Leserunde zu "Maybe this year - Dieser eine Tag im Winter" von Emily Bell

Ein berührender Liebesroman
Cover-Bild Maybe this year - Dieser eine Tag im Winter
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Emily Bell (Autor)

Maybe this year - Dieser eine Tag im Winter

Roman

Angela Koonen (Übersetzer)

Vor zehn Jahren gaben sich Andrew und Norah ein Versprechen: Wenn sie an Weihnachten 2019 beide noch single sind, treffen sie sich an Heiligabend in Dublin. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, aber wird Andrew wirklich dort auf sie warten? Norah hat nie vergessen können, wie sie sich damals im Italienurlaub kennenlernten und sich Hals über Kopf ineinander verliebten. Doch das Schicksal trennte ihre Wege. Ohne Kontaktdaten ist ihr altes Versprechen Norahs einzige Hoffnung. Sie muss einfach herausfinden, ob Andrew auch noch Gefühle für sie hat. Also macht sie sich kurzerhand auf die Reise quer durchs verschneite Land. Kann ihr Wunsch zehn Weihnachten später wirklich in Erfüllung gehen?

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 05.09.2022 - 25.09.2022
  2. Lesen 10.10.2022 - 30.10.2022
  3. Rezensieren 31.10.2022 - 13.11.2022

Bereits beendet

Schlagworte

London Dublin Versprechen Schicksal Liebesgeschichte Musik Jazz Norah Jones Singen bester Freund Zugreise verschneit Winter Before Sunrise Zwei an einem Tag Wiedersehen Weihnachten Verlust Verona Liebesroman

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 2, KW 42, Seite 115 bis 217, inkl. Kapitel "On Raglan Road", Start: Seite 204

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Jana1987

Mitglied seit 30.04.2022

Bücher bereichern das Leben.

Veröffentlicht am 19.10.2022 um 14:31 Uhr

Izyle schrieb am 19.10.2022 um 09:29 Uhr

Zitat von Jana1987

Ich fand die Aussage von Joe sehr interessant. Als Joe von dem Frager und dem Vermutet erzählt hat. Das war mir vorher gar nicht so bewusst.



Ich fand den Vergleich auch super! Ein bisschen kann man aber auch sagen, dass die Frager eher aufgeschlossen sind, weil sie eben von einem offenen Ausgang der Situation ausgehen, der ja unter anderem positiv (aber auch negativ) sein könnte. Irgendwie auch ein bisschen mehr optimistisch, weil sie Situationen nicht auf einen Ausgang festnageln. Ein Vermuter meint hingegen zu wissen, dass 'kein Tisch mehr frei sei' und fragt demnach auch nicht nach. Er verwehrt sich sozusagen 'vom Leben überrascht zu werden' und ist daher ziemlich engstirnig :D In dem Fall mit dem Dinner kann man sogar sagen, dass ein Vermuter ziemlich negativ an die Situation herangeht und eher ein Pessimist ist.
Richtig guter Vergleich, den man ganz bestimmt auf viele Menschen anwenden kann

Da ist mir auch direkt eine Person aus dem Freundeskreis dazu eingefallen. ;)

Das hast du gut beschrieben. Genau, der Frager geht da deutlich optimistischer an die Sache heran.

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Jana1987

Mitglied seit 30.04.2022

Bücher bereichern das Leben.

Veröffentlicht am 19.10.2022 um 14:33 Uhr

Izyle schrieb am 19.10.2022 um 09:45 Uhr

Ihr habt ja alle schon super viele spannende Sachen zum zweiten Abschnitt geschrieben, denen ich auch zustimmen würde Trotzdem möchte ich auch kurz noch meine Gedanken mit euch teilen.

Irgendwie hat mir Norah im ersten Abschnitt als Charakter mehr gefallen. Sie war mir dort viel sympathischer, weil man viel über ihr Leben, ihre Freunde/Familie und ihre Liedenschaften erfahren hat. In diesem Abschnitt rennt sie einfach von einem Spot zum nächsten, um Andrew möglichst nahe zu kommen und seinen Weg in Dublin nachzuzeichnen. Mich hat das so gestört, weil sie auf ihre Reisebegleitung Joe erst kaum eingegangen ist. Auch nervt mich ein bisschen ihr komplettes Overthinking, also dass sie alle Situationen bezüglich Andrew so thematisieren und gedanklich aussponnen muss. Und letzten Endes gewinnt auch noch ihr Kopf immer völlig überhand und sie agiert gar nicht mehr dem Herzen nach (bzgl. des Treffens in der Vergangenheit als er einen Auftritt in London hatte).
Andrew kennen wir bis dato ja eigentlich nur aus der Urlaubswoche in Verona und aus den Mails und Gedanken Norahs. Er ist mir einfach zu weit weg, als dass ich ihn als Charakter der Geschichte liebgewinnen könnte. Joe hingegen ist ja ein langjähriger Freund und kennt Norah ja recht gut. Dennoch wollen sich bei mir einfach nicht die Gefühle einstellen und bei mir kommen die Emotionen auch nicht so richtig an. Die Charaktere sind interessant geschrieben, aber die Verbindungen zwischen ihnen sind mir nicht eindrücklich genug beschrieben. Für mich kam das gegenseitige Interesse von Norah und Joe auch viel zu plötzlich und dass sie es dann auch erst bemerken, weil sie irgendwie eifersüchtig werden, finde ich auch so gänzlich unromantisch Da hätte man doch in der Szene viel besser beschreiben können, wie viel dem einen am jeweils anderem alles positiv auffällt und warum die Person plötzlich in einem gänzlich anderem Licht erscheint. Hm, außer dem künstlerischen Aspekt kann ich auch noch nicht so ganz die Gemeinsamkeiten zwischen beiden sehen und so ideal scheinen die beiden mir irgendwie auch nicht zusammenzupassen... Oder wie seht ihr das?
Aber mal sehen was uns im nächsten Abschnitt erwartet! Ich denke aber auch mittlerweile ganz stark in die Richtung, dass sich Norah und Andrew treffen werden, sie aber für sich herausfinden wird, dass ihre eigentliche 'große Liebe' direkt vor ihren Augen war, ohne, dass sie es bemerkt hat

Ich glaube es wird Joe werden. Die Spannung steigt. :)

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Testsphaere

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You can find magic wherever you look. Sit back and relax, all you need is a book.

Veröffentlicht am 19.10.2022 um 16:14 Uhr

Irgendwie hat sich mein Eindruck von Norah auch im zweiten Abschnitt nicht zum positiven gewendet. Im Vergleich zu den anderen Einschätzungen hier, muss ehrlich sagen, ich finde sie als Protagonistin wirklich fast schon anstrengend.
Ich verstehe z.B. nicht, wieso sie ihren Freunden nicht erzählt, dass sie mit Joe nach Dublin reist, dass eine Frau und ein Mann nur "als Freunde" gemeinsam unterwegs sind, ist ja heutzutage nicht mehr ungewöhnlich und in der Clique sind sie ja auch schon verreist.
Dadurch, dass sie selber so wenig Weihnachtsstimmung versprüht (die Leute am Fährhafen, die sich auf ihre Familien freuen machen sie traurig z.B.) , finde ich fehlt auch dem Roman dieses Gefühl von "cosy christmas".
Auch bin ich mir nicht ganz sicher, was man als Musiklehrerin in London verdient, aber sie hat eine Wohnung geerbt (ok wohl noch nicht ganz abgezahlt, aber immerhin), wieso kann man sich dann im Urlaub kein schönes Hotel (da helfen erst die Flugmeilen der Mama) oder schickes Essen oder ein neues Outfit leisten oder dann erst nach hin- und herrechnen und indem man im nächsten Jahr auf eine Hochzeit verzichten will.
Alle ihre FreundInnen scheinen ihr Leben wesentlich besser im Griff zu haben (passende Jobs, passende Partner) oder stellen die Weichen für die Zukunft, wie Joe, der aus der Stadtmitte auszieht. Sie ist auch in den Rückblenden immer der passive Part, außer bei der Entscheidung länger in Verona zu bleiben, aber andererseits tut sie das ja auch nur auf Drängen von Andrew.
Und wieso sie im Pub nicht auf Conor zugeht und ihn fragt, kann ich auch nicht ganz nachvollziehen.
Ich hatte etwas gehofft oder spekuliert, dass in Dublin vielleicht sich eher eine Romanze zwischen Joe und Norah anbahnt, aber da fehlt es auch an Romantik. Joe ist zwar anfänglich genervt und möchte keine "Andrew-Pilgerreise" in Dublin durchführen und Norahs kurzes Auflackern von Eifersucht beim Abendessen versprüht auch nicht wirklich Romantik.

Bei den Rückblicken und den Briefen Andrews liest man, finde ich heraus, dass er sich mit seinen Leben in den USA gut zurechtfindet, das ist sein Lebensmittelpunkt, erst in New York und der abgesagte Weihnachtsbesuch und dann auch in Los Angeles. Irgendwie hat man das Gefühl, dass Norah vielleicht mehr hineininterpretiert hat als Andrew.
Für mich auch unbegreiflich, als Andrew dann endlich nach London kommt, ergreift Norah nicht die Chance sich mit ihm zu treffen. Es hätte ja - bei der angeblich großen Liebe, die sie empfunden hat - auch ein unverbindliches Treffen auf einen Kaffee gereicht. Und abends hätte sie sich trotzdem mit ihrem Freund und ihrer Clique treffen können oder sie hätte sich mit ihm am Flughafen vor Abflug auf ein Frühstück treffen können. Andrew bietet ihr ja sogar an, sich vorher oder hinterher mit ihr zu treffen. Oder wie seht ihr das?
Am interessantesten fand ich am zweiten Teil noch die Abschnitte mit Patricia / Pat, vor allem weil sich mir ihre Rolle nicht erschließt und ich spekuliere, dass sie evtl. irgendwas mit Andrew zu tun hat. Aber vielleicht ist das zu weit hergeholt.

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KristallKind

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Veröffentlicht am 19.10.2022 um 16:31 Uhr

Ok. Es scheint definitiv um Joe zu gehen. Andrew läuft ja nur so nebenbei mit. Zumindest ist das mein Eindruck. Auch emotional gesehen. Zwischen Norah und Andrew fühle ich nicht wirklich eine große Liebe. Scheinbar ist hier der Weg das Ziel. Ich könnte mir vorstellen, dass Norah Andrew trifft und sofort erkennt, dass sie lediglich einer romantischen Vorstellung nachgejagt ist.

Grundsätzlich hatte ich (wie wahrscheinlich viele von uns) eine ganz andere Vorstellung von der Geschichte. Es ist seltsam: Ich finde Norahs Erzählungen gar nicht so schlecht. Sie sind unterhaltsam und lassen sich gut lesen, doch es fehlt mir irgendetwas Entscheidendes. Ohne das Buch abzuwerten (denn mir gefällt`s), muss ich zugeben, dass ich mich dabei erwische, wie ich mich frage, welche Kleinigkeiten Norah denn noch berichten will. Es ist ganz komisch. Ein wenig wie endlose Lückenfüller.
Joes zurückhaltende Art mag ich sehr. Allerdings kann ich mir in meiner Fantasie kein richtiges Bild von ihm machen. Es entsteht einfach nicht, es ist verschwommen. Hm.

Die Beschreibungen von Dublin gefallen mir sehr gut. Ich war leider noch nie dort. Doch es könnte durchaus eine Reise wert sein.

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KristallKind

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Veröffentlicht am 19.10.2022 um 16:35 Uhr

Zitat von Buchkathi

Nur diese Anspielungen mit dem "alles hat zwei Namen in Dublin" lässt mich vermuten, dass der gute Andrew Power gar nicht so heißt.



Das habe ich auch schon vermutet. Dass Andrews Leben eine einzige Lüge ist. Obwohl, ein guter Musiker scheint er ja zu sein...

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Veröffentlicht am 19.10.2022 um 16:36 Uhr

schnaeppchenjaegerin schrieb am 18.10.2022 um 17:42 Uhr

Ich habe nicht gemeint, dass es nicht zu einem Treffen kommt, nur dass es kein Happy End zwischen den beiden geben wird. Selbst wenn sie sich treffen, werden sie meiner Meinung nach kein Paar werden. Dafür steht inzwischen Joe zu sehr im Fokus. Vielleicht täusche ich ich auch und werde noch überrascht.

Da bin ich ganz bei dir!

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KristallKind

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Veröffentlicht am 19.10.2022 um 16:40 Uhr

Zitat von Testsphaere

Am interessantesten fand ich am zweiten Teil noch die Abschnitte mit Patricia / Pat, vor allem weil sich mir ihre Rolle nicht erschließt und ich spekuliere, dass sie evtl. irgendwas mit Andrew zu tun hat. Aber vielleicht ist das zu weit hergeholt.



Nee, den Gedanken hatte ich auch kurz. Vielleicht kennt sie Andrew - unter anderem Namen oder so. Aber sie hat ja Norah angeboten etwas wegen ihrer Herkunft zu forschen, was ich übrigens ziemlich seltsam fand. Ich meine, wie lange kannten sich die beiden? 5 Minuten?

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schnaeppchenjaegerin

Mitglied seit 25.10.2016

... Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat.

Veröffentlicht am 19.10.2022 um 17:07 Uhr

KristallKind schrieb am 19.10.2022 um 16:35 Uhr

Zitat von Buchkathi

Nur diese Anspielungen mit dem "alles hat zwei Namen in Dublin" lässt mich vermuten, dass der gute Andrew Power gar nicht so heißt.



Das habe ich auch schon vermutet. Dass Andrews Leben eine einzige Lüge ist. Obwohl, ein guter Musiker scheint er ja zu sein...

Vielleicht hat er sich auch nur einen Künstlernamen zugelegt, weil er Musiker ist.

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LeahSurine

Mitglied seit 07.04.2022

Gut geschriebene Bücher sind Soulfood für die Seele.

Veröffentlicht am 19.10.2022 um 18:12 Uhr

Ich muss sagen, dass ich, was den zweiten Abschnitt angeht, ganz bei den meisten von Euch bin. Den ersten Abschnitt fand ich noch sensationell, aber der zweite
wird langatmig. Zwar ist es immer noch schön und amüsant zu lesen, aber es fehlt irgendwie die Spannung. Man kann sich schon denken, wie es ausgeht und es „knistert“ nicht so richtig. Es wurde schon geschrieben: die Emotionen fehlen.
Andrew wird nicht so dargestellt, als hätte er wirklich Interesse an Norah. Er ist nur auf die Karriere fixiert. Insofern gibt es vielleicht zu wenig Fallhöhe für Norah.
Die Szene, wo sie heimlich auf der Arbeit Kopien macht und so Matt kennenlernt, fand ich lustig.
Dass sie Andrew dann nicht getroffen hat, kann ich schon verstehen. Ich würde aber zustimmen, dass sie es in Wirklichkeit weniger aus Pflichtbewusstsein Matt und ihren Freunden gegenüber unterlassen hat, und mehr aus Angst. Weil sie im Grunde weiß, dass es nichts würde, mit diesem indifferenten Andrew, es sich aber nicht eingestehen will.

Dass sie nicht auf Connor zugerannt ist, konnte ich auch nicht verstehen. Wäre sie wirklich in Andrew verliebt, hätte sie Connor doch ausquetschen müssen.

Norah finde ich schon immer noch sympathisch, aber die Geschichte packt mich nicht. Im Grunde ist an dieser Stelle doch schon klar, dass Andrew nicht der Richtige ist, Joe aber sehr wohl.

Dass Norah und Joe als beste Freunde verschiedene Zimmer haben, kann ich gut nachvollziehen. Das wäre doch viel zu gefährlich, sonst...

Also, ich lese das Buch gerne weiter, auch wenn es spannungs- und emotionstechnisch auch meiner Meinung nach noch viel Raum nach oben hätte. Aber ich möchte schon noch gerne wissen, ob Andrew zum Treffpunkt kommt, oder nicht und warum er so gründlich von der Bildfläche verschwunden ist.

Und ich bin nach wie vor gespannt, warum Norah zwischenzeitlich ihre Gesangskarriere unterbrochen hat.

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KristallKind

Mitglied seit 30.04.2019

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Veröffentlicht am 20.10.2022 um 06:56 Uhr

schnaeppchenjaegerin schrieb am 19.10.2022 um 17:07 Uhr

Vielleicht hat er sich auch nur einen Künstlernamen zugelegt, weil er Musiker ist.

Gute Überlegung! Das kann natürlich sein!