Leserunde zu "Infinity Plus One" von Amy Harmon

Guten Morgen zusammen,

so, der zweite Leseabschnitt ist auch beendet und nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass mir der erste Abschnitt deutlich besser gefallen hat.

Diese Geschichte rund um Bonnie und Clyde gefällt mir zwar im Großen und Ganzen immer noch richtig gut, doch ich erwische mich immer öfter dabei, dass ich mich frage, warum Bonnie diese Hetzjagd mit der Polizei nicht einfach auflöst. Auch wenn sie ihre Auszeit braucht und einfordert, so könnte sie trotzdem mit einem einzigen Telefonanruf Klarheit in die ganze Sache und somit Clyde aus der Schusslinie bringen, zumal Bonnie um seine Haft-Vergangenheit weiß...

Ansonsten gefällt mir der Schreibstil nach wie vor richtig gut, die einzelnen Kapitel lassen sich total fix lesen und ich fühle mich manchmal so, also würde ich hinten auf der Rückbank sitzen und die beiden hautnah miterleben und beobachten können.

Jetzt bin ich gespannt auf Eure Meinungen und Eindrücke und natürlich auch auf das Finale dieser Geschichte!

Der zweite Abschnitt ging irgendwie so schnell vorbei, kaum angefangen war ich schon an meiner Stopmarkierung angekommen. Ich mag irgendwie die Energie des Buches, es ist wirklich eine etwas andere Art der Geschichte und für mich ehrlich gesagt auch nur untergeordnet eine Liebesgeschichte. Ich merke nämlich das Kribbeln oder was auch immer zwischen Clyde und Bonnie nicht. Aber ich merke, dass beide eine starke Verbindung haben, nur wieso sollte die romantischer oder erotischer Natur sein? Andauernd spricht Clyde davon, dass er an Sex denkt, aber ich kann nicht greifen, wieso. Die beiden funktionieren als Freunde irgendwie besser. Aber sei es drum.

Wieder ist extrem viel passiert und wieder kann ich über Bonnie nur den Kopf schütteln – positiv und negativ zugleich. Sie will allen und jedem helfen, denkt aber manchmal gar nicht weiter. Auch die Szene, wo sie einfach abhaut und das Auto klaut, fand ich ehrlich gesagt relativ unnötig. Man hat es nur gebraucht, um den Chevy von der Polizei beschlagnahmen zu lassen und irgendwie Bär in die Geschichte zu bringen. Es wirkte mir zu gestellt, zu gewollt und gleichzeitig passt es zu diesem irgendwie zusammengewürfelten, ungewöhnlichen Buch. Bonnies Stimmungsschwankungen machen mir aber auf jeden Fall Sorgen. Ich frage mich wirklich, wie das Buch zuende gehen wird, ich habe keinen Plan, es ist (vor allem dank Bonnie) so unberechenbar.

Die Idee, jetzt zu den Oscars zu fahren, finde ich ehrlich gesagt ziemlich komisch. Ich war so richtig verwirrt davon, als die Idee aufkam. Aber mal schauen, was daraus wird. Der Cliffhanger mit der Polizei am Ende von diesem Abschnitt war auf jeden Fall ja schonmal ein gewisser Warnhinweis, dass die Einschläge näher kommen. Dieses Mal wurde ja auch „Original Bonnie und Clyde“ mehr thematisiert und irgendwie mag ich die Idee, die Geschichte indirekt neuzuerzählen. Mein Highlight bleibt aber weiterhin diese Abweichung zwischen Medien und Wirklichkeit. Wer hat denn da ein Lösegeld gefordert? Wer hat Bonnie angeblich gefesselt gesehen? Man merkt, wie schnell Nachrichten und Gerüchte entstehen können.

Trotzdem kann mich das Buch insgesamt bisher nur bedingt abholen. Ich mag die Story, einfach auch weil sie anders ist, unvorhersehbar, manchmal etwas wirr. Es gibt so tolle Themen (Minnie, die Haft, das Starleben), aber irgendwie werden sie für meinen Geschmack so wenig genutzt und vor allem fehlt es an allen Ecken und Enden an Tiefe. Die wirklichen Gefühle kommen gar nicht bei mir an, dabei bringt das Buch so viel mit. Genau das gleiche hatte ich auch bei Making Faces schon kritisiert und offenbar ist es „ein Standardproblem“ der Autorin für mich.

ein Punkt, der mir irgendwie auch gestört hat. Zumal durch die Kreditkarte etc ja eh nachverfolgbar ist, wo sie sind. Und die Lage spitzt sich halt auch immer weiter zu durch die mediale Falschdarstellung (oder eben bewusste Falschdarstellung der Gran, um mehr Aufmerksamkeit zu generieren)

Das Buch lässt sich irgendwie total schnell lesen, sodass ich auch schon mit diesem Abschnitt durch bin.

Finn und Bonnie im rosa Barbiebett. Diese Szene fand ich toll. Auf so etwas muss man erstmal kommen!
Aber genau in diesem Moment merkt man, wie sehr Bonnie ihre Zwillingsschwester in ihrem Leben fehlt. Ich kann das total nachvollziehen! Bei Zwillingen besteht irgendwie eine ganz besondere Verbindung. Ich habe selbst eine Zwillingsschwester. Zwar sehen wir uns überhaupt nicht ähnlich. Aber ich könnte mir ein Leben ohne sie auch niemals vorstellen.

Ich mag es total gerne, wie Bonnie und Finn sich still und leise annähern und dann soch schnell feststellen, dass sie gar nicht mehr ohne einander können. Ich liebe die beiden zusammen!
Und als wir dann auch noch einiges über das Verbrecherduo erfahren und der Bezug zu den beiden hergestellt wird, hat mir das wahnsinnig gut gefallen. Das ist doch mal eine ganz andere Liebesgeschichte!

Bär kommt wirklich wie ein Bär rüber. Aber bereits von der ersten Sekunde merkt man, dass er Bonnie liebt und sich um sie sorgt. Ich denke, er ist wirklich ein toller Beschützer und wie ein Vater für Bonnie.

Der Bettler... irgendwas stimmt mit dem nicht! Das können ja alles keine Zufälle sein mit dem Schild, dem Namen und den Mathe Formeln...

Ich mag das Buch nach wie vor gerne und freue mich, wenn ich weiterlesen darf. Und an die Erzählweise hab ich mich mittlerweile gewöhnt.

Das sehe ich ganz genauso wie ihr! Mehr als einmal habe ich mich das auch gefragt, was sie daran hindert, diese ganze Geschichte aufzulösen - vor allem, wenn ihr Finn so wichtig ist!

Vielleicht steckt tatsächlich noch irgendein Grund dahinter. Anders kann ich es mir nicht vorstellen, warum sie vor allem Finn so etwas antut.

Ich habe auch irgendwie keinen blassen Schimmer, wie die Geschichte für Bonnie und Finn endet. Aber wenigstens ist es mal ein Buch, das nicht total vorhersehbar ist.

Genau das habe ich mir die ganze Zeit auch gedacht. Einerseits ist sie so hilfsbereit, aber auch schon wieder so sehr, dass es für mich einfach unglaubwürdig geworden ist. Sie ist mir sympathisch, aber ich glaube auch, dass sie ziemlich naiv und etwas realitätsfremd ist. :/

Das habe ich mich auch die ganze Zeit gefragt. Sie fühlt sich unglaublich mies deswegen, dabei ist die Lösung nur einen Telefonanruf entfernt. Ich denke wirklich, dass das noch in schlimmen Drama enden könnte...

Ich habe heite morgen den Abschnitt angefangen - und ihn noch diesen Morgen beendet. Eins muss man dem Buch lassen: man möchte einfach weiterlesen und irgendwie macht es auch ein bisschen süchtig. :D

Den Schreibstil finde ich immer noch sehr schön und gerade die Vergleiche, die Amy Harmon benutzt sind an manchen Stellen sehr passend ausgewählt - ihr Schreibstil ist wirklich besonders.

Doch in diesem Abschnitt habe ich mich oft dabei erwischt, wie ich doch immer mal den Kopf schütteln musste:
1.) Das haben zwar schon mehrere erwähnt, aber Bonnie könnte die ganzen Probleme mit einem Anruf beenden. Sie bringt Clyde nur unnötig in Gefahr, vor allem, weil sie bereits von seiner Vergangenheit Bescheid weiß. Einem Ex-Häftling schenkt man später nicht mehr so viel Glauben und spätestens, wenn beide aussagen müssen, könnte ihm das zum Verhängnis werden. Ich finde das dann doch etwas unüberlegt von ihr. Sie lebt da schon in ihrer eigenen Traumwelt und wirkt für mich ziemlich realitätsfern - leider. Weil es gibt auch so viele Punkte, die ich an Bonnie sehr gerne mag.

2.) Irgendwie berührt mich die Geschichte noch nicht so ganz. Ich lese sie wirklich gerne und verschlinge die Geschichte geradezu, aber letztendlich bleibt bei mir nicht so viel hängen. Gerade bei einem Liebesroman erwarte ich, dass er die verschiedensten Gefühle in mir hervorruft, jedoch zieht alles irgendwie an mir vorbei ohne bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Das finde ich etwas schade.

Das klang jetzt vielleicht ziemlich hart, aber vielleicht geht es anderen ja auch so?
Die Geschichte liest sich wirklich gut und man möchte gar nicht mehr aufhören. Auch gefallen mir Bonnie und Clyde in der Kombination wirklich gut, aber mir fehlt noch das gewisse Etwas. Bisher lese ich die Geschichte nur, ohne dass sie irgendetwas mit mir macht.
Ich hoffe ja, dass sich das im letzten Abschnitt noch ändern wird, weil ich sehe durchas das Potenzial der Geschichte.
Aber den Schreibstil muss ich wirklich nochmal loben, er ist wirklich herrlisch erfrischend! :)

Das stimmt, gerade deswegen möchte man die ganze Zeit weiterlesen. Ich bin wirklich gespannt, wie es mit den beiden ausgeht! :)