Leserunde zu "Die Frauen von Gut Falkensee" von Luisa von Kamecke

Die große Westpreußen-Saga
Cover-Bild Die Frauen von Gut Falkensee
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Luisa von Kamecke (Autor)

Die Frauen von Gut Falkensee

Roman

Westpreußen 1904: Um den verschuldeten Familiensitz zu retten, verlobt sich die junge Charlotte von Bargelow mit dem wohlhabenden Witwer Baldur von Krammbach. Kurz vor der Hochzeit lernt sie unter dramatischen Umständen den jungen Polen Karol kennen und verliebt sich gegen alle Vernunft in ihn. Siegen ihr leidenschaftliches Herz und die Sehnsucht nach Selbstbestimmung über Pflichtbewusstsein und die Liebe zur Heimat? Charlotte trifft eine Entscheidung, die ihr Leben für immer verändern soll ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 20.07.2020 - 09.08.2020
  2. Lesen 24.08.2020 - 13.09.2020
  3. Rezensieren 14.09.2020 - 27.09.2020

Bereits beendet

Schlagworte

Westpreußen Gutshaus Gutsbesitzer Kaiserreich Polen Beziehung Offizier verbotene Liebe Selbstverwirklichung Emanzipation Heimat Liebe Befreiung Bildung Schulbildung Sehnsucht Sehnsuchtsort Pferdezucht Gestüt Adel Hochzeit Selbstbestimmung Pflichtbewusstsein Seuche Missernte Landliebe Ruin Elaine Winter Modehaus Haynbach Saga

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 2, KW 36, Seite 138 bis 267 (inkl. Kapitel 31)

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luisa_loves_literature

Mitglied seit 07.04.2020

"Make it a rule never to give a child a book you would not read yourself." - G.B. Shaw

Veröffentlicht am 05.09.2020 um 18:59 Uhr

Zitat von La_Donna

Ich denke, das Ganze ist ein Missverständnis und die Beiden reden aneinander vorbei. Im Kap. 20 sagt Baldur "Möglicherweise gefällt mir der Gedanke, einen ganzen Stall voll zu haben (Kinder)." Vorher denkt er sich noch das Charlotte gesund genug wirkt mehrere Kinder zu welt zu bringen, ohne dabei in Lebensgefahr zu geraten. Nachdem seine erste Frau bei der Entbindung gestorben ist, kann ich diese Sorge nachvollziehen.
Dann sieht er das Charlotte bei dieser Aussage zusammenzuckt und denkt, sie will nicht soviele Kinder (bzw. Nicht mit ihm schlafen). Daraufhin sagt er "erstmal ein Erbe und dann sehen wir weiter ".



Genau, ich habe das auch so wie du verstanden. Ich finde Baldur immer noch sehr sympathisch, er tut mir eigentlich sehr leid.

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luisa_loves_literature

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"Make it a rule never to give a child a book you would not read yourself." - G.B. Shaw

Veröffentlicht am 05.09.2020 um 19:01 Uhr

Zitat von susachr30

Aber dennoch sind die Momente zwischen Charlotte und Karol mir im Buch viel zu wenig. Ich finde es echt anrührend, wie Charlotte Karol pflegt und ihn versorgt und langsam so etwas wie eine Freundschaft zwischen ihnen entsteht. Sogar die beginnenden Gefühle sind da - die verbotenen Küsse finde ich als Leserin ganz wundervoll.



Mir auch. Da hätte ich auch gern mehr Szenen, vor allem auch welche, die die Zuneigung zwischen den beiden erläutern. So habe ich öfters das Gefühl, dass hier sehr viel übersprungen wurde.

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"Make it a rule never to give a child a book you would not read yourself." - G.B. Shaw

Veröffentlicht am 05.09.2020 um 19:03 Uhr

Zitat von Luisa_von_Kamecke

Was Baldur betrifft, kann ich hier allerdings erklären, dass er eine meiner persönlichen Lieblingsfiguren im Roman ist.



Für mich ist er auch eine absolute Lieblingsfigur, gleich von Anfang an. Ich finde, er ist sehr einnehmend, wohlwollend, zurückhaltend.

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Mitglied seit 07.04.2020

"Make it a rule never to give a child a book you would not read yourself." - G.B. Shaw

Veröffentlicht am 05.09.2020 um 19:04 Uhr

Zitat von Luisa_von_Kamecke

Ich schaue regelmäßig in die Liste bedrohter Wörter (da gibt es im Internet einige), adoptiere eins,



Das ist ein famoser Hinweis, da schaue ich auch mal rein!

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luisa_loves_literature

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"Make it a rule never to give a child a book you would not read yourself." - G.B. Shaw

Veröffentlicht am 05.09.2020 um 19:07 Uhr

Zitat von Luisa_von_Kamecke

Ich kannte den Ausspruch "Noch ist Polen nicht verloren".



Den kenne ich auch, war aber überrascht, dass er eine Liedzeile ist und bin daher sehr dankbar für den Einblick.

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Leser44

Mitglied seit 23.07.2020

Lesen ist wie Kino im Kopf!

Veröffentlicht am 05.09.2020 um 20:25 Uhr

luisa_loves_literature schrieb am 05.09.2020 um 18:59 Uhr

Zitat von La_Donna

Ich denke, das Ganze ist ein Missverständnis und die Beiden reden aneinander vorbei. Im Kap. 20 sagt Baldur "Möglicherweise gefällt mir der Gedanke, einen ganzen Stall voll zu haben (Kinder)." Vorher denkt er sich noch das Charlotte gesund genug wirkt mehrere Kinder zu welt zu bringen, ohne dabei in Lebensgefahr zu geraten. Nachdem seine erste Frau bei der Entbindung gestorben ist, kann ich diese Sorge nachvollziehen.
Dann sieht er das Charlotte bei dieser Aussage zusammenzuckt und denkt, sie will nicht soviele Kinder (bzw. Nicht mit ihm schlafen). Daraufhin sagt er "erstmal ein Erbe und dann sehen wir weiter ".



Genau, ich habe das auch so wie du verstanden. Ich finde Baldur immer noch sehr sympathisch, er tut mir eigentlich sehr leid.

Das hatte ich auch so verstanden.

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Phantasie_XXXX

Mitglied seit 21.06.2020

Mit Worten lassen sich Bilder malen, Begegnungen kreieren, Menschen & deren Phantasie beflügeln...

Veröffentlicht am 05.09.2020 um 20:30 Uhr

Luisa von Kamecke schrieb am 04.09.2020 um 19:08 Uhr

Liebe Phantasie,

mit der Annahme, dass der Spruch auf deinem Schreibtisch mir gut gefällt, hast du natürlich vollkommen recht. Bewusst hatte ich diesen Aphorismus noch nie gehört. Ich bin sofort auf die Suche gegangen und habe festgestellt, dass er von Samuel Johnson stammt und schon sehr alt, aber deshalb nicht weniger schön und aktuell ist.

Ich habe gerade eine ganz neue Luisa-von-Kamecke-Seite bei Facebook bekommen, die ich ich Zukunft mit Recherche-Ergebnissen und Neuigkeiten zu Band 2 und 3 der Saga füttern werde. Und auch mit Gedanken über alte und neue Sprache, und Begriffe, wie es aussieht . Darf ich mir den Spruch vielleicht stibitzen und dort demnächst posten?

Überhaupt ist das Thema Sprache beim Schreiben von historischen Romanen spannend und wichtig. Meine Lektorin hat sich auch immer wieder über die Wörter gefreut, die sie teilweise in den Dialogen gefunden hat. Wie schön, dass es hier auch "Sprachfeen" gibt!

Beim Schreiben habe ich u.a. ein sehr schönes Buch über bedrohte Wörter benutzt. Das muss ich unbedingt heraussuchen und vielleicht auch mal bei Facebook vorstellen ...
Herzliche Grüße zurück.und ganz lieben Dank für die tollen Anregungen.

Liebe Luisa,
das darfst du unbedingt! Sprachfeen müssen ja zusammenhalten & haben so viel mehr Spaß...

Was man nicht alles mit Sprache machen kann - nur für den Spaß hab ich da ein hübsches Beispiel, was ich meinen Kursteilnehmern immer mit auf den Weg gab, um sie vor falschem Spracheinsatz zu warnen Vielleicht haben auch alle anderen Freude daran, herauszufinden, was hier steht: "Die Quantität eines spezifischen Agrarproduktes steht in inverser Proportionalität zur intellektuellen Kapazität seines Erzeugers."

Liebe Luisa, ich hab auch eine Anliegen - verrate mir bitte auf anderem Wege das schöne Buch, da ich nicht bei Facebook bin.... Ich bin sooooo gespannt darauf.

Herzliche Grüße...

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Phantasie_XXXX

Mitglied seit 21.06.2020

Mit Worten lassen sich Bilder malen, Begegnungen kreieren, Menschen & deren Phantasie beflügeln...

Veröffentlicht am 05.09.2020 um 20:36 Uhr

luisa_loves_literature schrieb am 05.09.2020 um 18:47 Uhr

Der Roman macht mir weiterhin richtig viel Freude. Für mich ist es so einrichtig schöner Spätsommer-Schmöker, in dem man in der Vergangenheit zu Gast ist.

Natürlich gibt es Handlungsstränge, die ich lieber lese, als die anderen. So finde ich das Dreieck mit Charlotte, Karol und Baldur sehr reizvoll und spannend, aber auch die Geschichte um Fines Herkunft beschäftigt mich. Alice ist nach wie vor nicht mein Fall, aber die Art wie sie ihre Schwangerschaft und die Geburt durchleidet ist äußerst überzeugend und authentisch geschildert. Richtig gut. Um Hedi und Wilhelm mache ich mir auch so meine Gedanken, das könnte noch schief gehen.

Der Roman liest sich unglaublich flüssig, ist mitreißend und spannend - eigentlich ein wenig Downton Abbey auf Papier - so wie ich es mag. Auch die Einbettung in den historischen Kontext finde ich absolut gelungen, wesentliche Informationen werden angenehm nebenher verpackt, sodass man die Geschichte der Polen zwar nachvollziehen kann, aber nicht mit einem Lehrbuchtext konftrontiert wird. So kann es weitergehen!

Da bin ich absolut bei dir. Ich hab schon zu Ende geschmökert, weil sich die Geschichte so gut liest - auf eine angenehme Weise bekommen wir Spannung,. Geschichtswissen, Beziehungsgeflechte & Haltungen serviert. Mir ist das auch ein absolutes Spätsommer-Vergnügen, über das ich mich sehr, sehr freu.

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nosysimi

Mitglied seit 15.07.2016

Lesen, lieben, lachen...

Veröffentlicht am 06.09.2020 um 12:11 Uhr

Endlich bin ich dazugekommen, den zweiten Abschnitt zu lesen! Irgendwie war diese Woche so viel los.
Mir gefällt das Buch immer noch gut, allerdings finde ich es manchmal sehr abgehakt. Die Kapitel sind kurz und manchmal liegen Monate dazwischen und man kommt nicht gleich mit. Ich weiß nicht, ob ich zu unstetig bin momentan oder ob es so wirklich erscheint.
Alice hat argen Liebeskummer. Mich überrascht es leider nicht, dass Ronald sich auch anderweitig vergnügt. Irgendwie fand ich es erstaunlich, dass sie das so geschockt hat, es ist eigentlich ganz normal so bekannt für unsereins. Ich könnte das auch gar nicht akzeptieren, aber bin überrascht, dass sie das nicht kann...strange.....haben wir schon solche Vorurteile, dass wir das einfach so hinnehmen? Sie tut mir sehr leid, sie war so verliebt. Dabei ist er wirklich Charlotte nochmal angegangen. Dass sie ihm die Wange zerkratzt hat, fand ich super!!!!! Dass sie Baldur heiraten möchte, finde ich auch gut, auch wenn die beiden sich arg stelzen. Sie würden sicher irgendwie zusammenfinden, er ist sehr angetan von ihr. Zwar wäre er wohl eher ein väterlicher Partner, aber sie hätte bestimmt viele Freiheiten für alle ihre Einstellungen und könnte emanzipierter leben als viele andere Frauen.
Dass Karol zum Tee auftaucht, fand ich komisch. Irgendwie kam das ausm Nichts und war so ohne wirklichen Grund. Dass er dann plötzlich schwerverletzt bei seiner Tante auftaucht, ist auch so ausm Nichts gekommen. Es war mir etwas zu schnell und ohne Zusammenhang aus der Luft aufgetaucht. Die verschiedenen Perspektiven begünstigen die plötzlichen Wechsel sehr, was mir manchmal wie schon oben gesagt etwas Schwierigkeiten macht.
Dass sich die beiden annähern, ist dann keine Überraschung.
Dass Fine wohl auch ein Kind aus höherem Hause ist, dass weggeben werden musste, kann auch noch zu großen Einschnitten führen. Wie kommt sie wohl damit klar?
Der Schnitt bei der Geburt von Alices Kind ist gemein, man fiebert hin, ob sie überlebt oder nicht. Vielleicht trägt Agata dazu bei, zwischen Polen und Deutschen etwas zu vermitteln. Mal sehen...ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht! In der Hinsicht bin ich sehr froh, dass ich erst so spät zum Lesen des zweiten Teils gekommen bin, jetzt kann ich nachher gleich fertig lesen!

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nosysimi

Mitglied seit 15.07.2016

Lesen, lieben, lachen...

Veröffentlicht am 06.09.2020 um 14:05 Uhr

Zitat von La_Donna

Die aufkeimende Liebe zu Karol geht mir etwas schnell. Ich hab ehrlich gesagt, nicht ganz verstanden, warum er bei ihr im Garten auftauchte. Kam er nur um sie zu schimpfen, weil jemand seine Tante beleidigt hat? Oder war das der Vorwand um sie wieder zusehen? Und sie hilft dann bei seiner Pflege, aber sie sprechen da kaum miteinander, außer einmal über den Aufstand. Hier hätte ich gerne besser nachvollziehen können, wie sie sich verlieben. Vielleicht greife ich da auch voraus und die
Schlüsselszene kommt noch.



Das geht mir genauso, da bin ich auch nicht mitgekommen...

Zitat von ice_flower

Ich empfand ihn bis jetzt eigentlich zumindest als angenehmen Charakter, der Charlotte akzeptieren wird und sie gut behandelt. Jetzt bin ich mir da etwas unsicher. Er will also einen Sohn haben und dann schießt er sie quasi auf den Mond. Wie schrecklich.



Ich hab das so verstanden, dass er sich zurücknimmt, weil er das Gefühl hat, er prescht zu sehr vor und will sie nicht verschrecken...wie heißt es oft so schön: gut gemeint aber nicht gut gemacht...

Zitat von La_Donna

das ist echt hart. Aber ich denke nicht, dass die leibliche Mutter sie nicht haben wollte. Vermute das es sich um eine Dame aus "besseren" Kreisen handelt und sie sas Baby hergeben musste um es (oder den Vater) zu schützen. Bin sehr gespannt, wie sich die Geschichte weiter entwickelt.



Das glaube ich auch!

Zitat von Leser44

Charlotte ist mir nach wie vor sehr sympathisch. Sie kann einem echt leid tun , weil sie einerseits Gefühle für Karol hat, andererseits muss sie vernünftig sein und somit Baldur heiraten. Ich hoffe, dass sie letztendlich doch eine Möglichkeit findet auf ihr Herz zu hören und mit Karol zusammen zu sein.



Baldur ist ja schon ziemlich alt...vielleicht wird ja Karol ihr zweiter Ehemann...