Leserunde zu "Die treue Freundin" von Lisa Unger

Eine junge Frau, verfolgt vom dunkelsten Albtraum ihrer Kindheit …
Cover-Bild Die treue Freundin
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Lisa Unger (Autor)

Die treue Freundin

Thriller

Anke Angela Grube (Übersetzer)

Als Zwölfjährige entkam Rain Winter nur knapp einem grausamen Entführer, der danach selbst Opfer eines kaltblütigen Mordes wurde. Viele Jahre später - Rain arbeitet inzwischen als Journalistin - stößt sie auf einen rätselhaften Fall, der auffällige Parallelen zu dem Mord an ihrem Entführer aufweist. Am Tatort hinterließ der Mörder ein rotes Kristallherz, das Rain allzu bekannt vorkommt - und auf einmal ist das dunkelste Kapitel ihrer Kindheit wieder beängstigend nah ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 19.10.2020 - 08.11.2020
  2. Lesen 30.11.2020 - 20.12.2020
  3. Rezensieren 21.12.2020 - 03.01.2021

Bereits beendet

Schlagworte

Psychopath Serientäter Serienkiller Trauma Entführung Kidnapping Psychose Sadist Sadismus Therapie Psychologische Spannung Freundschaft Rachemord Selbstjustiz gespaltene Persönlichkeit Thriller

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 3, KW 51, Seite 345 bis Ende

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Buechernarr

Mitglied seit 14.12.2017

Veröffentlicht am 14.12.2020 um 09:42 Uhr

Ich hab heute früh nur ganz kurz in den neuen Abschnitt reingelesen, aber finde nur ich die Überwachung sowohl von lilly durch Rain als auch von Rain durch Greg etwas übertrieben?
Ich dachte mir ja vorher schon manchmal, dass Rain etwas überbesorgt ist, was aber ja zu ihrer Geschichte passen würde, aber mittlerweile geht es doch zu weit....

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julesbooksandmore

Mitglied seit 21.10.2020

Veröffentlicht am 14.12.2020 um 10:57 Uhr

Ich habe gestern komplett den letzten Abschnitt schon beendet, wäre sonst nicht mehr dazu gekommen, also los gehts:

Wow. Ich habe irgendwie das Bedürfnis, das Buch nochmal komplett zu lesen, weil ich nicht weiß, ob ich Dinge überlesen habe oder ob das Buch an manchen Stellen einfach so verwirrend sein soll.
Zum Glück wurde es jetzt aber mal verhältnismäßig spannend.
Am Anfang des Abschnitts war mein erster Gedanke: Okay jetzt wird mir das ganze rund um Rain und ihre Familien Probleme zu viel. Klar, es gehörte zu Rains Charakter und es erklärte in vielen Weisen ihr Verhalten, aber es wurde mir wirklich zu viel.
Dafür kam jetzt endlich mal Spannung auf ! In den letzten 100 Seiten .... Trotzdem, besser spät als nie.

Bezweifelt, dass Hank Markham und Smith getötet hat, habe ich nie. Dass Rain aber Kreskey getötet hat, das hat mich doch sehr überrascht. Dem Polizisten habe ich aber von Anfang an nicht über den Weg getraut !
Jetzt auch der Grund, warum ich am liebsten alles nochmal lesen würde: Rain. Sie wusste von Anfang an, dass es Hank war. Jetzt frage ich mich, warum die ganze Geschichte davon handelte, wie sie der Sache auf den Grund gehen will. Also klar, sie hatte am Ende eine Begründung dafür geliefert, aber irgendwie hätte ich mir mehr gewünscht. Mehr Info und vielleicht auch Rückblicke wo man als Leser nochmal einen AHA-Moment erleben könnte. Gerade die Stelle wo sie alleine mit Harper geredet hat, werde ich mir nochmal anschauen um zwischen den Zeilen lesen zu können. Ich meine die beiden waren allein und wussten doch ganz genau was mit Kreskey passiert ist.

Puhh, also man merkt, ich hab das ganze noch nicht so ganz verarbeitet.
Nichtsdestotrotz fand ich das Ende ganz "schön", sie beide konnten gemeinsam die drei Kinder retten und somit quasi metaphorisch gesehen sich und Tess retten und ein bisschen mit der Vergangenheit abschließen.

Das Ende war dann ja sehr offen, ich bin mir nicht sicher, ob Hank nicht doch wieder rückfällig geworden ist..

PS.: Rain hat jemanden umgebracht ????? Ähm, können wir da bitte nicht so drüber hinwegsehen und hätte das nicht etwas mehr thematisiert werden sollen ? Oh man, ein Buch, das mich anfangs ein wenig "gelangweilt" hat, hat mich jetzt doch noch richtig mitnehmen können.

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Tawny

Mitglied seit 26.05.2020

Veröffentlicht am 14.12.2020 um 12:31 Uhr

Okay, ich bin durch. Mit dem Leseabschnitt und mit den Nerven :D

Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, dass Rain zusammen mit Hank den Mord begangen hat. Ich bin überrascht, dass sie trotzdem eine Reportage darüber machen wollte, weil das in gewisser Hinsicht ja schon ein Risiko bedeuten würde und man ihr die ganze Zeit nichts angemerkt hat!

Jetzt kam gegen Ende durch die Rettung der drei Kinder aus dem „Bunker“ noch mal ein bisschen Action in die ganze Sache, wobei ich wirklich mit einem anderen Showdown gerechnet hatte. Für mich war die Suche nach der Glaubhaftigkeit von Angels Geschichte irgendwie immer eine Nebengeschichte.

Was mir irgendwie gar nicht gefällt, ist der Umgang mit Selbstjustiz in der ganzen Geschichte. Zuerst Harper, der die beiden bei einem Mord überrascht und all die Jahre gedeckt hat und nun auch noch die junge Ermittlern, die womöglich Hanks Rächertum weiterführt. Das finde ich tatsächlich ein bisschen unglaubwürdig und keine gute Message bezüglich des Rechtsstaates.

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myriam0610

Mitglied seit 21.05.2018

You can never get a cup of tea large enough or a book long enough to suit me. (C.S.Lewis)

Veröffentlicht am 14.12.2020 um 13:16 Uhr

Ich bin auch durch und was mir insgesamt gut gefällt: Das Buch regt zum Nachdenken an. Zum einen gibt es einem wirklich gut zu verstehen welche auch sehr langwierigen psychologischen Schäden entstehen können, wenn Kinder Opfer werden obgleich sie körperlich (!) eher unbeschadet aus so etwas hinaus gehen. Zum anderen natürlich das Thema Selbstjustiz und Gerechtigkeit - eine moralisch schwer zu beantwortende Frage in dem Fall in meinen Augen, die vom Autor hervorragend zusammen gefasst wurden als die Frage aufkam „wären die 3 Kinder sonst gerettet worden“?

Von einem Thriller hätte ich mir insgesamt mehr Spannung erwartet. Fand es gegen Ende besser, aber selbst da kenne ich ganz andere mitfieberndere Werke. Da gab es für mich Schwächen. Auch fehlte mir ebenfalls etwas der AHA-Moment. Klar, als bekannt wird, dass Rain zur Mörderin wurde, war dies ein neuer Erkenntnissstand, aber wie ganz zu Beginn des (ich meine zweiten Parts? also recht früh in der Geschichte) ist Hank der Rächer. Das finde ich schade.
Mega gut gefallen hat mir die Protagonistin, einfach weil sie menschliche Verfehlungen hat und ich bin auch in dem Zwiespalt „ich liebe meinen Job“ und gleichzeitig „gute Mama sein“ befinde, das hat optimal gepasst bei mir und deswegen alleine hab ich das Buch super gerne schon gelesen :)
Für mich hätte es einfach gerne noch mehr Plot und Erkenntnisse zum Schluss gegeben können und einen ganzen Klecks mehr Spannung. Aber bin auch sehr Thriller-verwöhnt, weil ich dieses Genre so liebe.

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MaeLee

Mitglied seit 19.07.2016

"Nicht die Welt macht diese Menschen, sondern diese Menschen machen die Welt." Elfriede Hablé

Veröffentlicht am 14.12.2020 um 14:30 Uhr

Potzblitz.... Das war der erste Gedanke nach Abschluss meiner Lesesession. Ich brauchte ein paar Tage, um alles setzen zu lassen.
Ich glaube, dass das Kalt eine Vielleserin zu sein, meine Freude am gesamten Leseerlebnisses, geschmälert hat.
Mir fehlte insgesamt " der Rote Faden". Von einem zum anderem Abschnitt wurde mir immer unklarer, in welche Richtung- welchen Schwerpunkt die Autorin verfolgte.
Zuerst waren es die posttraumatischen Auswirkungen auf Hanks & Rains Leben in der Gegenwart. Hanks Verbrechen wurden ja anscheinend von seinem anderem Ich, begonnen.
Rains, teils merkwürdig anmutende fehlende mütterliche Fürsoge wurde mit ihrer Obsession der Verbrechensaufklärung, erklärt.
Gillian, die eigentlich die "erste Frau " von Greg war, hilft Rain- ihr den Mann nah?! OK, das ist schriftstellerische Freiheit.
Die Vogelmasken: ehrlich gesagt weiß ich nicht, was die bedeuten sollten. Ein Strumpf etc hätte auch funktioniert?!
Die Ermittler: der Eine wusste von den Taten & Umständen gab sich jedoch bedeckt. Die andere macht mit?
Das lief natürlich auf Selbstjustiz hinaus. Enttäuschung vom Justizsystem. Kann ich nachvollziehen. Richtig oder falsch, steht hier nicht zur Debatte.
Und nun der
Kniff: Rain hat auch gemordet. Sie braucht weiterhin das Adrenalin high, und ermittelt deshalb? Mal sehen, wie weit ich komme, ohne erwischt zu werden? Da fehlt mir jetzt die Mutter in ihr! Als Mörderin einem Kind bei der Entwicklung beistehen, Sicherheit geben - wie soll das gehen? Als Mörderin entlarvt würde sie in den Vollzug gehen. Sollte Greg deshalb mehr " üben"? Ich weiss wirklich nicht, wie ich alle Ansätze & nicht alle habe ich hier aufgezeigt, miteinander verbinden soll.
Fazit: Der erste Abschnitt war gut und hat in sich, bei mir keine Fragen außer nach dem Täter aufgeworfen. Der 2.: war etwas zäh, gab sehr viele Informationen, die leider nicht richtungsweisend waren. Der Spannungsbogen fiel ab. Der 3. Abschnitt: löste die Fragen nach dem Täter, blieb aber in der Zusammenführung sämtlicher Gedankenstränge, auf
der Strecke. Die Spannung war hier wieder etwas höher angelegt, fiel jedoch mit den Schlussgedanken in ein Loch. So sehr schade.

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82nicki

Mitglied seit 19.02.2018

Lesen ist Reisen der Gedanken!

Veröffentlicht am 14.12.2020 um 15:00 Uhr

Buechernarr schrieb am 14.12.2020 um 09:42 Uhr

Ich hab heute früh nur ganz kurz in den neuen Abschnitt reingelesen, aber finde nur ich die Überwachung sowohl von lilly durch Rain als auch von Rain durch Greg etwas übertrieben?
Ich dachte mir ja vorher schon manchmal, dass Rain etwas überbesorgt ist, was aber ja zu ihrer Geschichte passen würde, aber mittlerweile geht es doch zu weit....

Ja, das fand ich auch schon echt krass. Da reicht der Ausdruck "Helikopter-Mom" gar nicht für.

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82nicki

Mitglied seit 19.02.2018

Lesen ist Reisen der Gedanken!

Veröffentlicht am 14.12.2020 um 15:03 Uhr

Zitat von julesbooksandmore

Sie wusste von Anfang an, dass es Hank war. Jetzt frage ich mich, warum die ganze Geschichte davon handelte, wie sie der Sache auf den Grund gehen will.



Das fand ich auch komisch. Die Geschichte ist für mich ab diesem Punkt nicht mehr wirklich rund gewesen.

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82nicki

Mitglied seit 19.02.2018

Lesen ist Reisen der Gedanken!

Veröffentlicht am 14.12.2020 um 15:06 Uhr

Zitat von julesbooksandmore

Gerade die Stelle wo sie alleine mit Harper geredet hat, werde ich mir nochmal anschauen um zwischen den Zeilen lesen zu können. Ich meine die beiden waren allein und wussten doch ganz genau was mit Kreskey passiert ist



Stimmt, die Szene habe ich völlig vergessen. Schon sehr seltsam.

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82nicki

Mitglied seit 19.02.2018

Lesen ist Reisen der Gedanken!

Veröffentlicht am 14.12.2020 um 15:07 Uhr

Zitat von julesbooksandmore

Nichtsdestotrotz fand ich das Ende ganz "schön", sie beide konnten gemeinsam die drei Kinder retten und somit quasi metaphorisch gesehen sich und Tess retten und ein bisschen mit der Vergangenheit abschließen.



Mich hat ein wenig gestört, dass es auch zwei Mädchen und ein Junge sein mussten. Das ist doch etwas viel "Zufall" für meinen Geschmack.

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82nicki

Mitglied seit 19.02.2018

Lesen ist Reisen der Gedanken!

Veröffentlicht am 14.12.2020 um 15:33 Uhr

Soooo, was soll ich sagen. Der letzte Abschnitt hat mich doch etwas ratlos zurückgelassen und ich musste ihn erst mal sacken lassen.
Das Rain mit Hank zusammen zu Kreskey ging und ihn sogar eigenhändig tötete, während Hank paralysiert daneben stand.. irgendwie fügt sich das für mich nicht passend in die Geschichte ein. Obwohl Rain ja weiß, wer der Rächer ist, ermittelt/recherchiert sie quasi gegen sich selbst??? Und obwohl der erste Mord für Hank so in die Hose ging, dass Rain eingreifen musste, konnte er die anderen so perfekt töten, dass er keine Spuren hinterlassen hat??? Unglaubwürdig. Und dieses Wort trift für mich leider auf die ganze Geschichte zu.
Ich finde keinen roten Faden und auch wenn ich Autoren eine gewisse künstlerische Freiheit zugestehe, erwarte ich von einem guten Thriller doch, dass er mir das Gefühl gibt, dass die Geschichte auch in der Realität genau so geschehen sein könnte. Ansonsten wären wir ja im Bereich der Fantasy.
Dieses Gefühl kommt bei der treuen Freundin leider nicht auf.
Auch das Hank und Rain am Ende ausgerechnet zwei Mädchen und einen Jungen retten finde ich überflüssig. Hätte Billy nicht gereicht? Und wenn schon zwei Mädchen dabei sein müssen, warum werden sie dann so am Rand erwähnt? Als Hank in dem Keller war, wurden sie ja nicht erwähnt.

Gut finde ich hingegen, dass die Folgen psychischer Gewalt und Traumata im Kindesalter so detailiert erklärt wurden und hier auch aufgezeigt wird, dass diese Folgen für jeden individuell sind.

Das Thema Selbstjustiz finde ich aber leider völlig falsch angegangen. Aber das ist ja auch ein Thema über das man herrlich und abendfüllend diskutieren kann. Ich kann diese Einstellung aber nicht gutheißen, vor allem, weil sich die Billigung der Selbstjustiz gleich auf zwei Ordnungshüter erstreckt. Das Harper die beiden deckt, kann ich vielleicht noch nachvollziehen. Er ist in der Gegend aufgewachsen und hat somit eine persönliche Beziehung zu Täter und Opfern. Aber Agent Brower?

Am Anfang hat mir der Zwiespalt, in dem sich Rain befindet noch gefallen und ich habe mich in ihr wiedergefunden. Auf der einen Seite möchte man wieder im Berufsleben Fuß fassen, auf der anderen Seite aber auch eine gute Mutter sein. Das führt zwangsläufig (zumindest bei mir) immer mal wieder zu Schuldgefühlen, weil man eine Seite kurzzeitig vernachlässigen muss. Je weitere der Roman fortschreitet, desto weniger konnte ich mich aber mit ihr identifizierten und sie entfernte sich. Das sie ihr Kind im Auto sitzen lässt, um einer alten Frau nachzujagen... oder dieses ständige stalken über die Kameras... nein, das ging mir dann echt zu weit.