend und werde mir aber nochmal einen Ostseekrimi der Autorin auf den Zettel schreiben, damit ich das auch beurteilen kann, was mir besser gefällt.

Also der letzte Teil hat mir definitiv am Besten gefallen. Endlich werden die losen Strippen zusammen gezogen. Endlich ergibt alles einen Sinn. Eine Menge Leute sind tot, aber die beiden Haupt-Personen haben es geschafft. Die Rezension wird schwierig denke ich.

Nein, alle bestimmt nicht. Aber nicht so viele und zum Teil auch (also wenigstens für mich) wichtige Fragen.

Wenn z.B. Catherine ihre guten Kontakte erwähnt, sollte auch geklärt werden, wo diese liegen. Z.B. in einem Satz: blabla hatte übrigens die Karte für Ferland gekauft; bei einer Kontoüberprüfung wurde festgestellt, dass Catherine ihn schon längere Zeit geschmiert hat Das wäre nicht langatmig und hätte mich zufriedener gestimmt.

Noch mehr geärgert hat mich das Riesengewese um die verschwundenen Proben von Moira, die überhaupt keine Beachtung mehr fanden. Dann hätten sie gar nicht erst verschwinden sollen.

Ich bin ein gutmütiger Leser (wie man auch daran sieht, dass ich schnell gespannt bin). Wenn mir dann so viel zur Aufklärung fehlt, ist es für meinen Geschmack eben zu viel

Mir gefallen die Ostseeromane auch eindeutig besser.

Ich bin bei allen Zweifeln bei Dir. Pia Korritki kenne ich ganz gut. Und diese Krimis sind bei weitem besser.