Eine Buchhändlerin greift durch | Der etwas andere Seniorenkrimi
Dietmar Schmidt (Übersetzer)
May Morrigan, Bibliothekarin a. D., trägt bevorzugt Perlenkette und Pastell, ihr Herzensort ist ihre imposante Buchhandlung. Die alte Dame lebt in einem englischen Landidyll vor den Toren Londons, gemeinsam mit ihren beiden Dackeln und ihrem alten Studienfreund Fletcher. Ein beschauliches Leben - wäre da nicht Mays Hang, unliebsame Menschen aus dem Verkehr zu ziehen.
Wer die Gemeinschaft stört, wird kurzerhand eliminiert.
Als ein junges Mädchen aus dem Dorf verschwindet, ist ihr krimineller Ehrgeiz geweckt: Endlich scheint May einen würdigen Gegner gefunden zu haben. Wer steckt hinter der Entführung? Gab es weitere Fälle? Und kann sie den Täter noch vor der Polizei zur Strecke bringen ..?
May - Bibliothekarin a.D. - lebt vor den Toren von London. Ihren Alltag gestaltet sie neben Buchhandlung, ihren Dackeln und ihrem Studienfreund auch mit der "Eliminierung" von Störenfrieden. Ihre kriminelle ...
May - Bibliothekarin a.D. - lebt vor den Toren von London. Ihren Alltag gestaltet sie neben Buchhandlung, ihren Dackeln und ihrem Studienfreund auch mit der "Eliminierung" von Störenfrieden. Ihre kriminelle Energie wird in die Suche nach einem entführten Mädchen gelenkt.
Der Schreibstil ist für mich flüssig lesbar aber auch abenteuerlich, das es mal sehr derb und dann wieder feinsinnig zugeht. Die Charaktere sind eigen und skurril überzogen dargestellt. Ebenso die eine oder andere Situation. Die Geschichte kommt mit vielen Andeutungen daher, die nur manchmal aufgelöst werden - für mich bleibt es dadurch durchgehend spannend und es entsteht Freiraum für eigene gedankliche Fortsetzungen. Es ist kein "üblicher" Krimi
Empfehlenswert für alle die mal einen etwas anderen Krimi und Skurrilität mögen.
Katherine Blacks Roman "May Morrigans Mysteriöse Morde" spielt im kleinen, idyllisch wirkenden Dorf Blackheath. Im Mittelpunkt stehen die pensionierte Buchhändlerin May Morrigan, ihr Mitbewohner und langjähriger ...
Katherine Blacks Roman "May Morrigans Mysteriöse Morde" spielt im kleinen, idyllisch wirkenden Dorf Blackheath. Im Mittelpunkt stehen die pensionierte Buchhändlerin May Morrigan, ihr Mitbewohner und langjähriger Freund Fletcher, sowie der junge Reporter Danny Fox. Gemeinsam mit weiteren Bewohnern bilden sie ein ungewöhnliches Ermittlerteam, das versucht, mehrere Vermisstenfälle aufzuklären.
Während Mays elegante, kultivierte Fassade die Dorfbewohner täuscht, steckt in ihr eine kompromisslose Persönlichkeit, die vor unorthodoxen Methoden nicht zurückschreckt. Die Frage, ob May selbst eine moralische Grenze überschreitet, wird von der Autorin jedoch eher angedeutet als explizit behandelt.
Katherine Black schreibt in einem sehr angenehmen, flüssigen und beschreibenden Stil. Die Dialoge sind pointiert und witzig, und die Figuren, allen voran May, Fletcher und Danny, werden mit liebevollen Details und skurrilen Eigenheiten versehen. Erzählt wird die Geschichte aus den Blickwinkeln von May, Fletcher und Danny. Die Kapitelüberschriften mit Songtiteln, die die jeweilige Stimmung einfangen, verleihen dem Roman eine originelle Note.
Der Roman hat einen leichten und lockeren Stil, der sich gut für entspannte Lesestunden eignet. Die Dynamik zwischen May und Fletcher ist herrlich zu verfolgen. Die Mischung aus skurrilem Humor, unaufdringlichem Tiefgang und spannender Ermittlungsarbeit sorgt für kurzweilige Unterhaltung.
Trotz dieser Stärken fällt das letzte Drittel des Romans deutlich ab. Das Finale wirkt gehetzt, die Auflösung der Fälle zu abrupt, und manche Fäden, die im Verlauf gesponnen wurden, bleiben lose. Hier hätte der Geschichte etwas mehr Raum gutgetan, um die Spannung und Plausibilität aufrechtzuerhalten.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Vermarktung des Romans. Der deutsche Titel und die Beschreibung legen einen Fokus auf Mays dunklere Seite, die im Buch selbst jedoch eher am Rande bleibt. Wer sich auf eine komplexe Auseinandersetzung mit einer moralisch ambivalenten Serienmörderin gefreut hat, könnte daher enttäuscht werden. Der englische Titel "A most unusual demise" trifft den Ton der Geschichte weitaus besser und spiegelt die Balance aus skurrilem Humor und unterschwelliger Spannung treffender wider.
Insgesamt ist "May Morrigans Mysteriöse Morde" ein humorvoller, unterhaltsamer Krimi mit charmanten Figuren und einer ungewöhnlichen Protagonistin. Trotz des gehetzten Finales und der etwas missverständlichen Vermarktung ist der Roman ein echter Lesespaß, der Lust auf eine Fortsetzung macht.
Die ehemalige Buchhändlerin May Morrigan ist eine ältere Dame mit Perlenkette und zwei Dackeln. Sie lebt zusammen mit ihrem Studienfreund Fletcher in ihrem Haus mit imposanter Bibliothek in einem kleinen ...
Die ehemalige Buchhändlerin May Morrigan ist eine ältere Dame mit Perlenkette und zwei Dackeln. Sie lebt zusammen mit ihrem Studienfreund Fletcher in ihrem Haus mit imposanter Bibliothek in einem kleinen Ort unweit von London. Wenn ihr Nachbar sie ärgert, spielt sie ihm gerne Streiche, aber wenn jemand ihr oder Fletcher blöd kommt oder sie beleidigt, könnte es sein, dass ihm das nicht gut bekommt.
Durch den jungen Journalisten Danny Fox erfährt May, dass die junge Jessica von der örtlichen Schule verschwunden ist. Offenbar nicht der erste Fall dort, denn er vermutet eine Mordserie dahinter. Zusammen mit May und ihren Freunden beginnen sie in diesem interessanten Fall zu ermitteln. Es wird spannend und auch gefährlich dabei. Leider kommt dann das Ende ziemlich schnell und nicht alle offenen Fragen werden hier ausreichend beantwortet. Doch der überraschende Cliffhanger am Schluss lässt auf eine Fortsetzung vermuten - vielleicht erfährt man da mehr.
Dieser Krimi mit viel englischem Humor hat mir gut gefallen, ebenso der Schreibstil. May und ihre Freunde waren mir sehr sympathisch, obwohl sie doch eigentlich zu den Bösen zählt. Wer schwarzen Humor mag, ist hier richtig. Der sehr belesene Fletcher hat auch zwei Seiten, er hütet ein großes Geheimnis. Obwohl dies höchstwahrscheinlich gar nicht mehr so groß ist, denn einige Leute wissen doch schon Bescheid. Schön fand ich immer die Abende am Kamin in Mays schöner Bibliothek, wo sich die Gruppe der Ermittelnden abends zum Informationsaustausch und zu Cocktails und Häppchen einfand. Auf jeden Fall freue ich mich schon auf eine Fortsetzung!
May Morrigans Mysteriöse Morde von Katherine Black ist ein Krimi, der mit dem typischen britischen Humor einherkommt.
May Morrigan ist eine ehemalige Buchhändlerin und lebt sehr ländlich vor den Toren ...
May Morrigans Mysteriöse Morde von Katherine Black ist ein Krimi, der mit dem typischen britischen Humor einherkommt.
May Morrigan ist eine ehemalige Buchhändlerin und lebt sehr ländlich vor den Toren Londons. Seit der Trennung von ihrem Mann James wohnt sie mit ihren zwei Dackeln und ihrem langjährigen, schwulen Studienfreund Fletcher zusammen. Ein sehr beschauliches Leben, wenn man davon absieht, dass May ein seltsames Hobby hat. Sie eliminiert Menschen, die die Gemeinschaft stört.
Als der junge Reporter Fox in den Ort kommt, erfährt sie von einem vermissten Mädchen. Mays Ehrgeiz ist geweckt. Wird es ihr gelingen, herauszufinden, wer der Entführer ist? Gab es in der Vergangenheit ähnliche Fälle und wird sie den Täter vor der Polizei finden?
Die Geschichte hat mir gut gefallen. Es ist ein Krimi, der spannend ist, aber auch mit einer Portion schwarzem Humor gespickt ist. Man darf mit rätseln, ob May wirklich unliebsame Menschen um die Ecke bringt oder ob einfach viele Unglücksfälle in ihrer Nähe passieren. May ist ja eigentlich eine liebenswerte ältere Dame. Der Reporter Fox ahnt jedenfalls nicht, was er in Bewegung setzt, als er May von seinem Verdacht erzählt.
Ein spannendes Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen wird. Sehr sympathische Charaktere, die man typisch britisch erst auf den zweiten Blick liebgewinnt und dafür umso mehr ins Herz schließt.
Dieses Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen – so sehr, dass ich es zeitweise einfach nicht aus der Hand legen konnte. Die Spannung ist durchgehend präsent, doch es sind vor allem die subtilen ...
Dieses Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen – so sehr, dass ich es zeitweise einfach nicht aus der Hand legen konnte. Die Spannung ist durchgehend präsent, doch es sind vor allem die subtilen Wendungen, die den Reiz der Geschichte ausmachen. Immer wieder wird der Leser auf falsche Fährten geführt, nur um dann von einer überraschenden Enthüllung völlig mitgerissen zu werden.
Im Zentrum steht May, eine faszinierende, vielschichtige Figur, die bis zum Schluss irgendwie ein Rätsel bleibt. Ihre ruhige, fast unscheinbare Art verbirgt eine tiefe Intelligenz und eine dunkle Seite, die sie unberechenbar und gleichzeitig unglaublich interessant macht. Trotz aller Offenbarungen bleibt immer ein Restgeheimnis, dass mich auch nach dem Ende noch beschäftigt. Ob mir die Dame sympathisch ist kann ich abschließend immer noch nicht sagen.
Fletcher ist dagegen ein liebenswerter, wenn auch komplexer Charakter, der durch seine Verletzlichkeit und seinen scharfen Verstand sofort Sympathien weckt. Besonders beeindruckend finde ich die Rolle von Barbara, sie verleiht der Geschichte eine besondere Würze.
Der typische englische Humor durchzieht die Handlung. Der scharfsinnige Witz gibt dem Roman eine nette Leichtigkeit, ohne die ernsten Themen zu verdrängen. Insgesamt ist es ein Krimi mit sehr überraschenden Wendungen und charmant-schrägen Figuren.
Als kleinen Wermutstropfen empfand ich die teils derbe Sprache.
Dies hat den Lesefluss an einigen Stellen für mich sehr beeinträchtigt und vor allen Dingen war dies aus meiner Sicht auch völlig unsinnig. Ich könnte mir vorstellen, dass dies einige Leserinnen abstößt. Eine zurückhaltendere Wortwahl hätte mir entschieden besser gefallen.
Ansonsten hält die Story was das Cover verspricht: einen packenden Kriminalfall voller Überraschungen, skurriler Charaktere und einer großen Prise typisch englischen Humors.