Leserunde zu "Und dann war es Liebe" von Lorraine Brown

Die Rückkehr der großen Romantik
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Lorraine Brown (Autor)

Und dann war es Liebe

Roman

Antonia Zauner (Übersetzer), Sonja Rebernik-Heidegger (Übersetzer)

Muss man sich manchmal verlaufen, um die Liebe zu finden?

Nach einem wunderschönen Urlaub mit ihrem Verlobten setzt sich Hannah im Nachtzug aus Versehen in den falschen Waggon und wacht am Morgen nicht wie geplant in Amsterdam, sondern in Paris auf. Der nächste Zug nach Amsterdam geht erst am Nachmittag. Wohl oder übel muss Hannah den Tag in Paris bleiben, aber was soll sie mit der Zeit anfangen, ganz allein?

Léo ist das gleiche Missgeschick passiert. Auch er ist aus Versehen im falschen Waggon gelandet, auch er muss am gleichen Abend geschäftlich in Amsterdam sein. Aber anders als Hannah kennt Léo Paris wie seine Westentasche.

Die beiden treffen sich am Ticketschalter und beschließen, den Tag zusammen zu verbringen ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 01.03.2021 - 21.03.2021
  2. Lesen 05.04.2021 - 25.04.2021
  3. Rezensieren 26.04.2021 - 09.05.2021

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 2, KW 15, Seite 115 bis 217 (inkl. Kapitel 14)

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Jazz

Mitglied seit 11.05.2017

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Veröffentlicht am 12.04.2021 um 15:30 Uhr

Ich wette, die Nachricht, die Leo weggedrückt hat, war ein Rückruf von Simon.

Außerdem ist mir noch der Gedanke gekommen, dass Leo womöglich sogar den Zug um 7:20 Uhr extra verpasst hat, nachdem er gesehen hat, dass Hannah ihn nicht bekommen würde?, weil Leo den Schaffner nicht vom Losfahren abhalten kann? - Wäre auf jeden Fall sehr, sehr süß.

Auf jeden Fall hat mich gewundert, dass im Restaurant Leo erst Schafskäse, dann Ziegenkäse hatte. Bin verwirrt. Ist in dem Gericht beides? Bin kein großer Fan der frz. Küche, daher kenne ich mich da kein bisschen aus.

Komisch, dass Hannah die E-Mail schreibt. ich hätte es sein gelassen. Sie hat ja auch ein mulmiges Gefühl dabei.

Sie hat nach dem Toilettengang die Orientierung in der Bar verloren! Oh, hab ich gelacht, weil mir das mal in Italien passiert ist. Am 3. Abend im selben Restaurant! Ein Kellner hat mir dann geholfen den neuen Tisch zu finden - mit Handzeichen, da er genau wusste, dass ich nur "sie", "Grazie" und "Arrivederci" verstand. Danke also von mir für die köstliche Erinnerung an meinen Sommer 2015! Ich hatte mich auch da schon kaputt gelacht.

Gerade habe ich noch in einem Beitrag gelesen, dass eine noch nie in Paris war. Ich hätte aktuell sooo Lust mit dieser Gruppe einfach mal einen Wochenendtrip dahin zu planen und eben genau wie die Person es so schön geschrieben hat, die Route der beiden nachzuverfolgen und zu testen, ob es eben wirklich die beste heiße Schokolade ist und unsere bisherigen Erfahrungen zu dem Getränk auszutauschen. (Den besten Cappuccino habe ich in Italien getrunken.) Aber in Paris war ich bisher auch noch nicht. Hab aber gehört, dass die Stadt wirklich sehr groß sei und all die Sehenswürdigkeiten wirklich weit voneinander wären.

Zum Thema Kleidung wurde hier auch schon etwas erwähnt: Ich fand die ganze Szene einfach nur gemein. Sie hat sie fast schon bloßgestellt fett zu sein. Das sollte man nicht machen. Denn 40 mag für die Pariser Modeschauen fett sein, für den BMI jedoch nicht.

Make-Up: Hat mich auch etwas gewundert. Ein Klischee besagt, dass die Parisienne nur auf roten Lippenstift setzt. Aber na ja, Hannah ist ja keine Parisienne. Dennoch würde ich wohl auf das Make-Up verzichten (Bakterien, Viren, Keime etc.). Gerade, wenn mich in der Stadt keiner kennt, wäre mir das Aussehen egal. Aber manche Frauen brauchen das und ich kann das dann auch verstehen.

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Schmoekertante

Mitglied seit 10.10.2017

Lesen ist Abenteuer im Kopf.

Veröffentlicht am 12.04.2021 um 15:43 Uhr

Zitat von schnaeppchenjaegerin

Für meinen Geschmack ist es mit ihnen ziemlich schnell gegangen. Sie kannten sich wenige Monate und sind dann schon (aufs Simons Drängen) zusammengezogen



Ja das ging mir auch auf jeden Fall zu schnell. Und irgendwie hatte ich auch nicht das Gefühl, dass es Simon dabei um Hannah ging, sondern...ich weiß noch nicht so recht worum, aber es war irgendwie komisch.

Zitat von Salome

Ich kann mir nur noch vorstellen, dass er Hannah den Ring auf der Hochzeit seiner Schwester überreichen will- oder er ist eben gar nicht für sie gedacht....



Ja die zwei Möglichkeiten habe ich mir auch gedacht. Auf der Hochzeit, das würde zu Simon passen, wäre aber für Hannah einfach nur schrecklich. Ich bin gespannt, was es mit dem Ring wirklich auf sich hat.

Zitat von sandraanabel

In der Zwischenzeit dachte ich die Beziehung zu Simon wäre besser als sie zunächst dargestellt wurde aber jetzt sieht es tatsächlich alles nach Betrug aus, oder? Ich war mir da wirklich nicht sicher und habe die letzte Mail von Allison studiert. Doch ich bin einfach aus dem letzten Satz nicht schlau geworden.


Ich habe auch schon überlegt, ob Simon vielleicht großen Ärger im Job hat. Hannah hat doch erwähnt, dass er da den Freunden gegenüber sogar sehr aggressiv wurde und er wollte auf keinen Fall, dass sich Ellies Freund in seiner Firma bewirbt. Vielleicht hilft Allison ihm da bei irgendwelchen Problemen. Aber warum verheimlicht er das dann vor Hannah. Vielleicht weil er dann nicht mehr perfekt ist....

Zitat von Michael_B_M

Wie soll sich in den wenigen Stunden, die den beiden verbleiben noch etwas entwickeln?


Naja, es muss sich ja nicht gleich die große Liebe entwickeln. Die Sympathie und das miteinander Wohlfühlen ist doch schonmal ein toller Anfang. Und für Hannah ist das glaube ich schon ganz schön viel. Sie beginnt an ihrem ganzen bisherigen Leben zu zweifeln und merkt, dass sie doch etwas kann und es Menschen gibt, die sie so mögen wie sie ist. Dass sie sich eben nicht verstellen und verändern muss, um liebenswert zu sein.

Zitat von Michael_B_M

Ich finde in der Geschichte zum einen bislang keinen Charakter, mit dem ich mich wirklich komplett identifizieren kann



Sich komplett mit einem Charakter zu identifizieren finde ich eh schwierig. Sympathie ja, Bewunderung okay, aber Identifikation zu 100% in allen Situationen - ich weiß gar nicht, ob ich das überhaupt schonmal bei einem Charakter hatte.
Manchmal sind Liebesromane - zumindest für mich - auch einfach nur Wohlfühlromane zum Wegträumen. Da muss nicht immer ein unglaublich tiefgründiger Sinn dahinter stehen.

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Michael_B_M

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All that we see or seem Is but a dream within a dream. - Edgar Allan Poe

Veröffentlicht am 12.04.2021 um 15:47 Uhr

Zitat von Jazz

Ich wette, die Nachricht, die Leo weggedrückt hat, war ein Rückruf von Simon.

Außerdem ist mir noch der Gedanke gekommen, dass Leo womöglich sogar den Zug um 7:20 Uhr extra verpasst hat, nachdem er gesehen hat, dass Hannah ihn nicht bekommen würde?, weil Leo den Schaffner nicht vom Losfahren abhalten kann? - Wäre auf jeden Fall sehr, sehr süß.



Hahaha, das wäre natürlich möglich. Aber dafür halte ich Leo für zu ehrlich.
Ich persönlich hasse es total, wenn ich mich mit jemandem unterhalte und der- oder diejenige dann einfach das Telefongespräch annimmt oder die mails checked. Umgekehrt drücke ich auch aus Respekt vor meinem Gegenüber jeden Anrufer weg, der gerade dann anruft.

Dass er den Zug absichtlich verpasst hat, habe ich auch schon gedacht. Ich denke schon, dass er ihn ansonsten geschafft hätte. Auch musste Hannah ihn ja dazu überreden auf den Zug zu rennen.

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Jazz

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Veröffentlicht am 12.04.2021 um 15:55 Uhr

Michael_B_M schrieb am 12.04.2021 um 14:17 Uhr

Mir hat der zweite Teil auch sehr gut gefallen, insbesondere die Erkundung von Paris und die Art der Menschen dort – bei mir wurden da auch jede Menge Erinnerungen wach.

Vermutlich habe ich viel zu wenig Erfahrung mit Liebesromanen aber eine Frage, die sich mir stellt, ist: Handelt es sich hier um einen typischen Liebesroman (sorry, ich habe hier wirklich keine Ahnung)? Ich meine, 2/3 des Buches sind bereits um und ich kann im Augenblick zwar erkennen, wie gut Hannah und Leo vermutlich zusammenpassen würden, aber beide scheinen ihre Gefühle noch zu sehr vor dem anderen und vor allem vor sich selbst zu verbergen. Hannah ist zudem noch in einer Beziehung mit Simon und von Leo wissen wir diesbezüglich noch viel zu wenig (mal abgesehen von dem, was Sylvie über ihn erzählt hat). Wie soll sich in den wenigen Stunden, die den beiden verbleiben noch etwas entwickeln? Und dennoch bleibe ich als Leser immer irgendwie emotional im Bann dieser Geschichte.

Ich bin im Augenblick auch noch ein wenig hin und her gerissen: Einerseits habe ich den Eindruck, dass Lorraine Brown hier eine Geschichte erzählt, die sich fast schon so alltäglich entwickeln könnte, dass ich mich frage, ob sie wirklich erzählt werden muss, andererseits holt sie mich so sehr ab, dass ich mich als Leser selbst hinterfrage. Ich finde in der Geschichte zum einen bislang keinen Charakter, mit dem ich mich wirklich komplett identifizieren kann und zum anderen hinterfrage ich mich, wie viel Anteil von mir ist denn im Charakter von Hannah oder Leo, ja selbst in dem wirklich unsympathischen Simon oder seiner Schwester. Ich fange an, mich als Leser selbst zu fragen, wann und wo ich mich in meiner eigenen Beziehung richtig oder falsch verhalte. Wenn das die Intention von Larraine Brown ist, macht sie das, so finde ich, hervorragend.

Und zu Simon: Natürlich ist er ein sehr unsympathischer und unangenehmer Zeitgenosse, ein arroganter Kontroll-Freak der eindeutig lügt und etwas vor Hannah verbirgt und sie wirklich von oben herab wie ein kleines Kind und schlichtweg in fast jeder Hinsicht sehr schlecht behandelt. - Niemand hat es verdient so behandelt zu werden und Hannah täte gut daran aufzuwachen und sich einen anderen Partner zu suchen. Aber im Augenblick sehe ich allerdings noch keinen Beweis dafür, dass er wirklich fremd geht. Auf seine Art (die sich uns halt nicht erschließt), liebt er sie vermutlich sogar. Warum soll er denn sonst überhaupt für Hannah eine Reise nach Venedig planen und einen Verlobungsring im Gepäck haben, wenn er sie nicht fragen wollte? Und ja, mit Alison teilt er natürlich irgendwelche Geheimnisse, aber d.h. ja nicht, dass er automatisch fremd geht - er kennt sie doch schon ewig und vertraut ihr (aber, wie schon mal gesagt, vermutlich habt ihr Frauen da das bessere Gespür dafür und ich sehe schon jetzt, wie sehr ich nach dem letzten Drittel des Buches zurückrudern muss ). Obwohl ich als Leser natürlich voll hinter Hannah stehe und mit ihr mitfibere, scheint es mir allerdings auch fraglich, ob es okay ist, dass sie seine Nachrichten und emails liest. Auch wenn ich nichts zu verbergen habe, würde ich nicht wollen, dass jemand meine persönlichen Nachrichten liest.

Ich bin gespannt, wie es jetzt auf dem Montmartre mit Hannah und Leo weitergehen wird.

Zum Thema "klassischer Liebesroman": Ich würde sagen, dieser Begriff ist weit dehnbar. Dieser hier gehört zu dem Genre, in dem eben das Kennenlernen im Fokus steht, es gibt auch andere, bei denen es eher Krisen zu bewältigen gibt, etc. Da kann man sich schön seine Sparte an Liebesromanen aussuchen.

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Veröffentlicht am 12.04.2021 um 15:57 Uhr

Michael_B_M schrieb am 12.04.2021 um 15:47 Uhr

Zitat von Jazz

Ich wette, die Nachricht, die Leo weggedrückt hat, war ein Rückruf von Simon.

Außerdem ist mir noch der Gedanke gekommen, dass Leo womöglich sogar den Zug um 7:20 Uhr extra verpasst hat, nachdem er gesehen hat, dass Hannah ihn nicht bekommen würde?, weil Leo den Schaffner nicht vom Losfahren abhalten kann? - Wäre auf jeden Fall sehr, sehr süß.



Hahaha, das wäre natürlich möglich. Aber dafür halte ich Leo für zu ehrlich.
Ich persönlich hasse es total, wenn ich mich mit jemandem unterhalte und der- oder diejenige dann einfach das Telefongespräch annimmt oder die mails checked. Umgekehrt drücke ich auch aus Respekt vor meinem Gegenüber jeden Anrufer weg, der gerade dann anruft.

Dass er den Zug absichtlich verpasst hat, habe ich auch schon gedacht. Ich denke schon, dass er ihn ansonsten geschafft hätte. Auch musste Hannah ihn ja dazu überreden auf den Zug zu rennen.

Den Anrufer wegzudrücken halte ich aber auch für respektlos. Da lasse ich ihn/sie tatsächlich eher zu Ende klingeln...

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Michael_B_M

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All that we see or seem Is but a dream within a dream. - Edgar Allan Poe

Veröffentlicht am 12.04.2021 um 16:03 Uhr

Zitat von Jazz

Zum Thema "klassischer Liebesroman": Ich würde sagen, dieser Begriff ist weit dehnbar. Dieser hier gehört zu dem Genre, in dem eben das Kennenlernen im Fokus steht, es gibt auch andere, bei denen es eher Krisen zu bewältigen gibt, etc. Da kann man sich schön seine Sparte an Liebesromanen aussuchen.



Zitat von Schmoekertante

Naja, es muss sich ja nicht gleich die große Liebe entwickeln. Die Sympathie und das miteinander Wohlfühlen ist doch schonmal ein toller Anfang. Und für Hannah ist das glaube ich schon ganz schön viel. Sie beginnt an ihrem ganzen bisherigen Leben zu zweifeln und merkt, dass sie doch etwas kann und es Menschen gibt, die sie so mögen wie sie ist. Dass sie sich eben nicht verstellen und verändern muss, um liebenswert zu sein.



Okay, danke für eure Infos. Ich sehe und gestehe mir (und euch) auch ein, ich habe es mir mit diesem Genre bislang VIEL zu einfach gemacht. Da steckt viel, viel mehr dahinter als ich es vermutet habe. "Shame on me!", aber ich wusste es halt bisher leider nicht besser. Im Nachhinein freue ich mich nun umso mehr, hinzu zu lernen und die Gelegenheit zu haben an dieser Runde teilnehmen zu dürfen.

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Veröffentlicht am 12.04.2021 um 16:09 Uhr

Zitat von Jazz

Den Anrufer wegzudrücken halte ich aber auch für respektlos. Da lasse ich ihn/sie tatsächlich eher zu Ende klingeln...



Auch da gebe ich dir natürlich recht, wenn die Möglichkeit des zu Ende-Klingeln-Lassens gegeben ist. Sollte ich aber eine Entscheidung treffen müssen, da es mit dem Klingeln dann vielleicht doch zu lang wird, ist für mich halt klar, wie ich mich entscheide.

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All that we see or seem Is but a dream within a dream. - Edgar Allan Poe

Veröffentlicht am 12.04.2021 um 16:28 Uhr

Zitat von Schmoekertante

Sich komplett mit einem Charakter zu identifizieren finde ich eh schwierig. Sympathie ja, Bewunderung okay, aber Identifikation zu 100% in allen Situationen - ich weiß gar nicht, ob ich das überhaupt schonmal bei einem Charakter hatte.
Manchmal sind Liebesromane - zumindest für mich - auch einfach nur Wohlfühlromane zum Wegträumen. Da muss nicht immer ein unglaublich tiefgründiger Sinn dahinter stehen.



Okay, reduzieren wir den Prozentsatz deutlich unter die 100%. Auch dann tue ich mich damit irgendwie noch schwer.

Hmm, das sehe ich ein. Aber lass' mich nun mal so fragen: Wozu gehört nun der aktuelle Roman deiner Meinung nach, tiefgründig oder eher nicht?

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Veröffentlicht am 12.04.2021 um 17:03 Uhr

Michael_B_M schrieb am 12.04.2021 um 16:28 Uhr

Zitat von Schmoekertante

Sich komplett mit einem Charakter zu identifizieren finde ich eh schwierig. Sympathie ja, Bewunderung okay, aber Identifikation zu 100% in allen Situationen - ich weiß gar nicht, ob ich das überhaupt schonmal bei einem Charakter hatte.
Manchmal sind Liebesromane - zumindest für mich - auch einfach nur Wohlfühlromane zum Wegträumen. Da muss nicht immer ein unglaublich tiefgründiger Sinn dahinter stehen.



Okay, reduzieren wir den Prozentsatz deutlich unter die 100%. Auch dann tue ich mich damit irgendwie noch schwer.

Hmm, das sehe ich ein. Aber lass' mich nun mal so fragen: Wozu gehört nun der aktuelle Roman deiner Meinung nach, tiefgründig oder eher nicht?

Ich nehme mir mal dir Freiheit und klinke mich in eure Diskussion ein:

Für mich ist dieser Roman hier eindeutig ein seichter und absolut kein tiefsinniger Roman. Tiefsinnige sind in meinen Augen eher philosophisch angehauchte Werke. Diesen hier werde ich wohl in wenigen Wochen vergessen haben und mich dafür in ein, zwei Jahren Wiederentdeckung im Bücherregal freuen und wieder mental nach Paris reisen. (In meinen Augen sind die meisten Liebesromane seicht. Nur ganz wenige sind mir im Kopf geblieben und das sind in meinem Augen dann auch entweder die besten oder schlimmsten, die ich gelesen habe.)

Jetzt interessiert mich beispielsweise tierisch deine Meinung zu "Ein ganzes halbes Jahr". In meinen Augen eine absolute Katastrophe, aber den meisten Frauen hat er sehr gut gefallen. 😂

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Veröffentlicht am 12.04.2021 um 20:03 Uhr

Zitat von Schmoekertante

Naja, es muss sich ja nicht gleich die große Liebe entwickeln. Die Sympathie und das miteinander Wohlfühlen ist doch schonmal ein toller Anfang. Und für Hannah ist das glaube ich schon ganz schön viel. Sie beginnt an ihrem ganzen bisherigen Leben zu zweifeln und merkt, dass sie doch etwas kann und es Menschen gibt, die sie so mögen wie sie ist. Dass sie sich eben nicht verstellen und verändern muss, um liebenswert zu sein.



👍 Das ist natürlich alles richtig und für Hannahs Entwicklung enorm wichtig. Aber der Titel des Buches impliziert dann halt schon, dass es um 👉 Liebe geht. Interessanterweise heißt der Titel in seinem Original "Uncoupling", was in seiner doppelten Bedeutung auf den Zug und wohl auch die Beziehung zu Simon bezogen das Ganze ja dann wohl wesentlich besser beschreibt.