Leserunde zu "Adria mortale - Bittersüßer Tod" von Margherita Giovanni

Das Cover ist wunderschön im Stil der 1950-er Jahre gestaltet und hat mich direkt angesprochen, ebenso wie der Klappentext. Restlos überzeugt hat mich die Leseprobe. Der flüssige, erfrischend klare Schreibstil hat mir geholfen, gleich in die Geschichte hinein zu finden. Elke und Sonja sind zwei unternehmungslustige junge Frauen, es war in den Fünfzigern doch recht mutig, zu zweit mit dem Motorroller durch Italien zu fahren. Dabei ist Elke wohl die treibende Kraft, Sonja scheint ein wenig zurückhaltender und vorsichtiger zu sein. Federica ist wohl eine starke Frau, die ihr Leben als Pensionswirtin alleine meistert und sich nicht alles gefallen lässt. Ich bin sehr gespannt, wie sie als Ermittlerin sein wird. Den Prolog mit dem sterbenden Mann und dem zwitschernden Vogel fand ich allerdings ein wenig spooky, vielleicht ein Vorgeschmack auf den weiteren Verlauf der Geschichte? Auf jeden Fall erwartet uns ein spannendes, aber humorvolles Leseerlebnis mit Dem Flair Italiens.

Der Klappentext zum Buch "Adria mortale - Bittersüßer Tod" von Margherita Giovanni startet mit den Worten: Türkisblaues Meer, Zartduftende Aprikosenhaine, Sanfte Strände gefolgt von „Sommer 1958“. Genau das spiegelt das Buchcover richtig toll wieder – die Idylle eines wunderbaren Sommertages vor der Kulisse eines Hotels auf einer Klippe; das Auto zeigt uns des weiteren, dass es wohl um die 50er Jahre geht.

Offensichtlich trügt aber diese Idylle, denn es ist ein Kriminalroman und es wird um Mord gehen. Nur der Prolog, interessanterweise etwas makaber aus der Perspektive eines Vögelchens betrachtet, lässt uns dies allerdings vermuten. Der Schreibstil von Margherita Giovanni ist sehr flüssig, bildhaft und spannend. In einer Rückblende um wenige Tage erfahren wir, dass die beiden sympathischen deutschen Touristinnen Sonja und Elke mit ihrem Roller nach Italien in den Urlaub fahren und nachdem sie sich etwas verfahren haben, in einem kleinen Dorf an der Adriaküste landen, wo sie in der Pension von Federica Pellegrini absteigen. Beide wollen den Urlaub auch zum Flirten nutzten: Elke scheint dabei wohl die etwas geübtere zu sein, Sonja ist wohl eher etwas schüchtern und zurückhaltend. Kilian Rossi, der Lehrer des Ortes, der ebenfalls in der Pension von Federica residiert und den die beiden am Strand kennenlernen, geht beim Flirten insbesondere mit Elke recht forsch zu Werke. Er interessiert sich offensichtlich für Naturschutz und hat dabei den Bürgermeister des Ortes, der aus dem verschlafenen Pesaro del Monte piccolo Cattolica einen echten Touristenort machen möchte, zum Gegner. Auch lässt Kilian Rossi keine Gelegenheit aus, sich durch seine abschätzigen Bemerkungen zu Mimo, diesen zum Gegner zu machen. Mimo scheint das Schicksal übel mitgespielt zu haben – warum, wissen wir (noch) nicht. Ihm wiederum scheint Sonja recht gut zu gefallen und er ihr wohl ebenso. Der Klappentext verrät uns, dass Kilian Rossi ein paar Tage später tot aufgefunden werden wird.

Ich freue mich darauf zusammen mit Federica Pellegrini, der Pensionsbesitzerin, kriminalistisch tätig zu werden und den Täter zu entlarven. Letzteres wird sicherlich noch viel spannender dadurch, dass das Buch innerhalb einer Leserunde abschnittsweise diskutiert und somit der Täter gemeinsam gefunden wird. Ich würde das Buch super gerne lesen und mich auch sehr auf eine Teilnahme an dieser Leserunde freuen.

Sehr spannend mit offenem Ausgang, würde gerne weiterlesen.

Dieser Roman hat mich mit seinem Setting "bella Italia" (das triggert mein, dank Corona, unbefriedigtes Fernweh) in den 50ern (eine gesellschaftspolitisch spannende Zeit), seiner bezaubernden Stimmung & vor allem mit dem auffallend guten Schreibstil, die Autorin versteht es durch ihre Beschreibungen alle Sinne der Leser*innen anzusprechen, wirklich eingefangen.

Klingt nach viel Italienflair und dem Duft der 1950er Jahre!