Leserunde zu "Gold und Ehre" von Sabine Weiß
Amsterdam und Hamburg im Goldenen ZeitalterGold und Ehre
Historischer Roman
Ein großer Historischer Roman um den Bau des Hamburger Michels, Krieg und Frieden und die Freiheit, sein eigenes Glück zu suchen
Nach einem verunglückten Experiment wird Benjamin von seinem Vater nach Hamburg geschickt. Anfangs tut sich der junge Architekt schwer so fern der Heimat. Er wird belogen und betrogen, doch bald lernt er Menschen kennen, auf die er zählen kann - allen voran Lucia, die stehlen muss, um das Überleben ihrer Familie zu sichern. Sie fasziniert ihn, auch weil sie blitzgescheit ist. Als Benjamin von seinem Vater zurück nach Amsterdam gerufen wird, bleibt sie zurück. Kann dennoch mehr aus ihrer Verbindung werden?
Folgen Sie Sabine Weiß’ Helden ins spannende 17. Jahrhundert, und erleben Sie Amsterdam und Hamburg von einer neuen Seite!
Timing der Leserunde
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Bewerben 04.10.2021 - 24.10.2021
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Lesen 08.11.2021 - 28.11.2021
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Rezensieren 29.11.2021 - 12.12.2021
Bereits beendet
Schlagworte
Teilnehmer
Diskussion und Eindrücke zur Leserunde
Eure Lieblingszitate
Sorko
Mitglied seit 18.04.2017
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - J. R. Kipling
Veröffentlicht am 10.11.2021 um 13:18 Uhr
S. 36: Antje: „Möchtet Ihr ein Broodje Kaas?“
Bei dieser Szene musste ich schmunzeln, weil mir plötzlich eine alte Fernsehwerbung in den Sinn kam: Frau Antje serviert Käse aus Holland.
Ein eher schreckliches Zitat:
S. 99: „Wir haben genug Männer, die bereit sind, für meine Ehre und meinen Ruhm zu sterben.“
Prinz Wilhelm wirkt äußerst unsympathisch. Ein kluger Heerführer würde so etwas möglicherweise denken, aber niemals laut sagen.
Veröffentlicht am 12.11.2021 um 13:03 Uhr
S. 168 im eBook, epup-Format,
..."Sie genoss dann die friedvolle Atmosphäre, wenn die Blumen mit geschlossenen Blüten zu schlafen schienen."...
Neben der Schönheit des Satzes finden wir hier eine ordentliche Portion Ironie: Lucia ist als Mann verkleidet in illegale Aktivitäten verwickelt.
Veröffentlicht am 12.11.2021 um 13:49 Uhr
S. 118. epub-Version, eBook. Benjamins Vater mit Benjamin im Gespräch:
..." Und dein Entwurf für das Kutschenhaus?«
Den hatte er völlig vergessen! Aber die Zeichnung würde schnell gehen. »Ist so gut wie –«
Sein Vater warf den rudimentären Entwurf auf die Holzplatte. Auf einmal schämte Benjamin sich sehr. »Entschuldigt, Vater …«
»Der Entwurf müsste jetzt fertig sein. Soll ich auch diesen Auftrag verlieren, wo Vingboons sich schon bei dem Landgut gegen mich durchgesetzt hat, wieder einmal?«
Auch das noch! »Ich wusste nicht …«, begann Benjamin hilflos. »Aber warum …«
»Angeblich hat Vingboons Entwurf das herrschaftliche Innenleben des Hauses stärker berücksichtigt. Gequirlte Scheiße!"...
Besonders schön finde ich an diesem Absatz den herzerfrischenden Ausdruck "Gequirlte Scheiße!". Da musste ich herzlich Lachen Doch passt er tatsächlich in diese Zeit?
kiranight2016
Mitglied seit 04.10.2016
Eintauchen in fremde Welten und die Zeit für einen Augenblick vergessen... :)
Veröffentlicht am 12.11.2021 um 13:57 Uhr
Ich finde generell die bildliche Sprache sehr schön... So kann man sich einiges sehr gut vorstellen:
"Bald schwimmen die Heringe an uns vorbei" (Prolog)
"Als er die Regentropfen aus den Wimpern blinzelte, zersprangen diese zu Lichtreflexen." S. 13 Buch
Auch gut fand ich den Satz:
"Man muss ein paar Narrenschuhe verschleißen, ehe man weise wird." S. 153 Buch
Er passt im Hinblick auf den späteren Leichtsinn von Benjamin beim Überfall doch sehr gut. Ich denke, die Reise wird ihm sehr gut tun und ihm viel Narrheit "austreiben" und er zu einem reiferen überlegteren Mann werden.
Dass dieser Satz allerdings ausgerechnet von Daan ausgesprochen wird, finde ich ironisch, da er mir nicht den Eindruck macht, unbedingt ein Auswurf von Weisheit zu sein.
Veröffentlicht am 12.11.2021 um 14:07 Uhr
Zitat von Sorko
Bei dieser Szene musste ich schmunzeln, weil mir plötzlich eine alte Fernsehwerbung in den Sinn kam: Frau Antje serviert Käse aus Holland.
Da haben wir zwei wohl zu viel vor dem Fernseher gesessen
Veröffentlicht am 12.11.2021 um 14:08 Uhr
Zitat von Sorko
Prinz Wilhelm wirkt äußerst unsympathisch. Ein kluger Heerführer würde so etwas möglicherweise denken, aber niemals laut sagen.
...vermutlich denkt das jeder Heerführer...
Sorko
Mitglied seit 18.04.2017
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - J. R. Kipling
Veröffentlicht am 12.11.2021 um 15:26 Uhr
Zitat von tansmariechen
"Gequirlte Scheiße!". Da musste ich herzlich Lachen Doch passt er tatsächlich in diese Zeit?
So etwas Ähnliches werden sie damals sicher schon gekannt haben. Nur nicht in so einwandfreiem Hochdeutsch!
Sorko
Mitglied seit 18.04.2017
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - J. R. Kipling
Veröffentlicht am 12.11.2021 um 15:27 Uhr
Zitat von kiranight2016
Ich finde generell die bildliche Sprache sehr schön... So kann man sich einiges sehr gut vorstellen
Ich finde die Sprache auch sehr ausdrucksstark und gelungen.
Veröffentlicht am 12.11.2021 um 16:52 Uhr
Sorko schrieb am 12.11.2021 um 15:27 Uhr
Zitat von kiranight2016
Ich finde generell die bildliche Sprache sehr schön... So kann man sich einiges sehr gut vorstellen
Ich finde die Sprache auch sehr ausdrucksstark und gelungen.
Auf jeden Fall
Sabine Weiß
Mitglied seit 15.11.2016
Veröffentlicht am 13.11.2021 um 09:43 Uhr
tansmariechen schrieb am 12.11.2021 um 13:49 Uhr
S. 118. epub-Version, eBook. Benjamins Vater mit Benjamin im Gespräch:
..." Und dein Entwurf für das Kutschenhaus?«
Den hatte er völlig vergessen! Aber die Zeichnung würde schnell gehen. »Ist so gut wie –«
Sein Vater warf den rudimentären Entwurf auf die Holzplatte. Auf einmal schämte Benjamin sich sehr. »Entschuldigt, Vater …«
»Der Entwurf müsste jetzt fertig sein. Soll ich auch diesen Auftrag verlieren, wo Vingboons sich schon bei dem Landgut gegen mich durchgesetzt hat, wieder einmal?«
Auch das noch! »Ich wusste nicht …«, begann Benjamin hilflos. »Aber warum …«
»Angeblich hat Vingboons Entwurf das herrschaftliche Innenleben des Hauses stärker berücksichtigt. Gequirlte Scheiße!"...
Besonders schön finde ich an diesem Absatz den herzerfrischenden Ausdruck "Gequirlte Scheiße!". Da musste ich herzlich Lachen Doch passt er tatsächlich in diese Zeit?
Aus den Flugschrifen jener Zeit, in denen sich oft Personen verschiedenster Gesellschaftsschichten unterhielten, weiß man, dass in den Gesprächen mit deftigen Ausdrücken nicht gespart wurde