Leserunde zu "Die Dreitagemordgesellschaft" von Colleen Cambridge

Mitreißend, lebendig und humorvoll
Cover-Bild Die Dreitagemordgesellschaft
Produktdarstellung
(29)
  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Colleen Cambridge (Autor)

Die Dreitagemordgesellschaft

Agatha Christies Haushälterin ermittelt. Kriminalroman

Angela Koonen (Übersetzer)

Acht Gäste und ein Mord im Haus der Queen of Crime

Eine Schar Festtagsgäste hat sich für drei Tage in Mallowan Hall eingefunden. Das versteckt in den Hügeln von Devonshire liegende Anwesen gehört der berühmten Schriftstellerin Agatha Christie. Doch den Haushalt führt die energische Phyllida Bright, und sie ist es auch, die am ersten Morgen der Festlichkeiten in der Bibliothek einen fremden Toten findet. Sie weiß, dass Aufsehen unbedingt zu vermeiden ist und die örtliche Polizei zur Umständlichkeit neigt. Während im Garten ein Heer von Fotografen lauert, beschließt Phyllida, in die Fußstapfen ihres hochverehrten Hercule Poirot zu treten - mit ungeahnten Folgen...

»Ein grandioser Serienstart - die Leser werden mehr von der cleveren Phyllida sehen wollen« PUBLISHERS WEEKLY

»Alles, was Sie sich von einem englischen Landhauskrimi wünschen könnten - ist dieser Roman!« Island Bookstore

»Großartige überraschende Wendungen, schillernde Verdächtige und liebenswert skurrile Nebenfiguren« Broad Bay Café

»Mit Eleganz und Witz erzählt und so unterhaltsam, dass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte.« Schuler Books



Timing der Leserunde

  1. Bewerben 03.10.2022 - 23.10.2022
  2. Lesen 14.11.2022 - 04.12.2022
  3. Rezensieren 05.12.2022 - 18.12.2022

Bereits beendet

Schlagworte

Cosy Cozy Richard Osman Donnerstagsmord Agatha Christie Hercule Poirot Upstairs Downstairs Downton Abbey Krimi mit Detektivin Ermittlerin Rätselkrimi Britisch Devon Landhauskrimi Dreißigerjahre Krimis

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 17.12.2022

Eine würdige Nachfolgerin für Agatha Christie

0

Phyllida Bright führt den Haushalt von Agatha Christie und ihrem Ehemann. Sie ist tough, lässt sich die Butter nicht vom Brot nehmen und kennt Agatha C. von früher, weshalb eine Vertrautheit zwischen den ...

Phyllida Bright führt den Haushalt von Agatha Christie und ihrem Ehemann. Sie ist tough, lässt sich die Butter nicht vom Brot nehmen und kennt Agatha C. von früher, weshalb eine Vertrautheit zwischen den beiden besteht, die weit über das Verhältnis Chefin und Bedienstete hinausgeht.

Während einer Gesellschaft geschieht ein Mord - und auch noch ganz klassisch in der Bibliothek.
Während andere Angestellte vor Schreck erstarrt wären, ist Phyllida der Meinung, dass man doch "...wenn schon ein Mord im eigenen Haus passiert, man auch seinen Spaß daran haben sollte".

Und den hat sie - und wir auch!

Ganz im klassischen Stil, der Meisterin Christie sehr ähnlich, ist dieser englische Landhauskrimi geschrieben.
Der Star ist die Haushälterin, nicht etwa Agatha Christie, die hier nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Bei der Aufklärung des Falles tappt man ganz schön im Dunkeln - genau wie es sein soll.

Ich mag das Buch sehr! Ich bin ein großer Agatha Christie Fan und kam hier voll auf meine Kosten.
Neben dem spannenden Fall lebt das Buch von seinen Charakteren, allen voran natürlich die gewitzte Haushälterin. Aber auch die weitere Figuren sind einfach herrlich beschrieben. Highlights sind auch der spießige Butler und der grummelige Chauffeur.

Eine wunderbare Mischung aus Spannung, Witz und Beschaulichkeit. Mit interessanten Einblicken auch in das harte Leben der Bediensteten bei feinen Herrschaften.
Für alle Fans von Agatha Christie und Cosy Crimes eine dicke Weiterempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 15.12.2022

Agatha Christies Haushälterin auf einem Level mit Miss Marple und Hercule Poirot

0

Eine illustre Gästeschar findet sich im herrschaftlichen Anwesen von Agatha Christie / Mallowan und ihrem zweiten Ehemann Max ein und nichts Geringeres als ein delikater Mord geschieht in der Bibliothek. ...

Eine illustre Gästeschar findet sich im herrschaftlichen Anwesen von Agatha Christie / Mallowan und ihrem zweiten Ehemann Max ein und nichts Geringeres als ein delikater Mord geschieht in der Bibliothek. Die smarte Haushälterin Phyllida Bright findet die Leiche und begibt sich, auch aufgrund der augenscheinlichen Schwerfälligkeit der örtlichen Polizei, sofort auf Tätersuche und läuft zu einer unwiderstehlichen Höchstform auf.

Der kriminalistische Auftakt der amerikanischen Autorin Colleen Cambridge besticht mit englischem Witz und kriminalistischem Feingeist rund um die Hausangestellten und deren Herrschaft von Mallowan Hall. Ganz zeitgenössisch gelingt, selbst der hohen Erwartungshaltung zum Trotz, mit einer Leichtigkeit und Komplexität die Aufklärung der völlig unvorhersehbaren menschlichen Abgründe, in die Täter und Opfer hineingestolpert sind. Die Recherche und geistige Brillanz wurde von der Autorin in die mehr als fähigen Hände der mit viel Esprit ausgestatteten Haushälterin gelegt. Kurz gesagt: In Phyllida Bright haben die Helden von Agatha Christie eine ebenbürtige Nachfolgerin gefunden.

Die mit einem messerscharfen Verstand gesegnete Mrs Bright schafft scheinbar mühelos den Spagat zwischen der geistigen Höchstleistung des Mordaufklärens und der Führung eines mannigfaltigen Haushaltes. Häubchen ab: sowohl vor Colleen Cambridge als auch vor ihrer mit raffinierter Finesse ausgestatteten Protagonistin Phyllida Bright – diese Namen sollte man sich in jedem Fall gut einprägen!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 12.12.2022

Für Fans von Agatha Christie ein absolutes Muss, für alle anderen auch

0

Wer einen Einblick in das (mögliche) Leben von Agatha Christie haben möchte, ganz privat und authentisch, und dabei noch sich von einem Krimi unterhalten lassen möchte, sollte dieses Buch lesen. Es ist ...

Wer einen Einblick in das (mögliche) Leben von Agatha Christie haben möchte, ganz privat und authentisch, und dabei noch sich von einem Krimi unterhalten lassen möchte, sollte dieses Buch lesen. Es ist witzig, clever und spannend. Ein Mord im Haus der "Queen of crime", die Spürnase - eine clevere und pragmatische Haushälterin und dazu viele interessante weitere Charaktere. Einfach eine wunderbare Mischung für das perfekte Lesevergnügen. Ich hoffe sehr, dass es Fortsetzungen gibt, denn die Personen sind mir so schnell ans Herz gewachsen und das Buch ist so gut geschrieben, ich muss unbedingt mehr davon haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 05.02.2023

Ein gut geführter Haushalt braucht Effizienz und Struktur - und die ein oder andere Leiche...

2

Pragmatismus, Effizienz und Struktur – das ist wohl die Zauberformel, um einen herrschaftlichen Haushalt wie den der berühmten Schriftstellerin Agatha Christie zu führen. Diese drei Eigenschaften bündeln ...

Pragmatismus, Effizienz und Struktur – das ist wohl die Zauberformel, um einen herrschaftlichen Haushalt wie den der berühmten Schriftstellerin Agatha Christie zu führen. Diese drei Eigenschaften bündeln sich in der energischen Phyllida Bright, die den Haushalt in Mallowan Hall zu führen weiß wie keine andere. Eher hinderlich ist hierbei allerdings eine Leiche unter den Festtagsgästen, die sich für drei Tage in dem Anwesen eingefunden haben – und eben jene Leiche entdeckt Phyllida bereits am ersten Morgen der Feierlichkeiten. Während die örtliche Polizei zu umständlichen und langatmigen Methoden neigt, beschließt Phyllida die Ermittlungen besser selbst in die Hand zu nehmen. Mit überraschender Kreativität, einer nicht zu verachtenden Portion Neugier und einem ordentlichen Quäntchen Esprit begibt sich die Haushälterin ohne Umwege auf die gleichermaßen gefährliche wie unterhaltsame Suche nach dem Mörder, die so manche Überraschungen bereithält und gesellschaftliche Konventionen infrage stellt. All das mit nur einem Ziel: Die Abläufe in Mallowan Hall sollen möglichst bald wieder ihren reibungslosen und effizienten Gang gehen...

Mit viel Scharfsinn, Eloquenz und Liebe zum Detail schafft Colleen Cambridge ein gelungenes Fundament für ihren Kriminalroman, der von überraschenden Wendungen und Komplexität gleichermaßen lebt wie von den facettenreichen und liebenswerten Figuren - allen voran Phyllida Bright. In ihr als Hauptprotagonistin bündeln sich sympathische Marotten und Eigenheiten sowie auch Scharfsinn und Tiefgang, was sie zu einer authentischen Hauptprotagonistin macht, mit der man sich mit Freude identifiziert.

Oft verblassen neben einer solch charaktervollen Hauptfigur die weiteren ProtagonistInnen, wohingegen es Colleen Cambridge gelingt, ihre Aufmerksamkeit gerecht und kreativ auf sämtliche Figuren zu verteilen, sodass diese allesamt detailreich und überzeugend gezeichnet sind.

Dies trifft sich mit einem flüssigen, kurzweiligen und humorvollen Schreibstil, der sich völlig natürlich und authentisch aus der Beschaffenheit der „very british“ anmutenden DarstellerInnen ergibt und auch nicht in Ansätzen gezwungen oder allzu gewollt wirkt.

Einzig die hin und wieder eingestreuten Perspektivenwechsel, bei denen ausnahmsweise nicht aus Phyllidas Sicht erzählt wird, wirken im ersten Moment irritierend. Mit etwas Abstand betrachtet sind eben diese aber notwendig, um auch alle nötigen Details und Hinweise zu liefern, um den Mordfall aufzuklären und um die Leserschaft umso mehr zum Miträtseln einzuladen.

Die Handlung an sich ist dabei überraschend komplex und motiviert dadurch unweigerlich zum Theorienbilden und Ermitteln. Befriedigend ist dabei vor allem auch, dass die Lösung des Mordfalls nicht so trivial ist – weder sind es die vielfach zitierte Habgier noch die überstrapazierte Eifersucht, die das Mordmotiv ausmachen.

Gekonnt werden in Form quietschender Schuhe, vermeintlich logischer Schlussfolgerungen und gängiger Klischees falsche Fährten gelegt, die sich erst im letzten Abschnitt des Buches aufklären und den/die LeserIn mit einem überraschenden und gleichermaßen logischen Ende von Mallowan Hall „abreisen lassen“.

Bemerkenswert ist außerdem, dass Colleen Cambridge souverän mit gängigen Klischees spielt. Ein prägnantes Beispiel hierfür ist zum einen, dass Phyllida gleich zu Beginn vermutet, dass der Mörder nur ein Mann sein kann, da nur ein solcher die notwendige Körperkraft hat, um einen Menschen derart roh und direkt zu töten. Zum anderen bringt die Autorin auch das Thema Homosexualität ein, was in dem historischen und gesellschaftlichen Kontext, in welchen die Handlung eingebettet ist, so zwar nicht erwartet wird, sich aber ganz natürlich in die Handlung einfügt. Die Leserschaft wird so dazu eingeladen, die üblichen geistigen Schubladen zu hinterfragen. Nicht zuletzt ist Phyllida das Paradebeispiel für eine starke, souveräne, kluge und wehrhafte Frau, wodurch nicht nur ein höchst aktuelles gesamtgesellschaftliches Thema aufgegriffen wird, sondern wodurch auch auf kluge Art und Weise eine derart gestrickte weibliche Leserschaft angesprochen wird.

Insgesamt ist „Die Dreitagemordgesellschaft“ ein Buch, das bis zur letzten Seite spannend und unterhaltsam ist und das zudem auch noch ein überraschendes Ende bereithält – so soll Lesen sein und selten habe ich so sehr auf eine Fortsetzung gehofft!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 11.12.2022

Highlight unter den klassischen Krimis

3

Mallowan Hall, das Anwesen der berühmten Schriftstellerin Agatha Christie und ihres zweiten Ehemanns, beherbergt gerade einige Gäste, als einer von ihnen tot in der Bibliothek aufgefunden wird. Gefunden ...

Mallowan Hall, das Anwesen der berühmten Schriftstellerin Agatha Christie und ihres zweiten Ehemanns, beherbergt gerade einige Gäste, als einer von ihnen tot in der Bibliothek aufgefunden wird. Gefunden wird Mr Waring, ein Journalist, von Phyllida Bright. Sie ist die Haushälterin, eine Vertraute Agathas und zugleich eine Anhängeri von Hercule Poirots Fällen. Da die örtliche Polizei eher zögerlich und reichlich ahnungslos an die Ermittlungen geht, will Phyllida Aufsehen unbedingt vermeiden und tritt in die Fußstapfen ihres Krimi-Vorbildes. Doch das ist gar nicht so einfach, wenn man nebenbei noch einen Haushalt führen muss und der Mörder jederzeit wieder zuschlagen könnte.

Ein Mord in Agatha Christies Haus und eine Haushälterin, die diesen Mord aufklären will. Wenn das mal keine vielversprechende Idee ist. Zunächst könnte man meinen, die Krimi-Schriftstellerin sorgt selbst für die Enttarnung des Täters, doch über einen Mord zu schreiben ist nicht das gleich wie in einem echten Mordfall zu ermitteln. Diese Erklärung ihrer Chefin leuchtet Phyllida Bright sofort ein und so wagt sie, eine Liebhaberin der Hercule Poirot Romane, sich selbst an die Aufklärung. Colleen Cambridge hat sich mit ihrem ersten Band der Reihe um Haushälterin und Hobbyermittlerin Phyllida Bright selbst übertroffen. Wie selbstverständlich trifft sie den Ton der gehobenen Klasse Englands in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts und beschreibt ein Haushaltsgefüge aus Butler, Dienern, Köchin, Haus- und Küchenmädchen, das wie Zahnräder ineinander greift. Auch die Gäste erscheinen vor dem geistigen Auge und mit der Handlung fügt sich das ganze zu einem wahren Kopfkino a la Miss Marple zusammen. Vor allem die Protagonistin Mrs Bright ist eine einmalige Figur, ehrlich, manchmal spitzzüngig und penibel. Dennoch birgt sie ein Geheimnis. Sehr amüsant sind ihre Wortwechsel mit dem Butler Mr Dobble, dem die Gute wegen ihrer roten Haare nicht geheuer ist. Aber auch die Unfähigkeit der ermittelnden Beamten bringt das typische Agatha Christie Feeling.

Neben vielen humorvollen Details sorgt der klassische Krimiaufbau aber auch für Spannung. Nicht nur einmal geraten Personen in brenzlige Situationen und man weiß nie, wem man trauen kann. Es ist schon gruselig, wenn man den Mörder irgendwo im Haus weiß. Phyllida riskiert oft sehr viel, um an Hinweise zu gelangen, manchmal ist sie fast zu risikobereit und zielstrebig, ständig erwartet man böse Folgen für sie. Zwar versucht man automatisch, besonders aufmerksam zu sein und den Mörder selbst aufzudecken, doch mir ist es bis zum Schluss nicht gelungen. Dieser kam nach 300 fesselnden Seiten genauso wie Phyllidas Gewissheit über den Mörder etwas abrupt. Sehr klassisch erfolgt die Auflösung im Detail vor versammelter Gäste- und Belegschaft und lässt keine Fragen offen. Klingt nach einem typischen "Whodunit", doch die Autorin macht uns das Mitraten nicht so leicht und überrascht mit der ein oder anderen späten Wendung. Auf diese Weise fesselt der Krimi bis zum Schluss.

Fazit: Wer Agatha Christies Werk mag, wird dieses Krimi-Highlight lieben, denn es kommt wirkich sehr nahe an das Original heran und unterhält den Leser grandios mit skurrilen Figuren, der fein gezeichneten britischen Gesellschaft, sprachlicher Brillanz und einem guten Quäntchen britschem Humor. Der zweite Band landet definitiv auf meiner Leseliste! 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung