Leserunde zu "Fabula - Das Portal der dreizehn Reiche" von Akram El-Bahay

Ich hätte da gleich eine
Warum spielt das Buch ausgerechnet in New York?

Das liegt an der allerersten Idee zu dem Buch: Ich hatte mir einen Baum vorgestellt, der wie ein unbemerkter Eindringling in der Welt der Menschen wächst und alles um sich herum verdrängt. Und dabei hatte ich sofort das Bild des Central Parks im Kopf. Außerdem ist New York eine Stadt, die in meiner Vorstellung meilenweit von der magischen Welt Fabulas entfernt ist. Der Kontrast ist also sehr hoch. Außerdem ist New York eine Stadt, die für mich mit ihren EinwohnerInnen aus der ganzen Welt diese Welt sehr gut abbildet.

Die ersten Ideen für einen neuen Roman bleiben bei mir meistens bestehen. Sie entwickeln sich in den ersten Tagen des Plottens. Wenn es dann an die feinere Ausgestaltung der Geschichte geht, verwerfe ich immer wieder neue Ideen und ersetze sie durch andere. Die ersten aber bleiben. So wie New York.

Danke für die ausführliche Antwort - das mit dem Kontrast habe ich mir schon gedacht. Der Central Park mit den Hochhäusern in der Ferne ist schon beeindruckend, wobei ich den Park damals überraschend groß fand.

Da ich sehr gerne Märchen lese, hat es mich gefreut, dass hier ein neuer "Grimm" auftaucht.
Die Meisterin Mus erinnerte mich an "Das tapfere Schneiderlein" - mit dem Aufruf "Gut Mus feil".
Ich frage mich, ob das beabsichtigt ist.

Das hast Du super gesehen bzw. gelesen! Tatsächlich war die Figur der Schneiderin im ersten Entwurf an das tapfere Schneiderlein angelehnt. Sie wurde dann im Verlauf der Arbeit aber zu einer etwas rauen Koboldin. Nur der Name blieb von ihrem Entwurf erhalten. Er gefiel mir sehr gut, daher habe ich ihr keinen neuen verpasst.

Ich habe auch mal die eine oder andere Frage:
Du schreibst ja sehr viel: Woher nimmst du die ganzen Ideen und warum hast du dich auf Fantasy-Geschichten spezialisiert? Hast auch mal in einem anderen Genre geschrieben?
Viele, zu denen ich auch gehöre, finden das Cover und die Illustrationen einfach klasse. Hast du Mitspracherecht oder überlässt du es vollkommen den Illustratoren?

Die Inspiration für Geschichten kommt meistens ganz unverhofft. Ein Bild, ein Musikstück oder ein Ort, den ich besuche, kann sie auslösen. Meistens ist so ein Moment mit der Frage "Was wäre, wenn ..." verknüpft. Was wäre, wenn hier unter der Erde etwas schläft und erwacht? Was würde dann geschehen?

Fantasy schreibe ich vor allem, weil ich auch am liebsten solche Bücher lese. In einer Kurzgeschichten-Reihr habe ich auch mal einen Abstecher in den Humorbereich gemacht und von einer Deutsch-ägyptischen Chaosfamilie erzählt.

Die Cover und Illustrationen macht bei mir oft Max Meinzold. Er bekommt einen Teil des Textes, ein paar Infos zur Geschichte, und legt los. Ich vertraue ihm da voll und ganz und habe immer nur kleine Anmerkungen. Ich finde es sehr spannend, die Interpretation meiner Ideen zu sehen oder zu hören. Da will ich nicht so viel Einfluss nehmen.

Das Cover zu Fabula ist auch richtig klasse geworden - und es passt ganz perfekt zur Story!

Ich habe keine Frage, aber ich möchte feststellen, lieber Akram, dass du durch deine Erzählung Phantasien und Fabula vor dem Nichts, vor dem Sturm und vor allem vor dem Vergessen gerettet hast. Wie schön, dass es solche Erzähler auch heute gibt.

Vielen Dank!!