Leserunde zu "Die Frauen von Gut Falkensee" von Luisa von Kamecke

Ui, ich bin heute wohl die erste, die hier postet! Ich fand das Buch wirklich sehr fesselnd! Gestern habe ich es am Nachmittag in einem Rutsch bis zum vereinbarten Punkt gelesen.
Der arme Frederick! Anscheinend hat er einen angeborenen Herzfehler oder sowas Ähnliches, das wohl auch in der Familie schon öfter aufgetreten ist. Damals war die Diagnosestellung noch richtig schwierig.
Charlotte, die älteste Schwester, kommt allein (!) aus Paris zurück aufs Gut. Eigentlich ein Skandal! Ich finde es toll, dass sie so selbstbewusst handelt und auch eigentlich etwas anderes studiert, als die Eltern angenommen haben. Sie möchte das Gut gern übernehmen bzw. bei der Leitung unterstützen. Dass sie am Ende erfährt, dass sie reich heiraten muss, um das Gut zu retten, ist sehr dramatisch. Wenn ich mir nur vorstelle, ich müsste irgendwen heiraten nur um die Familie zu retten....puh....das ist quasi unvorstellbar! Ihre kleinere Schwester Alice hat es besser, sie hat sich immerhin in die reiche Partie verliebt. Auch wenn der ein komischer Schnösel ist. Ich hoffe für sie, dass es nicht ein böses Erwachen gibt.
Die Eltern finde ich eigentlich ganz in Ordnung, sie wollen Gutes für ihre Kinder, auch was die Liebe betrifft. Aber durch die finanzielle Situation kommen sie in Bedrängnis. Selbst wurden sie verheiratet und haben das Glück, dass sie sich zu respektieren und auch irgendwie zu lieben lernten.
Ich bin gespannt, wer für Charlotte ausgesucht wird. Der ältere Witwer ist zwar vom Alter her nicht passend, allerdings würde er Charlotte wohl respektieren mit all ihren modernen Ansichten. Die beiden Polen, die ihr die Tasche gerettet haben, wären wohl nicht standesgemäß, aber vielleicht spielen die auch noch eine Rolle. Der von Schnösel, der ihr Tischherr war, wäre eigentlich eine Katastrophe, befürchte ich, auch wenn die Mutter jetzt eine Einladung zum besseren Kennenlernen initiiert.
Gefangen zwischen der alten Zeit und der Frauenrechte spielt das Buch. Mir gefällt es sehr gut, der Schreibstil ist sehr einnehmend und ich habe mich immer mittendrin gefühlt. Am liebsten hätte ich gleich weitergelesen!

Der erste Abschnitt hat mir schonmal sehr gut gefallen. Durch den tollen Schreibstil lässt sich das Buch sehr gut und flüssig lesen und ich konnte mich schnell in der Geschichte zurechtfinden.

Es ist schlimm, dass das Gut verloren gehen könnte, weil die Familie nicht mehr genug Geld hat, aber Charlotte gegen ihren Willen mit irgendeinem Mann zu verheiraten ich finde ich auch nicht das Richtige. Sie wird dann für immer unglücklich sein, vor allem weil sie über viele Themen die sie eigentlich interessieren nicht reden darf.

Frederick tut mir unglaublich Leid. Ich habe ihn sofort ins Herz geschlossen und ich finde es schrecklich, dass es ihm so schlecht geht. Ich hoffe er wird wieder gesund.

Was Roland damals getan hat geht überhaupt nicht. Ich hasse es, wenn Männer so mit Frauen umgehen. Ich hoffe, dass er sich verändert hat und die Hochzeit eine gute Entscheidung ist.

Hallo!
Bereits am 14.8., als das Buch ankam, waren abends die geforderten Seiten und Kapitel des ersten Abschnitts gelesen und danach das Buch ganz schnell und weit weggepackt, damit ich überhaupt nicht erst in Versuchung geführt werde weiter zu lesen. 😉
Wenn ich so ein Buch so schnell verschlingen kann, hat das eigentlich 2 Gründe: 1. Die Geschichte spricht mich an und man muss unbedingt wissen, wie es weiter geht und 2. Die Sprache ist leicht verständlich und einfach, es liest sich sehr flüssig und man fühlt sich sofort „dabei“ als Beobachter der ganzen Szenarien.
Beides trifft bei mir für dieses Buch absolut zu. Ich möchte unbedingt wissen, wie es weiter geht mit Charlotte aber auch mit den anderen Charakteren. Ich bin bereits jetzt schon ein Fan von ihr. Sie ist so intelligent und clever und wird nun aber wohl gezwungen werden, sich zu verloben und zu verheiraten. Das gefällt mir absolut nicht, auch wenn es natürlich zu den damaligen Gegebenheiten noch Gang und gäbe war, um Besitz zu mehren oder zu sichern. Schade! Ich hoffe, sie wählt richtig sofern sie das Recht hat zu wählen.
Im Klappentext (oder der Buchbeschreibung?) stand ja, dass sie dem Polen Karol begegnet und durch diese Begegnung verwirrt ist oder nicht weiß, was sie davon halten soll. Das Aufeinandertreffen von Charlotte und den Polen hat mich aber völlig kalt gelassen, hat mir nicht gefallen. Es versprühte irgendwie nicht das gewisse Etwas. Ich bin gespannt, unter welchen Umständen sie sich wiedersehen. Zum Mann ihrer Schwester bzw. Noch-Verlobten, da hatte ich schon so eine Ahnung, dass sich hinter ihm noch dunkles Geheimnis verbirgt. Den Roland kann ich jetzt schon nicht leiden und ich befürchte, dass er ihre Schwester auch nicht gut behandeln wird.
Charlottes Bruder, Frederick, ist für mich eine ganz spannende Figur. Ich finde er ist bereits jetzt im ganzen Buch der perfekte Beobachter, schildert sehr anschaulich seine Eindrücke, auch wenn er so krank ist. Er scheint auch überaus intelligent zu sein, leider fesselt ihn die Krankheit immer wieder. Das finde ich sehr schade und hoffe, dass ihm geholfen werden kann bzw. das ihm nicht noch schlimmeres passiert.
Ansonsten haben sich die Protagonisten für mich bereits sehr gut entwickelt und passen zur Gesamtsituation und Geschichte. Ein bisschen kurz erscheint mir das „Drumherum“ und manchmal auch zu kurz beschrieben, ich kann mir zwar die Hauptcharaktere wundervoll vorstellen und mich hineinversetzen, aber es fehlt so ein bisschen das Hintergrundbild und-wissen zum Gut (außer das allgemeine Wissen um die finanziellen Schwierigkeiten). Es ist insgesamt betrachtet alles etwas oberflächlich und fehlt ein kleines bisschen Tiefgang, Frauen sollten sich nur für Mode und Ehe und Kinder interessieren, Männer suchen nur die gute Partie und lenken alles; das ist insgesamt schon etwas klischeehaft, wenn auch zutreffend zur besagten Zeit. Es könnte damit aber leider nur eine Geschichte von vielen sein, trotzdem ist sie natürlich schön zu lesen und interessant, aber ich hoffe, dass sie sich insgesamt noch von anderen Dingen abhebt. Die strahlendste und hoffnungsvollste Erscheinung ist und bleibt eben Charlotte. Man möchte förmlich mal in ihre Rolle schlüpfen, um sich alles mit eigenen Augen anzusehen. Ich vermisse auf jeden Fall bis jetzt noch eine gewaltige Prise Leidenschaft, die sich hoffentlich noch einstellt…
Ich bin weiterhin gespannt…

Bis jetzt bin ich begeistert!

Wow! Ich bin grad völlig geplättet! 14 Kapitel ratzfatz durchgelesen und nicht ein Satz langweilig!

Charlotte hatte sofort ein Platz in meinem Herzen! So was, heimlich interessant Fächer studieren und dann noch alleine von Paris nach Hause reisen! Irgendwie Schwank ich zwischen Verständnis und Verzweiflung, dass sie sich anscheinend mit der arrangierten Hochzeit abfindet. Hoffentlich wird es dann Baldur, der scheint sie wenigstens zu respektieren. Bin auch sehr gespannt, wann wir die jungen Polen wieder treffen und wie sich die Freundschaft zu Agatha entwickelt.

Armer Frederick, so jung schon so krank. Ich hoffe, er überlebt. Aber ich fürchte fast nicht, sonst würde Charlotte ja nicht das Gut übernehmen.

Veronika tut was sie kann. Eine schwierige Situation. Ich möchte nicht mit ihr tauschen.

Hedi und Finne mag ich auch sehr. Bin gespannt was sich für die Beiden in Zukunft ereignet.

Ich bin wirklich sehr angetan von der Geschichte und auch von den lebhaften Schreibstil. Einige Stellen haben mich sehr berührt. Manchmal haben wir ein idealisiertes Bild von dieser Zeit und vergessen wie hart das Leben war - für alle Beteiligten.

Wird echt schwer, jetzt eine Woche zu warten

Ich bin auch super ins Buch gestartet. Mir gefallen vor allem die unterschiedlichen Perspektiven. So lernt man richtig gut die Charaktere kennen. Allem voran natürlich die von Bargelows.

Charlotte mag ich lieber als Alice. Obwohl sie so lange nicht zuhause war, merkt sie doch, dass mit dem Gut nicht alles rosig aussieht. Vielmehr soll sie nun auch einen gut betuchten Mann ehelichen, obwohl sie doch ganz andere Träume hat. Nun ja, Baldur von Krammbach macht auf mich einen sympathischen Eindruck und ich glaube, bei ihm hätte sie es nicht so schlecht. Aber eine Liebesheirat wird es wohl nicht. Arno von Seiler dagegen passt so gar nicht zu ihr.

Ronald, Alice ihr Bräutigam, ist mir auch nicht geheuer. Ich bin gespannt, ob er später Alice gegenüber sein wahres Gesicht zeigt.

Ja, Frederick, er tut mir auch sehr leid. Und mochte ihn von Anfang an. Er hat so eine tolle Beobachtungsgabe. Ich glaube, durch das ungewollt belauschte Gespräch seiner Eltern über seinen Gesundheitszustand spielt auch seine Psyche eine große Rolle, überhaupt noch Hoffnung zu schöpfen. Seine Angst ist dermaßen greifbar, dass es einem mit weh tut.

Insgesamt hat man hier im ersten Abschnitt die wichtigsten Charaktere kennengelernt. Auch die Angestellten des Gutes, man taucht in deren Alltag ein, das gefiel mir auch wunderbar. Ich fand es sehr authentisch und lebendig geschrieben.

Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht und wann Charlotte den Polen Karol wiedertrifft.

Das fürchte ich auch. Wer einmal so handelt, bleibt meistens so, zumal ja 5 Jahre keine Ewigkeit ist. Ich vermute das er Alice bald betrügen wird.

so genau wissen wir über ihren Stand noch nichts. Immerhin waren sie beide sehr gut gekleidet und reisten stilvoll. Ich vermute da eher politisch Ansichten, die Probleme bringen werden

geht Mir momentan ähnlich. Fand Jarek sympathischer. Allerdings stand Karol wegen dem vermeintlichen Selbstmordversuch noch etwas unter Schock. Das mir der Atemnot wegen dem Korsett fand ich dann schon wieder witzig. Bin gespannt, wann und wie er wieder in Charlottes Leben treten wird

ich! ich finde sie echt tapfer. Hätte sie ihren Mann nicht auf die Situation angesprochen, hätte er wahrscheinlich das wahrscheinlich bis zum Ende verschwiegen. Auch wenn diese Pflichtehen für uns unmöglich sind, waren sie doch damals üblich. Auch die ständige Angst um den kranken Sohn muss unerträglich sein.

Richtig schön! Mir gefällt dieser Schmöker mit Suchtpotential sehr gut. Er liest sich unheimlich flüssig und abwechslungsreich, ist interessant, sehr in seiner Zeit verwurzelt und hat spannende Figuren, denen durchaus auch Zeit - z.B. durch die Perspektivenwechsel - geschenkt werden. Allerdings habe ich durch die vielen Perspektivenwechsel auch zeitweise das Gefühl, einige Figuren noch nicht richtig oder nur sehr oberflächlich zu kennen.

Ich finde es auch sehr schön, dass hier nicht nur ein potentieller adäquater Heiratskandidat in Frage kommt, sondern es eine kleine Auswahl gibt. Allerdings frage ich mich nach mittlerweile Kapitel 14, wann das eigentliche "love interest" (wieder) auftaucht. Aber dies passt zum Stil des Romans, denn er nimmt sich Zeit ohne langatmig zu werden, sodass man ausreichend Muße hat, fast zum Teil des Gut Falkensees zu werden. So kann es sehr gern weitergehen!

Ja, da gebe ich dir recht. Ich lese es wirklich sehr gern, aber es fehlt noch etwas die echte Dramatik. Es fühlt sich für mich auch immer noch ein wenig nach "Auftakt" an, dabei sind schon 14 Kapitel um.

Sie wäre wohl der bessere Gutsherr - wenn da die leidige Rollenverteilung nicht wäre...!