Leserunde zu "Probe 12" von Kathrin Lange und Susanne Thiele

Urlaubsbedingt hänge ich diesmal leider etwas hinterher, den Kommentar zum zweiten Abschnitt gibt es dann aber pünktlich.

Der erste Abschntt hat mir sehr gut gefallen. Ich habe etwas gebraucht, um mich in dem doch recht großen Personenaufgebot und den zunächst noch einzelnen Erzählsträngen zurechtzufinden, doch dann konnte mich die tempo- und actionreiche Geschichte schnell in ihren Bann ziehen.

Nina, Tom und Max geben ein gutes Team an, das sich perfekt ergänzt. Bei Max hatte ich anfangs noch so meine Zweifel, ob ihm wirklich zu trauen ist, die sind inzwischen aber doch ausgeräumt.
Und Sylvie habe ich natürlich sofort in mein Herz geschlossen und hoffe nun auf ein Happy End für sie.

Auch das Ermittler-Duo konnte mich überzeugen. Voss ist der typische Fall von "Harte Schale, weicher Kern", Lukas weiß sich sich aber durchaus gegen sie zu behaupten. Sein Interesse für den Fall fand ich aber doch etwas auffällig. Spielt er hier etwa sein ganz eigenes Spiel ?

Und ist das Trio Jegor, Misha und Victor, das inzwischen zum Duo geschrumpft ist, im Auftrag des geheimnisvollen Prometheus unterwegs ? Und wer verbirgt sich hinter diesem Pseudonym ? Hier stehe ich im Moment noch völlig auf dem Schlauch und habe nicht den Hauch eines Verdachtes.

Ja, Sylvie und ihre Gesundung - hoffentlich! hatte ich immer im Hinterkopf.

Huch, habe ich noch gar nichts zum ersten Abschnitt geschrieben? Das ist mir wohl irgendwie durch die Lappen gegangen. Also liefere ich hier noch ein paar Eindrücke nach.

Mir gefiel der Einstieg ins Buch insgesamt gut: Es ist sofort klar, wie die Lage ist, der wissenschaftliche Teil ist interessant und für mich etwas Neues, und die Spannung in Gestalt der mordlustigen Russen wird auch sofort aufgebaut. Besonders interessiert mich allerdings Prometheus ... und wir haben ja in Gestalt von Max und van Greven auch schon ein paar Leute kennengelernt, die ähnlich denken – ob sich da noch ein Verdacht erhärtet?

Ich gebe allerdings zu, dass für mein Empfinden die Handlung etwas stereotyp verläuft: Wissenschaftler finden weltveränderndes Medikament, skrupellose Auftraggeber im Hintergrund hetzen ihnen Auftragskiller auf den Hals, um es zu stehlen, sympathischer Underdog hilft ihnen (und hat sogar noch eine tragische Hintergrundgeschichte im Gepäck!). Das kam mir schon alles sehr vertraut vor. Gerade deshalb reizt mich vor allem der eher Krimi-artige Handlungsstrang um Voss und Prometheus herum ... dass da die Jagd auf einen Bioterroristen ins Spiel kommt, finde ich sehr spannend.

Gleichzeitig muss ich mich aber auch einigen Stimmen hier im Forum anschließen: Es sind schon sehr viele Handlungsstränge. Momentan bin ich ausgesprochen gespannt, wie die zusammengeführt werden (habe allerdings da bei den Pandemic Fighters schon so meinen Verdacht ...).

Für mich ein absolut spannendes Buch, das ich gerne lese, aber keine echte Offenbarung.

Victor hat mich auch sehr irritiert! Dass er erst so emotional eingeführt wird, hat mich erwarten lassen, dass er vielleicht mal das Zünglein an der Waage sein und die Seiten wechseln wird. Und dann wird er einfach so sang- und klanglos erschossen? Das hat mich wirklich gestört.

Auch hier möchte ich dir voll und ganz zustimmen! Mir sind solche Klischees vor allem auf der Handlungsebene aufgefallen (siehe meinen vorigen Post), aber auch die Figuren machen da einiges mit. Victor wäre so ein Kandidat gewesen, der Ambivalenzen hätte zeigen können, aber die Option ist jetzt ja weggefallen. Das fand ich schade! Allerdings glaube ich schon, dass noch ein Doppelagent irgendwo im Spiel ist ...

Danke für den Tipp

Für mich machte die Beschreibung ihn sympathischer, da er durch seinen lockeren Stil und die Gleichgültigkeit, wie er auf Andere wirkt, nicht so oberflächlich wirkt.

Aber so sieht man, dass die Charaktere auf jeden anders wirken.

Ich kann das gut nachvollziehen. Ich komme zum Glück aus der Branche, aber für jemanden, der sich damit nicht auskennt, muss es stellenweise Fragen aufwerfen. Habe selbst bei manchen Begriffen gedacht, dass eine Erklärung nicht schaden könnte.
Kann mir auch vorstellen, dass es beim Lesen dann eher frustriert und so den Lesespaß und die Spannung mindert.

Ich finde es auch gut, wenn aktuelle Bücher das Thema Corona nicht ganz ausblenden, da es nunmal seit geraumer Zeit unseren Alltag beeinflusst und allgegenwärtig ist.
Manche Stories wirken auf einen derzeit etwas unrealistisch, da man sich momentan nicht so gut in eine Corona-freie Welt hineinversetzen kann. In dem Buch findet das Thema dezent Beachtung und das gefällt mir.

Im Nachhinein erscheint mir auch nicht alles logisch, aber das hat mich bei diesen Beispielen gar nicht so sehr gestört.
Ein bisschen was von solchen Handlungen kann man ja auch auf die Ausnahmesituation schieben...