Veröffentlicht am 14.04.2021
Der Prolog fängt sehr geschmeidig, poetisch an. Man wird nicht sofort von einer Extremsituation erschlagen, sondern sanft in die Story geführt. Sehr spannend ist das Einführen von religiösen Geschichten, ...
Der Prolog fängt sehr geschmeidig, poetisch an. Man wird nicht sofort von einer Extremsituation erschlagen, sondern sanft in die Story geführt. Sehr spannend ist das Einführen von religiösen Geschichten, die gut einen Einblick in die Gefühlswelt von Luis gibt.
Die Verzweiflung, die Ohnmacht kann man fast selber nachempfinden beim Lesen. Das Gefühl des Kontrollverlustes über seinen eigenen Körper wird schrecklich gut geschrieben.
Nuria liebt das Leben. Sie nimmt kleinste Veränderungen schnell wahr und liebt die verschiedenen Eindrücke, wie der neue Geruch, die Geschmäcker verschiedener Lebensmittel. Sie scheint ein sehr empathischer Mensch zu sein, voller Gefühle und mit extremen Mitgefühl, denn nicht jeder der hört das sich zwei Menschen trennen empfindet starkes Mitgefühl oder läss sich dadurch für einen kleinen Moment die Laune verderben.
Ich hoffe noch zu erfahren was zwischen Ramon und Nuria geschehen ist, aber noch viel gespannter bin ich darüber was zwischen Ramon und Luis geschehen ist.
Nuria ist die erste, die sich der schweren Situation bewusst wird, das ihr Haus nicht Barrierefrei ist. An solchen Kleinigkeiten merkt man das ihre Empathie sehr stark ausgeprägt ist und sie dieses Denken unbewusst bei ihr passiert. Trotzdem bin ich sehr erstaunt darüber wie sie Ramon so toll finden kann, wenn sie selber sagt er sei zwar intelligent und fokussiert, aber unsentimental. Ich finde das passt nicht richtig zu ihr. Aber das ist wieder ein gutes Bespiel für Liebe.
Die Beziehung zwischen Damian, Ramon und Nuria fühlt sich sehr herzlich und geschwisterlich an, vor allem im Gegensatz zu der der eigentlichen Geschwister Damian, Ramon und Luis.
Meiner Meinung nach hat Nuria alles recht darauf für voll genommen zu werden. Sie scheint wirklich eine hart Arbeitende Frau zu sein. Ich hoffe im laufe des Buches kann man diese Entwicklung noch miterleben.
Luis hat sehr viel Kampfgeist. Das merkt man schon innerhalb der ersten Seite, in der man aus seiner Sicht lesen kann und einen Einblick in seine Gedanken bekommt. Es scheint ihn so sehr fertig zu machen, gerade an einen Rollstuhl gefesselt zu sein, das er sich selber schon fast verachten zu scheint. Keiner würde sich die ganze Zeit als „Krüppel“ bezeichnen, denn das macht meistens die Situation nur noch schlimmer.
Die erste Interaktion, die wir zwischen Nuria und Luis verfolgen können, zeichnet sofort eine unglaubliche Harmonie zwischen den beiden ab. Ich denke die beiden haben jetzt vielleicht auch ein wenig mehr Zeit sich wieder als beste Freunde neu kennenzulernen. Es scheint als hätten sich sich schon eine sehr lange Zeit nicht mehr gesehen und nicht nur die 8 Monate, die Luis in der Reha verbracht hat.
Das Ende der Leseprobe ist schon ein wenig erschütternd, wenn man sich in das Geschehen des Unfalls probiert hineinzuversetzen. Ich bin unglaublich gespannt wie es weitergeht und wie sich vielleicht auch die Familie wieder näherkommen kann wenn Luis für eine Weile zuhause sein wird. Und am meisten gespannt bin ich auf seine Genesung. Wer weiß, vielleicht kann er irgendwann wieder gehen, vielleicht aber auch nicht?