Leserunde zu "Atelier Rosen" von Marie Lamballe

Der neue große Nostalgieroman von Marie Lamballe
Cover-Bild Atelier Rosen
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Marie Lamballe (Autor)

Atelier Rosen

Die Frauen aus der Marktgasse. Roman

Kassel, 1830. Die zwanzigjährige Elise Rosen betreibt zusammen mit ihrer Mutter und Großmutter ein kleines Putzmacher-Atelier. Ihre Hutkreationen sind weithin gefragt und öffnen ihnen Türen in höchste gesellschaftliche Kreise. So macht Elise eines Tages die Bekanntschaft der jungen Sybilla von Schönhoff, mit der sie schon bald eine innige Freundschaft verbindet. Als sich deren Verlobter unsterblich in Elise verliebt, gerät diese in einen schweren Konflikt, der sie auf die Spur eines lang gehüteten Geheimnisses führt ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 02.08.2021 - 22.08.2021
  2. Lesen 13.09.2021 - 03.10.2021
  3. Rezensieren 04.10.2021 - 17.10.2021

Bereits beendet

Schlagworte

Kassel Saga Café Engel Familiensaga Tuchvilla Biedermeier Restauration Putzmacherin Modistin Hutmacherin Hutsalon Hutgeschäft Mode Frauenschicksal verbotene Liebe Napoleon

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 3, KW 39, Seite 319 bis Ende

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schreibleben

Mitglied seit 14.01.2021

"Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne." - Jean Paul

Veröffentlicht am 03.10.2021 um 15:30 Uhr

Und schon ist Teil Eins der Geschichte um Elise und die Frauen aus dem Atelier Rosen vorbei.
Mein Fazit? - Schwierig. Ich habe mich beim Lesen super unterhalten gefühlt, der Schreibstil und die Ausdrücke waren authentisch und passend zu der damaligen Zeit gewählt und mit schönen, altmodischen Redewendungen versehen. Das hat mir total gefallen und mich noch mehr in die damalige Zeit versetzt. Auch die Details zu den historischen Lebensumständen etc. fand ich großartig - die Recherche dafür muss wahnsinnig aufwendig gewesen sein.
Zur Entwicklung im dritten Leseabschnitt bin ich jedoch hin- und hergerissen. Zum einen fand ich die ganze Handlung äußerst spannend und rasant, zum anderen erschienen mir einige Handlungen und auch Entwicklungen jedoch etwas unglaubwürdig.
Elise, die als Frau der damaligen Zeit wirklich alleine mit fremden Männern durch den Schnee nach Frankfurt wandert (gefährlich und unschicklich, vor allem nach ihren vorherigen Erfahrungen, oder?), dann ihr ständiges Gefühlsbad hinsichtlich ihres Vaters. Das war zwar eine interessante Wendung, dass es sich dabei um Charles handelt, und natürlich ist es auch nachvollziehbar, dass sie widersprüchliche Gefühle ihm gegenüber hegt (vor allem, da er wirklich einige fragwürdige Entscheidungen getroffen hat), aber manchmal war mir das Hin und Her zu viel. So ist sie am Ende scheinbar unglaublich zornig auf ihn, aber kaum sagt er, dass er sich als Vater bemühen möchte, fällt sie ihm um den Hals... Das kam mir etwas seltsam vor.
Schockierend fand ich auch die Offenbarung, dass Johann Georg ihr Halbbruder ist - und dass es sie - nach all den großen Gefühlen - kaum stört. Klar, sie hat zwischendurch schon immer von ihm Abstand genommen, auch aufgrund ihrer Freundschaft zu Sybilla (den Ansatz, dass die Freundschaft hier eine so wichtige Rolle spielt, fand ich übrigens super!), trotzdem erschien mir ihre Reaktion auf dieses neue Verhältnis zu ihm sehr gelassen. Und ob es so toll ist, dass Sybilla jetzt doch wieder mit ihrem Johann Georg verlobt ist ... dass sich alle so darüber gefreut bzw. auch darauf hingewirkt haben, fand ich auch befremdlich. Gut, Sybilla scheint sehr glücklich zu sein, aber seltsam und wie ein Trostpreis käme ich mir an ihrer Stelle schon vor.
Moritz ist ein authentischer Charakter und sich - mit all seinen Macken - treu geblieben. Ob daraus mehr werden kann? Bisher spüre ich da noch kein Knistern aus Elises Sicht, aber wer weiß, wie es weitergeht.

Auch wenn ich nicht hundertprozentig überzeugt bin, bin ich gespannt auf die Fortsetzung, allein aufgrund meiner Begeisterung für historische Romane und dieses wirklich wunderbar beschriebene Setting.

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Buchfresserchen

Mitglied seit 13.08.2019

Lesen ist reisen ohne vor die Tür zu gehen

Veröffentlicht am 03.10.2021 um 16:55 Uhr

Zitat von schreibleben

Zur Entwicklung im dritten Leseabschnitt bin ich jedoch hin- und hergerissen. Zum einen fand ich die ganze Handlung äußerst spannend und rasant, zum anderen erschienen mir einige Handlungen und auch Entwicklungen jedoch etwas unglaubwürdig.



Genau so ging es mir auch. Es blieben auch bei mir Fragen offen, wie z.B. die Eltern Johann Georgs wissen konnten das er so seine Halbschwester heiraten würde.

Auch wie Elise sich in ihr Schicksal begibt erscheint mir zu unrealistisch. Kein bisschen Herzensleid,obwohl sie laut Worten mit Haut und Haaren dem Typen verfallen sein sollte. ?????????

Die Sache ist für mich noch nicht ganz in trockenen Tüchern.Bin auf den nächsten Band gespannt.

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schlossherrin

Mitglied seit 04.05.2016

Veröffentlicht am 03.10.2021 um 17:10 Uhr

Island schrieb am 03.10.2021 um 12:41 Uhr

Das "Happy End" für Sybilla und Johann hat für mich aber einen faden Beigeschmack. Ich würde mir an Sybillas Stelle immer wie nur die 2. Wahl oder eine Notlösung vorkommen.

Sybilla scheint eine sehr gutmütige Frau zu sein und ist froh, dass Haynau wieder zu ir zurückkommt.

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HILDEGARDJONAS

Mitglied seit 11.07.2021

Veröffentlicht am 03.10.2021 um 19:04 Uhr

Liebe Lesejury!

Beim Lesen des dritten Leseabschnitts war ich doch froh, zu erfahren, wie sich nach und nach alle Beziehungen so interessant und spannend erklären. Elises Flucht nach Frankfurt konnte nur daher rühren, dass sie einen sicheren Instinkt hatte. Intuitiv lenkte sie ihre Vatersuche richtig. Toll! Die Vorbereitungen für Elises Rückkehr nach Kassel das Happy End finde ich auch sehr schön.

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Brina74

Mitglied seit 14.01.2019

Veröffentlicht am 03.10.2021 um 20:03 Uhr

Ich hatte so gehofft, dass der letzte Abschnitt noch einiges aus der Geschichte heraus holen kann, aber leider war das nicht der Fall.
Sicherlich gab es eine gewisse Tragik aufgrund der Tatsache, dass Elise und von Haynau Halbgeschwistsr sind, aber das war es auch schon.
Ich habe auch nicht verstanden, warum Moritz auf einmal auch wieder in Kassel ist, obwohl er ja eigentlich eine Strafe zu erwarten hat.
Sybilla und von Haynau haben sich ja auch wieder arrangiert, was mir irgendwie zu klischeehaft war.

Ich hatte komplett andere Erwartungen an das Buch. Das Atelier Rosen spielt ja letztlich nur im ersten Abschnitt eine Rolle, wohingegen 2/3 der Geschichte in Frankfurt stattfindet. Viele, der zu Beginn so ausführlich beschriebenen Protagonisten, werden nur noch zwischendurch kurz erwähnt. Das fand ich sehr schade.

Alles in allem hat mich die Story nicht vom Hocker gerissen und ich bin mir nicht sicher, ob ich noch eine Fortsetzung benötige. Zumal es ja noch ein Jahr dauert, bis diese erscheint.

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Kristall86

Mitglied seit 21.10.2017

Ein gutes Buch erweitert den Horizont!

Veröffentlicht am 03.10.2021 um 23:15 Uhr

Brina74 schrieb am 03.10.2021 um 20:03 Uhr

Ich hatte so gehofft, dass der letzte Abschnitt noch einiges aus der Geschichte heraus holen kann, aber leider war das nicht der Fall.
Sicherlich gab es eine gewisse Tragik aufgrund der Tatsache, dass Elise und von Haynau Halbgeschwistsr sind, aber das war es auch schon.
Ich habe auch nicht verstanden, warum Moritz auf einmal auch wieder in Kassel ist, obwohl er ja eigentlich eine Strafe zu erwarten hat.
Sybilla und von Haynau haben sich ja auch wieder arrangiert, was mir irgendwie zu klischeehaft war.

Ich hatte komplett andere Erwartungen an das Buch. Das Atelier Rosen spielt ja letztlich nur im ersten Abschnitt eine Rolle, wohingegen 2/3 der Geschichte in Frankfurt stattfindet. Viele, der zu Beginn so ausführlich beschriebenen Protagonisten, werden nur noch zwischendurch kurz erwähnt. Das fand ich sehr schade.

Alles in allem hat mich die Story nicht vom Hocker gerissen und ich bin mir nicht sicher, ob ich noch eine Fortsetzung benötige. Zumal es ja noch ein Jahr dauert, bis diese erscheint.

Mir ging es genau so…

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ann-marie

Mitglied seit 25.01.2019

Bücher sind wie beste Freunde - von denen trennt man sich nicht so einfach!

Veröffentlicht am 07.10.2021 um 16:04 Uhr

Zitat von Nancy0705

Wer bei mir im letzten Abschnitt noch an Sympathie verloren hat, ist Moritz.
Sein Verhalten gegenüber Elise fand ich sehr kindisch und unreif!
Ich bin gespannt, wo das mit ihm und seinen Freigeist noch hinführen wird.



Ich sehe Moritz ganz anders - vielleicht auch als einzige in dieser LR? Moritz ist und bleibt ein Lausbub, mit Plänen, die sich wahrscheinlich nie realisieren lassen. Auch wenn er schon mal auf Abwege gerät - ich habe den Eindruck, dass er im Grunde seines Herzens doch einen sehr guten, vor allem aber treuen Kern hat.
Mein Eindruck von ihm: er ist und bleibt in Elise verliebt. Und zieht sich, nachdem sie ihren Vater gefunden hat und dadurch jetzt auch eine "von" ist, d.h. zur besseren Gesellschaft gehört, bereits in Frankfurt von ihr zurück. Glaube jetzt nicht, dass er enttäuscht ist - eher frustriert und irgendwie pessimistisch realistisch. Ihm dämmert, dass er sich eine gemeinsame Zukunft aus dem Kopf schlagen kann - bei der Abstammung von Elise. Verstehe seine Reaktion dann doch, sich einfach aus dem Staub zu machen. Um ihn dann - jedenfalls für mich - völlig unerwartet als hilfreichen Gepäckträger in Kassel wieder zu treffen. Er brauchte zeitlichen und räumlichen Abstand zu Elise, auch um alles zu verbeiten. Und ist wieder da, als Elise endlich ankommt - für mich ein unwiderlegbarer Beweis für seine Verbundenheit und Treue zu Elise.

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ann-marie

Mitglied seit 25.01.2019

Bücher sind wie beste Freunde - von denen trennt man sich nicht so einfach!

Veröffentlicht am 07.10.2021 um 16:06 Uhr

Zitat von cybergirl

Dann die große Überraschung. De LaTour ist auch der Vater von Johann Georg von Haynau.
Damit habe ich nicht gerechne


Ich auch nicht! Und irgendwie hat es mich auch gestört, muss ich ehrlicherweise zugeben. Scheint ja ein echter Hallodri gewesen zu sein, dieser Charles in seiner Jugendzeit. Diese Entwiklung hat mir nicht so gut gefallen, hätte mir einen anderen Grund für das Scheitern der Liebe zwischen von Haynau und Elise gewünscht.

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ann-marie

Mitglied seit 25.01.2019

Bücher sind wie beste Freunde - von denen trennt man sich nicht so einfach!

Veröffentlicht am 07.10.2021 um 16:31 Uhr

Im letzten Leseabschnitt ging es ja ganz schön turbulent zu.

Kann mich vielen vorhergehenden Aussagen und/oder Feststellungen anschließen.

Was mir aber immer wieder ein schmunzeln ins Gesicht gezaubert hat: dieser "Briefwechsel" zwischen Charles und Elise, nachdem Charles den "Diebstahl" einiger Seiten seines Manuskripts entdeckt hatte. Vor allem Elise - ihre Konter empfinde ich als höchst gelungen.

Auch wenn ich nach Ende des Buches doch so einige Fragezeichen habe - mir hat der Roman trotzdem sehr gut gefallen. Und ich bin gespannt, welche Geheimnisse im zweiten Band aufgedeckt werden. Ich tippe mal auf die Klärung der Vaterschaft von Moritz - vermute stark, da kommt noch was hochinteressantes zum Vorschein. Und bin neugierig, wie es mit Elise liebesmäßig weitergeht. Schön, dass sie Herrn von Haynau keine Träne nachweint - da ist jetzt viel Platz für den Richtigen!