Leserunde zu "Reise mit zwei Unbekannten" von Zoe Brisby

Ein ungewöhnliches Paar auf einem Roadtrip voller Überraschungen
Cover-Bild Reise mit zwei Unbekannten
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Zoe Brisby (Autor)

Reise mit zwei Unbekannten

Roman

Monika Buchgeister (Übersetzer)

Die 90-jährige energische Maxine ist aus dem Seniorenheim ausgebüxt, um ihr Ableben selbstbestimmt zu regeln. Der schüchterne Student Alex hat Liebeskummer und braucht frischen Wind. Das Schicksal führt sie über ein Mitfahrportal zusammen. In einem uralten Twingo brechen sie zu einer Fahrt durch Frankreich nach Brüssel auf. Als Maxine von der Polizei gesucht wird, beginnt ein atemloses Abenteuer - mit Blick auf die grandiose Vielfalt des Lebens.


Timing der Leserunde

  1. Bewerben 08.02.2021 - 28.02.2021
  2. Lesen 15.03.2021 - 04.04.2021
  3. Rezensieren 05.04.2021 - 18.04.2021

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 18.04.2021

Roadtrip fürs Herz

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Am Anfang der Reise des ungleichen Gespanns von Maxine und Alex scheint das Ende unerbittlich. Im Laufe der Zeit wachsen die Charaktere einem jedoch immer mehr ans Herz und man wünscht sich, das dieser ...

Am Anfang der Reise des ungleichen Gespanns von Maxine und Alex scheint das Ende unerbittlich. Im Laufe der Zeit wachsen die Charaktere einem jedoch immer mehr ans Herz und man wünscht sich, das dieser Roadtrip nie endet auch wenn er zwischendurch immer wieder Realitätsfremd anmutet.
Der Erzählstil der Autorin sorgt dafür, das dass Geschehen für den Leser lebhafter wird und durch die verschiedenen Stilmittel ist dieses Buch etwas ganz besonderes.
Die Themen Depression und Demenz hätten für mich persönlich etwas stärker definiert sein können jedoch ist dieses Buch für Menschen die zu diesen Themen vielleicht etwas weniger Berührungspunkte haben, ein „leichterer“ Einstieg.
Die Autorin schafft es immer wieder gekonnt, einen Wechsel zwischen traurigen/ ergreifenden und lustigen Situationen zu erschaffen.
Dieses Buch ist daher zurecht ein Roadtrip fürs Herz.

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Schöne Geschichte

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Achtung Werbung wegen Rezensionsexemplar


Ich möchte mich vor ab erstmal Danke sagen, das ich bei Leserjury, das Buch gewonnen habe und an der Leserunde teilnehmen durfte. Der Klappentext klingt vielversprechend ...

Achtung Werbung wegen Rezensionsexemplar


Ich möchte mich vor ab erstmal Danke sagen, das ich bei Leserjury, das Buch gewonnen habe und an der Leserunde teilnehmen durfte. Der Klappentext klingt vielversprechend und machte neugierig auf mehr. Das Buchcover ist sehr schön bunt gestaltet – es passt perfekt zur Geschichte.

In der Geschichte „Reise mit zwei Unbekannten“ geht es um zwei Protagonisten, Maxime und Alex. Maxime ist 90 Jahre alt und lebt im Altersheim und glaubt, Alzheimer zu haben. Alex ist noch recht jung, hat aber Depression und will nicht mehr leben. Er will nach Brüssel sowie Maxine, nach Brüssel will, um zu sterben. Beide begegnen sich durch eine Anzeige im Internet. Anfangs dachten beide das, sie jmd. anderes Treffen (wegen dem Namen) Doch dann beginnt die Reise nach Brüssel. Sie kennen sich nicht. Sprachlich ist die Geschichte sehr flüssig und witzig geschrieben. Auch was Maxime und Alex gemeinsam Dinge erleben, ist witzig gewesen. Ich will jetzt nicht spoilern.
Maxime ist 90 Jahre alt und glaubt, dass sie Alzheimer hat, weil sie gewisse Sachen vergisst und Sätze nicht richtig ausspricht / die Sprüche falsch sagt. Sir verwechselt da immer mal wieder da. Alex korrigiert sie immer wieder, doch fragt sich dann auch, ob sie wirklich „Alzheimer“ hat. Maxime Ehemann litt an Alzheimer und ist daran gestorben, deswegen glaubt sie, sie hat Alzheimer und will dementsprechend sterben.
Alex hatte Liebeskummer und ist depressiv. Er ist Einzelgänger und niemand interessiert sich für ihn. Er will nicht mehr. Er ist normal arbeiten gegangen und hat immer gemacht, was alle anderen ihm vorgetragen haben. Doch er brach sein Studium ab, weil er unglücklich war.
Irgend wie kam mir Alex mit seiner Situation bekannt vor, denn genau so erging es mir auch. Der Titel entspricht genau wie die Geschichte.
Die Art wie Maxime drauf ist, erinnert mich ein wenig an mich und wie sie versucht, Alex etwas beizubringen, zeigt mir, dass sie in Wahrheit eine liebevolle Person ist und verlernt hat Hilfe anzunehmen..
Alles in allem eine tolle witzige Geschichte.



Ich habe auch das Buch fast bis 180 Seiten gelesen. Und möchte auch noch mal zu den ersten 150/ 160 Seiten was sagen. Es ist wichtig, das man zuerst die 160/ 180 liest, weil wenn man das vorher nicht tut, versteht man die Dinge nicht so ganz.
Als man erfuhr, dass die ältere Dame „Alzheimer“ hatte, hatte ich gedacht „Ok – alles klar“ Doch ihre Art wie sie redete, zeigte mir deutlich es für mich kein Alzheimer war oder ist. Klar, sie kann nicht richtig die Sprüche sagen und verwechselt es immer wieder, aber hey, das mache ich auch manchmal und bin trotzdem gesund. Das es nur zwei Sichten gibt, finde ich absolut in Ordnung und das es nur !um die beiden geht, finde ich auch gut – weil wenn es zu viele wären – hätte ich den Faden verloren.
Ich finde es total unterhaltsam, wie die beiden miteinander kommunizierten, und versuchen, sich gegenseitig zu helfen -. Manchmal auf eine ernstere Ebene und manchmal auf eine lustige Ebene. Die Geschichte ist sehr flott, obwohl es nur die beiden sind, die kommunizieren, ist die Geschichte gar nicht so langweilig, sondern sehr interessant.
Was ich halt nicht verstehe, sind diese drei Punkten in manchen der Geschichte.

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Veröffentlicht am 14.04.2021

Charmanter, unterhaltsamer Roadtrip mit ungleichen Hauptfiguren und ein bisschen zu viel Klamauk

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„Das Schicksal schlug manchmal doch wirklich lustige Kapriolen: Es schickte einem einen Menschen über den Weg, den es zu retten galt, während man selbst ein hoffnungsloser Fall war.“

Der introvertierte ...

„Das Schicksal schlug manchmal doch wirklich lustige Kapriolen: Es schickte einem einen Menschen über den Weg, den es zu retten galt, während man selbst ein hoffnungsloser Fall war.“

Der introvertierte Student Alex leidet unter Liebeskummer und hat von seinem Arzt gerade die Diagnose „Depression“ erhalten. Er beschließt seinem tristen Alltag zu entfliehen und nach Brüssel zu fahren. Auf seine Anzeige bei der Mitfahrzentrale meldet sich Max. Doch statt des erwarteten Mannes erscheint die neunzigjährige Maxine, die aus ihrem Seniorenheim geflohen ist, am vereinbarten Treffpunkt. Die Reise in Alex altem Twingo quer durch Frankreich soll ihre letzte sein. Doch davon ahnt Alex zunächst nichts. Nach und nach kommt sich das ungleiche Paar auf dem verrückten Roadtrip einander näher.

Zoe Brisby hat einen angenehmen, flüssigen, gut lesbaren und erfrischenden Schreibstil. Sie schreibt mit viel Humor und einem Augenzwinkern, bringt aber auch sehr prägnant traurige Wahrheiten aufs Papier. Rasch hat sie mich mit ihrer Geschichte erreicht und ich hatte keine Mühe, mich im Geschehen und der Handlung zurechtzufinden.

Alex hat keinen Spaß am Leben. Die, in die er verliebt ist, nimmt ihn nicht wahr. Er ist mut- und antriebslos. Ein Arzt diagnostiziert bei ihm eine Depression. Seine Reise nach Brüssel wirkt auf mich wie eine Flucht. Maxine fasst Alex Situation zusammen: „Er war eben schlicht und ergreifend ein netter Junge. Mit einem Respekt vor den Menschen um sich herum, der so weit ging, dass er den Respekt vor sich selbst vergaß.“ Als Alex Maxine kennen und später sehr mögen lernt, will er ihr helfen, ihre Sorgen loszuwerden und Spaß am Leben zu finden: „Einziger Schatten über diesem perfekten Plan: Wie zeigt man jemanden die Schönheit des Lebens auf, wenn man selbst depressiv ist?“
Maxine ist eine ganz besondere Persönlichkeit. Sie ist sehr direkt, lebenserfahren, verhält sich oft skurril bis überdreht, wendet Redensarten auf ihre ganz eigene Weise an, trägt in ihrer Tasche ihre gesamte Habe und hat ein ganz großes Problem, wie sie Alex gesteht:
„Wenn du alt bist, wird dir dein eigenes Leben fortgenommen. Dein Körper gehorcht dir nicht mehr, und jeder denkt, dass er besser als du selbst weiß, was gut für dich ist. Bei einem Baby ist klar, dass ein solcher Zustand nicht andauern wird, aber bei einem alten Menschen gibt es keine Aussicht mehr auf etwas anderes, bevor dann das tatsächlich Ende kommt.“ Für sie ungewohnt ernst fürchtet Maxine: „Ich bin dabei, mich allmählich aufzulösen. Ich versinke in mir selbst und werde bald ganz verschwunden sein.“

„Reise mit zwei Unbekannten“ hat oft Spaß gemacht, aber der Roman hat mich mitunter auch ziemlich verwirrt. Die beiden Hauptfiguren sind anfangs doch recht traurige Gestalten, scheinen keine Lebensfreude zu haben, sind verständlicherweise unglücklich. Das war stellenweise ganz schön deprimierend. Doch die Zwei tun einander gut und Maxine sorgt zunehmend für heitere Momente, bringt banale und weniger banale Weisheiten auf ihre unnachahmliche, trockene und drollige Art auf den Punkt. Aber dann ganz plötzlich driftet der eben noch angenehm leichte, komische Moment wiederholt ins völlig überdrehte, übertrieben Klamaukige ab. Gags werden dabei immer weiter breitgetreten und ich fragte mich dann überfordert, was denn da gerade eigentlich passiert. An einigen Stellen hat die Autorin für meine Begriffe die „Kurve nicht richtig gekriegt“ oder gar eine falsche Abzweigung genommen. Aber dann gelang es ihr auch wieder mühelos, auf den richtigen Weg zurückzufinden. Am Ende des unfassbar vollgepackten, abwechslungsreichen Roadtrips siegt der Optimismus: „Das Leben ist wie ein Fahrrad, man muss sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.“
Trotz einiger unnötiger, übertriebener Fremdschäm-Momente empfand ich den Roman als unterhaltsame, leichte Komödie, eine Wundertütengeschichte mit ernstem Unterton. Ein Buch wie eine Schachtel Pralinen mit der Lieblingssorte, aber eben auch zwei, drei nicht so leckeren Varianten.

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Veröffentlicht am 13.04.2021

Fahrgemeinschaft

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Alex und Max verabreden sich auf einem Mitfahrerportal im Internet. Schon die erste Begegnung ist von Missverständnissen geprägt. Alex ist mehr als überrascht, dass sich Max als die hochbetage Maxine herausstellt ...

Alex und Max verabreden sich auf einem Mitfahrerportal im Internet. Schon die erste Begegnung ist von Missverständnissen geprägt. Alex ist mehr als überrascht, dass sich Max als die hochbetage Maxine herausstellt und Maxine hat bei Alex eher eine Frau erwartet und nicht diesen seltsamen jungen Mann. Nun starten zwei ganz unterschiedliche Charaktere einen gemeinsamen Roadtrip, der Brüssel zum Ziel hat.

Alex ist schüchtern, unsicher, mittelschwer depressiv, wie sein Arzt konstatiert hat, Maxine vergisst sehr viel und hat bei sich Alzheimer diagnostiziert. Damit kennt sie sich aus, sie hat schließlich jahrelang ihren Mann mit dieser Krankheit begleitet. Aber ihr Aufbruch bleibt nicht unbeobachtet und aus Gründen, die niemand so recht nachvollziehen kann, wird schnell eine Entführung aus der Abfahrt gemacht und Alex und Max reisen von Presse und Polizei verfolgt durch den Norden Frankreichs.

Zwei ganz verschiedene Menschen, die sich allmählich öffnen und Vertrauen zueinander gewinnen, das ganze garniert mit den absurdesten Begebenheiten, die man sich vorstellen kann. Das ist der temporeiche Plot dieses unterhaltsamen Romans mit durchaus ernsten Untertönen.

Die Autorin schreibt wirklich flott und ideenreich, viele Einfälle reizen zum Schmunzeln, zumindest bei den ersten Malen, aber leider wird manches zu oft wiederholt. So Maxines Schwächen mit Sprichwörtern, die sie gerne und oft, aber im falsch anwendet.

Beide Charaktere sind sehr gegensätzlich angelegt und ergänzen sich dadurch besonders. Daraus zieht die Autorin auch viel Situationskomik und gleichzeitig empfand ich das auch als Schwäche des Buches. Viele dieser Szenen waren einfach nur absurd und wiederholten sich in kleinen Abwandlungen, rutschten auch öfters ins Klamaukhafte ab. Das Buch hätte eigentlich alle Zutaten gehabt, die mir gefallen, aber der Funke wollte nicht überspringen. Weniger ist eben manchmal mehr.

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Veröffentlicht am 09.04.2021

Ernste Themen, humorvoll verpackt

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Die beiden Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein. Ein betagte Frau, die mit über 90 Jahren die Flucht aus der Altersresidenz antritt, um ihr Lebensende selbstbestimmt zu verbringen. Über die ...

Die beiden Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein. Ein betagte Frau, die mit über 90 Jahren die Flucht aus der Altersresidenz antritt, um ihr Lebensende selbstbestimmt zu verbringen. Über die Mitfahrzentrale trifft sie auf den jungen, depressiv gestimmten Mann, der auf der Flucht vor sich selbst ist. Die beiden lernen sich aufgrund der vielen gemeinsamen Erlebnisse kennen und schätzen. Der Weg dahin ist steinig, denn sie müssen erst herausfinden, was der jeweils andere wirklich möchte.

Die Charaktere sind sympathisch und authentisch. Die Gegensätze finde ich gut dargestellt: jung und alt, depressiv und lebenserfahren. Die ungewöhnliche Geschichte thematisiert ernste Themen, die stellenweise mit Humor genommen werden. Die Oberflächlichkeit der Gesellschaft, die Schwierigkeiten des Alters und ernste Krankheiten werden unterhaltsam miteinander verwoben, dass man zuerst den Humor sieht, bevor es in die Tiefe geht. Aber diesen Humor bzw. diese Ironie muss man mögen, um mit dem Buch klarzukommen. Man findet tiefgründige Gedankengänge, die den Leser zum Denken anregen. Viele Situationen erscheinen auf den ersten Blick unrealistisch, einige stellen sich aber im Nachhinein als gar nicht so abwegig dar. Teilweise habe ich etwas Logik in den Geschehnissen vermisst, auch die extrem vielen Erlebnisse der beiden sind überladen. Leider finden sich einige überzogenen Stilmittel zu oft wieder und bringen so eine Langatmigkeit in verschiedene Abschnitte des Buches. Einen gewissen Charme kann man diesem Buch aber nicht absprechen.

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