Leserunde zu "Die Herde" von Thilo Winter

Sind wir bereit, wenn die Natur zurückschlägt?
Cover-Bild Die Herde
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Thilo Winter (Autor)

Die Herde

Thriller

Im gebirgigen Südwesten Chinas verlassen fünfzehn asiatische Elefanten ihr Revier und beginnen eine Wanderung nach Norden. Niemand weiß, wohin die Tiere unterwegs sind. Die Bilder der wandernden Giganten gehen um die Welt. Die anfängliche Faszination schlägt in Entsetzen um, als die Elefanten auf ihrer Route Häuser zerstören und Menschen angreifen. Der schwedische Zoologe Peter Danielsson erkennt darin ein Alarmzeichen, doch seine Warnungen bleiben ungehört. Stattdessen wird eine Großwildjagd organisiert, um dem Spuk ein Ende zu machen. Bis plötzlich überall auf der Welt Tiere beginnen, sich bedrohlich zu verhalten ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 23.12.2024 - 12.01.2025
  2. Lesen 17.02.2025 - 09.03.2025
  3. Rezensieren 10.03.2025 - 23.03.2025

Bereits beendet

Schlagworte

Wissenschaftsthriller Ökothriller near future Katastrophe Verhaltensbiologie DNA Naturschutz Umweltschutz Elsberg Klimakrise Klimawandel Rossmann Wolf Harlander Uwe Laub Bestseller Neuerscheinung Ruinen von Teotihuacán Thriller

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 13.03.2025

Öko-Thriller mit kleineren Schwächen

2

Mit „Die Herde“ erscheint bereits der dritte Öko-Thriller aus der Feder von Thilo Winter.

Der schwedische Zoologe Peter Danielsson, der sich auf den Schutz der Zwerggänse spezialisiert hat, setzt sich ...

Mit „Die Herde“ erscheint bereits der dritte Öko-Thriller aus der Feder von Thilo Winter.

Der schwedische Zoologe Peter Danielsson, der sich auf den Schutz der Zwerggänse spezialisiert hat, setzt sich in der chinesischen Provinz Kunming dafür ein, dass ein riesiges Staudammprojekt verhindert wird, um die Auswirkungen auf Flora und Fauna in der Umgebung zu minimieren. Die erste Begegnung mit der verantwortlichen Bau-Ingenieurin Sui Dayan fällt demzufolge eher unterkühlt aus. Doch als sie die Nachricht von einer asiatischen Elefantenherde erhalten, die sich aus ihrer Heimat in einem Nationalpark auf den Weg nach Norden gemacht hat und dabei sowohl Dörfer als auch Menschen in Gefahr bringen, ist eine Zusammenarbeit der beiden notwendig und wichtig. Die anfängliche Faszination für die Tiere schlägt schnell in Angst und Schrecken um und Peter versucht alles, um die Tiere vor dem sicheren Abschuss zu retten und die Ursache für ihr seltsames Verhalten herauszufinden. Doch nicht nur in China verhalten sich die Tiere seltsam, sondern überall auf der Welt – Affen in Bangkok, Grackeln in Texas usw.

Das Cover des Thrillers ist sehr gelungen und passt zur Geschichte.
Wie gewohnt gelingt es Thilo Winter mit seiner lebendigen und bildlichen Schreibweise, mich direkt in die Geschichte zu holen.
Durch kurze Kapitel und immer wieder wechselnde Perspektiven wird man in den Sog der Handlung gezogen und ist förmlich gezwungen weiterzulesen, um mehr zu erfahren.
Charaktere gab es in diesem Roman viele, doch die Hauptcharaktere blieben mir tatsächlich etwas fremd und zu blass und in ihrem Handeln konnte ich manches nicht ganz nachvollziehen.

Was mir in diesem Buch gefehlt hat, war der Thrill-Effekt. Die Spannung war für mich von Anfang an nicht wirklich vorhanden. Es war zwar eine interessante Geschichte und dem Autor ist es gelungen, meine Aufmerksamkeit zu erhalten, doch der übliche Nervenkitzel oder die Aufregung, die ich beim Lesen eines Thrillers spüren möchte, kam leider nicht auf.

Auch das Rätseln um die mögliche Ursache für das seltsame Verhalten der Tiere wurde mir leider genommen, da es innerhalb der Handlung so gut wie keine Hinweise darauf gab. Man konnte sich zwar denken, dass die einzelnen Handlungsstränge einen Zusammenhang haben müssen und ich hatte auch zwischendurch bereits den richtigen Riecher, aber mir fehlte auch hier die Spannung und ein Twist in der Handlung.
Die Auflösung war zwar schlüssig, aber etwas eilig erklärt und für mich nicht ganz zufriedenstellend.

Sehr gelungen war das Nachwort des Autors, welches noch einmal auf die wahren Begebenheiten hinweist, die dem Roman zugrunde liegen und mich persönlich nachhaltig zum Nachdenken angeregt hat. Nicht die Tiere sind schuld an ihrem seltsamen Verhalten, sondern der Mensch, der immer wieder in die Lebensräume der Tiere eingreift, diese massiv verändert und sich am Ende wundert, wenn diese sich nicht anpassen können.
Somit ist die Botschaft, die dieser Roman vermittelt, sehr wichtig.

Als Thriller würde ich das Buch nicht bezeichnen. Es ist eher ein Abenteuerroman, den es lohnt zu lesen und er bekommt von mir 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 12.03.2025

Fiktionen trifft auf grausame Realität

2

Peter und Sui treffen zunächst aus einem nicht sehr erfreulichen Grund aufeinander, denn Peter möchte die Zwerggänse schützen und ausgerechnet dort, wo diese brüten, plant Sui einen Staudamm zu bauen. ...

Peter und Sui treffen zunächst aus einem nicht sehr erfreulichen Grund aufeinander, denn Peter möchte die Zwerggänse schützen und ausgerechnet dort, wo diese brüten, plant Sui einen Staudamm zu bauen. Doch als sie feststellen, dass in der chinesischen Provinz Kunming plötzlich eine Elefantenherde auf Wanderung zu gehen scheint, schließen sich die beiden zunächst zusammen, um gemeinsam herauszufinden, was es mit diesem merkwürdigen Verhalten der Tiere auf sich hat. Auch in anderen Teilen der Welt fangen einige Tiere an, sich ungewöhnlich zu verhalten. Aus Angst vor dem, was die Elefantenherde für einen Schaden anrichten könnte, beschließt die chinesische Regierung einzuschreiten und dagegen vorzugehen. Für Peter und Sui rennt die Zeit…

In diesem fesselnden Buch erwartet den Leser ein angenehmer Schreibstil, der das Eintauchen in die Geschichte mühelos gestaltet. Die Handlung ist spannend und behandelt aktuelle, reale Themen, die zum Nachdenken anregen. Die Charaktere sind vielschichtig und wecken oft Mitgefühl, auch wenn ihre Entscheidungen und Handlungen nicht immer vollkommen nachvollziehbar sind. Die verschiedenen Handlungsstränge sind geschickt miteinander verwoben und führen auf logische Weise zur Auflösung des großen Rätsels. Besonders hervorzuheben sind die teilweise kurzen Kapitel, die den Lesefluss angenehm unterstützen und dafür sorgen, dass man immer weiter lesen möchte.

Alles in allem hat mir das Buch ziemlich gut gefallen. Vor allem die Handlung ist interessant zu verfolgen und spricht definitiv Themen an, auf die wir als Menschheit mehr Rücksicht nehmen sollten. Vor allem das Verhältnis zwischen Mensch und Tier wird dabei sehr stark thematisiert und dient somit als Metapher. Allerdings ist es für mich leider kein Thriller.

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Veröffentlicht am 10.03.2025

Spannender Öko-Roman

4

Die Herde ist ein gut geschriebener spannender Roman. In mehreren Strängen wird erzählt, wie sich Tierherden auf einmal seltsam benehmen und für die Menschen zur vermeintlichen Gefahr werden. Es beginnt ...

Die Herde ist ein gut geschriebener spannender Roman. In mehreren Strängen wird erzählt, wie sich Tierherden auf einmal seltsam benehmen und für die Menschen zur vermeintlichen Gefahr werden. Es beginnt mit der titelgebenden Elefantenherde, die in China ihr Revier verlässt und auf dem Weg Kollateralschäden hinterlässt. Weitere Schauplätze sind Thailand (eine Affenmeute in einer Tempelanlage) und Houston (Vogelschwärme).
Wir begleiten den schwedischen Zoologen Peter und die chinesische Staudamm-Ingenieurin Sui auf ihrem Weg hinter der Elefantenherde her. Parallel dazu erleben wir aus Sicht von Peters Vater Abel, einem Archäologen, einen spannenden Strang in einer Tempelanlage in Mexiko.
Die Stärke des Buches ist auf jeden Fall die gute Lesbarkeit. Schnelle Strang-Wechsel, kurze Kapitel und ein Stil, der das Lesen des Buches fast so anschaulich gestaltet, als würde man einen Film sehen.
Die Stränge werden alle aufgelöst und es kommt zu einem Showdown am Schluss des Buches. Besonders gut gefallen hat mir in dem Zusammenhang das Nachwort des Autoren, der seine Inspirationen zu den Strängen erstaunlicherweise fast alle aus wahren Vorgängen gezogen hat!
Die Message, dass der Mensch durch sein Eingreifen in das Ökosystem das wahre Problem der Natur darstellt, ist natürlich wahr und wichtig.
Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen, es ist gut lesbar, spannend und für mich gut abgerundet erzählt, wenn ich auch kleine Schwächen sehe beim Ausgestalten einiger Charaktere und der Schluss dann etwas schnell kam.

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Veröffentlicht am 10.03.2025

Natur im Ungleichgewicht

3

Wie in seinen Vorgängerbüchern schafft der Autor in diesem wieder ein fiktionales, aber mögliches Szenario für seinen Ökothriller. Eine Herde Elefanten bricht aus dem Süden von China aus einem Nationalpark ...

Wie in seinen Vorgängerbüchern schafft der Autor in diesem wieder ein fiktionales, aber mögliches Szenario für seinen Ökothriller. Eine Herde Elefanten bricht aus dem Süden von China aus einem Nationalpark auf gen Norden und verbreitet damit unbeabsichtigt Angst und Schrecken.
Im Norden Chinas soll auch ein neuer Staudamm gebaut werden, der das Ökosystem des Flusses und die geschützte Zwerggans massiv beeinträchtigen würde. Der schwedische Zoologe Peter Danielsson will das verhindern und sieht auch das Wandern der Elefantenherde als ein Alarmzeichen.
Da jedoch niemand auf ihn hört, versucht er mit allen Mitteln die Elefantenherde zu schützen, auf die mittlerweile Jagd gemacht wird. Dabei lernt er die leitende Ingenieurin des Staudammprojekts und ihre Mutter näher kennen.
Zur gleichen Zeit jagt sein Vater in Mexiko genauso leidenschaftlich einer bahnbrechenden archäologischen Entdeckung hinterher. Beide riskieren ihr Leben, um Erkenntnisse zu gewinnen und zu schützen.
In anderen Teilen der Welt beginnen andere Tierarten sich ebenfalls merkwürdig, auffällig und bedrohlich zu verhalten.
Bis zur Auflösung am Ende des Buches lässt der Autor die Lesenden im Dunkeln tappen, was es mit diesen Phänomenen auf sich hat. Durch die kurzen Kapitel und den ständigen Perspektivwechsel hält er die Spannung hoch. Die Erklärung für das seltsame Verhalten der Tiere ist so einfach, wie plausibel und wird hier nicht verraten.
Der Autor hat seinen Thriller wieder fest in der Wirklichkeit verankert, was das sehr informative Nachwort noch einmal nachdrücklich darlegt. Das Cover mit dem massiven Elefantenkopf (leider ein afrikanischer) ist sehr eindrucksvoll und passt zu Titel und Geschichte.
Insgesamt ein spannender Ökothriller, der uns wieder vor Augen stellt, was es bedeuten kann, wenn der Mensch „einfach mal wieder so“ in die Natur eingreift, die Landschaft verändert, das Artensterben vorantreibt und nur an sich selber denkt. Thilo Winters Botschaft kommt an!

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Veröffentlicht am 11.03.2025

interessante Thematik

4

Das Cover finde ich richtig gut gelungen. Es ist ein total guter Eyecatcher und passt auch super zum Inhalt. In der Buchhandlung greift man sofort nach dem Buch und im Bücherregal ist es ein richtiges ...

Das Cover finde ich richtig gut gelungen. Es ist ein total guter Eyecatcher und passt auch super zum Inhalt. In der Buchhandlung greift man sofort nach dem Buch und im Bücherregal ist es ein richtiges Highlight.
Der Schreibstil des Autors ist angenehm und flüssig zu lesen. Die unterschiedlichen Perspektiven fand ich sehr interessant und machten das Buch spannender. Die kurzen Kapitel erhöhten bei mir das Lesetempo.
Die Thematik fand ich eigentlich sehr interessant, denke aber, dass man noch mehr damit machen hätte können. Als Lehrerin für Naturwissenschaften finde ich solche Themen immer besonders informativ und von großer Bedeutung.
Die Charaktere waren durchwegs passabel und authentisch gezeichnet, zu 100% konnten sie mich aber nicht mitreißen, genauso wie die Handlung. Die Erklärung für das Phänomen war mir etwas zu seicht, gerne hätte ich noch ausführlicher darüber gelesen.
Ein interessantes und informatives Buch, aber kein Thriller im eigentlichen Sinne. Ich vergebe für das Buch 3,5 von 5 Sterne.

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