Leserunde zu Villa Amalfi von Giulia Romanelli

Ich finde es schön das Ida endlich ein Freund und die Liebe ihres Lebens gefunden hat. Auch wenn sie nun eigentlich Mutter wäre, was natürlich ein Wermutstropfen ist. Doch ein uneheliches Kind war damals für Frauen ein absolutes Makel, dass durfte eigentlich nicht sein. Wie überrascht war Ida, als sie erfährt, dass sie das Hotel bekommt. Auch wenn sie für ihre eigenes Kind nur eine Tante sein kann, erreicht sie doch ihr Glück.

Nach dem letzten Abschnitt fühle ich mich ein wenig erschlagen. Es ist wahnsinnig viel passiert und ich muss das erst einmal für mich sortieren.

Annalisa stirbt, das war ein kleiner Schock aber auch nicht so richtig überraschend. Ihren letzten Wunsch hingegen, fand ich schon überraschend. Auch wenn sie mit Ida eine sehr kompetente und liebenswerte Mitarbeiterin hatte, hätte ich nicht gedacht, dass sie ihr gleich das halbe Hotel vermachen möchte. Aber vermutlich hat sie gewusst, dass Guanda das niemals alleine hinbekommen würde.

Die Trennung von Ranieri war hart, aber da er wie Sandra später so schön feststellt „ein Mann ohne Charakter“ ist, im Grunde das Beste für Ida, da ist Thomas der bessere Partner an ihrer Seite. Thomas ist toll, wie ruhig er geblieben ist, als er von Ranieri erfährt und dann auch noch von den Gerüchten um Vittorio, da merkt man wie sehr er Ida lieben muss.

Was mich an Guanda so wundert ist, dass es für sie okay ist, dass sie Ranieris zweite Wahl ist und dass ihr das reicht (?). Aber wer kann schon in so einen verqueren Kopf wie den von Guanda gucken...

Erstaunt hat mich wie gekonnt und ohne nachzudenken Ida bei ihrem Gespräch mit Vittorio die Sparmaßnahmen für das Hotel aus dem Ärmel schüttelt. Das war mir ehrlich gesagt etwas zu viel.
Auch Guandas plötzliche Großzügigkeit war mir ein wenig zu viel. Wer verschenkt denn mal eben ein halbes Hotel ?

Die Nacht mit Ranieri ist nicht folgenlos geblieben und die Vermutung, dass ihr Kind zu Guanda und Ranieri kommt, blieb nach der Vorgeschichte nicht aus, was sich dann tatsächlich bestätigt. Das war ein ganz schöner Knaller, der zwar abzusehen war, aber dafür gesorgt hat, das sich Buch für mich nicht abgeschlossen angefühlt hat. Es muss nun irgendwie weitergehen. Wie soll Ida das aushalten, wenn sie nun weiß bei wem und wo ihre Tochter groß wird ?

Das Ende schreit nach einer Fortsetzung, die ich wirklich gerne lesen würde, da ich die Atmosphäre von Amalfi wundervoll fand und natürlich auch gerne wissen möchte, wie es für Ida weitergeht. Gleichzeitig bin ich ein wenig enttäuscht, da ich ein abgeschlossenes Buch erwartet hatte.

Auch wenn sich einiges jetzt vielleicht sehr kritisch anhört, insgesamt habe ich das Buch total gerne gelesen und immer noch das Bedürfnis an die Küste zu fahren, um das Flair der Gegend selbst zu erleben.

Wow, ich bin noch ganz verzaubert. Ida in diesen spannenden Lebensjahren begleiten zu dürfen, war eine wundervolle Erfahrung. Die Autorin hat es geschafft, dass man mit Ida mitleidet, wie mit der Schwester oder besten Freundin.

Thomas hat mir von der ersten Erwähnung an gut gefallen. Ich fand es toll, dass sie zuerst eine Freundschaft aufgebaut haben und erst dann zum Paar wurden. Allerdings - bitte korrigiert mich, sollte ich mich da jetzt irren, aber ich glaube nicht - wenn ich das richtig verstanden habe, so sind Ida und Thomas ein Paar geworden, haben das Gastgeschenk gekauft, haben anschließend am Dinner teilgenommen, und als die Gäste weg waren, hat Ida sich von Ranieri um den Finger wickeln lassen und der Seitensprung ist passiert? Alles an einem Tag? Ernsthaft?

Ich kann nachvollziehen, warum Ida mit Ranieri geschlafen hat. Er war ja doch ihre erste große Liebe und das mit Thomas war noch nicht so gefestigt. Allerdings hat sie Thomas damit in dieselbe Opferrolle gezwungen, wie sie es selbst in dem Dreieck Guenda-Ranieri-Ida war. Einziger Wermutstropfen - es war ein einmaliger Ausrutscher, dem tiefes Bereuen folgte, und nicht etwas geplantes, das sich über Monate zog...

In meinen Augen war Thomas am Ende der Held, da er Ida verzeihen konnte, ja, sie sogar durch die zweite Hälfte ihrer Schwangerschaft begleitet hat und zu ihr gestanden ist.

Dass Idas Tochter über die Hebamme an Guenda vermittelt wurde, war für mich vorhersehbar. Trotzdem schön, dass sie so die Chance hatte, ihre Tochter aufwachsen zu sehen.

Für Guenda kam ja mit der Mutterschaft ein riesiger Sinneswandel. Sie ist wohl erwachsen geworden. Das finde ich sehr toll. Dass sie Ida ihren Anteil am Hotel abgetreten hat, fand ich allerdings too much. Immerhin ist sie dort aufgewachsen. Es hätte mir besser gefallen, wenn sie z.B. als stille Teilhaberin in den Hintergrund tritt und Ida die Geschäftsführung überlässt. Egal. Für Ida jedenfalls freut es mich sehr, dass alles gut ausgegangen ist und ihre harte Arbeit belohnt wurde.

Ein wenig schade finde ich es jedoch, dass wir nicht mehr erfahren haben, wie es zwischen Ida und Ranieri weitergeht. Ranieri schien ja doch immer noch unglücklich in Ida verliebt zu sein. Und was aus Idas Eltern wurde, hätte mich auch noch interessiert. Idas Elternhaus scheint ja mehr als sanierungsbedürftig gewesen zu sein. Und was wurde aus ihrer Mutter?

Was mir auch noch unklar ist... Ist die Geschichte damit abgeschlossen oder kommt noch ein zweiter Band? In dem wir möglicherweise die junge Annalisa in den aufregenden Achtzigern begleiten? In dem Ida sich als Mentorin an ihrer Seite etabliert und wir mit Annalisa erste Lieben und erste Erfahrungen als Hotelmanagerin erleben dürfen? Ich würde es jedenfalls wieder mit Begeisterung lesen

Mir ging es wie dir!

Idas Herkunft aus den ländlichen, unteren sozialen Schichten macht es für mich auch ein wenig unglaubwürdig, dass sich Ida gleich mit Ideen zu Sparmaßnahmen oder Interieurfragen ins Hotel einbringt. Andererseits, wann wirtschaftlich erfolgreich sein, wenn nicht in den Nachkriegsjahren? aber alles in allem hätte ich diese Entwicklung eher einer 30jährigen Ida zugetraut...

Bei Guenda war ich mir auch nicht so ganz sicher, ob ihr überhaupt klar war, dass sie Ranieris zweite Wahl war. In ihrem Kopf war die Sache mit Ida vielleicht nur eine Finte seitens Ranieri? Schließlich war sie diejenige, die in Neapel andauernd Kontakt mit ihm hatte... Wer weiß, was er ihr erzählt hat?

Was das Aufwachsen der Tochter bei Guenda und Ranieri betrifft, klang es für mich auf den letzten Seiten so, als hätte Ida absolut ihren Frieden mit der Situation geschlossen. Aber ja, eine Fortsetzung, in der diese Frage vielleicht nochmal aus der Perspektive von jemand anderem beleuchtet wird, wäre schön

Insgesamt ist der Unterhaltungsfaktor definitiv nicht zu kurz gekommen, und ich werde auch gerne zu anderen Büchern von Giulia greifen

Ja, das sehe ich auch so. Mit Thomas hat die Autorin einen ganz tollen Charakter erschaffen, dessen Liebe und Zuneigung zu Ida richtig spürbar wurde, das hat mir gut gefallen.

Das wäre eine schöne Variante gewesen.

Bei "Fragen an Giulia Romanelli" hat die Autorin geschrieben, dass wir uns noch auf einen zweiten Band freuen dürfen. Mich hat das sehr beruhigt, danach war ich direkt zufriedener. lach

Das würde ich ihr sehr wünschen.

Ich habe mich auch sehr gut unterhalten gefühlt und werde jetzt auch mal schauen, was die Autorin noch geschrieben hat, da mir ihr Schreibstil gut gefällt.

Je weiter ich lese, desto mehr Sehnsucht bekomme ich nach der Amalfiküste. Annalisa ist tot. Ein schwerer Schlag für alle. Welch Überraschung. Sie vermacht in ihrem Testament das Halbe Hotel Ida. Zwischen ihr und Ranieri ist es aus. Seine Eltern wollen kein armes Bauernmädchen vom Land. Er heiratet Guenda und möchte Ida weiterhin als Geliebte, was Ida konsequent ablehnt. Inzwischen hat sie sich in den smarten Deutschlehrer Thomas verliebt. Doch dann in einer verhängnisvollen Nacht wird sie schwach und verbringt die Nacht mit ihm. Das bleibt allerdings nicht ohne Folgen und Ida wird schwanger. Sie zieht sich in eine einsame Berghütte zurück, nur betreut von einer Hebamme. Sie will dort ihr Kind zur Welt bringen und es dann zur Adoption geben. Thomas hält während dieser schweren Zeit zu ihr. Guenda kann keine Kinder bekommen. Sie ist inzwischen mit Ranieri verheiratet. Idas Kind bekommen die Beiden und Ida ist die Tante. Durch das Kind ist Guenda menschlicher geworden und übergibt ihren Anteil vom Hotel an Ida. So ist das arme Mädchen nun eine Hotelbesitzerin geworden. Ihr Kind kann sie als Tante Ida aufwachsen sehen. Schade, dass hier das Buch endet. Gerne hätte ich noch weitergelesen.

Ich muss ehrlich sagen, dass mich der letzte Abschnitt etwas erschlagen hat und ich auch nicht alle Ereignisse nachvollziehen konnte. Annalisa stirbt und vermacht Ida und Guendalina (nach dem Tod Vittorios ) jeweils das halbe Hotel. Zuerst ist Guendalina sehr wütend darüber, das war ja zu erwarten und dann plötzlich der Sinneswandel, sie vermacht ihre Hälfte Ida, sorry, da komme ich nicht mehr mit.
Guendalina und Ranieri heiraten,obwohl Ida seine große Liebe ist er beugt sich dem Druck seiner Eltern.
Begreift Guendalina eigentlich,dass sie nur die zweite Wahl ist , oder nimmt sie das in ihrer Selbstverliebtheit nicht wahr?
Ida verliebt sich in den Deutschlehrer Thomas, gibt jedoch dem Drängen von Ranieri nach und schläft mit ihm,was nicht ohne Folgen bleibt. Sie hält ihre Schwangerschaft geheim, lediglich Sandra, Lea und Eugenio sind eingeweiht. Diese wiederrum halten Thomas auf dem Laufenden.
Ida vertraut sich ihrer Mutter an,diese wendet sich an die Hebamme Emilia,welche sie damals entbunden hat.So verbringt leider die letzte Zeit vor der Geburt in einer einsamen Hütte, wo sie dann eine Tochter auf die Welt bringt, welche gleich zur Adoption freigegeben wird. Ausgerechnet Ranieri und Guendalina adoptieren sie, soviel Zufall ist mir einfach zu viel. Ich habe auch nicht ganz verstanden, warum sie Thomas Angebot, sie zu heiraten, nicht annimmt und damit ihr Kind behalten kann. Auch kann ich mir nur schwer die Situation vorstellen, sein eigenes Kind täglich zu sehen und doch nicht sich als Mutter outen zu können.
Auch wenn mir das Buch überwiegend gut gefallen hat, waren es mir am Schluss einige Zufälle zuviel.

Das war auch etwas ,was ich nicht verstehen konnte.

Ich konnte den Sinneswandel von Guendalina nicht wirklich nachvollziehen,sosehr ändert sich ein Mensch nicht.