Das Cover von „Das Lied der Rose“ spricht mich sehr an: Es wirkt stimmungsvoll und edel, mit liebevoll gestalteten Details, die sofort Neugier auf die historische Handlung wecken und die Atmosphäre der Epoche einfangen. Die Gestaltung passt hervorragend zum Genre des historischen Romans und verspricht eine vielschichtige, emotionale Geschichte.
Der Schreibstil von Julia Kröhn wirkt bildreich, detailverliebt und atmosphärisch . Sie versteht es, mit einer ausgefeilten, an mittelalterliche Quellen erinnernden Sprache die Welt des Mittelalters lebendig werden zu lassen und ihre Leser direkt ins Geschehen zu ziehen. Auch die Leseprobe liest sich sehr gut und macht Lust auf mehr, auch wenn die Vielzahl der Namen zu Beginn etwas Aufmerksamkeit verlangt. Insgesamt überzeugt der Stil durch Tiefe und eine besondere Stimmung, ohne ins Kitschige abzudriften.
Die Charaktere machen auf mich einen spannenden und vielschichtigen ersten Eindruck. Der junge Novize Marian erscheint als sensibler, idealistischer und mutiger Protagonist, der sich nicht nur für seine Überzeugungen einsetzt, sondern auch bereit ist, große Opfer zu bringen – etwa, als er einen Juden vor der Zwangstaufe rettet und dadurch selbst in große Schwierigkeiten gerät. Seine Entwicklung vom Klosterschüler zum Suchenden auf einer abenteuerlichen Pilgerreise verspricht eine interessante innere und äußere Wandlung.
Auch die Nebenfiguren, wie der Herzog Guillaume IX. von Aquitanien und seine Frau Philippa, wirken kraftvoll und authentisch, eingebettet in die politischen und gesellschaftlichen Wirren der Zeit. Besonders neugierig bin ich auf die maurische Sängerin Sahar, die mit ihrer Musik und Persönlichkeit einen besonderen Reiz in die Geschichte bringt und Marian auf neue Wege führt. Die Figuren wirken insgesamt vielschichtig, mit Ecken und Kanten, was eine spannende Dynamik innerhalb der Handlung erwarten lässt.
Vom Fortgang der Handlung erwarte ich eine fesselnde Mischung aus historischen Ereignissen, persönlichen Schicksalen und einer großen Liebesgeschichte. Die Handlung verspricht nicht nur eine Reise durch verschiedene Regionen und Kulturen des Mittelalters, sondern auch eine Auseinandersetzung mit Macht, Intrigen, Glaubensfragen und gesellschaftlichen Grenzen. Ich rechne mit dramatischen Wendungen, emotionalen Konflikten und einer Entwicklung der Hauptfiguren, die über sich hinauswachsen müssen. Besonders gespannt bin ich darauf, wie die Themen Musik, Liebe und Identität miteinander verwoben werden und wie Marian und Sahar ihren Platz in einer von Umbrüchen geprägten Welt finden.
Insgesamt freue ich mich auf einen atmosphärischen, tiefgründigen und spannenden historischen Roman, der mit lebendigen Charakteren und einer besonderen Erzählweise überzeugt.