Schnell-Leserunde zu "Durch die Nacht und alle Zeiten" von Eva Völler

Zeitreise mal anders - romantisch, spannend, humorvoll
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Mit Autoren-Begleitung
Eva Völler (Autor)

Durch die Nacht und alle Zeiten

Die 16-jährige Lori verkleidet sich für ein historisches Festival wie ein Mädchen aus der Zeit von Napoleon. Während eines Gewitters verliert sie die Besinnung. Als sie wieder zu sich kommt, begegnet sie dem jungen Engländer Thomas, der ebenfalls historisch kostümiert ist. Wegen seiner altmodischen Ausdruckweise hält Lori ihn für ziemlich verwirrt. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass Thomas wirklich aus dem Jahr 1813 stammt. Lori will ihm bei der Rückkehr in seine Zeit helfen, aber dann ist da auf einmal dieses Knistern zwischen ihnen beiden ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 22.02.2021 - 28.02.2021
  2. Lesen 15.03.2021 - 21.03.2021
  3. Rezensieren 22.03.2021 - 04.04.2021

Bereits beendet

Schlagworte

Jugendbuch ab 12 Jahren Bücher für Mädchen Zeitreise Erste Liebe Loreley Felsen Kostümfest napoleonisches Zeitalter große Gefühle Knistern Time School Zeitenzauber Jugendbücher

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 03.04.2021

Zeitreise mal anders – „Durch die Nacht und alle Zeiten“

1

In dem neuesten Werk von Eva Völler, unter anderem bekannt für ihre magischen Zeitreise-Reihen „Zeitenzauber“ und „Time School“, erwarten uns wieder Romantik, Herzschmerz, eine coole Protagonistin, jede ...

In dem neuesten Werk von Eva Völler, unter anderem bekannt für ihre magischen Zeitreise-Reihen „Zeitenzauber“ und „Time School“, erwarten uns wieder Romantik, Herzschmerz, eine coole Protagonistin, jede Menge Humor und natürlich eine Reise durch Raum und Zeit. Doch genau hier liegt die Besonderheit: Denn diese Zeitreise hält auf alle Fälle einige Überraschungen parat.

INHALT

Die 16-jährige Lori nimmt mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester an einem historischen Festival in Deutschland teil, das durch Theater, Verkleidungen und weitere Festivitäten die Zeit der napoleonischen Kriege authentisch nachempfinden soll. Wie wichtig einigen Teilnehmern das Thema Authentizität ist, wird Lori nach einem Nickerchen auf einem abgeschiedenen Felsen im Wald bewusst. Dort läuft sie dem als Soldaten verkleideten Engländer Thomas über den Weg, der, wenn auch äußerst attraktiv, es aus ihrer Sicht eindeutig mit dem Rollenspiel übertreibt. Auch die französischen Schurken, die ihnen auflauern und sich als äußerst feindselig entpuppen, scheinen das historische Festival eine riesige Spur zu ernst zu nehmen.
Langsam kommen Lori Zweifel. Handelt es sich etwa nicht um übereifrige Rollenspieler, sondern – um echte Zeitreisende? Und was hat es mit ihren merkwürdigen Alpträumen auf sich? Gibt es eine Verbindung zwischen ihr und dem auf seine antiquierte Weise charmanten Thomas?


MEINUNG

So viel zur Story. Fragen über Fragen, die von Eva Völler natürlich im Laufe der Geschichte nach und nach aufgelöst werden. Beziehungsweise stellenweise auch recht schnell. Die Geschichte um Lori und Thomas nimmt von Anfang an ziemlich rasant an Fahrt auf und trumpft direkt nach einigen Seiten mit der ersten großen Überraschung auf: Nicht Lori, sondern Thomas und seine fiesen Verfolger sind durch Raum und Zeit gereist. Eine gelungene Wendung, die damit auch schnell deutlich macht, dass es sich bei dem neusten Roman von Eva Völler nicht um einen einfachen Abklatsch ihrer berühmten (und auch von mir heißgeliebten) Zeitreise-Reihen um Anna und Sebastiano handelt (an dieser Stelle nur ein kleiner Hinweis: Wer diese noch nicht gelesen hat – absolut empfehlenswert! 😊).
Um ehrlich zu sein – bei der ersten Begegnung zwischen Thomas und Lori sind bei mir nicht direkt die Funken für den jungen Engländer übergesprungen. Doch durch den für die Autorin so charakteristischen und wohldosierten Humor, konnte ich schnell über sein anfängliches – gelinde gesagt nicht ganz so charmantes – Verhalten hinwegsehen. Zum Glück haben wir es bei Lori auch mit einer starken Protagonistin zu tun, die sich nicht durch ihre Ängste lähmen lässt, sondern schlagfertig und meist auch clever reagiert und agiert.
So ist es nach dem holprigen Auftakt für Thomas dann doch recht schnell passiert, dass sich mein Herz für ihn und die sich anbahnende Romanze zwischen ihm und Lori erwärmen konnte.
Und damit begann für mich dann auch schon direkt der die Geschichte begleitende Herzschmerz, der mit jeder umgeblätterten Seite anwuchs und eine Frage immer drängender aufkommen ließ: Wie soll es für die zwei Hauptfiguren ein richtiges Happy-End geben? So angesichts der Zeitenproblematik? (Die Antwort auf diese Frage muss ich euch natürlich schuldig bleiben 😉)
Doch natürlich ist die bloße Liebesgeschichte nicht der einzige Handlungsstrang und auch nicht die einzige Baustelle. Auch hier wartet Eva Völler wieder mit einer überraschenden Wendung auf (die ich hier nicht spoilern möchte).
Gelungen sind neben den beiden Protagonisten jedoch auch einige der Nebencharaktere, die sich nach anfänglichem Eindruck doch nicht als eindimensional entpuppen und damit dem Kampf zwischen vermeintlich Gut und Böse mehr Tiefe verleihen.
Mit „Durch die Nacht und alle Zeiten“ ist Eva Völler ein unterhaltsamer, mitreißender und kurzweiliger Roman geglückt, der sicherlich nicht nur Jugendliche, sondern auch (jung gebliebene) Erwachsene und Fans von Zeitreiseromantik begeistern kann. Klar lässt sich kritisieren, dass das Verhalten der verschiedenen Charaktere an manchen Stellen sehr abgeklärt und „cool“ angesichts der krassen Ereignisse wirken mag, doch für die Dynamik und Tiefe der Geschichte scheint das zumindest aus meiner Sicht passend.

WICHTIG: Um die Erwartungen der Fangemeinde der vorherigen Zeitreise-Reihen von Eva Völler etwas zu dämpfen: Es handelt sich nicht um den Auftakt zu einer neuen Romanreihe, sondern um ein Einzelwerk.

FAZIT

Wer Lust auf eine romantische und kurzweilige Zeitreisegeschichte mit liebevoll gezeichneten Charakteren hat, ist mit diesem Buch auf alle Fälle gut beraten und kann sich auf schöne Lesestunden freuen.

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Ab ins Zeitreisefieber...

1

Allgemeine Infos:
Autorin: Eva Völler
Seitenanzahl: 384
Verlag: Boje
Preis: 14,00€
ISBN: 9783414825957

Inhalt:
Loreley ist zuerst wenig begeistert, als sie mit ihren Eltern zu einem Reenactment am Rhein ...

Allgemeine Infos:
Autorin: Eva Völler
Seitenanzahl: 384
Verlag: Boje
Preis: 14,00€
ISBN: 9783414825957

Inhalt:
Loreley ist zuerst wenig begeistert, als sie mit ihren Eltern zu einem Reenactment am Rhein fährt, bei dem historische Ereignisse nachgespielt werden. Doch während des Ereignisses verspürt sie auf einmal den Drang, in den Wald zu einem Felsen am Rheinufer zu laufen. Als sie kurz darauf den jungen Mann Thomas trifft, glaubt sie zunächst, einem engagierten Geschichtsfreak zu begegnen, der die historische Gegebenheiten besonders authentisch nachstellen will. Aber dann behauptet Thomas, sich im Jahr 1813 zu befinden und Lori weiß nicht mehr, was sie noch glauben soll. Als kurz darauf auch noch einige Franzosen auftauchen, die glauben, sich im Krieg zu befinden und sie gefangen nehmen, schrillen bei Lori alle Alarmglocken. Schon bald befindet sich Lori mitten in einem Chaos der Zeit und findet heraus, dass schon kleine Veränderungen der Vergangenheit die Zukunft komplett durcheinander bringen können…

Erster Satz:
„Bläuliche Blitze zuckten über meine Unterarme und sammelten sich rund um meine Fingerspitzen wie Elmsfeuer, doch die Hitze verbrannte meine Haut nicht.“

Meinung:
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar! Wir hatten großen Spaß, an der Leserunde zu Durch die Nacht und alle Zeiten teilzunehmen.

Als ich das Cover gesehen habe, schlug mein Herz sofort ein bisschen höher. Einmal, weil ich Eva Völlers Namen darauf gesehen habe und deshalb als großer Fan ihrer Zeitenzauber Reihe sofort wusste, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Und zweitens, weil die Covergestaltung einfach so schön ist. Ich finde, dass das Buch sofort auffällt und diese wunderschöne Schriftart muss ich auch noch erwähnen. Toll ist auch, dass auf dem Cover nur Silhouetten abgebildet sind, weil man sich so besser selbst vorstellen kann, wie die Hauptcharaktere aussehen. Jeder hat ja eine eigene Vorstellung. Ich war sehr glücklich, als ich beim Lesen des Klappentexts gesehen habe, dass es in dem Buch um Zeitreisen geht, weil das zu meinen absoluten Lieblingsbuchthemen gehört.

Alle Charaktere sind mir sehr sympathisch geworden. Thomas ist ein typischer Gentleman. Lori handelt meist reflektiert, aber zwischendurch war sie dann doch ein bisschen naiv und weinerlich. Das kann man aber bei ihrer verwirrenden Situation auch nachvollziehen. Ich mag besonders ihre Schlagfertigkeit und ihren Humor! Leider muss ich anmerken, dass es mir nicht so gut gefallen hat, dass Thomas‘ Aussehen erst ziemlich spät beschrieben wird. Ich hatte in meinem Kopf schon ein komplett anderes Bild von ihm und war dadurch zuerst ein bisschen verwirrt, dass ich ihn mir nun ganz anders vorstellen musste. Als er am Anfang nicht so detailliert beschrieben wurde, habe ich eigentlich gedacht, dass die Autorin die genaue Vorstellung den Lesern überlässt.

Der Schreibstil von Eva Völler hat mir wieder sehr gut gefallen. Auch wenn ich schon andere tolle Bücher der Autorin gelesen habe, war ich dennoch wieder überrascht, wie flüssig man das Buch lesen konnte. Der Einstieg in die Story beginnt sofort mit einem Traum, der später nochmal aufgegriffen wird. Dadurch, dass man als Leser direkt im Geschehen ist, wird man sofort neugierig und möchte wissen, was es mit diesem Traum auf sich hat. Die Autorin benutzt viele Einschübe oder Sätze in Klammern, um die Gedanken von Lori besser hervorzuheben. Das lese ich immer sehr gerne, weil man der Protagonistin so näher ist und das Gefühl hat, die Geschichte wirklich mit ihr zusammen zu erleben. Außerdem ist der Humor in dem Buch einfach legendär. Humor und Sarkasmus sind natürlich Geschmackssache, aber ich kann nur sagen, dass Eva Völler in diesem Buch genau meinen Humor getroffen hat. Ich musste schon lange nicht mehr bei einem Buch so viel lachen wie bei Durch die Nacht und alle Zeiten. Der Humor hat mir an dem ganzen Buch mit am besten gefallen. Bei Zeitreisebüchern gibt es ja immer viele Missverständnisse dadurch, dass zwei verschiedene Zeiten und unterschiedliche Personen aufeinandertreffen. Und das war hier auch der Fall. Es wird sehr gut mit den verschiedenen Moralvorstellungen und Idealen der unterschiedlichen Zeiten gespielt und besonders, wenn zwei Personen aus anderen Zeiten aufeinandertreffen, gab es viele lustige Dialoge.

Nebenbei wurden in das Buch einige historische Fakten und Sagen eingebunden, die teilweise im Sinne der Geschichte etwas abgeändert wurden. Das hat alles sehr gut zum Buch gepasst und man hat gemerkt, dass die Story sehr durchdacht ist. Trotzdem gab es an der ein oder anderen Stelle einen logischen Fehler, aber das finde ich gar nicht schlimm, weil Zeitreisen nie zu 100% logisch sein können. Ich fand es sehr interessant, durch das Buch über die Ursachen und Auswirkungen von Handlungen nachzudenken. Wenn man etwas in der Zeit verändert, kann man ja nie wissen, wie sich das auf die Zukunft auswirken wird…


Der Anfang des Buches hat mir am besten gefallen, weil es dort so viele neuen Informationen gab und man die Charaktere kennenlernen konnte. Ich war sehr neugierig, mehr über alles zu erfahren und habe die ersten Kapitel schnell verschlungen. Das lag auch besonders an den vielen lustigen Situationen, die entstanden sind. Im Laufe des Buches wurden die individuellen Charaktereigenschaften nicht mehr so hervorgehoben und es gab natürlich einige Probleme, die teilweise etwas zu häufig erwähnt wurden. Während des ganzen Buches werden die Orte immer ganz detailliert beschrieben. Das hat mir sehr gut gefallen, weil ich so alle Szenen bildlich vor mir sehen konnte. Auch das Setting am Rhein mit dem Reenactment fand ich toll und eine gute Idee.
Einige Wendepunkte konnte ich schon vorhersehen, aber besonders beim Ende wusste ich echt bis kurz vor dem Schluss nicht, was passieren würde. Natürlich wünsche ich mir immer ein Happy End, aber wie das Buch ausgeht, will ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

Manchmal wurden einige Aspekte etwas zu oberflächlich behandelt und meiner Meinung nach haben sich die Charaktere etwas zu schnell an die neue Situation gewöhnt. Aber das kann auch daran liegen, dass ich die Personen am liebsten noch länger bei ihrem Abenteuer begleitet hätte. Auch beim Ende hätte ich mir ein ausführlicheres Kapitel gewünscht, weil sich auf den letzten Seiten alles ziemlich schnell aufgelöst hat. Allerdings war das schnelle Ende im Nachhinein betrachtet genau richtig so, weil man sich als Leser selbst noch Gedanken machen kann, wie das Buch weitergehen könnte. Die ganze Geschichte spielt sich zunächst nur innerhalb von wenigen Tagen ab. Das wäre meiner Meinung nach nicht nötig gewesen. Thomas und Lori hätten sich noch besser kennenlernen können. Da aber in diesen Tagen so viel passiert, kam es mir nicht komisch vor, dass zwischen den beiden in so kurzer Zeit schon eine starke Verbindung entsteht.

Durch die Nacht und alle Zeiten ist ein Einzelband und eine Fortsetzung wird zur Zeit leider nicht geplant. Aber wir können allen, die trotzdem nicht genug kriegen können von Zeitreisen, die Zeitenzauber Reihe von Eva Völler empfehlen. Diese Reihe hat uns auch sehr begeistert.

Fazit: Durch die Nacht und alle Zeiten hat mich wieder ganz ins Zeitreisefieber versetzt und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen, bis ich das Buch beendet hatte. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, die Charaktere sind sympathisch und vor allem humorvoll, lediglich einige Kapitel gegen Ende hätten etwas ausführlicher sein können.

Lieblingszitat:
„Es war als würden unsere beiden Seelen sich im Gleichklang befinden. Wir gehörten zusammen, über alle Zeiten hinweg, so einfach war das.“ (S. 249)

Bewertung: 4/5 Sterne

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Kurzweiliges, romantisches Zeitreise-Abenteuer

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Lori nimmt mit ihrer Familie an einem Reenactment teil, einem Event, bei dem ein wichtiger Sieg von 1813 über Napoleons Truppen aufwendig nachgestellt wird. Dabei trifft die 16-jährige auf den jungen Engländer ...

Lori nimmt mit ihrer Familie an einem Reenactment teil, einem Event, bei dem ein wichtiger Sieg von 1813 über Napoleons Truppen aufwendig nachgestellt wird. Dabei trifft die 16-jährige auf den jungen Engländer Thomas, der seine Rolle als Soldat wohl etwas übergenau nimmt - als wäre er wirklich aus dem Jahr 1813. Kann natürlich nicht sein - oder doch?
Bei diesem Zeitreise-Abenteuer für Jugendliche ist zunächst nicht klar, wer da nun in wessen Zeit gereist ist. Oder warum. Innerhalb kurzer Zeit entwickelt sich der Roman zu einem kurzweiligen Abenteuer, in welchem Lori und Thomas unter Gefahr die Zeitlinie retten müssen. Größere Konflikte und Probleme, welche beim Zeitreisen entstehen, bleiben im Roman aussen vor, der Schwerpunkt liegt auf der Korrektur der Geschichte. Dass Lori und Thomas sich dabei ineinander verlieben ging mir persönlich etwas schnell, da sind Geschmäcker bekanntlich verschieden. Etwas schade fand ich, dass Lori neben dem kaum älteren, strategisch denkenden Soldaten Thomas manchmal zu naiv und unbedacht wirkte, wodurch ich nicht so recht verstand, was ihn an Lori so reizte. Beschützerinstinkt? Da hätte ich mir Lori etwas cleverer und weniger unbeholfen gewünscht, zumal sie zu Beginn noch recht tough wirkte. Davon abgesehen gibt es in der Handlung ein paar schöne Wendungen, welche mir gut gefielen, besonders zum Schluss hin. Auch der geschichtliche Anteil, welcher so nebenbei erzählt wird, ist recht interessant. Dafür blieben die Charaktere rund um Lori und Thomas relativ einfach gehalten, schade.
Ein kurzweiliges, romantisches Zeitreiseabenteuer mit so einigen interessanten Wendungen, bei welchem über größere Zeitreisen-Probleme hinweggesehen wird.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Sagenumwobene Zeitreise: Zurück in die Zukunft/Vergangenheit

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Und wieder einmal hat uns Eva Völler mit in eine sagenhafte – wörtlich – Geschichte entführt.
Lori – alias Loreley - muss/ist mit ihren Eltern zu einem Rollenspiel-Festival „Preuße/General Blücher gegen ...

Und wieder einmal hat uns Eva Völler mit in eine sagenhafte – wörtlich – Geschichte entführt.
Lori – alias Loreley - muss/ist mit ihren Eltern zu einem Rollenspiel-Festival „Preuße/General Blücher gegen Frankreich“ - in der Nähe des Rheins und ist darüber nicht sehr erfreut. Um ihrer nervigen Schwester und den diversen Verpflichtungen zu entgehen beschließt sie einen Spaziergang zu machen. Wie von Ort, weit über dem Rhein, angezogen landet sie dort setzt sich auf einen Felsen mit Blick auf den Fluss. „Was hatte es letzte Nacht mit diesem komischen Traum und den blauen, brennenden Händen auf sich?“ ist sie noch in Gedanken, doch da war die Frage schon fast geklärt. Sie ist ein Medium und der Ort (in der näheren Umgebung) das Tor – hier besteht die Verbindung in die Vergangenheit (1813) /Zukunft. Nun befinden sich Thomas und vier Franzosen in der heutigen Zeit und versuchen ihre damaligen Aufträge dennoch zu beenden. Thomas der Lori als erstes begegnet scheint wie durch ein Band von Beginn an mit ihr verbunden zu sein, ohne sein Wissen. Es startet eine Jagd nach dem Gold, welches für General Blücher bestimmt ist, um die Franzosen zurückzudrängen.

Der Rhein, die Loreley-Sage, Geschichte – ist schon einmal eine gute Grundlage, um die Idee einer Zeitreisegeschichte aufzugreifen. Das Setting ist gut gewählt. Jeder kennt den Rhein und die Grundzüge der Sage. Die Geschichte lässt sich – wie immer bei Eva – sehr flüssig lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Man ist gefangen in der Geschichte! – auch wenn diese mich erst ab der Hälfte des Buches so richtig mitgenommen hat.

Thomas und Lori sind mir vom Anfang an sehr sympathisch, sie verstehen sich scheinbar blind, obwohl sie sich doch gar nicht kennen dürften.
Trotz ihrer jungen 16 Jahre ist Lori schon recht gewieft – sie ist nicht auf dem Mund gefallen - und hilft Thomas bereits nach dem kurzen Kennenlernen mit Kost und Logis. Das sie damit in eine Fehde zwischen Thomas und Montignac (Anführer der Franzosen) gerät – war ihr bis dahin nicht klar, obwohl sie scheinbar der Ursprung der Zeitreisen ist. Und ab der Hälfte des Buches kommen auch diejenigen, welche für Romantik und Liebe leben, „voll“ auf ihre Kosten. 😉
Thomas ist - ganz alte Schule – sehr pflichtbewusst und auch seinem Auftrag/Vater auch in der Zukunft treu. Ebenfalls ist die alte Schule – wie ich sie mal nennen – in seinem Verhalten gegenüber Lori und dem fast sofortig folgenden Heiratsantrag zu lesen/spüren, als ihn die Gefühle übermannt haben und es zu einem Kuss der beiden kam.

Wie sehr man seiner Familie/Gegenwart hängt wird einem erst bewusst, wenn es unfreiwillig verändert ist. War es nicht doch besser, so wie es war? Dies führt zu unterschiedlichen Emotionen
bei Lori und zeigt auf, dass man doch eigentlich dankbar für das Leben sein sollte, so wie es ist.

Oh,…das Cover! Ein Buch von Eva Völler? - Schon an der dezenten Farbe, sowie dem Schattenriss kann man erahnen, dass es dies ist. Der zentrierte Titel in kursiver, gebogener Schrift in golden eingefügt - harmonisch.

Anregend möchte ich erwähnen, dass ich mir noch eine Karte der Landschaft eventuell mit dem eingezeichneten Orten (Fels, gespaltener Baum, Versteck von Thomas) aus dem Buch gewünscht hätte. Des Weiteren fände ich einen Anhang mit Links oder einem kurzen Umriss der deutsch-französischen Rivalität (Wie es zu der Auseinandersetzung kam?) nicht schlecht.

Einige Schmunzler – wie schon in der Leseprobe geahnt – hat mir das Buch/die Geschichte wirklich entlockt. Gerne werde ich es meiner Tochter zum baldigen Lesen empfehlen.

Sterne? 4 von 5,
da mich die Geschichte erst so richtig ab der Hälfte gepackt hat und ich noch gern den ein oder anderen Hintergrund im Anhang erläutert bzw. zum Nachlesen gehabt hätte.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Unterhaltsame Zeitreise mit Gefühl und Spannung

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Es gibt nicht viele Teenager, die sich für Geschichte interessieren und auch Lori begleitet ihre Eltern nur unfreiwillig auf ein historisches Festival, in dem der Sieg über Napoleon nachgespielt wird. ...

Es gibt nicht viele Teenager, die sich für Geschichte interessieren und auch Lori begleitet ihre Eltern nur unfreiwillig auf ein historisches Festival, in dem der Sieg über Napoleon nachgespielt wird. Wer die Zeitenzauber Reihe von Eva Völler gelesen hat, kann sich vielleicht schon denken wohin diese Ausgangssituation führen wird. Doch diesmal erwartet den Leser ein kleiner Twist. Denn es ist nicht Lori, die in die Vergangenheit reist. Stattdessen begegnet sie nach einem seltsamen Gewitter dem jungen Engländer Thomas, der denkt es wäre das Jahr 1813. Doch er ist nicht alleine, denn eine Gruppe grausamer Franzosen sind ihm dicht auf den Fersen. Und so wird Lori in ein Abenteuer hineingezogen, das alles erschüttert …selbst die Zeit selbst.

Die Zeitenzauber Reihe habe ich damals mit Begeisterung gelesen. Leicht zu lesen, aber sehr unterhaltsam. Daher war ich gespannt auf das neue Buch der Autorin, welches zwar im selben Universum spielt, aber mit der Trilogie nicht näher zusammenhängt. Stattdessen trifft der Leser neue Protagonisten und lernt eine ganz neue Epoche kennen. "Durch die Nacht und alle Zeiten" ist ein schönes und unterhaltsames Buch, aber mir hat das gewisse Etwas gefehlt. Es ist definitiv spannend zu lesen und man hat richtig Spaß dabei Lori und Thomas zu folgen. Aber es fühlt sich nicht nach einer Geschichte an, die einem sehr lange in Erinnerungen bleiben wird. Trotzdem würde ich dem Buch eine große Empfehlung für junge Teenager aussprechen, an die das Buch eher gerichtet ist und die damit sehr viel Freude haben dürften!

Im Mittelpunkt der Handlung steht Lori und sie ist einem mit ihrer unbeschwerten Art auch direkt sympathisch. Im Nachhinein ist mir aber aufgefallen wie wenig wir eigentlich über sie erfahren. Das Buch setzt definitiv auf viel Action und Spannung und dabei bleibt die Charakterentwicklung etwas zurück. Von daher ist Lori zwar eine sympathische Heldin, aber niemand der einem lange im Gedächtnis bleiben wird. An einigen Stellen handelte sie zudem übertrieben naiv und sowas finde ich immer etwas nervig. Besonders zum Ende hin kam es zu einigen Szenen, die ich sehr unglaubwürdig fand. Und dann haben wir natürlich noch Thomas, der Held der Geschichte, der aber etwas blass blieb. Ich hätte es schön gefunden wenn die Handlung aus beiden Perspektiven erzählt worden wäre, um Thomas besser kennenzulernen, denn er hat definitiv Potential. Nebencharaktere gibt es einige, aber die spielen keine allzu wichtige Rolle und abgesehen von Hugo und Gretel, die zugegeben sehr unterhaltsam waren, ist mir niemand im Gedächtnis geblieben.

Wir küssten uns so, als wäre es für immer. Für jeden Tag, der uns versagt blieb. Für jedes Jahr, das uns das Schicksal nicht gönnte. Für den Rest unseres Lebens, wenn uns nur noch unsere Erinnerung verband.


Bereits der Doctor hat festgestellt, dass Zeit ein "big ball of wibbly wobbly …time-y wimey stuff" ist und das hätte er wohl nicht besser ausdrücken können. Und auch in dieser Geschichte ist es nicht immer ganz leicht der Zeit zu folgen und es gibt einige abenteuerlichen Wendungen, die man nicht unbedingt vorhersieht. Doch genau hier lag für mich ein Problem der Handlung. Es gibt Zeitreisen und die haben auch einige Folgen für die Zukunft …aber wirklich erklärt wird dabei nichts. Stattdessen wird eher gehofft der Leser würde alles akzeptieren und nicht hinterfragen. Für junge Leser mag das sicherlich funktionieren. Aber anspruchsvollere Leser werden schnell auf einige große Lücken im Worldbuilding stoßen. Das kann man akzeptieren und es gibt bestimmt einige Leser die das nicht weiter stört, aber ich fand es trotzdem schade, dass die Hintergründe nicht etwas genauer ausgebaut und erläutert wurden.

Bereits an der Zeitenzauber Reihe fand ich es unheimlich toll, dass dadurch jüngeren Lesern die Interesse an dem Fach Geschichte näher gebracht werden kann und das muss ich auch hier wieder hervorheben. Für Teenager sind die Bücher von Eva Völler wirklich perfekt und es ist eine unterhaltsame Weise eine Einblick in verschiedene Epochen zu erlangen. In "Durch die Nacht und alle Zeiten" lernt der Leser mehr über die Zeit von Napoleon, wobei wir im Vergleich zu den Zeitenzauber Büchern nicht so viel von der Vergangenheit erleben. Was mich allerdings ein wenig gestört hat war wie leicht sich Thomas und die Franzosen in der Zukunft zurecht gefunden haben. Das fand ich sehr unrealistisch und ich hätte es wesentlich unterhaltsamer gefunden da näher drauf einzugehen.

Natürlich darf auch eine Liebesgeschichte nicht fehlen und Lori und Thomas sind durchaus sehr niedlich und man fiebert mit, ob die beiden nun ihr Happy End bekommen. Wenngleich es da nicht unbedingt zu großen Überraschungen kommt, macht es trotzdem Spaß dem Abenteuer der beiden zu folgen. Das Ende war mir dabei aber etwas zu überstürzt und ich hätte es schön gefunden, wenn man noch mehr Seiten dran gehangen hätte um alles zu einem runden Abschluss zu bringen. So bleiben am Ende doch noch einige Fragen offen. Alles in einem ist das Buch aber eine schöne Geschichte, die einen hohen Unterhaltungsfaktor hat und letztendlich muss einem auch nicht jede Geschichte in Erinnerungen bleiben ….manchmal muss ein Buch nicht etwas besonderes sein, sondern darf auch einfach nur gute Unterhaltung bieten und dann wieder in Vergessenheit geraten.

Fazit
"Durch die Nacht und alle Zeiten" ist eine süße und unterhaltsame Geschichte, die man aber nicht zu sehr hinterfragen darf. Leider ist das Buch nicht so gut wie die Zeitenzauber Reihe, aber es lässt sich trotzdem sehr gut lesen und besonders für Teenager kann ich das Buch nur empfehlen! Eva Völler gelingt es wieder einmal jüngeren Lesern Geschichte näher zu bringen.

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