Leserunde zu "Das erstaunliche Leben des A.J. Fikry" von Gabrielle Zevin

Eine mit­reißende Hymne auf Bücher, das Lesen und die Liebe
Cover-Bild Das erstaunliche Leben des A.J. Fikry
Produktdarstellung
(20)
  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Gabrielle Zevin (Autor)

Das erstaunliche Leben des A.J. Fikry

Roman

Renate Orth-Guttmann (Übersetzer)

A.J. Fikry, der Besitzer der einzigen Buchhandlung auf Alice Island, durchlebt eine schwere Zeit: Seit dem Tod seiner Frau zieht er sich völlig zurück, der Buchladen läuft schlechter denn je, und zu allem Überfluss wurde auch noch sein wertvollster Besitz, eine seltene Erstausgabe von Edgar Allan Poe, gestohlen. Doch als A.J. eines Tages eine überraschende Entdeckung im Laden macht, löst das eine Kette von Ereignissen aus, die sein Leben völlig auf den Kopf stellen - und ihn die Welt noch einmal mit ganz neuen Augen sehen lassen.
So unterhaltsam wie berührend: eine unvergessliche Geschichte über Neuanfänge und zweite Chancen.

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 07.07.2025 - 27.07.2025
  2. Lesen 18.08.2025 - 31.08.2025
  3. Rezensieren 01.09.2025 - 14.09.2025

Bereits beendet

Schlagworte

Buchhandlung Buchhändler Insel Neuengland Notting Hill One Day Zwei an einem Tag Waisenmädchen Literatur Bücher Lesen Freundschaft Gemeinschaft Vater Tochter romantisch Liebe Morgenmorgenundwiedermorgen Literarische Unterhaltung

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 09.09.2025

eine herzerwärmende Geschichte über zweite Chancen- garniert mit Büchern

0

A.J.Fikry ist Buchhändler auf einer kleinen Insel, Alice Island. Nach dem Unfalltod seiner Frau, schlittert er so durchs Leben geprägt vom Verlust und schlecht laufenden Geschäften. Er ist sehr rüpelig ...

A.J.Fikry ist Buchhändler auf einer kleinen Insel, Alice Island. Nach dem Unfalltod seiner Frau, schlittert er so durchs Leben geprägt vom Verlust und schlecht laufenden Geschäften. Er ist sehr rüpelig auch zur Vertreterin eines Verlages, Amelia. Nach einer durchzechten Nacht, ist sein wertvollster Besitz- eine Ausgabe eines seltenen Buches verschwunden. Im Gegenzug findet er etwas anderes, überraschendes in seinem Laden, das sein Leben über den Kopf wirft.

Selten fiel mir eine Rezension zu einem Buch so schwer wie zu diesem, vor allem den Inhalt betreffend. Denn mit jeder Information nimmt man schon zu viel vorneweg. Also um es oberflächlich zu halten, wir folgen A.J. Fikrys Leben auch nach der Veränderung.

Vielen wird, so wie mir auch, gleich die gestalterische Ähnlichkeit des Covers zu „Morgen, morgen und wieder morgen“ auffallen, das von der gleichen Autorin Gabrielle Zevin stammt. Dieses ist ein früheres Werk der Autorin und dem bekannteren ähnlich, aber irgendwie auch wieder nicht, schon allein auf Grund des Umfanges. Es fühlt sich leichter und humorvoller an.

Der Länge oder kürze der Geschichte geschuldet, ergibt sich auch der Kritikpunkt, dass die Geschichte viele zum Teil große Zeitsprünge enthält. Es wäre sicher schöner gewesen, manche Situationen detaillierter geschildert zu bekommen, irgendwie macht dies aber auch den Charakter des Buches aus. Denn ist es nicht auch eine Kunst mit wenigen Worten, auf den Punkt gebracht zu arbeiten.

Ich fand die Charaktere grundsätzlich sehr gut gezeichnet. Es gibt skurrile Kunden und einen Polizisten der einen Polizisten-Leseclub gründet. Und so viele mehr.
Besonders schön, und passend zum Thema Bücher, waren auch die Kapiteleinleitungen – geschrieben von A.J.Fikry zu bekannten Werken und seiner Meinung bzw. Quintessenz daraus. Als spezieller Kunstgriff, da Zevin damit auch Hinweise auf die künftige Handlung streut.

Allgemein also ein Buch, das die Liebe zu Büchern zeigt und zweite Chancen, Verlust und die Wichtigkeit von Gemeinschaft thematisiert.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 05.09.2025

Gabrielle Zevin ist für mich ein literarisches Genie

1

„Morgen, morgen und wieder morgen“ ist ein unantastbares Highlight für mich, sodass ich mich EXTREM auf diesen Roman von Gabrielle Zevin gefreut habe, um es mal vorsichtig auszudrücken. Wie ich dann gemerkt ...

„Morgen, morgen und wieder morgen“ ist ein unantastbares Highlight für mich, sodass ich mich EXTREM auf diesen Roman von Gabrielle Zevin gefreut habe, um es mal vorsichtig auszudrücken. Wie ich dann gemerkt habe, handelt es sich um die Neuauflage eines bereits 2014 erschienenen Romans und damit um ein frühes Werk der Autorin.

Umso begeisterter bleibe ich zurück. Ja, die Geschichte kann als sprunghaft bezeichnet werden und sie geht auf Figurenebene nicht annähernd so tief wie andere Bücher. Doch es muss meiner Meinung nach einfach anerkannt werden, wie Zevin mit präzisen und wenigen Worten eine maximal dichte, emotionale Geschichte schrieben kann.

Zum Inhalt kann ich kaum etwas sagen, ohne zu spoilern. Deshalb beschränke ich mich auf meine Lobpreisung von Sprache und Stil. Zevin kann einfach Figuren schreiben! Ob nun super tiefgründig oder eher oberflächlich - trotz meiner üblichen Ansprüche an Figurenzeichnungen bin ich hier vollends zufrieden. Die Figuren vereinen Liebenswürdigkeit mit trockenem Humor und klaren Kanten. Sie sind auf ihre Art besonders und herzensgut, erinnern schemenhaft an die Figuren Mariana Lekys, treffen meinen persönlichen Geschmack aber deutlich besser.

Die Geschichte verdient ein aufmerksames Lesen, wenngleich sie so gut geschrieben ist, dass mensch schlicht durchrauscht. Denn Zevin bindet die Details am laufenden Band ein und bedient sich über Kurzrezensionen des Protagonisten A.J. zu Beginn jedes Kapitels wiederholt eines Foreshadowings, das sie einfach auf beeindruckende Art zu meistern weiß. Alle Hints werden zuverlässig verwendet und ergänzen die Geschichte im Voraus oder Rückblick.

Es kann sicherlich kritisiert werden, dass viele Handlungselemente nicht ausgedehnt untersucht werden und bestimmte Umstände einfach so zu entstehen scheinen. Gleichzeitig erkenne ich hier aber die Liebe A.J.s zu Kurzgeschichten wieder. Auch, wenn Zevins Roman natürlich keine ist, greift sie stilistisch auf bestimmte Elemente zurück und schreibt so eine detailbepackte Geschichte auf 250 Seiten, die mich lachend und weinend zurückgelassen haben.

Zevin bleibt für mich eine literarische Queen. Sie hat mit dieser Geschichte gezeigt, dass sie sowohl bündige als auch umfangreiche Bücher mit äquivalenter Emotions- und Detailsdichte versehen kann. „Das erstaunliche Leben des A.J. Fikry“ ist inspirierend auf eine völlig pathoslose Art und neben einer Liebeserklärung an Literatur sowie Buchläden für mich einfach eine ganz, ganz feste Umarmung.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 02.09.2025

Eine zweite Chance für A.J. Fikry

0

A. J. Fikry, Buchhändler, hat nach dem Tod seiner Frau den Bezug zur Realität verloren. Er scheint nur noch zu existieren, aber nicht wirklich zu leben.
Als eines Tages eine Verlagsvertreterin vor ihm ...

A. J. Fikry, Buchhändler, hat nach dem Tod seiner Frau den Bezug zur Realität verloren. Er scheint nur noch zu existieren, aber nicht wirklich zu leben.
Als eines Tages eine Verlagsvertreterin vor ihm steht und ihm die Neuheiten zeigen will, weist er sie forsch ab.
Amelia kann sein Verhalten nicht nachvollziehen und ärgert sich darüber.
A. J. fängt jedoch auf ihre Empfehlung hin an, ihre Bücher zu lesen, und zwischen ihnen entsteht erstmals eine wunderbare Freundschaft.
Als ihm eines Tages eine weitere Überraschung vor der Tür steht, verändert sich sein Leben von Grund auf und er beginnt wieder richtig zu leben.
Fazit:
Als ich erfahren habe, dass Gabrielle Zevin einen neuen Roman verfasst hat, konnte ich kaum glauben, wie toll dieser Roman klingt! Ein Insel-Setting, Buchhändler und der Sinn des Lebens spielen hier eine große Rolle. Sowohl A. J. als auch die anderen Nebencharaktere bekommen ihren Teil der Geschichte, der diesen Roman noch weiter ausschmückt. Ich kann nur sagen, dass dieser Roman einzigartig ist und zu den Schmuckstücken gehört. Besonders gut haben mir die Anekdoten gefallen, die A. J. zu Romanen in seiner Buchhandlung hinterlässt, und wie sich seine Sichtweise im Laufe seines Lebens verändert.
Für alle Fans von: Gabrielle Zevin, Buchhändlergeschichte, die Macht der Veränderung und das Vertrauen darauf, dass das Leben schon weiß, was es tut!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 01.09.2025

erfrischend anders

0

A.J. Fikry ist Anfang 40 und betreibt auf Alice Island die einzige Buchhandlung. Seit dem Tod seiner Frau hat er sich völlig zurückgezogen, ertränkt seine Trauer in Alkohol und begegnet seinen Mitmenschen ...

A.J. Fikry ist Anfang 40 und betreibt auf Alice Island die einzige Buchhandlung. Seit dem Tod seiner Frau hat er sich völlig zurückgezogen, ertränkt seine Trauer in Alkohol und begegnet seinen Mitmenschen knurrig und abweisend. Dies bekommt auch Amy zu spüren, die als Verlagsvertreterin arbeitet und ihm die Neuerscheinungen der kommenden Saison vorstellen möchte. A.J.s Leben nimmt eine entscheidende Wendung, als er eines Abends in seiner Buchhandlung etwas Überraschendes entdeckt...

Nach dem großen Erfolg von „Morgen, morgen und wieder morgen“ legt eichborn Gabrielle Zevins älteren Roman „Die Widerspenstigkeit des Glücks“ (Erstveröffentlichung 2015) unter dem Titel „Das erstaunliche Leben des A.J. Fikry“ neu auf.

Jedes Kapitel wird durch eine von A.J. verfasste kurze Notiz zu einem literarischen Werk eingeleitet, die inhaltlich einen Bezug zu nachfolgenden Text hat. Auch wenn ich kaum eines der Bücher kannte, mochte ich dieses Stilelement, weil es das Kapitel wie eine Textklammer umfängt und mir auch Einblicke in A.J.s Denken und Fühlen gab. Als aufmerksame:r Leser:in wird man allerdings hierin auch auf den einen oder anderen kleinen Spoiler zum Handlungsfortgang stoßen. Mich hat das Prinzip etwas an Ted Mosby erinnert, der die Episoden von „How I met your mother“ als Ich-Erzähler einrahmt.

Ich mochte A.J. von Anfang an sehr, auch trotz – oder gerade wegen – seines oftmals etwas schroffen und eigenwilligen Wesens, da mir Figuren mit Ecken und Kanten am liebsten sind. Gabrielle Zevin schreibt flott und eingängig, die Handlung schreitet schnell voran und überspringt immer wieder einige Jahre. Das hat einen ganz eigenen Charme und treibt den Plot vorwärts, allerdings bleibt manchmal die Charakterentwicklung etwas auf der Strecke. Dies fiel mir besonders bei A.J. auf, dessen Veränderungen für mich nicht immer nachvollziehbar waren. Andere Figuren wie seine Schwägerin Ismay bleiben recht blass, und insbesondere in der zweiten Hälfte hatte ich das Gefühl, dass die Autorin manches zu schnell abhandelt und hoppladihopp über einschneidende Ereignisse hinweggeht.

Ungeachtet dessen habe ich dieses Buch sehr genossen und als erfrischend anders empfunden. Sobald ich angefangen hatte zu lesen, wollte ich es nicht mehr aus der Hand legen und unbedingt wissen, wie es weitergehen würde. Von mir eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 01.09.2025

,,Ein Ort ohne Buchhandlung ist kein Ort."

0

In diesem Roman schafft es die Autorin eine biografie-artige Geschichte des einsamen Buchhändlers A.J. Fikry auf einer kleinen Insel idyllisch zu beschreiben. Bald wird allerdings erlebt er eine gewaltige ...

In diesem Roman schafft es die Autorin eine biografie-artige Geschichte des einsamen Buchhändlers A.J. Fikry auf einer kleinen Insel idyllisch zu beschreiben. Bald wird allerdings erlebt er eine gewaltige Überraschung und sein Leben wendet sich rasant.

Der Schreibstil ist generell von Literatur, vielen Details und Lebensnähe geprägt. Durch Buchrezensionen zwischen den Kapiteln wird eine zusätzliche Nähe zu den Charakteren geschaffen.

Hier und da hätte es noch etwas mehr Tiefe geben können, nichtsdestotrotz ist ,,Das erstaunliche Leben des A.J. Fikry" ein Wohlfühlbuch. Es weist auf, wie man aus Lebensmustern ausbrechen kann, dass Mut belohnt wird und lässt in allen Situationen mit den Personen mitfühlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre