Leserunde zu "Berlin Monster" von Kim Rabe

Ich mag keine Leseproben und lass mich lieber überraschen.

Das Cover finde ich spannend und etwas düster. Ich war sofort im Geschehen und fühlte mich zurückversetzt ins Kino, als dort MIB lief.
Geister, Feen und andere Gestalten, getarnt als Menschen. Jeder unserer Freunde könnte einer von Ihnen sein.
Doch wer begeht die Morde? Werwölfe oder tarnen sich Menschen als jene?
Die Gestalten wirken friedlebend auf mich. Ich hoffe, dass die Vermisste gefunden wird und das Gute über das Böse siegt....

Das Cover hat mich fast davon abgehalten, die Leseprobe zu lesen, - und dann hätte ich tatsächlich etwas verpasst. Das ist einmal ein ganz anderer Krimi (bzw. ein ganz anderer Fantasy-Roman), obwohl ich schon ein paar ähnliche Bücher gelesen habe. Denen fehlte jedoch meistens der Humor, der diese Geschichte wirklich trägt. Und das von Anfang an.
Vom Fortgang erwarte ich, dass der Werwolf ein Mensch ist, der sich über die Übermacht der Feen-(und sonstigen übernatürlichen) Wesen ärgert und mehr oder weniger eine Revolution dagegen verursachen will, indem er erst die eine Seite (übernatürliche Wesen) aufwiegelt, um dann die andere Seite (Menschen) dagegen kämpfen zu lassen.

Man wird schnell in das Setting hineinversetzt. Ohne große Erklärungen wird man mit den wichtigsten Unterschieden zum realen Berlin vertraut gemacht.
Der Schreibstil ist locker und sehr humorvoll.
Wenn das so weiter geht wird das ein sehr lustiger, spannender und actionreicher Lesespaß.
Mir gefällt auch die Adaption echter (internationaler) Mythen in eine eigene Welt.

Ausgehend von dem kleinen Bild des Covers in der Übersicht über Leserunden und dem Titel dachte ich zunächst "hmm, ein Thriller". Dann habe ich in der Detailansicht die Fabelwesen erkannt und mein Interesse war geweckt!
Phantastische Wesen, die nicht schon immer da waren oder in ihrer eigenen Welt leben, sondern sich durch einen Auslöser aus dem Aberglauben der Menschen manifestieren, ist eine sehr interessante neue Idee.
Ich mag den Schreibstil; es ist gut und flüssig zu lesen, das finde ich sehr wichtig. Schön ist auch, dass ein bisschen berlinert wird und lustige Wortspiele eingebaut sind ("ÜSG 9"...). Auch durch die detailreichen Beschreibungen konnte ich sofort in Geschichte eintauchen.
Die Fälle der getöteten und verschwunden Fabelwesen, also Stifs, sowie die Hauptfigur, Privatermittlerin und Ex-Polizistin der ÜSG 9, Lucy Wayne und ihre Geschichte stellen schon zu Beginn Spannung her. Auch über die ZONE und die verschiedenen Arten der Stifs und den Auslöser für ihr Erscheinen, die Explosion einer Bombe, möchte man unbedingt mehr erfahren. Mein erster Eindruck: "Muss ich lesen!"