Leserunde zu "Die Anatomie der Einsamkeit" von Louise Pelt

Ein Roman über Sehnsucht, Mut und Hoffnung
Cover-Bild Die Anatomie der Einsamkeit
Produktdarstellung
(22)
  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Louise Pelt (Autor)

Die Anatomie der Einsamkeit

Roman. Ein einfühlsamer Roman über die Wucht der Einsamkeit und den Mut, Neuanfänge zu wagen

Ein kluger Roman über Sehnsucht, Mut und Hoffnung

Journalistin Olive träumt von der ganz großen Geschichte - und davon, endlich ein Zuhause zu finden. Zwar ist sie in einer liebevollen Familie aufgewachsen, aber sie wird das Gefühl nicht los, dass ihr etwas fehlt, um wirklich glücklich zu sein. Können ausgerechnet die Nachforschungen zu dem alten, scheinbar wertlosen Kompass ihrer Großmutter Olive aus ihrer Einsamkeit führen?

Zwanzig Jahre zuvor führt Claire ein Leben auf der Überholspur. Aber die Nachricht vom Tod ihrer Schwester Iris wirft sie aus der Bahn. Sie flieht Hals über Kopf auf die kleine Felsinsel, auf der Iris lebte. Dort findet Claire haufenweise Zeichnungen - darunter auch eine von einem alten, scheinbar wertlosen Kompass ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 03.02.2025 - 16.02.2025
  2. Lesen 24.02.2025 - 16.03.2025
  3. Rezensieren 17.03.2025 - 30.03.2025

Bereits beendet

Schlagworte

Einsamkeit Familie Liebe Geheimnis moderne Einsamkeit Social Media Literarische Unterhaltung

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 31.03.2025

Wie man einsam sein kann ohne allein zu sein

0

Louise Pelt hat mir mit ihrem neuesten Roman einiges zu denken mitgegeben. Denn in "Die Anatomie der Einsamkeit" geht sie einem Thema nach, das vermutlich so alt wie die Menschen und ebenso aktuell ist: ...

Louise Pelt hat mir mit ihrem neuesten Roman einiges zu denken mitgegeben. Denn in "Die Anatomie der Einsamkeit" geht sie einem Thema nach, das vermutlich so alt wie die Menschen und ebenso aktuell ist: Einsamkeit. In unserer schnelllebigen Welt hat man gefühlt ständig Kontakt, bspw über soziale Medien. Anders als deren Name vermuten lässt, sind diese Medien häufig aber nicht sozial in dem Sinne, dass man sich wirklich um einander sorgt oder sich kümmert. Vielmehr versuchen viele Menschen Dingen und Idealen nachzujagen.

Und so ist es auch bei den beiden Hauptfiguren: Olive lebt in der großen Metropole London, hat einen Job, den sie nicht mag und dazu eine On/Off-Beziehung zu Marcus. Sie ist nicht glücklich obwohl sie von ihrer Familie wirklich viel Fürsorge und Liebe entgegengebracht bekommt. Allerdings ist sie trotz allem auch ziemlich einsam, was sicherlich auch ihrer Art geschuldet ist, die einem selbst beim Lesen manchmal etwas zu viel wird.

Zwanzig Jahre zuvor ergeht es Claire aus anderen Gründen ähnlich: sie ist trotz erfolgreicher Karriere in New York sehr einsam. Und auch ihr Charakter ist nicht ganz einfach beim Lesen. Und man setzt sich unweigerlich mit dem Thema Einsamkeit auseinander während des Lesens.

Dazu stellt sich natürlich die Frage, wie die beiden sehr unterschiedlichen Schicksale zusammenhängen und welche Rolle ein alter Kompass sowie Olives Großmutter Poppy dabei spielen.

Meiner Meinung nach ein sehr gelungener Roman, der Rätsel aufwirft wie alles zusammenhängt und auch viel über das Thema Einsamkeit nachdenken lässt. Eine absolute Herzensleseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 25.03.2025

Einsamkeit hat viele Gesichter

0

Das neue Buch der Autorin Louise Pelt „Die Anatomie der Einsamkeit“, beginnt mit einem nachdenklichen Kapitel, über Mathilde im März 1950. Die Frage stellt sich schnell, denn wer ist sie und was ist aus ...

Das neue Buch der Autorin Louise Pelt „Die Anatomie der Einsamkeit“, beginnt mit einem nachdenklichen Kapitel, über Mathilde im März 1950. Die Frage stellt sich schnell, denn wer ist sie und was ist aus ihr geworden! Die Spuren verlieren sich im Wellenschlag …

Im Mittelpunkt der Handlung stehen drei Frauen von zwei Kontinenten und getrennt durch Jahrzehnte, die anfangs kaum eine Gemeinsamkeit erkennen lassen.

Im Jahr 2022 lebt die Journalistin Olive einsam von ihrer Familie getrennt in England und träumt von der ganz großen Geschichte - und davon, endlich ein richtiges Zuhause zu finden, denn sie fühlt sich immer ein wenig überflüssig - fast so, als habe sie ihren Platz im Leben noch nicht gefunden. Bevor ihre geliebte Großmutter schwer erkrankt, hat sie ihr Erbe in der Familie verteilt und ausgerechnet Olive einen scheinbar wertlosen Kompass über den sie nicht glücklich ist, geschenkt.
Und ausgerechnet der wertlose Kompass öffnet Olive unerwartet ein Türchen für eine großartige Geschichte, die ihr den Durchbruch im Verlag bringen könnte.

Im Jahre 2000 führt Claire in den USA ein Leben auf der Überholspur aber sie ist keine Träumerin, denn sie ist überzeugt davon, ihr Ziel immer fest im Blick zu haben bis Will in ihr Leben tritt. Als Claire die Nachricht über den Tod ihrer Zwillingsschwester Iris, mit der sie seit langem keinen Kontakt mehr hatte erhält, versucht sie Trost bei Will zu finden und wird fürchterlich enttäuscht. Um Wills Verrat zu entfliehen und um Abstand zu gewinnen, reist Claire auf die einsame Insel, der letzten Wohnstätte ihrer Schwester. Einsam und von der Außenwelt ausgeschlossen, findet sie langsam Zugang zu der Welt ihrer Zwillingsschwester und Zeichnungen, die ihr zum Teil große Rätsel aufgeben. Erst mit Hilfe von Iris Freunden, denen Claire sich langsam öffnet, erhält sie Antworten und kommt ihrem Ziel näher um zu erkennen, was wirklich wichtig im Leben ist.

Lange Zeit habe ich gerätselt, wie diese drei Frauen in Verbindung stehen könnten und was es mit dem Kompass auf sich hat. Die Autorin hat die einzelnen Puzzlesteinchen nach und nach zusammengeführt und am Ende geschickt ein Gesamtbild erschaffen, der die wichtigsten Fragen beantwortet.

Fazit:
Mit leichter Hand und moderner Sprache hat die Autorin eine einfühlsame Geschichte erzählt, die sich leicht lesen lässt aber doch zum Nachdenken anregt. Auch ist es ihr hervorragend gelungen, die abwechselnd erzählten Handelsstränge in sich chronologisch und die einzelnen Kapitel mit Name, Ort und Datum gekennzeichnet, hervorzuheben.
Eine gelungene Geschichte über die Wucht der Einsamkeit und den Mut, Neuanfänge zu wagen.
Ein 5-Sterne Buch, welches ich sehr gerne weiterempfehle!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 24.03.2025

Wie gut kennen wir unsere Familie?

0

Da dies mein erstes Buch von Louise Pelt war, bin ich ganz unvoreingenommen in das Buch gestartet.

Normalerweise bin ich kein Fan von Büchern mit zwei Handlungssträngen, da ich immer einen "Lieblingshandlungsstrang" ...

Da dies mein erstes Buch von Louise Pelt war, bin ich ganz unvoreingenommen in das Buch gestartet.

Normalerweise bin ich kein Fan von Büchern mit zwei Handlungssträngen, da ich immer einen "Lieblingshandlungsstrang" habe und den anderen nur halbherzig verfolge. Bei "Die Anatomie der Einsamkeit" habe ich jedoch beide Stränge sehr gemocht. Das ganze Buch über habe ich versucht die beiden Stränge und die Geschichten dahinter zu verbinden, bin jedoch nicht auf das richtige Ende gekommen.
Für mich ein sehr spannendes Buch, welches zum Nachdenken anregt, wie gut wir unsere Familienmitglieder eigentlich kennen - und wie gut wir sie kennen wollen.

Alles in allem auf jeden Fall ein Buch, zu welchem ich noch mehrfach greifen werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 21.03.2025

Manchmal braucht es nur Mut!

2

Olive lebt in Londen, sie ist in einer On Off Beziehung mit Marcus. Beruflich tritt sie auf der Stelle. Sie hängt sehr an ihrer Großmutter Poppy, die bei Ihren Eltern auf dem Land lebt. Sie hat ihr einen ...

Olive lebt in Londen, sie ist in einer On Off Beziehung mit Marcus. Beruflich tritt sie auf der Stelle. Sie hängt sehr an ihrer Großmutter Poppy, die bei Ihren Eltern auf dem Land lebt. Sie hat ihr einen Kompass vererbt. Für Olive ein eher enttäuschendes Erbstück. Doch eines Tages gibt der Kompass Aufschluss auf ein Leben ihrer Großmutter, dass so gar nicht zu Poppy passt. Olive begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit und sucht nach Antworten. Und stößt dabei auf ein Familiengeheimnis.

Claire lebt in New York, ist eine erfolgreiche Anwältin. Hat die Aussicht auf einen aussichtsreichen Job in einer angesehen Kanzlei. Ihr Leben scheint perfekt und trotzdem spürt sie eine Zerrissenheit in sich, die sie manchmal verzweifeln lässt. Als sie von dem Tod ihrer Schwester erfährt, beginnt für sie eine emotionale Reise in die Vergangenheit. Auf einer einsamen Insel kommt sie sich selbst wieder näher und beginnt sich zu reflektieren. Kann sie sich selbst verzeihen?

Die Anatomie der Einsamkeit ist bereits das zweite Buch der Autorin Louise Pelt. Es beschreibt den steinigen Weg zu sich selbst und das Einsamkeit auch manchmal heilend sein kann. Eindrücklich beschreibt die Autorin das Leben der beiden Protagonisten, die beide ganz unterschiedlich agieren. Die Geschichte spielt in zwei unterschiedlichen Zeitebenen. Claires Leben spielt im Jahr 2000. Als wir sie kennenlernen ist sie der aufstrebende Stern am Juristenhimmel. Doch schnell wird klar, sie versteckt sich hinter der Großstadt, hinter der Anonymität, versucht die Realität zu verdrängen und die Vergangenheit. Trotz der Distanz, ist sie für mich die sympathischere von beiden. Ihre Handlungen sind nachvollziehbarer als die von Olive. Man nimmt ihr die Trauer und die Einsamkeit ab und die Geschichte dahinter war für mich auch die spannendere.

Olives Leben dagegen spielt 22 Jahre später. Sie ist eher unkoordiniert, impulsiver und in meinen Augen sehr naiv. Sie handelt aus dem Bauch heraus und begibt sich immer wieder in Situationen die für mich vermeidbar gewesen wären, hätte sie nachgedacht. Dennoch sind beide Figuren sehr authentisch, denn auch im wahren Leben sind wir nicht alle gleich.

Besonders hervorzuheben ist der Schreibstil von Louise Pelt, durch ihre subtile Wortwahl kann der Leser tief in die Geschichte eintauchen, es ist fast wie Poesie. Immer wieder nutzt sie die Natur als Metapher für Gefühle und verschiedene Phasen des Lebens. Auch das Cover ist meines Erachtens besonders zu bewerten, denn ist wunderschön und hochwertig gestaltet. Es lädt zu Spekulationen ein und ist auch farblich ein Hingucker.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn es im Mittelteil etwas langatmig war und an einigen Stellen zu vorhersehbar, gibt es von mir eine klare Leseempfehlung. Die Autorin beschreibt in dem Buch dass Einsamkeit eine Art Rettung sein kann. Es ist schon lange kein politisches oder gesellschaftliches Thema mehr, es kann jede Altersgruppe und jede Lebensphase betreffen. Auch finde ich, dass das Buch dazu anregt zu erkennen, wie wichtig es ist zu reden, seine Gefühle zu offenbaren, sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. Sonst entstehen Missverständnisse und irgendwann ist es vielleicht zu spät, sie aus der Welt zu schaffen. Ein gewisse Ehrlichkeit kann nicht schaden. Ich persönlich finde schade, dass der Prolog am Ende der Geschichte nicht mehr zum Tragen kommt. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin die Situation erklärt oder zumindest kurz aufklärt wie es dazu kam. Aber am Ende sind alle Stränge nachvollziehbar mit einander verstrickt und es gibt noch die ein oder andere Überraschung. Ein wirklich gelungenes Buch, mit einem herausragenden Schreibstil.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 21.03.2025

Ist Einsamkeit vererbbar?

1

Olive fühlt sich ungesehen in der Welt. Ihr „Freund“ ist eigentlich nur körperlich an ihr interessiert, im Job wird sie nicht ernst genommen. Einzig bei ihrer nun dementen Oma hat sie sich verstanden gefühlt.

Ebenso ...

Olive fühlt sich ungesehen in der Welt. Ihr „Freund“ ist eigentlich nur körperlich an ihr interessiert, im Job wird sie nicht ernst genommen. Einzig bei ihrer nun dementen Oma hat sie sich verstanden gefühlt.

Ebenso geht es Claire. Seit dem Tod der Eltern hat sie auch die Verbindung zu ihrer Zwillisschwester verloren. Als sie von ihrem Tod erfährt, zerbricht Claires Welt. Dich durch diesen Bruch findet Claire einen Weg aus ihrer Einsamkeit.


Ein wunderschönes und emotionales Buch, dass mir schöne Lesestunden beschert hat. Ich war auf einer Insel im Pazifik und habe diese absolute Einsamkeit gespürt. Danach war ich auf einem roadtrip in die Vergangenheit und konnte eine beginnende Liebe beobachten. Louise Pelts Roman war einfach schön. Allein die Zeitsprünge zwischen Claire und Olive haben mich etwas durcheinander gebracht.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre