Leserunde zu "Die Frauen von Gut Falkensee" von Luisa von Kamecke

Die große Westpreußen-Saga
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Luisa von Kamecke (Autor)

Die Frauen von Gut Falkensee

Roman

Westpreußen 1904: Um den verschuldeten Familiensitz zu retten, verlobt sich die junge Charlotte von Bargelow mit dem wohlhabenden Witwer Baldur von Krammbach. Kurz vor der Hochzeit lernt sie unter dramatischen Umständen den jungen Polen Karol kennen und verliebt sich gegen alle Vernunft in ihn. Siegen ihr leidenschaftliches Herz und die Sehnsucht nach Selbstbestimmung über Pflichtbewusstsein und die Liebe zur Heimat? Charlotte trifft eine Entscheidung, die ihr Leben für immer verändern soll ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 20.07.2020 - 09.08.2020
  2. Lesen 24.08.2020 - 13.09.2020
  3. Rezensieren 14.09.2020 - 27.09.2020

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Fragen an die Autorin Luisa von Kamecke

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La_Donna

Mitglied seit 29.03.2019

Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne. Jean Paul

Veröffentlicht am 24.08.2020 um 22:59 Uhr

Hallo! Erstmal finde ich es ganz toll, dass du die Leserunde begleitest! Vielen Dank hierfür.

Westpreussen ist kein alltäglicher Rahmen für Romane. Gab es einen bestimmten Grund, sich für diesen Region zu entscheiden?

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Luisa von Kamecke

Mitglied seit 05.08.2020

Veröffentlicht am 25.08.2020 um 10:50 Uhr

Zitat von La_Donna

Hallo! Erstmal finde ich es ganz toll, dass du die Leserunde begleitest! Vielen Dank hierfür.

Westpreussen ist kein alltäglicher Rahmen für Romane. Gab es einen bestimmten Grund, sich für diesen Region zu entscheiden?



Ein herzliches Hallo zurück! Ich bin wirklich sehr gern hier und bedanke mich meinerseits für dein Interesse an „Gut Falkensee“. Für mich als Autorin ist es hochspannend, interessant und lehrreich, in so einer Leserunde hautnah die Meinungen der Leserinnen mitzubekommen.

Über Westpreußen habe ich geschrieben, weil meine Familie mütterlicherseits von dort stammt. In meiner Kindheit habe ich viele Geschichten von dort gehört. So war es für mich durchaus auch eine persönliche und emotionale Sache, über die Vergangenheit in Westpreußen zu schreiben und zu recherchieren.

Meine Großeltern hatten ihren Hof genau dort (in der Nähe von Bischofswerder), wo Gut Falkensee liegt. Es gibt viele Romane und Geschichten über Ostpreußen, doch so gut wie nichts über Westpreußen. Das wollte ich ändern. Meine Mutter, die als kleines Mädchen von dort floh, freut sich sehr. (Nun ja, politisch betrachtet, war Westpreußen zuletzt ein Teil von Ostpreußen, doch davon wollten die Westpreußen nichts hören

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kati-katharinenhof

Mitglied seit 14.07.2016

Mich gibt es nur mit Buch :-)

Veröffentlicht am 26.08.2020 um 10:53 Uhr

Ich liebe dieses Buch und die absolut bildliche Darstellung des Gutes - gibt es denn noch Fotografien, Zeichnungen oder ähnliches, die als Vorbild für Gut Falkensee gedient haben ?
Gab es eine Recherchereise vor Ort ? Wenn ja, was sind denn die kleinen und größeren Reiseerlebnisse, die evtl. auch im Buch zu finden sin d?

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susachr30

Mitglied seit 01.08.2019

So many books, so little time...

Veröffentlicht am 26.08.2020 um 11:49 Uhr

Hallo Luisa,

Ich habe gesehen, dass dies dein Erstlingswerk ist, daher die (fast schon obligatorischen) Fragen: Wie bist du zum Schreiben gekommen bzw. wie lange schreibst du schon? Plottest du oder schreibst du wild drauf los? Wie viel recherchierst du vorab?

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Luisa von Kamecke

Mitglied seit 05.08.2020

Veröffentlicht am 26.08.2020 um 21:58 Uhr

kati-katharinenhof schrieb am 26.08.2020 um 10:53 Uhr

Ich liebe dieses Buch und die absolut bildliche Darstellung des Gutes - gibt es denn noch Fotografien, Zeichnungen oder ähnliches, die als Vorbild für Gut Falkensee gedient haben ?
Gab es eine Recherchereise vor Ort ? Wenn ja, was sind denn die kleinen und größeren Reiseerlebnisse, die evtl. auch im Buch zu finden sin d?

Hallo Kati,
erst einmal ein ganz besonders herzliches Willkommen an dich. Ich habe gelesen, dass du kurz vor Beginn der Leserunde krank geworden bist, und freue mich sehr, dass du dich nun hier selbst zu Wort meldest. Weiterhin gute Besserung!
Zu deinen Fragen:
Vor fast fünfzehn Jahren habe ich mit meinen Eltern das ehemalige Westpreußen besucht. (Und möchte dringend noch mal wieder hin, aber momentan passt es nicht so gut.)
Das Elternhaus meiner Mutter stand leider nicht mehr, als wir dort waren. Nur noch ein paar verfallene Ställe. Aber es war zum damaligen Zeitpunkt ja auch schon sehr lange her, dass meine Mutter als kleines Mädchen mit neun Jahren Westpreußen verlassen hatte. Sie hat aber immer noch eine erstaunlich klare Erinnerung an damals und kannte sich gut in der Gegend um das ehemalige Bischofswerder herum aus.
Was mich auf der Reise sehr beeindruckt hat, waren die Weite und die Einsamkeit der Landschaft. Das versuche ich immer wieder mal im Roman zu beschreiben.

Als ich nun mit der Arbeit an der Romanreihe um Gut Falkensee begann, habe ich lange im Internet nach Fotos gesucht, die ein in etwa passendes Gutshaus zeigten, damit ich ein Bild vor Augen hatte. Den ungefähren Aufbau von Wohnhaus, Stallungen, Scheune usw. habe ich mithilfe meiner Mutter aufgezeichnet. Es ist nämlich offenbar nicht gleichgültig, wo die Scheune liegt, in die die Erntefahrzeuge einfahren müssen usw. Darüber habe ich mir früher nie Gedanken gemacht.

Was die beschriebenen Ereignisse betrifft, hatte ich einen großen Schatz an Erzählungen aus meiner Kindheit und Jugend zur Verfügung. Meine Großmutter, meine Großtante und meine Mutter (sie aus Sicht eines Kindes), haben sehr viel über ihre alte Heimat gesprochen. Besonders schön fand ich immer die Beschreibung von Festen mit den Nachbarn und Verwandten, die zu diesen Einladungen teilweise stundenlang mit dem Pferdewagen fahren mussten. Im späteren Verlauf des Romans kommt ein Straßenraub vor. Diese schreckliche Geschichte wurde ebenfalls sehr oft erzählt. Nur war es damals ein Pferdefuhrwerk, mit dem einer der Männer aus der Familie aus der Stadt zurückkam, und kein Automobil …

Aber natürlich ist auch etwas Fantasie dabei, was die Liebesgeschichten und die Ereignisse in der Familie betrifft. Manches (ich verrate nicht was hat sich allerdings auch fast genauso zugetragen.

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Luisa von Kamecke

Mitglied seit 05.08.2020

Veröffentlicht am 26.08.2020 um 22:26 Uhr

susachr30 schrieb am 26.08.2020 um 11:49 Uhr

Hallo Luisa,

Ich habe gesehen, dass dies dein Erstlingswerk ist, daher die (fast schon obligatorischen) Fragen: Wie bist du zum Schreiben gekommen bzw. wie lange schreibst du schon? Plottest du oder schreibst du wild drauf los? Wie viel recherchierst du vorab?

Ein herzliches Hallo zurück,

ganz so ist es nicht, dass „Gut Falkensee“ mein erster Roman ist. Seit vielen Jahren schreibe ich, allerdings unter Pseudonym, Unterhaltungsromane in verschiedenen Genres. Es klingt wie ein Klischee, aber ich habe schon in der Schule mit Begeisterung ellenlange Aufsätze geschrieben. Als ich dann im Erziehungsurlaub war, habe ich den ersten Roman an einen Verlag verkauft und war seitdem fast durchgängig hauptberuflich Autorin.

Ich liebe die Arbeit an jedem meiner Romane, weil es immer wieder eine neue Welt ist, die ich beim Schreiben erschaffen kann. Aber die Westpreußen-Saga hat für mich eine ganz besondere Stellung zwischen all den Geschichten, die ich mir schon ausgedacht habe. Weil sie einen wahren Hintergrund hat, weil sie etwas ganz Persönliches für mich ist und ich sie auch in einer gewissen Verantwortung meiner Familie gegenüber geschrieben habe.

Es gab zuvor wohl noch keinen Roman, für den ich so ausführlich recherchiert habe und recherchieren musste. Schließlich geht es um geschichtliche Hintergründe, um die Rollen von Männern und Frauen vor mehr als hundert Jahren (es ist teilweise gruselig, wie wenige Rechte den Frauen zugestanden wurden), um die Ortschaften und Städte, die Grenzen des ehemaligen Westpreußens (die sich dauernd änderten) und vieles mehr.

Einfach drauflos schreiben funktioniert bei mir nicht. Normalerweise plane ich einen Roman in groben Zügen und lasse mich innerhalb dieser Grenzen dann treiben, was konkrete Ereignisse oder spontane Wendungen betrifft. Bei Gut Falkensee habe ich jedoch sehr genau geplant. Sonst wäre ich mit den historischen Ereignissen, den verschiedenen Perspektiven und den Erzählsträngen wahrscheinlich im vollständigen Chaos gelandet und bis heute noch nicht mal mit Band 1 fertig . (So kann ich stolz vermelden, dass ich gestern gerade Band 2 abgegeben habe und jetzt Band 3 plane.)

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kati-katharinenhof

Mitglied seit 14.07.2016

Mich gibt es nur mit Buch :-)

Veröffentlicht am 27.08.2020 um 07:06 Uhr

Luisa von Kamecke schrieb am 26.08.2020 um 21:58 Uhr

Hallo Kati,
erst einmal ein ganz besonders herzliches Willkommen an dich. Ich habe gelesen, dass du kurz vor Beginn der Leserunde krank geworden bist, und freue mich sehr, dass du dich nun hier selbst zu Wort meldest. Weiterhin gute Besserung!
Zu deinen Fragen:
Vor fast fünfzehn Jahren habe ich mit meinen Eltern das ehemalige Westpreußen besucht. (Und möchte dringend noch mal wieder hin, aber momentan passt es nicht so gut.)
Das Elternhaus meiner Mutter stand leider nicht mehr, als wir dort waren. Nur noch ein paar verfallene Ställe. Aber es war zum damaligen Zeitpunkt ja auch schon sehr lange her, dass meine Mutter als kleines Mädchen mit neun Jahren Westpreußen verlassen hatte. Sie hat aber immer noch eine erstaunlich klare Erinnerung an damals und kannte sich gut in der Gegend um das ehemalige Bischofswerder herum aus.
Was mich auf der Reise sehr beeindruckt hat, waren die Weite und die Einsamkeit der Landschaft. Das versuche ich immer wieder mal im Roman zu beschreiben.

Als ich nun mit der Arbeit an der Romanreihe um Gut Falkensee begann, habe ich lange im Internet nach Fotos gesucht, die ein in etwa passendes Gutshaus zeigten, damit ich ein Bild vor Augen hatte. Den ungefähren Aufbau von Wohnhaus, Stallungen, Scheune usw. habe ich mithilfe meiner Mutter aufgezeichnet. Es ist nämlich offenbar nicht gleichgültig, wo die Scheune liegt, in die die Erntefahrzeuge einfahren müssen usw. Darüber habe ich mir früher nie Gedanken gemacht.

Was die beschriebenen Ereignisse betrifft, hatte ich einen großen Schatz an Erzählungen aus meiner Kindheit und Jugend zur Verfügung. Meine Großmutter, meine Großtante und meine Mutter (sie aus Sicht eines Kindes), haben sehr viel über ihre alte Heimat gesprochen. Besonders schön fand ich immer die Beschreibung von Festen mit den Nachbarn und Verwandten, die zu diesen Einladungen teilweise stundenlang mit dem Pferdewagen fahren mussten. Im späteren Verlauf des Romans kommt ein Straßenraub vor. Diese schreckliche Geschichte wurde ebenfalls sehr oft erzählt. Nur war es damals ein Pferdefuhrwerk, mit dem einer der Männer aus der Familie aus der Stadt zurückkam, und kein Automobil …

Aber natürlich ist auch etwas Fantasie dabei, was die Liebesgeschichten und die Ereignisse in der Familie betrifft. Manches (ich verrate nicht was hat sich allerdings auch fast genauso zugetragen.

Liebe Luisa,

vielen, vielen Dank für diese ausführliche Antwort, bringt sie mir das Buch noch ein Stückchen näher .-)
Man merkt, wieviel Liebe und Herzblut in der Geschichte steckt und vor allen Dingen, wie authentisch das alles erzählt ist.
Es fühlt sich für mich so an, als würde ich deiner Großmutter und Mutter zu Füßen sitzen und ihren Erzählungen gebannt zuhören...für mich ganz großes Kino und ein wirklich tolles Leseerlebnis.

Von Herzen Danke für deine Genesungswünsche - der erst Teil der Behandlung ist abgeschlossen, der zweite folgt im Oktober und bis dahin genieße ich auf jeden Fall dein Buch, den intensiven Austausch mit den anderen LR-Teilnehmern und die Eindrücke und Erkenntnisse, die sich draus ergeben.

Liebe Grüße
Kati

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susachr30

Mitglied seit 01.08.2019

So many books, so little time...

Veröffentlicht am 28.08.2020 um 07:17 Uhr

Luisa von Kamecke schrieb am 26.08.2020 um 22:26 Uhr

Ein herzliches Hallo zurück,

ganz so ist es nicht, dass „Gut Falkensee“ mein erster Roman ist. Seit vielen Jahren schreibe ich, allerdings unter Pseudonym, Unterhaltungsromane in verschiedenen Genres. Es klingt wie ein Klischee, aber ich habe schon in der Schule mit Begeisterung ellenlange Aufsätze geschrieben. Als ich dann im Erziehungsurlaub war, habe ich den ersten Roman an einen Verlag verkauft und war seitdem fast durchgängig hauptberuflich Autorin.

Ich liebe die Arbeit an jedem meiner Romane, weil es immer wieder eine neue Welt ist, die ich beim Schreiben erschaffen kann. Aber die Westpreußen-Saga hat für mich eine ganz besondere Stellung zwischen all den Geschichten, die ich mir schon ausgedacht habe. Weil sie einen wahren Hintergrund hat, weil sie etwas ganz Persönliches für mich ist und ich sie auch in einer gewissen Verantwortung meiner Familie gegenüber geschrieben habe.

Es gab zuvor wohl noch keinen Roman, für den ich so ausführlich recherchiert habe und recherchieren musste. Schließlich geht es um geschichtliche Hintergründe, um die Rollen von Männern und Frauen vor mehr als hundert Jahren (es ist teilweise gruselig, wie wenige Rechte den Frauen zugestanden wurden), um die Ortschaften und Städte, die Grenzen des ehemaligen Westpreußens (die sich dauernd änderten) und vieles mehr.

Einfach drauflos schreiben funktioniert bei mir nicht. Normalerweise plane ich einen Roman in groben Zügen und lasse mich innerhalb dieser Grenzen dann treiben, was konkrete Ereignisse oder spontane Wendungen betrifft. Bei Gut Falkensee habe ich jedoch sehr genau geplant. Sonst wäre ich mit den historischen Ereignissen, den verschiedenen Perspektiven und den Erzählsträngen wahrscheinlich im vollständigen Chaos gelandet und bis heute noch nicht mal mit Band 1 fertig . (So kann ich stolz vermelden, dass ich gestern gerade Band 2 abgegeben habe und jetzt Band 3 plane.)

Danke für deine Antwort!

Oh das ist ja interessant, dass du schon in mehreren Genres tätig bist. Ich finde die Arbeit von Autoren, die ihre persönliche Geschichte mit einweben, immer sehr faszinierend, und kann mir gut vorstellen, dass sich vieles tatsächlich so ereignet hat. Dabei stelle ich es mir natürlich auch schwierig vor, die richtige Balance zu finden zwischen historischer Akkuratheit und künstlerischer Freiheit.

Insbesondere macht es mir auch immer Spaß, etwas über die geschichtlichen Begebenheiten zu lernen. Einerseits ist bei mir aus der Schulzeit nicht viel hängen geblieben (in dem Alter hatte ich wohl andere Interessen ), andererseits lag der Fokus bei mir auf Österreich-Ungarn und vom Rest der Welt habe ich nur wenig gelernt. Dabei gibt es über die Stadtgrenzen Wiens hinaus noch so viel mehr zu entdecken...

Ich persönlich wäre, wenn ich Autorin wäre, wohl auch jemand, der die Handlung schon vorab durchplant.

Nun freue ich mich schon sehr auf das Wochenende, denn bislang hab ich noch keine Zeit gefunden, in den 1. Leseabschnitt einzutauchen. Und ich freue mich riesig, dass wir wohl auf Band 2 nicht allzu lange warten müssen!

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Luisa von Kamecke

Mitglied seit 05.08.2020

Veröffentlicht am 28.08.2020 um 11:36 Uhr

kati-katharinenhof schrieb am 27.08.2020 um 07:06 Uhr

Liebe Luisa,

vielen, vielen Dank für diese ausführliche Antwort, bringt sie mir das Buch noch ein Stückchen näher .-)
Man merkt, wieviel Liebe und Herzblut in der Geschichte steckt und vor allen Dingen, wie authentisch das alles erzählt ist.
Es fühlt sich für mich so an, als würde ich deiner Großmutter und Mutter zu Füßen sitzen und ihren Erzählungen gebannt zuhören...für mich ganz großes Kino und ein wirklich tolles Leseerlebnis.

Von Herzen Danke für deine Genesungswünsche - der erst Teil der Behandlung ist abgeschlossen, der zweite folgt im Oktober und bis dahin genieße ich auf jeden Fall dein Buch, den intensiven Austausch mit den anderen LR-Teilnehmern und die Eindrücke und Erkenntnisse, die sich draus ergeben.

Liebe Grüße
Kati

Liebe Kati,

was für ein schönes Bild, dass du beim Lesen das Gefühl hast, zu Füßen meiner Großmutter zu sitzen. In Wirklichkeit fanden diese Gespräche meistens am Küchentisch statt.

Für die Zeit bis zur nächsten Behandlung wünsche ich dir ganz viel Freude. Freude heilt, das glaube ich ganz fest. Wenn mein Buch ein bisschen dabei hilft, ist das natürlich toll. Zum Glück gibt es ja auch noch ganz viele andere schöne Bücher ...

Liebe Grüße
Luisa

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Phantasie_XXXX

Mitglied seit 21.06.2020

Mit Worten lassen sich Bilder malen, Begegnungen kreieren, Menschen & deren Phantasie beflügeln...

Veröffentlicht am 05.09.2020 um 21:02 Uhr

Luisa von Kamecke schrieb am 26.08.2020 um 22:26 Uhr

Ein herzliches Hallo zurück,

ganz so ist es nicht, dass „Gut Falkensee“ mein erster Roman ist. Seit vielen Jahren schreibe ich, allerdings unter Pseudonym, Unterhaltungsromane in verschiedenen Genres. Es klingt wie ein Klischee, aber ich habe schon in der Schule mit Begeisterung ellenlange Aufsätze geschrieben. Als ich dann im Erziehungsurlaub war, habe ich den ersten Roman an einen Verlag verkauft und war seitdem fast durchgängig hauptberuflich Autorin.

Ich liebe die Arbeit an jedem meiner Romane, weil es immer wieder eine neue Welt ist, die ich beim Schreiben erschaffen kann. Aber die Westpreußen-Saga hat für mich eine ganz besondere Stellung zwischen all den Geschichten, die ich mir schon ausgedacht habe. Weil sie einen wahren Hintergrund hat, weil sie etwas ganz Persönliches für mich ist und ich sie auch in einer gewissen Verantwortung meiner Familie gegenüber geschrieben habe.

Es gab zuvor wohl noch keinen Roman, für den ich so ausführlich recherchiert habe und recherchieren musste. Schließlich geht es um geschichtliche Hintergründe, um die Rollen von Männern und Frauen vor mehr als hundert Jahren (es ist teilweise gruselig, wie wenige Rechte den Frauen zugestanden wurden), um die Ortschaften und Städte, die Grenzen des ehemaligen Westpreußens (die sich dauernd änderten) und vieles mehr.

Einfach drauflos schreiben funktioniert bei mir nicht. Normalerweise plane ich einen Roman in groben Zügen und lasse mich innerhalb dieser Grenzen dann treiben, was konkrete Ereignisse oder spontane Wendungen betrifft. Bei Gut Falkensee habe ich jedoch sehr genau geplant. Sonst wäre ich mit den historischen Ereignissen, den verschiedenen Perspektiven und den Erzählsträngen wahrscheinlich im vollständigen Chaos gelandet und bis heute noch nicht mal mit Band 1 fertig . (So kann ich stolz vermelden, dass ich gestern gerade Band 2 abgegeben habe und jetzt Band 3 plane.)

Was für eine schöne Nachricht für uns, Luisa - Band 2 ist schon fertig, folglich auch in absehbarer Zeit lesbar & dann gibt es auch noch Band 3. Darauf freue ich mich, denn ich bin wirklich begeistert, wie gut sich das Buch las, wie sehr mich die Geschichte interessierte & fesselte, wie schnell die Zeit verflog & du mich einfach in eine andere Perspektive versetzt hast - Abstand zum Alltag, Konzentration auf die Zeitgeschichte mit all ihren unterschiedlichen Aspekten, Begegnung mit diesen gut gewählten Charakteren, von denen mir Baldur wirklich gut gefällt, aber besonders eben auch Karol mit seinem Stolz & seiner Leidenschaft, seiner Feinfühligkeit & seiner Haltung - ein Mann eben mit Ecken & Kanten, dem ich vielleicht auch gern begegnet wäre...

Eigentlich sollte das Lesejury-Team uns Leserunden-Teilnehmer nachher gleich weiterlesen lassen, damit wir die Geschichte als Ganzes bewerten dürften - das wäre toll! Vielleicht zieht ihr das in Betracht... Da wäre ich sicher nicht als einzige begeistert, wenn ich die Beiträge hier so lese.

So oder so werden sicher alle 3 Bände irgendwann hier bei mir stehen & werde ich mich freuen, diese Zeit hier gemeinsam mit euch allen geteilt zu haben.

Überhaupt - nebenher läuft gerade die preisgekrönte Doku "Heimat ist ein Raum aus Zeit" - nicht zuletzt wegen dem Hintergrund der Geschichte von Falkensee, aber auch wegen meinem familiären Bezug, denn die Familien meines Vaters sind auch von dort hierhergeflohen, so dass mich ebenfalls viele, viele Geschichten beim Aufwachsen begeleitet haben & dieses Stück Identität dennoch fehlt. Vor allem aber wegen dem toll gewählten Titel, in dem so viel steckt.....