Leserunde zu "Reise mit zwei Unbekannten" von Zoe Brisby

Das Gefühl habe ich auch und ich bin gespannt ob es noch zu diesem Wendepunkt kommt. Ich hoffe es ja schon, muss ich gestehen. ;)

Der Einstieg in die Geschichte gelingt sehr gut und man ist sofort mitten drin in dem Schlagabtausch von Maxine und Alex. Die beiden sind äußerlich sehr unterschiedlich, aber sie sind sich gleichzeitig auch ähnlich: Sie sehen in ihrem eigenen Leben keinen Sinn mehr und wollen das Leben des anderen verbessern.

Ich frage mich, was wirklich hinter Alex Depression steckt und seit wann er sie hat. Diese “Liebesgeschichte” bzw. Fantasie, die er hatte, wird ja wohl nicht der Auslöser dafür gewesen sein. Zum Ende des Leseabschnittes kam Spannung auf: Der arme Alex wird für einen Entführer gehalten und Maxine ist zu allem bereit, um ihn dazu zu bringen, dass er sie nach Brüssel bringt. Wobei mir das mit der Entführung etwas komisch erscheint: Sie ist einfach zu ihm ins Auto gestiegen und die Leute werden sich ja wohl gefragt haben, wie eine Bewohnerin eines Seniorenheims, die ständig bewacht wird, und ein junger Mann sich kennengelernt haben. Ob die Polizei sich den Heimcomputer vornimmt? Ich denke nicht, dass das Buch für Alex in dem Sinne schlecht ausgeht oder er ins Gefängnis kommt, wie er sich das jetzt vorstellt. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.

Das empfinde ich genauso. Gerade dieses Gegensätzliche, dieser tolle Humor und dann wieder die Ernsthaftigkeit sind sehr unterhaltsam.

Habe nun auch den ersten Leseabschnitt gelesen und bin so begeistert von dem Buch. Angefangen mit dem Cover, es macht einfach Spaß das schön gestaltete Buch anzuschauen. Ich finde es sehr gelungen und die farbigen Wellen symbolisieren für mich die verschiedenen Höhe-und Tiefpunkte dieser Reise. Auch sprachlich punktet der Roman durch seinen leichten, lockeren Schreibstil. Die Dialoge sind witzig und humorvoll, dann aber auch wieder nachdenklich und ernst. Dazu die beiden Charaktere, Maxine und Alex, die verschiedener nicht sein könnten. Dennoch verbindet sie etwas, es entsteht eine ganz besondere Beziehung zwischen den beiden. Man selbst fühlt sich den beiden auch gleich verbunden, hat das Gefühl diese Reise mitzuerleben. Ich finde besonders Maxine sehr sympathisch, und hoffe, dass sie ihr Ziel, ihrem Leben in Brüssel ein Ende zu setzen, nicht erreicht. Bin sehr gespannt auf die nächsten Seiten und freue mich jetzt aufs Weiterlesen!

Ich weiß tatsächlich noch gar nicht, wie ich zu ihrem Wunsch stehen soll. Einerseits unterstütze ich den Gedanken eines selbstbestimmten Sterbens. Ich war ja noch nie so alt und denke, dass Menschen in Maxines Alter diese Entschidung schon aus gutem Grund treffen werden. Ich kann ihre Beweggründe sehr gut nachvollziehen. Das einzige was ich mir momentan vorstellen könnte, was eine gute Alternative für sie wäre, wäre mit Alex zusammenzuziehen und eine WG zu gründen, oder vielleicht nochmal irgendwo anders neu anzufangen. Dann könnte es vielleicht einen Sinn geben, noch ein paar weitere Jahre durchzuhalten und zu riskieren, dass man den Punkt verpasst, an dem man noch selbst über sein Leben entscheiden kann. Zurück ins Altersheim zu gehen, sehe ich für Maxine aber nicht als Alternative.

Ich finde das Buch lässt sich einfach lesen und ist perfekt für einen ruhigeren Abend. Das Buch gefällt mir bis jetzt sehr gut, da es teils lustig geschrieben wurde aber auch teilweise etwas ernstere Themen beinhaltet (Depression zum Beispiel). Alex und Max sind so unterschiedlich aber trotzdem sind die beiden in meinen Augen ein gutes Team.

Der Gedanke kam mir tatsächlich auch schon:)

Das finde ich einen sehr schönen Gedanken mit der WG.