Leserunde zu "Die Radfahrerin - Annie Londonderry" von Susanna Leonard

Welch ein Unterschied: das Fahrradfahren heutzutage und vor mehr als hundert Jahren! Ohne Spezialkleidung, Popo-Polster in Fahrradhosen und Helm ist heute eine längere Radtour (geschweige denn eine Weltumrundung!) ja kaum vorstellbar.
Ich finde den Roman bisher wunderbar geschrieben. Die Autorin nimmt mich als Leserin von der ersten Zeile an mit in eine Welt, in der die Frauen gerade erst anfangen, etwas nachdrücklicher die gleichen Rechte einzufordern wie Männer sie schon lange besitzen.
Als authentisch empfinde ich, dass trotz ihres Mutes, ihrer Vorfreude und ihres Engagements bei Annie Zweifel auftauchen, ob ihre Entscheidung die richtige ist. Die kleinen Kinder zurückzulassen, ist ein wirklich schwerer Entschluss. Ob der Ehemann fähig sein wird, allein für sie zu sorgen? Die Schwägerin wird bestimmt nicht begeistert sein.
Die Armut und Hoffnungslosigkeit ihrer familiären Situation ist sehr anschaulich beschrieben, geht einem unter die Haut.

Ich bin sehr begeistert vom Anfang! Die Leseorobe hatte mich ja schon sofort abgeholt und ich finde den Schreibstil einfach wunderbar! Die Kapitel "Schwester Thaddea" und "Hornisse" haben mich tatsächlich zuerst kurz verwirrt, doch ich finde sie immer besser umso weiter ich in die Geschichte eintauche!
Annie find ich eine sehr interessante Protagonistin, deren Lebensumstände sehr deutlich werden. Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht, denn sie hat ja doch ihre Zweifel und macht sich Sorgen um ihre Familie.
Auch die anderen Figuren finde ich sehr gut gestaltet! Mal schauen was noch alles passiert, bis jetzt ist es sehr interessant und man kann sich wunderbar in die Figuren hineinversetzen!

Am Anfang war ich tatsächlich etwas verwirrt, aber je tiefer man in die Geschichte hineinlommt desto faszinierter bin ich!
Annie ist eine sehr junge Frau die den Mut fasst etwas ändern zu wollen und gleichzetig Zweifel hat ob sie sich richtig entschieden hat. Man fühlt mit ihr mit und kann sich in sie hineinversetzen. Den Wunsch aus seiner Umgebung aufzubrechen kennt jeder.

Auch sehr faszinierend ist der Unterschied vom Geld was es damals wert war und was es heute wert ist.

Ich freue mich sehr darauf wie es weitergeht (das Ende des Kapitels war ein Cliffhanger)

Ich habe den ersten Abschnitt in einem Rutsch gelesen und hätte am liebsten direkt weitergelesen! Der Einstieg in die Handlung ist sehr gelungen und man taucht sofort in die Geschichte ein.

Annie ist mir sehr sympathisch, auch wenn sie irgendwie naiv wirkt. Sie scheint schnell von der Idee der Radweltreise begeistert zu sein, ohne die Konsequenzen richtig überdacht zu haben. Im letzten Kapitel kommen ihr anscheinend aber doch zweifeln.

Besonders interessant finde ihren neuen „Nachnamen“. Welch kuriose Idee!

Diesen Artikel von Dr Möbius find ich echt abscheulich. Kein Wunder, dass sich der Professor dann auf diese Wette eingelassen hat!

Da kann ich nur zustimmen!

Ja ich finde es auch schwer einzuschätzen was damals viel Geld war.

Ich habe direkt in die Geschichte eintauchen und mit Annie mitleiden und -jubeln können!
Besonders die Abschnitte, die als Tagebucheinträge formuliert sind, gefallen mir sehr gut. Sie schildern das Geschehen eindrücklich aus Annies ganz persönlicher Perspektive. (Ob es dafür eine historische Vorlage gab?) Ihren Traum von den Wildgänsen verstehe ich als Schlüsselerlebnis, das ihre Motivation für die Fahrradfahrt erklärt. Er passt gut in die Zeit der beginnenden Auseinandersetzung mit der Psyche, Traumdeutung und dergleichen.
Die Wettbedingungen der Weltumrundung erscheinen mir überzogen streng, ganz unabhängig vom Geschlecht des Radelnden. Aber es deutet sich ja schon an, dass die eine oder andere Bedingung Auslegungssache ist...
Grundsätzlich ist mir Annie absolut sympathisch und ich bin gespannt, wie es weitergehen und Annie sich gegen ihre Familie durchsetzen wird.

Bisher gefällt mir das Buch richtig gut. Der Schreibstil liest sich flüssig und angenehm und durch die wechselnden Perspektiven und Zeitsprünge ist es äußerst fesselnd.

John Dowe mochte ich direkt , dass er sich trotz seiner Abneigung gegen die Rollstangen aus Wut über das dumme Geschwätz auf die Wette eingelassen hat, gefiel mir ausgesprochen gut.

Annies Situation ist schwierig und ich kann ihre Entscheidung gut verstehen, dass sie da raus und in die Welt will. Trotzdem spürt man die Liebe zu ihren Kindern, wie sie ihre Tochter verteidigt gefiel mir sehr – auch wenn man natürlich nicht lügen sollte.

In der damaligen Zeit hatten es die Frauen wirklich nicht leicht und ich finde Annie total mutig. Natürlich macht sie sich auch Sorgen um ihre Kinder, ob ihr Mann das alleine schafft, dass er Hilfe und Unterstützung von Bertha erhält bezweifle ich.

Dadurch wirkt Annie total menschlich und nahbar. Sie liebt ihre Kinder, will aber auch nicht die die Hornissen vor der Scheibe enden, wenn der Ausgang/Ausstieg so nah ist. Den Verglich finde ich super, der macht ihre Situation so anschaulich und greifbar.

Ihre Zerrissenheit wird wirklich gut dargestellt.

Ich bin auch schon sehr gespannt.