Leserunde zu "Die Telefonistinnen - Stunden des Glücks" von Nadine Schojer

Auftakt einer dreiteiligen Reihe
Cover-Bild Die Telefonistinnen - Stunden des Glücks
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Nadine Schojer (Autor)

Die Telefonistinnen - Stunden des Glücks

Roman. Zwischen Wiederaufbau und Wirtschaftswunder, Petticoat und Emanzipation. Vier Frauen in der Nachkriegszeit.

Vier Frauen zwischen Wiederaufbau und Wirtschaftswunder, Petticoats und Emanzipation

Köln, 1948. Der Wiederaufbau ist in vollem Gange. Es sind vor allem die Frauen, die für sich und ihre Familien in der zerstörten Stadt ein neues Leben aufbauen. Als Telefonistinnen sorgen Gisela, Hannelore und Julia in einer großen Versicherung für die richtigen Verbindungen zwischen innen und außen. Jede hat ihre eigene Geschichte, für jede von ihnen ist die Arbeit lebenswichtig, jede hat Geheimnisse. Auch Charlotte, die neue Kollegin, die auftritt, als gehörte ihr das Unternehmen. Während die junge Republik entsteht und in den Bars wieder getanzt wird, gehen die Frauen gemeinsam Schritt für Schritt voran in eine neue Welt, die von Umbrüchen, Sehnsüchten und Träumen geprägt ist ...

Ein bewegender Roman um Verlust und Neuanfang, um Freundschaften und neue Liebe

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 04.03.2024 - 24.03.2024
  2. Lesen 15.04.2024 - 28.04.2024
  3. Rezensieren 29.04.2024 - 12.05.2024

Bereits beendet

Schlagworte

Telefonistinnen Nachkriegszeit Telefonvermittlung Wiederaufbau Emanzipation Liebe Köln späte Vierzigerjahre Währungsreform Kriegsheimkehrer Frauenfreundschaft Freundschaft Mut bewegend Rheinland emotional Feel-Good-Romane

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 07.05.2024

Wo sind die unabhängigen starken Frauen?

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Die Trilogie von Nadine Schojer alias Nadine Fauland startet mit "Stunden des Glücks" im Jahr 1948 in Köln. Die Hungerwinter sind vorüber und die Menschen schauen wieder nach vorne. Sie wollen das Leben ...

Die Trilogie von Nadine Schojer alias Nadine Fauland startet mit "Stunden des Glücks" im Jahr 1948 in Köln. Die Hungerwinter sind vorüber und die Menschen schauen wieder nach vorne. Sie wollen das Leben genießen und die neue Deutsche Mark soll endlich den Wirtschaftsaufschwung einleiten.

Im ersten Teil werden vorallem die Frauen näher eingeführt, deren Schicksale wir im Verlauf der Geschichte kennenlernen.
Gisela arbeitet als Telefonistin bei der Versicherung Pering und wartet gemeinsam mit ihrem Sohn Peter auf die Rückkehr ihres Mannes.. Die meisten Kriegsheimkehrer sind angekommen, doch Giselas Mann Heinrich gilt noch als vermisst.
Hanni, Giselas Freundin und Kollegin, ist eine junge Frau mit vielen Begabungen. Sie schneidert ihre Kleider selbst und häkelt wunderschöne Handschuhe. Gleichzeitig ist sie die Versorgerin der Familie, denn ihr trinkfreudiger und gewalttätiger Vater, der einen Zeitungskiosk betreibt, lässt den Großteil seiner Einnahmen im Wirtshaus.
Julia stößt als neue Kollegin zu den Telefonistinnen hinzu. Sie ist noch sehr jung, hat die Schule abgebrochen und ist sehr gewitzt. Man erkennt, dass sie sich während des Krieges oftmals alleine durchschlagen hat müssen. Besonders Hanni bekommt von Julia so einige Denkanstöße und Hilfe. Sie war für mich die sympathischte Figur der Freundinnen.

Empfangsdame Erna Schmitz ist die Zentralstelle für Klatsch und Tratsch in der Versicherung. Ihr entgeht kaum etwas. Wie Gisela wartet sie auf die Heimkehr eines Familienangehörigen, nämlich auf die ihres Sohnes.

Die gesellschaftlichen Strukturen und der Zeitgeist wurde gut eingefangen. Gefallen hat mir auch die Freundschaft zwischen den sehr unterschiedlichen Frauen. Gisela steht dabei im Vordergund, aber auch Hanni begleiten wir durch die 320 Seiten. Nur Julias Handlunsgsstrang ist in der zweiten Hälfte kaum mehr vorzufinden, was sehr schade ist. Sie ist nämlich ein sehr interesssanter Charakter und ich hätte gerne mehr über sie erfahren. Ebenfalls vermisst habe ich die Emotionen von Giselas Sohn Peter, der in der zweiten Hälfte des Buches einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften hat. Peter ist nämlich keineswegs eine Randfigur, sondern einer der Hauptcharaktere, während die im Klappentext angegebene neue Kollegin Charlotte erst im letzten Drittel auftaucht.

Erwartet hatte ich starke Frauen in der Nachkriegszeit, die es schaffen, unter widrigen Umständen sich alleine durchs Leben zu schlagen. Die Arbeit der titelgebenden Telefonistinnen kam mir ebenfalls viel zu kurz. Ich hätte mehr Fokus auf die Arbeitswelt und auf den Wiederaufbau nach dem Krieg erwartet. Leider stand vielmehr das Private und eine Liebesgeschichte im Vordergrund, die mich nicht abholen konnte. Was mir besonders aufgestoßen ist, sind die schwülstigen Gedanken, die Gisela in den Mund gelegt werden. Man hat dabei das Gefühl, dass man eher einer liebeshungrigen und triebgesteuerten Frau gegenübersteht, die nur Erfüllung durch einen Mann erfahren kann - also genau das Gegenteil, was ich mir von diesem Roman erhofft hatte.

Während die Figuren sehr bildhaft und individuell dargestellt werden, plätscherte mir die Handlung zu sehr dahin. Mir fehlte der rote Faden und die Tiefe. Der Schreibstil wechselt zwischen nüchtern und emotionslos, zu schwülstig und kitschig. So richtig konnte mich die Geschichte nicht packen.
Die große Schriftgröße, die für die knapp 300 Seiten gewählt wurde, erleichtert zwar das Lesen, hätte aber auch komprimiert werden bzw. hätte man daraus auch eine Dilogie statt einer Trilogie machen können. Hier scheint jedoch der wirtschaftliche Gedanke im Vordergrund gestanden zu haben.

Ich denke nicht, dass ich die Trilogie weiterlesen werde, auch wenn ich gerne mehr über Julia erfahren hätte. Schade!

Fazit:
Mich konnte der Auftaktband der Trilogie um Gisela, Hanni und Julia nicht richtig überzeugen. Mir fehlte es an Tiefe und vorallem fehlten mir die starken Frauen, die im Klappentext angekündigt wurden. Leider eine etwas seichte Geschichte, die mich nur teilweise erreichen konnte.

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Veröffentlicht am 01.05.2024

Vier Frauen kämpfen sich zurück ins Leben

2

Welche Rolle spielen die Frauen im Köln der Nachkriegszeit? Mit welchen Themen müssen sie sich beschäftigen? Welche Sorgen haben sie?
Wir begleiten hier die Telefonistinnen Gisela, Hannelore und Julia, ...

Welche Rolle spielen die Frauen im Köln der Nachkriegszeit? Mit welchen Themen müssen sie sich beschäftigen? Welche Sorgen haben sie?
Wir begleiten hier die Telefonistinnen Gisela, Hannelore und Julia, die jede mit ihrem eigenen Leben zu kämpfen hat. Neben den gesellschaftlichen Hürden ist da auch noch die Sache mit der Liebe.... Wohin sich das wohl entwickelt?

Eigentlich genau mein Thema! Ich liebe historische Romane und bin darüberhinaus immer zu begeistern, wenn ich starke Protagonistinnen begleiten darf.
Die Themen fand ich sehr mitreißend: Wie meistern die Frauen ihren Alltag ohne die Männer? Wie verhalten sich Hoffnung und Angst zueinander? Wie macht man weiter, nachdem alles verloren schien?

Leider blieben die Figuren für mich blass. Ich habe mich immer wieder dabei ertappt, dass ich die Namen nicht zuordnen konnte, da ich kein genaues Bild der Frauen hatte. Auch auf emotionaler Ebene konnte ich vieles nicht nachvollziehen. Mir ging vieles zu schnell bzw. wurde mir zu oberflächlich behandelt.

Insgesamt ein ansprechender Schreibstil, dem es für mich an manchen Stellen an Tiefe gefehlt hat.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Alltag in der Telefonzentrale

2

"Stunden des Glücks" handelt vom ganz normalen Alltag der Damen in der Telefonzentrale, von ihren Problemen und ihren Sehnsüchten. Es wird sehr schön geschildert, wie sich die Telefonistinnen durchs Leben ...

"Stunden des Glücks" handelt vom ganz normalen Alltag der Damen in der Telefonzentrale, von ihren Problemen und ihren Sehnsüchten. Es wird sehr schön geschildert, wie sich die Telefonistinnen durchs Leben kämpfen und welche Hürden sie dabei zu bewältigen haben. Während der Anfang relativ ereignislos ist und sich eher darauf konzentriert, Leser und Protagonistinnen miteinander bekannt zu machen, so geschehen im 2. Teil des Buches einige unvorhergesehene Ereignisse und Freude und Leid liegen oft gar nahe beisammen. Wie alle Menschen sehnen sich auch die Telefonistinnen nach Liebe, Spaß und Freude und es wird sehr schön aufgearbeitet, in welchem Loyalitätskonflikt sich die Menschen in der Nachkriegszeit oft befanden. Darf man überhaupt wieder glücklich sein, wenn so viele nahe Angehörige im Krieg ihr Leben lassen mussten? Gerade am Beispiel der alleinerziehenden Mutter Gisela wird das sehr deutlich.

Auch die gesellschaftlichen Regeln der damaligen Zeit werden anschaulich geschildert, die Entbehrungen, die die Menschen noch auf sich nehmen mussten und die Hoffnungen in denen sie lebten. Ich finde, das Buch wird dem sehr gut gerecht.

Nadine Schojer ist mit dem 1. Teil der "Telefonistinnen" ein schöner Auftakt für ihre Trilogie gelungen. Die Schilderungen ermöglichen es, sich gut in die damalige Zeit zurück zu versetzen und die Probleme zu verstehen, die damals an der Tagesordnung standen. Auch die gesellschaftlichen Strukturen werden sehr schön verdeutlicht.

Ich persönlich hätte mir ein bisschen mehr Handlung erwartet und ich hätte lieber einen roten Faden gehabt, der sich durch das Buch zieht, anstelle von vielen Einzelereignissen und was mir besonders gefehlt hat, waren die Emotionen der Telefonistinnen, ob all der Ausnahmesituationen in der Nachkriegszeit.

Insgesamt hat mir "Die Telefonistinnen - Stunden des Glücks" aber gefallen und ich freue mich, im nächsten Band mehr über Hanni, Gisela, Julia und Charlie zu erfahren. Ich bewerte das Buch gerne mit 3 Sternen für die ausgereiften Charaktere und die schönen Schilderungen, in Sachen Handlung und Spannung gibt es aber durchaus noch ein bisschen Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Chance verpasst

2

„Die Telefonistinnen – Stunden des Glücks“ von Nadine Schojer, erschienen 2024 im Bastei Lübbe Verlag, der Auftakt zu einer neuen Frauenromanreihe, die in der Nachkriegszeit spielt, startet entspannt mit ...

„Die Telefonistinnen – Stunden des Glücks“ von Nadine Schojer, erschienen 2024 im Bastei Lübbe Verlag, der Auftakt zu einer neuen Frauenromanreihe, die in der Nachkriegszeit spielt, startet entspannt mit einer Warteszene auf die D-Mark und viel Kölner Lokalkolorit – weitestgehend gut eingebettet, insgesamt war es mir dann doch ein bisschen viel Geschichtsreferat „Die prägenden Ereignisse der Kölner Nachkriegszeit“ – zumal die Autorin eigentlich nur Wissen bemüht, dass Wikipedia und andere auch schnell hergeben.
Die Figuren werden nach und nach in die Handlung eingeführt, was ich gut und hilfreich fand, so konnte ich sie alle gut kennenlernen und zuordnen und mir die Beziehungen klarmachen. Auch gefällt mir gut, dass sich, ohne dass sich das aufdrängt, die Kapitel gerade am Anfang ein bisschen Themen zuordnen, also z.B. Kapitel 1 „Köln in der Nachkriegszeit“, Kapitel 2 „Versicherung Pering und Arbeitsklima“, in Kapitel 3 lernen wir Hanni kennen usw. Die Atmosphäre der Nachkriegszeit ist gut gegriffen, das Leben zwischen Trümmern, der langsame Wiederaufbau, der vom Mangel an Baumaterial geprägt ist, die große Ungewissheit, die über allem schwebt, kommen die Männer noch zurück, sind sie verstorben, die vielen kleinen Neuerungen, mit denen die Menschen konfrontiert sind, das politische Misstrauen der Entnazifizierung, das hier und da leise anklingt, das Gefühl von Aufbruch aber auch die immer wieder sich hineindrängenden Erinnerungen an das Kriegsgeschehen, das gefällt mir alles sehr gut. Und über all dem die schwebende Ungewissheit, ob die noch fehlenden Männer wiederkommen werden oder doch verstorben sind.
Schön herausgearbeitet auch die Beziehungen zwischen den sehr unterschiedlichen Frauen und ihrer Annäherung, sehr lebendig, ich hatte direkt Bilder vor Augen. Alle Frauen tragen ein Geheimnis, nicht jedes entpuppt sich schon in diesem Band.
Der Schreibstil ist flüssig und die, meist sehr guten, Sprachbilder sind gut dosiert und drängen sich nicht in den Vordergrund. Teilweise rutscht da etwas unnötiger Kitsch rein „fühlte sie die Verlassenheit, die mit eisigen Armen nach ihr griff. Genau an der Stelle, wo sie früher die warmen, schützenden Hände Heinrichs gespürt hatte.“ (S. 19) Da wäre dann weniger mehr, andere Formulierungen gefallen mir nämlich dagegen sehr gut! „Sachte klopfte Gisela ihrem Sohn die Zweifel von der Schulter.“ (S. 16) Atmosphärische Wechsel sind immer sehr gut gegriffen und sinnlich beschrieben. Da gefällt mir auch die Dynamik. Die Kapitel haben auch für mich eine gute Länge, das lässt sich alles grundsätzlich sehr gut lesen.
In der zweiten Buchhälfte, die deutlich besser geglückt ist als die erste, zieht die Handlung deutlich an, die im ersten Teil oft noch hinter Beschreibungen zurücktritt. Es scheint so, als ob die Autorin selbst mit den Figuren warm geworden ist, das Kriegs- und Nachkriegskolorit wird sinnvoller und dosierter eingebunden, insgesamt ist der Bogen besser gespannt. Es gibt ein paar Dinge, die mich überrascht haben im Handlungskonstrukt und teilsweise gelungene Plottwists. Insgesamt aber bleibt leider alles ein bisschen sehr auf der Oberfläche, die Handlung ist im Überblick dennoch relativ vorhersehbar und wirkt reißbrettartig konstruiert und was mich wirklich stört, ist das Prinzip der Erlösung durch Männer für die Frauenfiguren. Hier bestünde die Chance, wirklich starke Frauengeschichten zu schreiben, aber zumindest in diesem ersten Band der Reihe braucht es am Ende immer einen Mann, um die Frauen zu erlösen und ihre Probleme zu beheben. Dabei ist auch das Konstruktionsprinzip „fast Erlösung – nochmaliges Hindernis – dann doch Erlösung“ einfach sehr simpel. Frauen scheinen auch grundsätzlich läufige Hündinnen zu sein, das hat mich streckenweise wirklich angeekelt, dieses Bild, noch dazu von einer weiblichen Autorin. Für meinen Geschmack ist der Fokus auf Lovestorys einfach zu groß – aber das mag anderen Leser:innen natürlich anders gehen. Der Titel des Buches lässt einen anderes erwarten, viel mehr Fokus auf die Arbeitswelt, auf den Aufbau der BRD, auf Frauen, die es schaffen, unter widrigen Bedingungen allein durchs Leben zu gehen. Das wird alles nicht erfüllt.
Sehr erhellend war für mich die Danksagung, in der klar wird, dass die Idee zur Reihe an die Autorin vom Verlag herangetragen wurde und nicht andersherum. Ich finde, das merkt man dem Buch auch deutlich an, es wirkt so, als hätte sich die Autorin mit diesem Band selbst erst einmal an die Geschichte heranschreiben müssen, wäre ihr noch eher fern und müsste ein paar klare Ziele erfüllen (Zeitkolorit, Romance, Spice, verschiedene Handlungsstränge anlegen, die man dann mit Nachfolgebänden fertig schreiben kann, man ahnt ja schon, der nächste Band wird Hanni in den Fokus stellen). Immer wieder verschwinden ihr auch angelegte Figuren aus dem Fokus, Julia z.B. ist im zweiten Teil eigentlich kaum mehr vorhanden, über die Emotionen von Giselas Sohn Peter, den ein Schicksalsschlag ereilt, erfahren wir sehr wenig, obwohl er in der ersten Buchhälfte durchaus eine Hauptfigur ist.
Insgesamt hätte ich mir von diesem Auftakt deutlich mehr erhofft und konnte, trotz des deutlich besser gelungenen zweiten Abschnitts, noch nicht wirklich viel Hunger auf die Folgebände entwickeln. Da die zweite Hälfte aber deutlich besser als die erste geschrieben ist, lohnt es sich vielleicht doch, der Reihe eine Lesechance zu geben. In diesem ersten Band wurde die Chance auf eine spannende Nachkriegsfrauengeschichte für mich verpasst.

Ein großes Dankeschön an lesejury.de und den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Verschenktes Potential einer tollen Romanidee

3

Die Kurzbeschreibung des Romans auf der Buchrückseite suggerierte mir eine interessante Geschichte über vier Frauen, die bei einer großen Versicherung 1948 In Köln arbeiten mit den Schlagworten Wiederaufbau, ...

Die Kurzbeschreibung des Romans auf der Buchrückseite suggerierte mir eine interessante Geschichte über vier Frauen, die bei einer großen Versicherung 1948 In Köln arbeiten mit den Schlagworten Wiederaufbau, Wirtschaftswunder, Petticoats und Emanzipation. Der Beginn der Geschichte hat mir zunächst gut gefallen und ich konnte mir die Atmosphäre in der damaligen Arbeitswelt und den Hunger sowie die Sehnsucht nach ein bisschen "Wohlstand" sehr gut vorstellen. Während im ersten Abschnitt sich insbesondere Gisela, die den 12jjährigen Peter seit Jahren alleine großzieht, da ihr Mann bis jetzt nicht aus dem Krieg zurückgekehrt ist, in mein Herz geschlichen hat, oder vielmehr ihr Sohn, der sich seinen kindlichen Glauben an die Rückkehr des Vaters bewahrt hat, so musste ich über den weiteren Verlauf häufiger eher den Kopf schütteln. Die Protagonistinnen handeln in meinen Augen oft nicht glaubhaft, insbesondere bei Gisela hatte ich da meine Probleme und teilweise war es mir zu viel Drama. Anderes wurde nur oberflächlich geschildert und da es sich um den ersten Teil einer Reihe handelt, wurde einiges scheinbar bewusst anerzählt, aber verlief dann im Sande.

Von Emanzipation habe ich nichts gespürt und auch Wiederaufbau und Petticaots fehlten mir völlig. Der Roman ließ sich flüssig lesen und es war durchaus unterhaltsam, aber die Story hat mich nicht so gepackt , wie ich es mir vorgestellt habe. Drei Sterne

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