Das Erbe der Karolinger
Mit „Das Erbe der Karolinger“ hat Claudius Crönert ein Familienepos geschaffen, in dem die ausführliche Demonstration der historischen Ereignisse und Persönlichkeiten durch fiktive ergänzt wird. Von Anfang ...
Mit „Das Erbe der Karolinger“ hat Claudius Crönert ein Familienepos geschaffen, in dem die ausführliche Demonstration der historischen Ereignisse und Persönlichkeiten durch fiktive ergänzt wird. Von Anfang an zieht die Erzählweise, bei der die Begeisterung für die Historie zu spüren ist, in den Bann.
Claudius Crönert versteht sein Handwerk. Er kann eine Geschichte in einer atmosphärischen Dichte entwerfen, in der einstige reale Persönlichkeiten ein „Gesicht“ und einen Charakter bekommen. Dabei orientiert sich der Autor zwar an dem, was bekannt ist, geht aber selbstverständlich darüber hinaus, damit das Geschehen mit lebendig handelnden Personen gefüllt wird und schaffft außerdem seine eigene Interpretation.
Der Roman enthält viele dramatische Szenen, in denen prägnante Ereignisse geschildert werden. Dabei beinhaltet die Familien“soap“ reichlich Konflikte, die sich vereinzelt abstellen lassen, dann aber erneut aufflammen. Bewundernswert ist hierbei, wie Claudius Crönert den Überblick behält und uns nicht nur die Historie, sondern auch anschaulich das damalige Leben und die Beziehungen und Empfindungen seiner „Darsteller“ vermittelt.
So entfaltet „Das Erbe der Karolinger“ einen permanenten Sog und bietet das reinste Lesevergnügen hinsichtlich der Gestaltung und Entwicklung der Handlung und der einzelnen Personen.
Insgesamt nimmt die Emotionalität im Verlauf der Begebenheiten zu, wodurch die Menschen noch greifbarer werden.
„Das Erbe der Karolinger“ steht unter keinem guten Stern. Es ist bekannt, welche Folgen die Kämpfe für das fränkische Reich, das Karl der Große einst geschaffen hat, haben werden.
Aber davon ahnen die Protagonisten nichts. Ob sie dann anders gehandelt hätten? Das kann bezweifelt werden. Ich glaube es jedenfalls nicht. So bekommen wir dank der zum Teil sehr intensiven Darstellung von Claudius Crönert die Gelegenheit, sie bei dem Weg zu begleiten, um uns eine eigene Meinung zu bilden und unsere Sympathiepunkte an alle zu verteilen.