Leserunde zu "Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen" von Evie Dunmore

Female Empowerment im viktorianischen Oxford
Cover-Bild Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen
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Evie Dunmore (Autor)

Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen

Corinna Wieja (Übersetzer)

Sie kämpft für ihre Rechte und für ihre Liebe!

Annabelle Archer ist überglücklich, dass sie als eine der ersten Frauen überhaupt in Oxford studieren darf. Als Gegenleistung für ihr Stipendium soll sie die Frauenbewegung unterstützen. Es gelingt ihr durch ein geschicktes Manöver, auf das Landgut des einflussreichen Sebastian Devereux eingeladen zu werden - diesen für ihre Sache zu gewinnen, wäre unbezahlbar! Von Anfang an fliegen die Funken zwischen ihr und dem kühlen Herzog, der fasziniert ist von ihrer Intelligenz und Willenskraft. Aber für Annabelle wird die Anziehung zu Sebastian zur Zerreißprobe, denn er steht für alles, wogegen sie kämpft ...

"Klug, stark und leidenschaftlich! Eine Heldin, die ihr Recht auf Glück einfordert, und ein Held zum Dahinschmelzen, der durch sie lernt, für was es sich wirklich zu kämpfen lohnt." LYSSA KAY ADAMS

Band 1 der REBELLINNEN VON OXFORD

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 08.03.2021 - 28.03.2021
  2. Lesen 19.04.2021 - 09.05.2021
  3. Rezensieren 10.05.2021 - 23.05.2021

Bereits beendet

Schlagworte

Oxford, Studium, Frauenbewegung, Emanzipation, Feminismus, Adliger Gefühle Romance Romantik Leidenschaft Liebe dramatisch emotional Liebesgeschichte Nähe Liebesroman romantisch Annabelle, Sebastian Devereaux Simona Ahrnstedt, Eine unbeugsame Braut, Eine unerhörte Affäre Bridgerton, Julia Quinn Historische Liebesromane

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 12.05.2021

Tolles Buch, das Liebe und Feminismus vereint

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In dem historischen Liebesroman „Die Rebellinnen von Oxford“ geht es um die junge Annabelle, die als eine der wenigen Frauen an der Oxford Universität in England angenommen wurde. Um sich das Studium finanzieren ...

In dem historischen Liebesroman „Die Rebellinnen von Oxford“ geht es um die junge Annabelle, die als eine der wenigen Frauen an der Oxford Universität in England angenommen wurde. Um sich das Studium finanzieren zu können, nimmt Annabelle ein Stipendium an. Die einzige Bedingung: Annabelle soll die Frauenbewegung unterstützen. Im Rahmen dieser Treffen lernt sie den einflussreichen, kühlen Herzog Sebastian Devereux kennen. Da er die Gegenpartei der Frauenbewegung unterstützt, wäre es von großem Wert, wenn Annabelle ihn an Bord ihrer Mission bringen könnte – und wie es das Schicksal will, schafft Annabelle es, auf das Landgut des Herzogs eingeladen zu werden. Doch während ihrer Zeit dort, werden ihre Willenskraft und Überzeugung stark auf die Probe gestellt, denn zwischen ihr und Sebastian knistert es sofort. Der eigentlich so abweisende Herzog geht ihr mehr unter die Haut, als sie es zugeben möchte. Annabelle wird vor die schwierige Wahl zwischen der Liebe und ihrer Moral gestellt, denn der Herzog ist das Gegenteil von allem, wofür sie steht…

Beim Wort „Liebesroman“ denken viele Leute sofort an die typische Geschichte, in der die Frau sich Hals über Kopf in einen Mann verliebt und für ihn alles stehen und liegen lässt. Von Selbstbestimmung, Feminismus und Female Empowerment keine Spur. „Glitzernde Pornos“ werden New Adult Romane oft genannt. Doch das Buch „Die Rebellinnen von Oxford“ beweist mal wieder, dass all diese Statements nichts weiter als Klischees sind. Mit „Die Rebellinnen von Oxford“ kombiniert Evie Dunmore Liebe und Feminismus auf eine wunderbar leichte, romantische und spannende Art und Weise, die Lust auf mehr macht. Durch das Setting des Buches wird die Geschichte meiner Meinung nach sogar noch spannender. Das Thema Sexismus war zu der Zeit besonders wichtig, aber obwohl sich seit dem 19. Jahrhundert viele Dinge verändert haben, ist das Thema immer noch relevant.

Evie Dunmores Schreibstil war flüssig und sehr angenehm zu lesen. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen und habe dank der vielen Beschreibungen und Details beim Lesen immer wieder vergessen, dass ich eigentlich gar nicht in Oxford im 19. Jahrhundert auf einem Ball tanze. Da ich das Buch in einer Leserunde gelesen habe, musste ich zwei Mal Stopps beim Lesen einlegen. Diese fielen mir wirklich schwer, da ich unbedingt wissen wollte, wie es mit Annabelle und Sebastian weitergeht. Das Buch ist sowohl aus Annabelles als auch aus Sebastians Perspektive geschrieben. Dadurch konnte ich beide Protagonisten gut kennenlernen. Evie Dunmore hat es geschafft, die Wechsel der Perspektiven nicht nur durch den wechselnden Namen unter der Kapitelüberschrift, sondern auch sprachlich zu zeigen, denn die Art und Weise, wie die beiden Protagonisten Dinge beschrieben haben und gedacht haben, war teils sehr verschieden. Diese Differenzen hat die Autorin gut genutzt, um Konflikte und Spannung zu kreieren.

Die bereits erwähnten Protagonisten, Annabelle und Sebastian, sind mir sofort ans Herz gewachsen. Annabelle ist eine sehr intelligente und schlagfertige Protagonistin, die gleichzeitig auch engagiert, emotional und führsorglich ist. Sie weiß, was sie will. Mit ihrer starken Ausstrahlung hat sie nicht nur Sebastians, sondern auch mein Herz gestohlen.
Auch Sebastian hat mein Herz im Sturm erobert. Hinter seiner kühlen Fassade steckt viel mehr, als man anfänglich annimmt. Er ist führsorglich, romantisch, loyal und meiner Meinung nach genau richtig für Annabelle. Die Gefühle, die die Beiden füreinander entwickelt haben, konnte ich beim Lesen förmlich spüren. Mehrfach hatte ich kleine, aufgeregte Schmetterlinge im Bauch, obwohl es nicht ich war, die in einem wunderschönen Kleid den Ballsaal betreten und nach Sebastians Reaktion Ausschau gehalten hat.

Mir haben die verschiedenen Aspekte und Themen der Geschichte sehr gut gefallen. Beide Protagonisten hatten ihre persönlichen Vorgeschichten und Probleme, die sie immer noch beeinflusst haben. Das Verhältnis der Liebesgeschichte und der Thematik Feminismus haben mir gut gefallen. „Die Rebellinnen von Oxford“ ist letztendlich eine Liebesgeschichte, doch es gab meiner Meinung nach auch ausreichend Szenen in Verbindung mit der Frauenbewegung. Ich hätte mir beim Lesen vielleicht noch ein bisschen mehr Fokus auf Annabelles Studium gewünscht, da mich dieses persönlich sehr interessiert hat.

Handlungstechnisch kann das Buch auf jeden Fall auch einiges liefern. Vor dem Lesen habe ich einige Theorien aufgestellt, was passieren könnte und welche Konflikte entstehen könnten. Beim Lesen haben sich nur wenige dieser Theorien bewahrheitet und ich wurde oft überrascht. Die Geschichte hat mich durchgehend fesseln können. Die Konflikte fand ich nachvollziehbar und nicht über dramatisiert. Ich hatte sowohl mit den Konflikten als solche als auch mit deren Auflösung nicht gerechnet!

Das Setting, sowohl von der Zeit als auch vom Ort her, fand ich unglaublich interessant. Man hat gemerkt, dass Evie Dunmore sich mit dem Leben im 19. Jahrhundert gut auskennt. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie viel Recherche hinter dem vielen Wissen über Frauenrechte, Politiker, Adelstitel, Kleider, Etikette, Namen etc. steckt. „Die Rebellinnen von Oxford“ war der erste historische Roman, den ich gelesen habe und hat bei mir Lust auf mehr gemacht!

„Die Rebellinnen von Oxford“ ist ein erfrischender, berührender, historischer Liebesroman, der die Themen Liebe und Feminismus auf wundervolle, interessante Weise kombiniert. Ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, besonders an Fans von berührenden Liebesgeschichten mit einem besonderen, historischen Setting! Auch Leser*innen, die noch nie einen historischen Roman gelesen haben, würde ich das Buch empfehlen.

Von mir gibt es verdiente 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Englandfernweh und Buchende-Herzschmerz

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„Die Rebellinnen von Oxford“ ist alles, was ich mir von einem Buch wünsche – mein absolutes Traumbuch! Es spielt an meinem Lieblingsort, zu meiner Lieblingszeit und ich war mehr als gespannt auf dieses ...

„Die Rebellinnen von Oxford“ ist alles, was ich mir von einem Buch wünsche – mein absolutes Traumbuch! Es spielt an meinem Lieblingsort, zu meiner Lieblingszeit und ich war mehr als gespannt auf dieses Buch.
England, 19. Jahrhundert, hallo? Besser geht’s nicht!

In dem Roman von Evie Dunmore (den Namen werde ich nie mehr vergessen) geht es um Annabelle und Sebastian, deren Welten verschiedener nicht sein könnten. Sie ist eine der ersten Frauen, die die Möglichkeit bekommen in Oxford zu studieren, er ist ein geschiedener Herzog. Sie begegnen sich mit großen Vorurteilen, merken aber trotzdem schnell, dass sie sich gegenseitig anziehen.

Ich glaube, ich finde nichts, was ich an dem Buch auszusetzen hätte. Ich bin dank des großartigen Schreibstiles nur so durch die Seiten geflogen und konnte einfach nicht aufhören zu lesen.

Die Handlung war von Anfang bis Ende spannend. Dadurch, dass Annabelle und Sebastian so viel trennt fiebert man als Leser mit. Man konnte beide Protagonisten sehr gut verstehen, weil die Er-/ Sie-Perspektive des Buches mal den einen und mal den anderen begleitet.

Die Charaktere waren großartig. Annabelle ist eine starke, intelligente Protagonistin und es war schön mitzuerleben, wie genau das Sebastian immer wieder überrascht hat. Ziemlich cool fand ich auch Annabelles Freundinnen und ich bin schon gespannt ihre Geschichten in den Folgebänden der Reihe zu erleben.

Wenn ich zwingend etwas suchen würde, dass sich kritisieren lässt, dann wären es vermutlich Annabelles Vergangenheit und den „Epilog“ des Buches. Das ist aber nicht ganz einfach, ohne dabei zu viel zu verraten. Ich persönlich habe Annabelles Vorgeschichte ein bisschen als „zu gestellt“ empfunden, das war aber absolut nichts, was meine Begeisterung gegenüber dem Buch mindert. Das kurze „was dann geschah“ hätte meiner Meinung nach auch nicht zwingend sein müssen. Irgendwie passt es nicht zu dem Eindruck, den ich vorher von den Charakteren hatte, aber auch das ist meckern auf ganz hohem Niveau.

Und gerade die Dark Academia Atmosphäre des Buches hat mir gefallen. Annabelles Lernnachtschichten und ihr Unterricht in den alten Gebäuden der Oxford University haben mich irgendwie total inspiriert :)

Insgesamt ist der Auftakt der „Die Rebellinnen von Oxford“-Reihe zu einem ziemlichen Lieblingsbuch für mich geworden. Ich kann den Roman nur jedem ans Herz legen!

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Zeitreise in das 19. Jahrhundert mit tollen Charakteren

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Meine Meinung:

Ich durfte dieses wunderbare Buch in einer Leserunde hier lesen. Das fand ich besonders cool.

Als aller erstes fällt mal dieses Cover auf. Ich bin so froh, dass es dieses Cover geworden ...

Meine Meinung:

Ich durfte dieses wunderbare Buch in einer Leserunde hier lesen. Das fand ich besonders cool.

Als aller erstes fällt mal dieses Cover auf. Ich bin so froh, dass es dieses Cover geworden ist. Vor Kurzem war ja noch die Frage offen, ob es bei diesem ursprünglichen Cover bleibt oder doch ein anderes wird. Ich bin aber wirklich wirklich froh, dass es dieses geworden ist. Es ist auffällig, passt einfach perfekt in die Zeitepoche und ist meiner Meinung nach total auffällig. Ich liebe es.

Der Schreibstil von Evie Dunmore ist super. Er gefällt mir total gut und auch wenn die Geschichte in der Erzählerperspektive geschrieben ist, passt es einfach perfekt. Ich finde zu Geschichten in dieser Zeitepoche passt eine Erzählerperspektive meistens besser. Ich kann mich persönlich dann immer noch besser in die Szenen hineinversetzen und auch in die Epoche.

Ich finde gut, dass die Geschichte sowohl aus Sicht von Annabelle, als auch aus Sicht von Sebastian geschrieben ist. So lernt man beide Seiten kennen und kann sich von beiden einen Eindruck machen. Die ganze Geschichte wird dadurch interessanter.

Ich muss nochmal auf den Schreibstil zurückkommen, denn um so weiter ich lese um so mehr gefällt er mir. Evie Dunmore beschreibt einfach alles so schön detailreich wie z.B. die Szene auf dem Platz mit dem Herzog oder die Szene, in der Sebastian bei der Königin ist. Durch den Detailreichtum war es als würde ich direkt dabei stehen oder wie wenn ich einen Film sehen würde. Ich konnte es mir einfach vor meinem geistigen Auge komplett vorstellen.

Annabelle lernt man bereits zu Anfang sehr gut gekennen. Sie ist eine selbstbewusste, engagierte Frau. Sie ist wissbegierig und hat den Schalk im Nacken. Sie war mir direkt sympathisch. Auch Sebastian lernt man relativ schnell kennen. Ihn empfande ich als erstes sehr unnahmbar, aber das ist einfach seine Art. Ich bin trotzdem relativ schnell warm mit ihm geworden. Auch ihn mochte ich sehr gerne. Allerdings verbockt er meine Sympathie für ihn etwas. Er sagt etwas zu Annabelle im Laufe der Geschichte, da ist mir das Herz gebrochen. Ich habe richtig mit Annabelle mitgelitten und konnte Sie auch verstehen, dass sie so reagiert hat, wie sie reagiert hat. Auch wenn das was er gesagt hat, sicher in dieser Zeit Gang und Gebe war, aber da Annabelle eine starke Frau ist und eine stolze noch dazu, kann ich verstehen, dass sie keine Freudensprünge macht.

Mein Fazit:

Ich liebe dieses Buch. Ich freue mich auch schon auf die anderen beiden Bände. Es war toll an dieser Leserunde teilnehmen zu dürfen und dieses wundervolle Buch in Händen halten zu können. Es ist ein Buch, das ich einfach nur weiterempfehlen kann. MEGA!

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Perfekte Mischung aus Historie und Liebesgeschichte

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„Die Rebellinnen von Oxford“ ist eine Trilogie von Evie Dunmore, die im LYX-Verlag erscheint und die Geschichte dreier junger Frauen im England des 19. Jahrhunderts erzählt. „Rebellinnen“ sind sie, weil ...

„Die Rebellinnen von Oxford“ ist eine Trilogie von Evie Dunmore, die im LYX-Verlag erscheint und die Geschichte dreier junger Frauen im England des 19. Jahrhunderts erzählt. „Rebellinnen“ sind sie, weil sie sich gegen die festgefahrene Ordnung auflehnen und für die Rechte von Frauen kämpfen.
Im ersten Band, „Verwegen“, geht es um Annabelle Archer, die als eine der ersten Frauen in Oxford studieren darf. Leisten kann sie sich das nur durch ein Stipendium. Voraussetzung hierfür ist, dass sie die Frauenbewegung vor Ort unterstützt. Ihr erstes Ziel: das einflussreiche Mitglied des House of Lords, Sebastian Devereux, für ihre Sache zu gewinnen. Während er nach Außen unnahbar und distanziert erscheint, ist er fasziniert von Annabelle, ihrem Intellekt, ihrer Sturheit und wie sie sich von allen anderen Frauen unterscheidet. Doch abgesehen von dem enormen Standesunterschied, steht Sebastian für alles, was Annabelle und ihre Gefährtinnen niederreißen wollen.

Bereits in der Vorschau ist der Reihenauftakt sofort auf meine Wunschliste gewandert, da die Kombination aus Historischem und Liebesroman einfach perfekt in meinen Lesegeschmack passt. Dazu noch das Thema Frauenrechte und Emanzipation und ich blieb sofort daran hängen.

Auch das Cover hat mich direkt abgeholt, da ich zum einen den unmittelbaren Bezug zum Inhalt liebe, zum anderen auch begeistert bin, wie viel ein einzelnes Bild schon aussagen kann. Die Kleidung ist passend zur Epoche gewählt und lässt die Betrachter:innen sofort in dieses Jahrhundert eintauchen. Ein Buch auf dem Cover eines Romans ist für Bücherwürmer natürlich auch direkt ein Blickfang – egal wie klein oder altertümlich es aussieht. Dass die abgebildete Frau es hinter ihrem Rücken versteckt, macht neugierig: Was steht in dem Buch? Vor wem versteckt sie es? Was würde passieren, wenn man es bei ihr findet? Ein absolut gelungenes Cover.

Evie Dunmores Schreibstil hat mir ebenfalls gut gefallen. Ich konnte die Situationen direkt vor meinem Auge sehen. Auch die Personen, Annabelle und Sebastian, aber auch Annabelles Freundinnen oder ihr Professor sind alle so prägnant geschrieben, dass ich kein Problem damit hatte, sie direkt in meinem Kopf zu sehen und sogar zu hören. Zudem wird die Balance zwischen historischem Vokabular und Erklärungen gut gehalten: der Text ist verständlich und gleichzeitig authentisch.
Dass so ein großer Fokus auf die Politik und die Frauenrechte gelegt wird, hat mich begeistert. Natürlich nimmt die Liebesgeschichte ebenfalls viel Raum ein, denn es ist nun mal ein Liebesroman. Von Annabelles Studium erfährt man hingegen nicht allzu viel. Das habe ich jedoch auch nicht vermisst. Im Gegenteil: Ich finde die beiden genannten Themen absolut ausreichend und hätte mir nicht gewünscht, dass diese weniger intensiv behandelt werden, nur um mehr vom Studienalltag zu lesen.

Mein Herz schlägt für Annabelle! Sie ist nicht nur gebildet, uneitel und zielstrebig, sie ist auch clever, eine Strategin und vor allem unermüdlich. Ein großartiges Vorbild und genauso, wie ich mir eine Suffragistin (den Begriff habe ich hier neu gelernt) bzw. Suffragette vorgestellt habe.
Auch Sebastian hat mich im Sturm erobert. Dieses Kühle, Unnahbare – man weiß nicht, woran man bei ihm ist - finde ich verlockend. Er ist ebenfalls sehr klug, höflich und lässt sich nicht von Politik und Stand blenden. Kopf und Herz tragen einen schmerzhaften Kampf aus, den ich jedes Mal intensiv spüren konnte – obwohl ich mich sonst immer mehr in die Protagonistin als in den Protagonisten hineinversetzen kann.
Der Konflikt, der hier aufgebaut wird, ist großartig! Die Diskussionen und das Necken zwischen diesen beiden Charakteren sind absolut unterhaltsam und genauso leidenschaftlich. Ich habe jedes Gespräch und jeden Brief, den sie ausgetauscht haben, genossen.

Jede Liebesgeschichte braucht natürlich ihr eigenes kleines Drama. Was in diesem Buch aber sehr gelungen ist: Das Problem ist wasserdicht und greifbar und kein künstliches Drama, was man irgendwie auflösen kann, in dem man einfach miteinander spricht. Das hat die Autorin großartig ausgeführt. Mit dem Ende habe ich nicht gerechnet, schien doch die Auflösung von vorneherein auf der Hand zu liegen. Evie Dunmore hat es aber anders gemacht, ein hervorragendes Ende gefunden und mich damit auch noch überrascht. Was will man mehr?

Ich habe mich außerdem sehr über das Nachwort der Autorin zum historischen Hintergrund gefreut. Für mich ein must have, dass am Ende eines historischen Romans alles noch ein wenig in Kontext gesetzt wird.

Zusammenfassend komme ich zu 5 von 5 Sternen. Evie Dunmore hat für mich alles richtig gemacht. Ich bin rundum zufrieden, meine Erwartungen wurden weit übertroffen mit dieser perfekten Mischung aus Historie und Liebesroman. Band zwei („Unerschrocken“; ET 27.08.2021) und drei („Furchtlos“; ET 23.12.2021) werde ich mir sofort kaufen!

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Für alle Bridgerton Fans

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Das Buch durfte ich im Rahmen der Leserunde hier lesen und bin hellauf begeistert. Vielen Dank dafür!

In dem Buch geht es um Annabelle, die vom Land nach Oxford zieht, um dort als eine der ersten Frauen ...

Das Buch durfte ich im Rahmen der Leserunde hier lesen und bin hellauf begeistert. Vielen Dank dafür!

In dem Buch geht es um Annabelle, die vom Land nach Oxford zieht, um dort als eine der ersten Frauen studieren zu dürfen.  Neben Geldknappheit und der Unterstützung der Frauenbewegung hat sie auch mit dem kühlen Herzog Sebastian Montgomery zu kämpfen.  Doch je mehr sie versucht,  ihm aus dem Weg zu gehen, desto stärker werden ihre Gefühle...

Was für ein tolles Buch! Ich bin total begeistert von dieser historischen Liebesgeschichte.
Der Schreibstil und Perspektivwechsel sind gut gewählt und ich wurde direkt ins 19. Jahrhundert entführt.
Das von der Community gewählten Cover ist wunderschön und so wunderbar passend zur beschriebenen Atmosphäre.
Annabelle ist eine sehr starke Protagonistin,  die bisher kein leichtes Leben hatte. Trotzdem hat sie ihren Mut und ihr Selbstbewusstsein nicht verloren,  was ich sehr bewundernswert finde.
Die Szenen in der Frauenbewegung waren wahnsinnig spannend und ich habe mich sehr gefreut, dort Mäuschen spielen zu dürfen.
Annabelle und Sebastian ergänzen sich so perfekt,  dass ich bei den gemeinsamen Treffen, echt dahinschmelzen könnte. Es war teilweise, zugegebenermaßen, sehr kitschig, doch durch Annabelles Zurückhaltung war es nie zu übertrieben.
Auch ihre Freundschaft mit den anderen Frauenrechtlerinnen war so witzig beschrieben.
Ein bisschen fehlte mir die Behandlung von Annabelles Vergangenheit, das wäre sicherlich noch sehr interessant gewesen.

Insgesamt ist das Buch ein toller Auftaktband der Trilogie über die Rebellinen von Oxford,  weshalb ich dem Buch 4,5 von 5 Sternen ⭐ gebe.

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