Leserunde zu "Reise mit zwei Unbekannten" von Zoe Brisby

Ein ungewöhnliches Paar auf einem Roadtrip voller Überraschungen
Cover-Bild Reise mit zwei Unbekannten
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Zoe Brisby (Autor)

Reise mit zwei Unbekannten

Roman

Monika Buchgeister (Übersetzer)

Die 90-jährige energische Maxine ist aus dem Seniorenheim ausgebüxt, um ihr Ableben selbstbestimmt zu regeln. Der schüchterne Student Alex hat Liebeskummer und braucht frischen Wind. Das Schicksal führt sie über ein Mitfahrportal zusammen. In einem uralten Twingo brechen sie zu einer Fahrt durch Frankreich nach Brüssel auf. Als Maxine von der Polizei gesucht wird, beginnt ein atemloses Abenteuer - mit Blick auf die grandiose Vielfalt des Lebens.


Timing der Leserunde

  1. Bewerben 08.02.2021 - 28.02.2021
  2. Lesen 15.03.2021 - 04.04.2021
  3. Rezensieren 05.04.2021 - 18.04.2021

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 2, KW 12, Seite 134 bis 265 (inkl. Kapitel 42)

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Hyperventilea

Mitglied seit 07.08.2019

Ein Tag ohne Lesen ist ein verlorener Tag

Veröffentlicht am 22.03.2021 um 20:54 Uhr

jsdan schrieb am 22.03.2021 um 16:46 Uhr

Auch ich bin mit dem zweiten Teil schon fertig und schließe mich dem, was bisher gesagt wurde, größtenteils an.

Für mich ist das beherrschende Gefühl des zweiten Abschnittes leider gewesen, dass sich die Witze langsam abgenutzt haben. Zum Beispiel der mit "Ich könnte deine große Schwester sein...", ich weiß das ist Maxines Marotte, aber den hatten wir jetzt doch bestimmt schon dreimal, nochmal brauch ich es eigentlich nicht.

Der zweite Abschnitt plätscherte dann also so vor sich hin, es gab wieder ziemlich viel hin und her zwischen den beiden, das manchmal ganz unterhaltsam war, und manchmal leider auch nicht. Am besten fand ich den Teil, wo sich die beiden ihre Geschichten erzählten. Davon würde ich so gerne viel mehr hören! Von Maxines Abenteuern, der Liebe zu ihrem Mann, aber auch von Alex' Versuchen, jemanden kennenzulernen, seiner Familie usw. Diese beiden Charaktere haben so viel Potential und ich weiß, das hier ist ein Humor-Roman, aber gerade bei Maxines Geschichte wünsche ich mir manchmal, es wäre ein historischer Roman und ich könnte jetzt ganz tief in ihre Geschichte eintauchen.

Trotzdem sind mir ein paar Zwischentöne aufgefallen, die ich sehr schön fand:

Zum Beispiel beschreibt Maxine auf Seite 189 das Leben als eine Hügellandschaft: Wenn man immer nur von oben auf alles hinabsieht und auf seinem eigenen kleinen Hügel bleibt und darauf wartet, dass es endlich jemand schafft zu einem hochzuklettern, bleibt man vermutlich einsam. Man muss sich ins Tal wagen, dahin wo auch alle anderen Menschen sind, um etwas zu erleben. Das finde ich ein sehr schönes Bild und auch hier: Bitte hoffentlich im 3. Abschnitt mehr davon!

Und auch die kleinen Anekdoten aus dem Seniorenheim finde ich absolut herzerwärmend. Zum Beispiel der Freund von Maxine, der behauptet er hätte außversehen die SMS gelöscht, in der stand, dass sie unterwegs nach Spanien sei.

Und dann kam zu guter Letzt noch der Tankstellenüberfall und da hat mich das Buch dann fast verloren, denn bei allem Klamauk: Sowas passiert doch nicht und wenn, dann läuft es nicht so ab. Das war für mich einfach ein bisschen zu viel des Guten. Wenn das Buch an sich mich bisher total gefesselt hätte, hätte ich da vielleicht drübergelesen, aber so hat es mich in einer schlechten "Ach jetzt bin ich fast durch"- Stimmung erwischt.

Nichtsdestotrotz sehe ich dem dritten Abschnitt positiv entgegen und freue mich auf die Auflösung, die uns sicher bald erwartet.

Der Hügelvergleich gefällt mir auch gut. Das ist ein sehr schönes Bild 👍.

Gut, dass Du das mit dem Tankstellenüberfall auch so siehst. Die Szene war für mich so, wie sie beschrieben wird, einfach unnötig. Da wäre weniger mehr gewesen.

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jutsi

Mitglied seit 10.09.2020

Lesen stärkt die Seele - Voltaire

Veröffentlicht am 22.03.2021 um 22:17 Uhr

Ich habe den zweiten Teil nun auch durch und muss sagen, dass er mir generell etwas besser gefallen hat, wahrscheinlich weil ich mit dem Buch etwas warm geworden bin.

Im ersten Teil war noch nicht richtig klar, soll das Buch nun nur witzig sein und was sollen dort die ersteren Passagen. Jetzt ist deutlich dass die Überzeichnung von allem einfach der Stil ist. Daher kann ich nun damit leben, dass die Darstellung der Krankheiten einfach unrealistisch ist, da einfach alles im Buch unrealistisch und überzogen ist. Es erinnert an eine Art Roadmovie oder Filme wie Hangover etc.

Einige Witze habe ich aber jetzt wirklich mehr als genug gelesen und von den langen, erklärenden Monologen werde ich wohl auch kein Fan. Aber ich finde es jetzt immerhin "ganz nette" Lektüre zum Berieseln.

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jutsi

Mitglied seit 10.09.2020

Lesen stärkt die Seele - Voltaire

Veröffentlicht am 22.03.2021 um 22:21 Uhr

Zitat von jsdan

Für mich ist das beherrschende Gefühl des zweiten Abschnittes leider gewesen, dass sich die Witze langsam abgenutzt haben. Zum Beispiel der mit "Ich könnte deine große Schwester sein...", ich weiß das ist Maxines Marotte, aber den hatten wir jetzt doch bestimmt schon dreimal, nochmal brauch ich es eigentlich nicht.



Das habe ich auch so empfunden! Manchmal wird es einem dann echt so aufgelegt: hier nochmal die witzige Marotte. Stört mich auch bei Krimis, wenn der Kommissar z.b. einen bestimmten Tee trinkt und das einfach in jeder einzelnen Szene erwähnt wird!

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jutsi

Mitglied seit 10.09.2020

Lesen stärkt die Seele - Voltaire

Veröffentlicht am 22.03.2021 um 22:21 Uhr

Zitat von jsdan

Für mich ist das beherrschende Gefühl des zweiten Abschnittes leider gewesen, dass sich die Witze langsam abgenutzt haben. Zum Beispiel der mit "Ich könnte deine große Schwester sein...", ich weiß das ist Maxines Marotte, aber den hatten wir jetzt doch bestimmt schon dreimal, nochmal brauch ich es eigentlich nicht.



Das habe ich auch so empfunden! Manchmal wird es einem dann echt so aufgelegt: hier nochmal die witzige Marotte. Stört mich auch bei Krimis, wenn der Kommissar z.b. einen bestimmten Tee trinkt und das einfach in jeder einzelnen Szene erwähnt wird!

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jutsi

Mitglied seit 10.09.2020

Lesen stärkt die Seele - Voltaire

Veröffentlicht am 22.03.2021 um 22:29 Uhr

Zitat von jsdan

Und dann kam zu guter Letzt noch der Tankstellenüberfall und da hat mich das Buch dann fast verloren, denn bei allem Klamauk: Sowas passiert doch nicht und wenn, dann läuft es nicht so ab.



Ja, das war komplett unrealistisch. Ich konnte mich in diesem Teil damit arrangieren , da ja fast alles in dem Buch überspitzt und unrealistisch ist:
- die geldgierige Heimleitung der im Interview andauernd Patzer rausrutschen, die auch so übertragen werden
- der Umgang mit Depressionen (die ganz bestimmt nicht durch einen einzigen Ausflug und ein paar kluge Sprüche geheilt werden)
- die Reaktion der Polizei auf die "Entführung " die eindeutige kein ist , wenn man das Video nur ordentlich anschauen würde
- der Umgang der Medien mit der Darstellung des Verdächtigen
- die Reaktion von Alex Eltern
- .... die Liste ist lang... man kann sich eher fragen, was eigentlich realistisch dargestellt ist!
Daher denke ich, das ist hier einfach die Art von Humor. In einem Film würde das ganze vielleicht anders rüberkommen, da lebt der Film ja auch oft von schnittigen Dialogen.

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jsdan

Mitglied seit 16.02.2021

Immer schön eine Seite nach der anderen lesen

Veröffentlicht am 23.03.2021 um 08:46 Uhr

Zitat von jutsi

In einem Film würde das ganze vielleicht anders rüberkommen, da lebt der Film ja auch oft von schnittigen Dialogen.



Tatsächlich habe ich mir beim Lesen auch schon oft gedacht, dass das als Film bestimmt besser funktionieren würde. Interessant!

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duceda

Mitglied seit 22.06.2020

-

Veröffentlicht am 23.03.2021 um 08:54 Uhr

Ich muss ehrlich sagen, dass ich nach dem zweiten Abschnitt mehr und mehr enttäuscht von dem Buch bin. Das hatte sich so ein bisschen schon im ersten Abschnitt bemerkbar gemacht, wo ich ab und zu zwar echt laut auflachen musste, da manche witzigen Sprüche echt gut waren, aber an andere Stelle den Humor dann doch zu sehr gewollt fand, Letzteres hat sich in Teil zwei leider fortgesetzt, ich finde die ständigen Wiederholungen mancher anfangs noch ulkiger Verhaltensweisen (Beispiel: Maxines Redewendungsproblem) einfach unglaublich nervig. Es wird echt alles super überdeutlich dargestellt: Alex‘ Paranoia, die Geldliebe von Madame Durefer, manchmal fühle ich mich echt ein bisschen für dumm verkauft. Oder was Maxine alles in ihrer Handtasche haben soll, das ist doch irgendwie lächerlich. Dazu kommt, dass ich die Handlung teilweise auch unglaublich unrealistisch finde, wie eben die Fernsehbeiträge zu dieser scheinbaren Entführung (die ich immer noch völlig absurd finde), dann diese Sache mit dem Räuber, den Maxine mit einer Spielzeugpistole aufhält und dann noch durch ein paar nette Worte bekehren kann… Noch dazu finde ich die Depression von Alex einfach nicht richtig dargestellt. Ich bin zwar auch kein Experte, aber ich glaube beim Besten Willen nicht, dass sich eine SCHWERE Depression durch ein paar tiefgründige Gespräche mit einer betagten Dame heilen lässt, die allesamt am selben Tag stattfinden. Vor allem sollte Maxine als Witwe eines bekannten Psychiaters (Psychologen? Psychotherapeut? Ich weiß es nicht mehr) doch wissen, dass das nicht so einfach geht und nicht so überheblich sein und denken sie konnte diese 5 Phasen der Bewältigung oder was das war in einem einzigen Gespräch abhandeln...
Auf der anderen Seite findet sich im Buch auch der ein oder andere echt interessant und tiefgründige Gedanke wieder, der mich innehalten und nachdenken lässt. Gepaart mit diesem völlig übertriebenen Humor und der komplett realitätsfernen Geschichte bin ich gerade aber leider echt nicht so angetan und finde, dass die Handlung sich auch wahnsinnig zieht und das Buch gar nicht vorankommt. Mich würde zwischendurch auch mal interessieren, welchen Teil der Strecke die beiden mittlerweile geschafft haben.

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duceda

Mitglied seit 22.06.2020

-

Veröffentlicht am 23.03.2021 um 09:09 Uhr

jsdan schrieb am 23.03.2021 um 08:46 Uhr

Zitat von jutsi

In einem Film würde das ganze vielleicht anders rüberkommen, da lebt der Film ja auch oft von schnittigen Dialogen.



Tatsächlich habe ich mir beim Lesen auch schon oft gedacht, dass das als Film bestimmt besser funktionieren würde. Interessant!

Darüber habe ich bisher nicht nachgedacht, aber das stimmt echt! In Filmen funktioniert das auch besser mit sich wiederholenden Witzen und unrealistischer Handlung...

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mtraun

Mitglied seit 09.02.2021

Veröffentlicht am 23.03.2021 um 09:11 Uhr

Hallo in die Runde!

Ich bin auch eben mit dem 2. Abschnitt durch. Ich hatte anfangs gedacht, die Autorin benutzt gerne die Ironie, aber langsam habe ich kapiert, ihr Humor basiert eher auf absurden und übertriebenen Situationen.

Einige Stellen finde ich genial, wie Maxines erste Versuche mit dem Elektroschock-Gerät im Altenheim oder die Erklärungen des Tankangestellten bzg. Unternehmenspolitik über persönlichen Gebrauch von Facebook oder E-mails während der Arbeitszeit. Da musste ich wieder laut lachen.

Trotzdem finde ich einige Aspekte durchaus komisch, wie zum Beispiel… wie lange sind sie schon überhaupt unterwegs? Es ist noch nicht ein Tag vorbei, oder? Es sollte dann schon abends werden irgendwann…

Genau deswegen Alexs Fortschritte in seiner Depression oder Maxines Unsicherheit mit ihrer eigenen Entscheidung sind mir zu rasch, auch innerhalb des Absurden. Irgendwie fühle ich mich mit der Zeitspanne etwas verwirrt.

Ansonsten genieße ich die Lektüre, ist sympathisch und wirklich anders als alles, was ich bisher gelesen hatte.

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Hyperventilea

Mitglied seit 07.08.2019

Ein Tag ohne Lesen ist ein verlorener Tag

Veröffentlicht am 23.03.2021 um 09:39 Uhr

Zitat von jutsi

Im ersten Teil war noch nicht richtig klar, soll das Buch nun nur witzig sein und was sollen dort die ersteren Passagen. Jetzt ist deutlich dass die Überzeichnung von allem einfach der Stil ist.



Da hast Du recht. Das ist ein Stilmittel und oft auch echt wirklich witzig. Aber an manchen Stellen ist es mir doch ein bisschen zu viel davon, da driftet alles zu extrem ins Lächerliche ab. Ist immer so eine Gratwanderung und abhängig von der momentanen Humorbefindlichkeit 😉.