Leserunde zu "Reise mit zwei Unbekannten" von Zoe Brisby

Der zweite Abschnitt geht deutlich mehr in die Tiefe. Das Seelenleben von Alex und Maxime kommt an die Oberfläche. Beide überdenken und hinterfragen ihre Pläne für Brüssel. So geben sie auch im Rückblick die Anstöße zu ihren Überlegungen preis. Das finde ich gut, auch wenn die Passagen teilweise etwas langatmig geraten sind.

Nicht so gut gefallen mir die vielen Wiederholungen wie die verstorbenen Weggefährten, die vertauschten Redewendungen oder Maximes übertriebenes Kokettieren mit ihrem Alter. Teilweise vermisse ich etwas Logik in den Geschehnissen, auch die extrem vielen Erlebnisse der beiden sind überladen.

Aber generell finde ich die Geschichte sehr unterhaltsam, auch lassen sich einige Wahrheiten des Lebens erkennen. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.

Du sprichst mir aus der Seele. Genauso habe ich den zweiten Abschnitt empfunden. Der Witz kommt nicht mehr so gut bei mir an und die Geschichte plätschert so dahin. Aber ich bin noch immer ein glühender Fan von Maxime. Jeder von uns sollte eine Maxime in ihrem Leben haben, die einem in den Hintern tritt und eine gehörige Portion Humor und Ironie ins Leben bringt.

Ich finde es weiterhin total faszinierend, wie die beiden sich Stück für Stück aus ihrer Misere ziehen! Und ich hoffe dass das Buch so endet, dass Alex mehr Selbstbewusstsein hat und Maxine sich wieder auf die Suche nach ihrer Tochter begibt.

Du hast recht, dass wäre auch für mich das wünschenswerteste Ende. Hauptsache Maxime ändert es ihre Entscheidung noch, sodass ich nicht doch noch zum Taschentuch greifen muss!

Der zweite Abschnitt hat mir auch gut gefallen, obgleich nicht so sehr wie der erste. Einiges wiederholt sich. Allerdings finde ich es auch nicht schlecht, dass hier die ernsteren Themen etwas mehr dominieren.

Manchmal ist die Geschichte ein wenig übertrieben. Ich fühle mich aber weiterhin ganz gut unterhalten. Man darf nicht alles wortwörtlich nehmen, denke ich.

Na ja, wenn man in Fernsehreportagen sieht, wie es in manchen Heimen zugeht... Das mag sicherlich längst nicht überall so sein und nur in einer Minderheit der Einrichtungen. Ich persönlich kenne auch ganz andere Fälle, aber total an den Haaren herbeigezogen ist das Ganze bestimmt nicht. Seniorenheime sind für viele Betreiber in erster Linie ein Geschäft, traurig, aber wahr.

Ich denke auch nicht, dass es so gewesen ist. Aber Maxine hat es schon des Öfteren mit der Wahrheit nicht so genau genommen. Insofern hat das für mich gepasst.

Ich habe mir eure Kommentare zu dem zweiten Teil durchgelesen und bin auch der Meinung, dass es nun deutlich langsamer in dem Buch voran geht. Leider kommt es nun häufig zu Wiederholungen, unter anderem bei den Gesprächsthemen der beiden Reisenden, aber auch bei den Witzen. Der zweite Teil zieht sich ganz schön in die Länge und war nicht mehr ganz so schnell runterzulesen.
Nichtsdestotrotz gab es wieder einige Momente, in denen ich mir das Schmunzeln nicht verkneifen konnte.
Am Anfang des zweiten Teils kam mir der Gedanke, ob die beiden vielleicht noch gemeinsam Maxines Tochter suchen gehen könnten?

Nachdem ich jetzt alle Beiträge gelesen habe, sehe ich es auch so, einige mögen den Humor sehr, für andere ist er zu übertrieben.
Ich bin hier auch zwiegespalte, das Buch liest sich gut weg, ist leichte, unterhlatsame Lektüre. Es stecken hier aber sehr viele ernste und wichtie Themen drin, vielleicht sogar zu viele, um sie entsprechend zu würdigen. Es ist ein Roadtrip, geht um die Beziehung von Jung und Alt, um Liebeskummer, Erinnerungen, Depression und Alzheimer, dann noch der Brocken mit der Sterbehilfe und die Altersheime und und und... Hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen.
Was mir so etwas Unbehagen bereitet sind wirklich die "Entführung" und der Tankstellenüberfall, das ist mir echt zuviel, das ist für mich unglaubhaft.
Diese Beziehung zwischen Alex und Max, dieses zwischenmenschliche mag ich sehr und alles in allem fühle ich mich auch gut unterhalten.

Habe nun den zweiten Abschnitt des Buches gelesen und muss sagen, dass es mir trotz aller Überzeichnungen gut gefällt. Es macht einfach Spass das Buch zu lesen, viele witzige Passagen wechseln sich mit ernsthaften Themen ab. Maxines Auftritt als Karaokesängerin im Restaurant und wie sie mit Genuss ihren Burger verspeist, gefällt mir gut. Dann wieder die Gespräche der beiden, wie sie Alex am Telefon die Stimme ihres verstorbenen Mannes hören lässt. Und das sie deshalb den Telefonvertrag nie löschen lies.
Dann der Überfall auf die Tankstelle, bei dem Maxine den Räuber mit einer Pistole (Feuerzeug) und einem Elektroschocker zur Strecke bringt. Zwar nicht unbedingt glaubhaft, was es aber für mich auch nicht sein muss.
Mit der Zeit entwickelt sich immer mehr eine Verbindung zwischen den beiden. Alex ist klar, dass er verhindern möchte, dass Maxine die Sterbehilfe in Anspruch nimmt. Gleichzeitig haben die beiden auch jede Menge Spaß wodurch Alex Depression immer mehr in Hintergrund tritt.
Nun stehen sie schon eine Stunde im Stau , bin sehr gespannt wie die Fahrt weitergeht und hoffe dass sie noch lange nicht von der Polizei gestoppt werden, die ihnen auf den Fersen ist.