Leserunde zu "Never Let Me Down" von Sarina Bowen

Einerseits habe ich das Buch nahezu verschlungen, anderseits sind nach dem Ende noch unglaublich viele Fragen offen geblieben. Die Liebesgeschichte kam auch leider viel zu kurz.

Ich finde es schon ganz schön krass, was da in an Weihnachten so alles passiert ist. Ich kann es ehrlich gesagt nicht so richtig nachvollziehen, dass Frederick Rachel einfach so alleine bei seinen Eltern lässt, die sie ja eigentlich gar nicht kennt. Allerdings muss ich sagen, dass ich ihren Opa wirklich süß finde.

Das mit der Trennung zwischen Jake und Rachel bzw. eher, wie sie wieder zusammen gekommen sind, fand ich doch etwas komisch. Genauso wie die Tatsache, dass sie irgendwie gar nicht auf die Idee gekommen wären, dass Jake und Rachel sich beim Konzert ein Zimmer teilen. Also ich weiß nicht, aber ich hatte das Gefühl, als wäre die Vorstellung davon für alle Beteiligten total abwegig.

Dass Aurora mit Jessica zusammen ist, habe ich mir ehrlich gesagt schon vorher überlegt, und ich finde es gut, dass das ganze nicht so dick aufgetragen wurde, wie in anderen Büchern.

Ernie finde ich immer noch toll, auch wenn ich der Meinung bin, dass er Rachel ruhig erzählen hätte können, was damals zwischen ihren Eltern passiert ist - zumindest ein bisschen. Aber ich glaube er wird ein toller "Onkel" für Rachel sein.

Auch Norah finde ich nett. Ich glaube sie tut Frederick wirklich gut und möchte auch für Rachel da sein.

Ich fand es auch gar nicht so schlecht, dass in dem Buch der Punkt geschützter Sex so konkret angesprochen und behandelt wurde.

Aber dennoch finde ich es krass, wie einfach es gewesen wäre, dass Rachel schon in ihrer Kindheit ihren Vater getroffen hätte, wenn ihre Mutter und ihre Vater nicht so stolz und stur gewesen wären.

(Ich weiß auch nicht, warum Ernie nicht irgendwie Kontakt zu Rachels Mutter aufgebaut hat, zumal er ja in sie verliebt und sie allgemein auch Freunde waren.)

Das sind alles Punkte, bei denen ich irgendwie etwas verloren dastehe. Es sind keine klassischen, offenen Punkte, die nicht zu Ende geführt werden, sondern einfach Aspekte, die in der Geschichte so viel oder wenig Erwähnung finden und dann zu nichts Wichtigem führen. Ich kann damit irgendwie gerade nichts anfangen.

Die Liebesgeschichte von Rachel und Jake war auch hier fast nicht vorhanden - was ich schon schade finde, da Sarina Bowen durchaus soo tolle,packende Liebesgeschichten erzählen kann.Hier sprang der Funke für mich auch überhaupt nicht über.

Das Buch hatte wirklich sehr großes Potenzial, und der Einstieg und die musikalische Gliederung haben mir gut gefallen, aber mehr leider nicht. Das Buch hatte für mich nichts greifbares, keine wirklichen Emotionen und auch kaum Spannung. Wirklich schade, ich wünschte, ich könnte besseres über das Buch berichten, aber das war meiner Meinung nach der bisher schwächste Roman der Autorin.

Ich glaube der Roman hätte Potenzial für eine Reihe gehabt, weil man die Themen besser hätte behandeln können.

ich weiß nicht, ob ich drei oder vier Sterne geben werde ... es ist einfach so ... unterschiedlich.

Oh Gott, du hast meinen Gehirn voller Fragen gerade noch eine ganze Menge neue mit hinzugefügt ... auch wenn ich beim Lesen eigentlich noch ganz zufrieden mit allem war, bin ich jetzt einfach nur auch ein bisschen "hilf- und informationslos" ;D

Generell habe ich im Moment ein bisschen das Problem, dass mich viele neue Dinge einfach nicht mehr so richtig umhauen können, wie sie es vielleicht vor einem halben Jahr wirklich noch getan hätten. Werden die Bücher wirklich immer schlechter oder gebe ich mich einfach nicht mehr so schnell zufrieden?

Genau da bewege ich mich auch gerade. Ich tendiere allerdings meistens dazu, noch ein Sonderpünktchen zu vergeben, wenn das Buch etwas hat, was kein anderes Buch habt - meistens bezogen auf das Thema.

Das tut mir leid ! Ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben.

Eine Lektorin von be Heartbeat hat mal auf einer Abendveranstaltung gesagt "Ihr seid Vielleserinnen, ihr kennt fast alle Plotts". Das hat mich in seiner Schlichtheit und Wahrheit ziemlich umgehauen, weil ich darüber noch nie nachgedacht habe.

Hinzu kommt die Tatsache, dass irgendwie nicht wirklich eine Spannung erzeugt wurde. Ich muss einfach sagen, ich habe wirklich nicht total mitgefiebert oder das Gefühl gehabt, ich muss dieses Buch unbedingt weiterlesen.

Das ist eine sehr interessante Methode - die werde ich auf jeden Fall mal im Hinterkopf behalten, als kleine Anregung, wenn ich darf? :)

Grundsätzlich stimmt es ja schon, eigentlich wäre es nur aber besser - wenn man jedes Buch wirklich einzeln bewerten könnte, ohne gedanklich Vergleiche zu ziehen o.ä. ich glaube auch, dass diese Vergleiche, Bewertungen teilweise sehr beeinflussen. Obwohl ja eigentlich jedes Buch, mal abgesehen davon, wenn es vielleicht keiner Reihe zugehörig ist, individuell betrachtet werden sollte.

Auf der anderen Seite denke ich mir: Wenn ein potenzieller Leser sich zwischen Buch A und Buch B anhand der bisherigen Bewertungen entscheiden will (dafür sind die Bewertungen eigentlich da; als Entscheidungshilfe, ein Buch zu kaufen), da vergleicht er auch zwischen zwei Büchern, die verschieden sind. Das ist der Sinn, der Sternebewertung: Vergleichbarkeit schaffen. Und auch wenn Buch B für sich genommen ein sehr gutes Buch ist, würde ich, wenn man mich fragt, vielleicht immer eher Buch A empfehlen. Und das versuche ich in meiner Bewertung abzubilden, daher vergleiche ich mit anderen Büchern.. zumindest innerhalb eines Genres, denn Krimi mit Liebesroman vergleichen macht wohl gar keinen Sinn :D