Leserunde zu "Vielleicht hatten all die Therapeuten ja recht" von Emma Jane Unsworth

Muss man mit Mitte 30 schon erwachsen sein?
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Emma Jane Unsworth (Autor)

Vielleicht hatten all die Therapeuten ja recht

Roman

Viola Krauß (Übersetzer)

Jenny hat eine Lebenskrise: Sie ist über 30, frisch getrennt von ihrem Freund, der nun mit einer von ihr bewunderten Influencerin liiert ist, und in ernsthafter Gefahr, ihren Job beim angesagten feministischen Online-Magazin "The Foof" zu verlieren - und jetzt zieht auch noch ihre Mutter, die Dramaqueen, bei ihr ein.

Klug, rasant, witzig und mit genauem Blick für die Tücken der Selbstwahrnehmung in Zeiten von Social Media - Emma Jane Unsworth schafft eine hinreißende Heldin, die einem sofort ans Herz wächst.


Timing der Leserunde

  1. Bewerben 22.08.2022 - 11.09.2022
  2. Lesen 19.09.2022 - 09.10.2022
  3. Rezensieren 10.10.2022 - 23.10.2022

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 1, KW 38, Seite 1 bis 131, inkl. Kapitel "Mia sagt", Start: Seite 130

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Um_Buchseites_breite

Mitglied seit 15.09.2019

Veröffentlicht am 25.09.2022 um 11:56 Uhr

selina9a schrieb am 25.09.2022 um 11:45 Uhr

Zitat von La_Donna

Sie lebt nur noch für ihre Medienpräsenz und wenn das hier auch ein extremer Fall ist, ist er jedoch meiner Meinung nach, gar nicht so selten. Immer mehr Menschen definieren sich über die Reaktionen auf ihre Posts und das ist eine furchtbare Entwicklung. Ich finde Jenny bringt das mit einer Aussage selbst sehr gut auf den Punkt: "Von überlegter Herrin der Lage zu verängstigtem Wrack" (Print S. 84).



Das hast du schön gesagt. Denn auch wenn Jenny sehr überspitzt dargestellt wird, habe ich mir beim Lesen doch öfters mal die Frage gestellt, wie viele Jennys tatsächlich live und in Farbe draußen rumlaufen. Vermutlich sind es weit mehr als man denkt
Und du hast völlig recht. Es IST eine furchtbare Entwicklung - und eine gefährliche noch obendrein. Klar sind einige Menschen je nach Lebensumständen, sozialem Umfeld, etc. anfälliger als andere, so wie das eben mit jeder potentiellen Sucht ist. Allerdings finde ich es äußerst bedenklich, dass es sich bei unserer Jenny um eine Millennial handelt, die noch nicht einmal mit social media aufgewachsen ist. Wie würde denn dann bitte eine Gen-Z Jenny aussehen?

Es gibt einige die sich davon leiten lassen und entsprechend ihr Leben nach Insta und Co. ausrichten. Vielleicht zeigen die es auch nicht immer nach außen.
Aber wahrscheinlich kennt jeder jemanden, der von Zeit zu Zeit etwas niedergeschlagen ist, weil sein Leben nicht so aussieht, wie die Scheinwelt von Influencern.

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Laura-Regina

Mitglied seit 23.08.2022

Veröffentlicht am 25.09.2022 um 18:10 Uhr

Ich kann mich der Meinung, die viele von Euch vertreten, nur anschließen.

Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut. Jedoch tue ich mich sehr schwer damit es zu lesen. Das zeigt sich schon darin, dass ich die ganze Woche gebraucht habe, um den ersten Abschnitt zu lesen. Und dabei habe ich wirklich versucht mich auf das Buch einzulassen. Ich fand die eher unkonventionelle Erzählweise anfangs sehr interessant. Allerdings stört sie meinen Lesefluss sehr, da ich mich bei vielen Kapiteln erst einmal neu orientieren muss.

Im Buch selber fehlt mir der Witz der ersten Seiten. Die Croissant-Szene fand ich sehr unterhaltsam. Jedoch taucht dieser Witz bis jetzt im Buch nicht mehr auf. Ich hoffe, das ändert sich noch…

Mit der Protagonistin kann ich jedoch sehr gut leben. Sie ist zwar sehr unsicher und bestimmt auch anstrengend, jedoch zeigt sie der aktuellen Gesellschaft auch den Spiegel vor. Wer weiß wie viele Jennys es im echten Leben gibt, die sich ihre Bestätigung nur über die Sozialen Medien holen können? Teilweise fand ich mich auch selber in einigen Dingen wieder, wenn auch sehr abgeschwächt. Ich bin gespannt, wie sich das ganze weiter entwickelt.

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Gerta

Mitglied seit 30.05.2022

You can't read the next chapter if you keep rereading the last one.

Veröffentlicht am 25.09.2022 um 22:23 Uhr

Lenna schrieb am 20.09.2022 um 12:09 Uhr

Ich kann mich dem nur anschließen - irgendwie finde ich keinen richtigen Zugang zu Jenny.

Geht mir bisher genau so - ich hoffe das ändert sich noch…

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Gerta

Mitglied seit 30.05.2022

You can't read the next chapter if you keep rereading the last one.

Veröffentlicht am 25.09.2022 um 22:24 Uhr

Weiweien schrieb am 21.09.2022 um 10:20 Uhr

Leider muss ich sagen, dass mich das Buch wirklich zum lesen zwingt. Leider gefällt es mir bisher gar nicht. Ich habe mit hier etwas anderes darunter vorgestellt. Jenny finde ich sehr anstrengend. Und auch die Kapitel finde ich von der Gestaltung nicht sehr förderlich für schöne Lesestunden. Daher kann ich den anderen nur zustimmen.

Die Motivation weiter zulesen ist kaum vorhanden.

Der Aufbau des Buches verwirrt mich ebenfalls manchmal, es fällt mir schwer immer am Ball zu bleiben.

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Gerta

Mitglied seit 30.05.2022

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Veröffentlicht am 25.09.2022 um 22:28 Uhr

selina9a schrieb am 23.09.2022 um 21:45 Uhr

Nun, was soll ich sagen? Dieses Buch ist definitiv mal was anderes, und das meine ich vorerst völlig wertfrei. Das Adjektiv, welches "Vielleicht hatten all die Therapeuten ja recht" am besten beschreibt, ist vermutlich "experimentell" - in jeder Hinsicht.

Was bei Kapitelüberschriften, die bereits Bestandteil des Fließtexts sind, beginnt, wird im Erzählstil fortgeführt. Die Ich-Erzählerin Jenny gewährt uns nicht nur ungeschönte Einblicke in ihre wirrsten Gedankengänge, sondern wendet sich auch immer wieder direkt an die Leserschaft, indem sie diese konkret anspricht und ins Geschehen mit einbezieht.
Auch den Aufbau der Geschichte empfinde ich bis jetzt als recht unkonventionell, da die Handlung ja nicht wirklich von tatsächlichen Ereignissen, sondern viel mehr von Jennys Gedanken gesteuert wird. Je nachdem, wohin ihre Gedanken wandern, bewegt sich auch die Handlung. Das hat mich beim Lesen schon ab und an etwas verwirrt, mein Hirn mag es eben einfach strukturiert.

Was Jenny betrifft, bin ich im Großen und Ganzen eurer Meinung: Ja, sie ist definitiv eine recht anstrengende Protagonistin und war auch mir nicht wirklich sympathisch.
Aber sollen wir sie überhaupt mögen? So überspitzt, wie Jenny dargestellt wird - das Paradebeispiel eines Opfers der sozialen Medien - ist uns allen klar: Derart verblendet und gefangen in der digitalen Welt, dass uns nach und nach jeglicher Realitätsbezug verloren geht, möchten wir nie sein. Wir möchten nicht so sein wie Jenny. Dieses Konzept macht das Buch meiner Meinung nach zu einer äußerst wirksamen Gesellschaftskritik, und Kritik ist eben meist unbequem.

Ich bin schon sehr gespannt, mit welchen Problemen sich die gute Jenny im nächsten Abschnitt herumschlagen muss und wünsche ihr - auch in unserem Sinne - eine effektive Therapiesitzung, die hoffentlich für die ein oder andere Erleuchtung sorgt xD

Den Jenny-Part finde ich gut beschrieben. So würde ich das ebenfalls beschreiben. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass man ein Buch auf eine Protagonistin aufbaut, die dem Leser durchgehend fremd und unsympathisch bleibt, ohne dem Ganzen eine gewisse Moral zu verleihen…

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Gerta

Mitglied seit 30.05.2022

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Veröffentlicht am 25.09.2022 um 22:35 Uhr

Ach, was soll ich noch groß Neues schreiben? Meine Kritikpunkte, die ich erwähnen wollte, wurden bereits alle aufgezählt (verwirrende Struktur der Kapitel, fremde Protagonistin, Frage nach der Bedeutung des Titels, stuckernder Lesefluss, anstrengende Atmosphäre zum Teil) - das finde ich jedoch sehr schade.

Ich erhoffe mir eine Besserung und glaube fest daran, dass das Buch noch eine Wendung nehmen wird und uns allen eine Lehre sein soll. Bis jetzt scheint es eine Gesellschaftskritik sein zu wollen, ich bin mal gespannt, wie die Handlung und Jenny sich weiter entwickeln :)

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Larissar

Mitglied seit 22.12.2021

„Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeuteln auf Schatzinseln…“ - Walt Disney

Veröffentlicht am 25.09.2022 um 23:28 Uhr

Ich kann mich den Meinungen von den anderen nur anschließen und bis jetzt ist das Buch nicht so gut.
Die Kapitel sind mir zu Kurz und verwirren mich zum Teil.
Auch der Schreibstil verwirrt mich momentan.
Ein Verbindung kann ich zu Jenny bis jetzt noch nicht aufbringen und ich finde sie sehr anstrengend.
Sie brauchen dringend eine Detox-Kur von Social Media da sie absolut abhängig ist.
Sie ist außerdem total Realitätsfern und geht gar nicht auf ihre Freundin Kelly ein.
Ich hoffe im Laufe der Geschichte passiert noch was und das es spannender wird.

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Magyar2019

Mitglied seit 26.05.2021

Veröffentlicht am 26.09.2022 um 21:54 Uhr

Der Schreibstil mit den Sprüngen in den Kapiteln macht es mit schwer in die Geschichte rein zu kommen.
An Jenny ist mir unklar wie sie ist. Ist sie so unsicher dass sie sich nur über die Likes und über das was andere (vielleicht/eventuell) über sie denken identifizieren kann.

Bisher eher enttäuschend. Ich bin gespannt ob es noch eine Wende nimmt und interessanter bzw. besser zu lesen wird.

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SofiX

Mitglied seit 06.08.2021

A book a day keeps the doctor away

Veröffentlicht am 27.09.2022 um 20:50 Uhr

So ich komm erst heute dazu was zu schreiben.
Ich verstehe alle die es chaotisch und irgendwie auch seltsam finden. Jenny ist nicht die einfachste Protagonistin und ich konnte mich auch nicht sofort mit ihr identifizieren. Aber das Buch trifft meinen Humor. Und so chaotisch es wirkt, zeigt es einfach Jenny. Ihre Sprunghaften Gedanken und das Chaos in ihrem Kopf.
Tja und was niemand abstreiten kann sie hat eine Internetsucht!

Profilbild von brenda_wolf

brenda_wolf

Mitglied seit 28.07.2016

Veröffentlicht am 03.10.2022 um 09:11 Uhr

Zitat von selina9a

Das hast du schön gesagt. Denn auch wenn Jenny sehr überspitzt dargestellt wird, habe ich mir beim Lesen doch öfters mal die Frage gestellt, wie viele Jennys tatsächlich live und in Farbe draußen rumlaufen. Vermutlich sind es weit mehr als man denkt



Leider hast du vollkommen Recht. Mich regt dieses Haschen nach Likes ziemlich auf.