Leserunde zu "Berlin Monster - Ein Dieb kommt selten allein" von Kim Rabe

Sie mag ihren Job trotzdem, sagt sie. Für sie ist er wie ein schillerndes Kostüm, das sie allmorgendlich in der Garderobe zurücklassen kann. Doch Kostüme kann man in die Reinigung geben. Gefühle nicht.
Seite 15

Vielleicht wird doch wieder alle so wie früher.
Seite 83

"Glaubst du etwa Geld macht glücklich?"
"Sein Fehlen macht jedenfalls unglücklich."
Seite 126

Wir alle haben unsere Geheimnisse. Meine sind mir peinlich. Doch seine machen mir Angst.
Seite 129

Mir gefällt dieser Spruch sehr gut:

„Everything’s possible, hat jemand mit euphorischem Schwung auf den Müllcontainer gesprüht – entweder war er naiv oder high.“

Auszug aus
Berlin Monster – Ein Dieb kommt selten allein
Kim Rabe
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(Vor allem spannend, dass beim kopieren aus dem ebook direkt dieser Satz mit dazu geschrieben wird 👍🏻 Das hatte ich bisher noch nie)

"Jetzt, da sie nicht mehr fliehen, wirken sie auf eine alterslose Art verbraucht, wie es nur Stifs sein können. Ihre Arme baumeln ohne Spannkraft, und ihre Bewegungen wirken träge und ruckartig, als müssten sie sich bei jedem Schritt erst von den Spinnweben der Ewigkeit lösen."
S. 75

Wunderbar beschrieben. So fühle ich mich auch manchmal Bin ich etwa auch eine Stif?

das fand ich auch toll ^-^

Und eine Sache an meinem Job liebe ich besonders: Er lässt mich hinter die Fassade der Leute sehen. Vor allem früh am Morgen, wenn die meisten Gäste schon weg sind. Dann sitzen sie bei mir am Tresen, die verkaterten Fußballspieler, die verbitterten Erbinnen. Ich bin für sie da. Ich mixe ihre letzten Cocktails, meistens alkoholfrei, ohne dass sie es merken. Limette gegen die Bitterkeit, Minze und eine Prise Salz gegen den Kater. Sie sehen, dass meine Hände beschäftigt sind, das entspannt sie. Sie denken, sie reden mit mir. Doch eigentlich reden sie mit sich selbst.

Mir ist folgender Dialog aufgefallen:

"es heisst, Sie sind eine Mutierte", [...] "Ist das so eine afrikanische Voodoosache?"
"Nicht im Geringsten".
"Woher kommen Sie ursprünglich?"
"Aus Berlin".
"Ach".

Seite 34/35

Deshalb schreibe ich Kriminalromane. Wenn ich dem Bösen eine Geschichte gebe, hat es keine Macht mehr über mich.
Seite 166

Er war das Rätsel, das ich nicht zu lösen vermochte. Und manchmal, wenn ich zu viel getrunken hatte, kam es mir fast so vor, als seien all meine Ermittlungen nur ein Weg, um die Lösung zu seinem Rätsel zu finden.
Seite 222

„Du balancierst über dem Abgrund vom ganzen menschlichen Bösen, jeden Tag. Die Texte sind deine Brücke, damit du nicht fällst.“
Seite 211

„Erst essen, dann reden.“.

🤣

„Die losen Fäden ungelöster Rätsel sind stets ineinander verschlungen. Wenn ich versuche, sie von der falschen Seite aufzuschnüren, entsteht ein Knäuel von Knoten. Aber wenn es mir gelingt, am richtigen Faden zu ziehen, löst sich das Geheimnis fast wie von selbst.“

sollte man sich zu Herzen nehmen =D